Dunkle Träume. Inka Loreen Minden
Читать онлайн книгу.bewusst ein Haus über eine nicht-magische Agentur gebucht, da ihr Vater das auch getan hatte. Als ob er seine Spuren hatte verwischen wollen. In Kyr schrie alles danach, dass Mr. Fairchild etwas Wichtiges vertuschen wollte. Auch wenn Rechnungen seine Anwesenheit in diesem Ort belegten, hatte er nicht immer seinen richtigen Namen angegeben. Menschen mit einfachen Zaubern zu täuschen war leicht, weshalb er sich womöglich auch deshalb für konventionelle Unterkünfte entschieden hatte.
Das ebenerdige Haus lag abseits der Hauptverkehrsstraße, eingebettet zwischen zwei Hügeln. Es gab zwei Schlafzimmer, einen Wohnraum und eine Küche. Innen war es nach den neuesten Standards modernisiert. Daher warf sich Kyrian aufs Bett und schaltete den Flachbildfernseher ein, um sich von den verlockenden Geräuschen aus dem Nebenraum abzulenken. Das Badezimmer war von beiden Schlafräumen begehbar, aber Jenna hatte von innen verriegelt.
Gute Nacht, schlaf gut, hatte sie gesagt, als sie im Flur auseinandergegangen waren. Als ob er jemals gut schlafen würde und besonders jetzt, wo ihn die Worte der Nymphen nicht verließen. Er hatte ein deutliches Bild vor Augen gehabt, als die letzte Nymphe ihm zurief, er solle seine Gefühle zulassen. Hieß das, er sollte Jenna ficken? Sexuelle Gefühle waren die einzigen, die er für sie hatte. Immer wieder grübelte er jedoch über einen anderen Satz: »Sie ist deinem Feind näher, als dir lieb ist.«
Seinem Feind … hatten die Najaden die Lichtelfen gemeint?
Verdammt, er hatte so viele Feinde. Die Dunkelelfen gehörten genauso dazu, obwohl er für sie arbeitete, weil er gezwungen wurde, ebenso wie Magier und Gargoyles. Wenn sie wüssten, wer er war und was er hier suchte …
Zurück zu Jenna. Er musste wissen, ob sie sein Ticket in die Freiheit war. Sie ist dein Licht im Dunkel … Fuck, man konnte alles in diese Worte hineininterpretieren.
Er hatte ganz kurz spitze Ohren an Jenna gesehen, wie nur Elfen sie besaßen. War das eine Illusion oder ein Hinweis der Nymphen? War Jenna eine Lichtelfe oder stammte von einer ab? Von Isla? Deutlich hatte er ihre Elfenmagie gespürt, als er nach der Operation aufgewacht war. Oder hatte er das nur geträumt? Überhaupt hatten sich seine Träume verändert, seit er Jenna zum ersten Mal erblickt hatte, auf dem Foto in Noirs Büro. Seitdem tauchte die Ärztin immer wieder in seinen Albträumen auf und verwandelte sie in lustvolle Fantasien. Sie bot sich ihm an, streckte ihm ihr nacktes Hinterteil entgegen, fast so wie in der Höhle. In anderen Träumen lag er nackt in einem Krankenbett und Jenna untersuchte ihn – mit ihrer Zunge. Ließ sie über seine Brust gleiten, den Bauch, tiefer …
Fuck, er konnte an nichts anderes denken, als mit ihr zu schlafen. Sein Schwanz war immer noch halb steif, seit er sie mit der Hand befriedigt hatte.
Irgendwie lief nichts wie geplant. Wohin würde ihn die Reise nur führen?
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