Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten. A. F. Morland

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Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten - A. F. Morland


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      Es war ein französisches Restaurant der oberen Kategorie, in das Jack die junge Frau ausführte. Lynne wollte erst protestieren, weil sie meinte, dass sie dafür eigentlich nicht passend angezogen sei.

      Aber Jack bestand darauf. Und er setzte sich mit seiner Hartnäckigkeit schließlich auch durch.

      "Warum nicht spontan sein", meinte er zu ihr. "Mal den Augenblick zu dem nutzen, wofür er geschaffen ist!"

      "Schön gesagt, aber...

      "Kein Aber, Lynne! Kommen Sie!"

      Und dabei fasste er ihre Hand.

      Als sie dann am Tisch saßen und der Ober den Wein gebracht hatte, fragte Lynne plötzlich: "Woher wussten Sie, dass Sie mich da auf dem Parkplatz antreffen?"

      Er lächelte.

      "Ich habe mich erkundigt."

      "Niemand kann wissen, wann so eine Konferenz zu Ende ist!"

      "Ich habe auf Sie gewartet, Lynne."

      "Sind Sie immer so zielstrebig?"

      "Nur in Ihrem Fall, Lynne."

      Sie stießen mit den Gläsern an.

      "Auf die Zukunft!", sagte Jack und Lynne hatte nichts dagegen einzuwenden.

      "Meinetwegen", kam es leise über ihre Lippen.

      Während des Essens unterhielten sie sich über alles Mögliche, wobei Lynne feststellte, dass sie den Großteil davon bestritt. Sie erzählte Jack, dass sie erst seit einem halben Jahr in London sei, dass es schwer war, hier Anschluss zu finden, welches Glück sie gehabt hatte, als sie den Job bei KLM und wenig später sogar eine eigene Sendung bekommen hatte...

      Ihr Redefluss schien ihn nicht zu stören.

      Im Gegenteil, er hörte ihr aufmerksam zu.

      "Ich langweile Sie sicher mit meinem Gerede", sagte Lynne dann schließlich, etwas verlegen.

      Aber Jack schüttelte ganz entschieden den Kopf.

      "Nein, ganz bestimmt nicht."

      "Wirklich nicht?"

      "Sie sind eine faszinierende Frau, Lynne und ich höre Ihnen gerne zu. Hatte ich das Ihnen nicht schon einmal gesagt?"

      Er lächelte. "Schließlich war das der Grund, weshalb ich Sie kennenlernen wollte!"

      "Weil Sie meine Stimme im Radio gehört haben, ich weiß", murmelte Lynne. "Und jetzt haben Sie mich live gegenüber!"

      "Richtig und das ziehe ich dem Hören Ihrer Sendung bei weitem vor!"

      Sie lachten. Und Lynne fühlte wieder dieses eigentümliche Kribbeln. Dieser Mann interessierte sie, es hatte keinen Sinn, das länger leugnen zu wollen.

      Seine Art, sein sicheres Auftreten gepaart mit dem Verständnis, das er signalisierte, das gefiel ihr. Und außerdem hatte er Charme.

      Dann entstand eine Gesprächspause, in der sich ihre Blicke begegneten.

      Lynne fühlte, wie ihr Puls schneller ging.

      "Sie wissen jetzt schon so viel über mich", stellte sie dann etwas verlegen nach einigen Augenblicken des Schweigens fest, um die Stille endlich zu brechen. "Wie wär's, wenn Sie auch mal etwas über sich erzählen, Jack!"

      Er zuckte die Achseln.

      "Da gibt es nicht viel zu erzählen, denke ich."

      Lynne zog die Augenbrauen hoch und beugte sich etwas vor.

      "Und das sagt ein Mann, der in einer Branche arbeitet, die sich selbst als kreativ bezeichnet?"

      Er beugte sich ebenfalls etwas vor und erwiderte mit einem leicht spöttischen Gesichtsausdruck: "So wird die Werbebranche nur von Außenstehenden bezeichnet!"

      Lynne zeigte einen Ausdruck gespielten Erstaunens.

      "Ach - Sie sind kein kreativer Mensch?", lächelte sie.

      "Ich bin völlig einfallslos!", erwiderte Jack und versuchte dabei einen unbestimmten Gesichtsausdruck aufzusetzen, was ihm gründlich misslang.

      "Wie kommt es nur, dass ich das Gefühl habe, Sie nehmen mich auf den Arm, Jack?"

      9

      Als sie das Restaurant verließen, war es schon dunkel.

      Sie gingen Arm in Arm durch nebeligen Straßen Londons. Es war kühl und feucht und inzwischen war ein scharfer Wind von Westen her aufgekommen.

      Die Kälte schnitt ohne Schwierigkeiten durch Lynnes Mantel hindurch.

      Aber das alles machte ihr im Augenblick nichts aus. Sie spürte wie ein warmes Glücksgefühl ihren gesamten Körper durchströmte.

      Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht, sagte sie sich.

      Aber vielleicht auf den zweiten... Jedenfalls fühlte sie sich in Jack Gordons Gegenwart so wohl wie schon lange nicht mehr.

      Jack hatte den Wagen in einer Nebenstraße geparkt, die sie nach wenigen Minuten erreicht hatten.

      Hinter dem Scheibenwischer steckte ein Strafmandat wegen Falschparkens, das Jack, ohne daraufzusehen in die Manteltasche steckte.

      Dann brachte er sie zurück zum Gebäude von Radio KLM.

      "Ich würde Sie gerne wiedersehen, Lynne", sagte Jack, bevor die junge Frau aus dem Wagen stieg.

      "Gut."

      "Also, bis demnächst", lächelte Jack.

      Lynne sah auf die Uhr. Es wurde Zeit. Sie wollte keines von Gradys gefürchteten Gewittern auf sich herabbeschwören.

      "Ich muss jetzt gehen", sagte sie. Jack gab ihr zum Abschied einen zurückhalten Kuss auf die Wange.

      "Ich werde mir Ihre Sendung anhören!", versprach er.

      Ein paar Augenblicke später stand Lynne dann da, sah Jacks Porsche davonfahren und ärgerte sich darüber, dass sie ihn weder nach seiner Adresse noch nach seiner Telefonnummer gefragt hatte.

      Ich bin ein Schaf, dachte sie. Andererseits eine Werbeagentur, die so wenig Werbung für sich machte, dass sie nicht einmal im Telefonbuch stand war kaum denkbar.

      10

      "Hör' mal, wo bist du mit deinen Gedanken, Lynne?",


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