Sämtliche Werke von Shakespeare in einem Band: Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch). William Shakespeare

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Sämtliche Werke von Shakespeare in einem Band: Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) - William Shakespeare


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sichres Geleit verschaffen bei dem höchst mannhaften und durchlauchtigen, sechs- oder siebenmal preiswürdigen Feldhauptmann des Griechenheers, Agamemnon! – Nun, fang an!

      PATROKLUS

       Heil dem großen Ajax!

      THERSITES

       Hum!

      PATROKLUS

       Ich komme von dem edeln Achilles –

      THERSITES

       Ha!

      PATROKLUS

       – der Euch in aller Demut ersucht, Hektorn in sein Zelt einzuladen –

      THERSITES

       Hum!

      PATROKLUS

       – und ihm sichres Geleit vom Agamemnon zu verschaffen –

      THERSITES

       Agamemnon?

      PATROKLUS

       Ja, mein Fürst.

      THERSITES

       Ha!

      PATROKLUS

       Was meint Ihr dazu?

      THERSITES

       Gott sei mit Euch! Ganz der Eurige.

      PATROKLUS

       Eure Antwort, Herr!

      THERSITES

       Wenns morgen ein schöner Tag ist – um elf Uhr –, da wird sichs finden auf eine oder die andre Art; aber wie's auch wird, er soll für mich zahlen, ehe er mich bekommt.

      PATROKLUS

       Eine Antwort, Herr!

      THERSITES

       Lebt wohl! Ganz der Eurige.

      ACHILLES

       Und ist er wirklich in solcher Stimmung? Sag!

      THERSITES

       Nein, in ebensolcher Verstimmung. Wieviel Musik in ihm nachbleibt, wenn Hektor ihm den Schädel eingeschlagen hat, das weiß ich nicht, aber ich denke, gar keine: Fiedler Apollo müßte denn seine Sehnen nehmen und sich Saiten daraus machen.

      ACHILLES

       Komm, du sollst ihm jetzt diesen Brief bringen.

      THERSITES

       Gebt mir noch einen für sein Pferd, denn das ist doch von beiden die klügere Bestie!

      ACHILLES

       Mein Geist ist trüb wie ein gestörter Quell,

       Ich selber kann ihm auf den Grund nicht schaun.

       Achilles und Patroklus gehn ab.

      THERSITES

       Ich wollte, der Born Eures Geistes wäre wieder klar, daß ich einen Esel daraus tränken könnte. War ich doch lieber eine Laus in Schafwolle als solche taptre Dummheit!

       Er geht ab

       Englisch

      VIERTER AKT

       Inhaltsverzeichnis

       Inhaltsverzeichnis

       Troja. Eine Straße

       Es treten auf Äneas und ein Diener mit einer Fackel, von der einen Seite; von der andem Paris, Antenor, Deiphobus und Diomedes nebst Gefolge und Fackeln.

      PARIS

       Heda, wer kommt hier?

      DEIPHOBUS

       Fürst Äneas, Herr.

      ÄNEAS

       Wie, Paris, seid Ihrs wirklich?

       Hätt ich so schönen Anlaß, lang zu schlafen,

       Als Ihr, mein Prinz, nur heilge Pflichten hielten

       Von meiner Bettgenossin mich entfernt.

      DIOMEDES

       So denk ich auch. Guten Morgen, Fürst Äneas!

      PARIS

       Ein tapfrer Griech, Äneas; reicht die Hand ihm!

       Erinnert Euch, wie oft Ihr uns erzählt,

       Daß Diomed Euch eine ganze Woche

       Täglich im Kampf gesucht.

      ÄNEAS

       Ich biet Euch Gruß,

       Solang der Stillstand währt und Waffenruh,

       Doch treff ich Euch im Feld, so finstern Trotz,

       Wie nur das Herz ihn denkt, ausführt der Mut!

      DIOMEDES

       Freundschaft wie Kampf erwidert Diomed.

       Nun wallt das Blut uns kühl, drum Gruß und Heil!

       Doch trifft Gelegenheit und Schlacht zusammen,

       Beim Zeus, dann mach ich auf dein Leben Jagd

       Mit aller Kraft, Verschlagenheit und List.

      ÄNEAS

       Und jagen sollst du einen Leun, der flieht

       Mit rückgewandtem Haupt. Jetzt sei gegrüßt

       In Freundlichkeit, ja, bei Anchises' Leben,

       Herzlich willkommen! Bei der Venus Hand:

       Kein Mann auf Erden kann in solcher Weise

       Den Feind mehr lieben, den er wünscht zu töten!

      DIOMEDES

       Wir fühlen gleich. Zeus, laß Äneas leben,

       Wenn meinem Schwert sein Tod nicht Ruhm erkauft,

       Bis tausend Sonnenläufe sich erfüllen –

       Doch mir zu Preis und Ehre laß ihn sterben,

       Verwundet jedes Glied, und morgen schon!

      ÄNEAS

       Wir kennen einander gut.

      DIOMEDES

       Und wünschen auch im Bösen uns zu kennen.

      PARIS

       Das ist so schmähend trotzger Freundesgruß,

       So edler Liebeshaß, als je geboten. –

       Warum so früh geschäftig, Fürst?

      ÄNEAS

       Der König

       Hat mich verlangt, doch weiß ich nicht, warum.

      PARIS

       Ich kanns Euch melden. Diesen Griechen führt

       In Kalchas' Haus; dort für Antenors Freiheit

       Sollt Ihr die schöne Cressida erstatten.

       Laßt uns zusammen gehn; sonst, wenn Ihr wollt,

       Eilt jetzt vor uns zu ihm. Ich glaube sicher

       – Vielmehr, mein Glaub ist ein bestimmtes Wissen –,

       Dort weilt mein Bruder Troilus zu Nacht.

       Weckt ihn und meldet ihm, daß wir uns nahn,

       Und gebt Bescheid, weshalb; ich fürchte sehr,

       Wir sind ihm nicht willkommen.

      ÄNEAS

       Sicher nicht!

       Eh wünscht


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