Flucht durch Schwaben. Rafael Wagner

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Flucht durch Schwaben - Rafael Wagner


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kurzer Zeit über das heutige Frankreich, Deutschland und Italien aus. Im Vertrag von Verdun 843 kam es zu einer Teilung des Reiches, an deren Ende sich die Wege des Ost- und Westfrankenreiches sowie Burgunds und Italiens in unterschiedliche Richtungen entwickelten.

      Frichgau: Der Frickgau ist eine vergleichsweise kleine politische Landschaft am Rhein östlich des Sisgaus und des Augstgaus. Laut der Chronik von Ekkehart IV. führte ein Hirminger aus dem Frickgau eine Gruppe lokaler Kämpfer in den Kampf gegen die Ungarn.

      Galluskloster: Das Kloster Sankt Gallen wurde im Jahr 719/720 durch den heiligen Otmar an der Stelle der einstigen Mönchszelle des heiligen Gallus (um 612) gegründet und gehörte zu den mächtigsten ostfränkischen Reichsklöstern. Durch Sorgfalt, eine einzigartige Archivordnung und eine Menge Glück ist vom ursprünglichen originalen Schriftgut dieser Abtei mehr erhalten geblieben als in jedem anderen Kloster. Das Weltkulturerbe Stiftsarchiv Sankt Gallen bewahrt unter anderem über 870 Originalurkunden aus der Zeit vor dem Jahr 1000 auf, was mehr als zwei Drittel aller weltweit überlieferten Schriftstücke dieser Art für das europäische Mittelalter ausmacht.

      Hertun: Herten ist heute Teil der baden-württembergischen Stadt Rheinfelden und gehörte im frühen Mittelalter zu den Besitztümern der Abtei Sankt Gallen im südlichen Breisgau.

      Huninga: Nahe der Mündung des Flüsschens Wiese in den Rhein befand sich seit mindestens dem frühen Mittelalter eine kleine Siedlung namens Hüningen. Das heutige Kleinhüningen ist Teil der Schweizer Stadt Basel.

      Italia: Durch die Alpen vom Frankenreich abgeschirmt, gehörte das Königreich Italien (Reichsitalien) dennoch meist zu dessen Herrschaftsbereich, ging vereinzelt aber auch eigene Wege.

      Laeceboc: Bald’s Leechbook (Balds Arzneibuch) in der British Library in London entstand im frühmittelalterlichen Wessex und enthielt bereits erstaunliches medizinisches Wissen. Darunter befindet sich auch das Rezept einer Salbe, der modernen Tests zufolge tatsächlich eine antibiotische Wirkung nachgesagt werden darf.

      Legat: Unter einem Legaten ist im frühen Mittelalter meist ein Gesandter oder ein Bote zu verstehen.

      Liubmans Haus: Das heutige Dorf Lömmenschwil im Kanton Sankt Gallen (CH) wird urkundlich bereits im 9. Jahrhundert in den Sankt Gallener Urkunden erwähnt. Hinter dem Namen wird – wie auch sonst häufig anzutreffen – der Gründername (Liubman) mit dem Siedlungszusatz »-wil« vermutet. In diesem Fall wird in einer Urkunde aus dem Jahr 854 gar wörtlich vom »domus Liubmanni«, dem Haus des Liubman, gesprochen.

      Loufanperc: Das am Rhein gelegene Laufenburg im Kanton Aargau (CH) war im frühen Mittelalter ein bedeutender Zentralort des Klosters Säckingen.

      Niuvora: Das Dorf Neunforn im Kanton Thurgau (CH) wird zwar erst im Jahr 962 urkundlich erwähnt, existierte aber mit Sicherheit schon Jahrzehnte länger.

      Ouges: Kaiseraugst, nordöstlich der römischen Koloniestadt Augusta Raurica, hatte als befestigtes Militärkastell die Unruhen der Völkerwanderungszeit ebenso wie Arbon gut überstanden und verblieb mehrheitlich romanisch. Es wurde dank seiner geschützten und ökonomisch vorteilhaften Lage zum Sitz eines Bischofs (später Basel) und Zentrum des Augstgaus.

      Ougesgau: Der Augstgau ist die Landschaft rund um den Zentralort Augst (heute Augst und Kaiseraugst) und war des Öfteren Streitpunkt der ostfränkischen und burgundischen Interessen.

      Ouwa: Eglisau ist eine Kleinstadt im heutigen Kanton Zürich (CH) am Rhein. In der Antike stand dort ein römischer Wachturm zur Überwachung der Rheingrenze.

      Phina: Das Dorf Pfyn im Kanton Thurgau (CH) kann seinen Ursprung auf das römische Militärkastell Ad Fines an der Thur zurückführen. Trotz einer möglichen Fortnutzung der Kastellmauern wird in vorliegender Geschichte von Kastellruinen ausgegangen.

      Prisigau: Wie der Thurgau oder die Baar gehörte der Breisgau zu den bedeutendsten politischen Regionen des frühmittelalterlichen Alemanniens und des Herzogtums Schwaben. Er umfasste die Gebiete zwischen Rhein und Schwarzwald sowie zwischen Basel und dem heutigen Freiburg im Breisgau und darüber hinaus.

      Puachhorn: Friedrichshafen hieß bis 1811 Buchhorn und gehörte als solches mindestens seit dem 9. Jahrhundert zu den bedeutendsten politischen Zentren im Bodenseeraum. Zudem war Buchhorn ein wichtiger Warenumschlagplatz für den Bodenseehandel.

      Pussanwang: Das heutige Dorf Bussnang im Kanton Thurgau (CH) war im Frühmittelalter ein wichtiger Ort der Abtei Sankt Gallen. Wie die Funde von Brückenpfeilern nahelegen, wurde Bussnang bereits in der römischen Antike zur Überquerung des Flusses Thur genutzt. Für das Mittelalter lässt sich der Betrieb einer Fähre vermuten.

      Rîn: Der Rhein war zusammen mit der Donau eine der Lebensadern Alemanniens und wird bis heute für den Waren- und Personentransport sowie als Grenzfluss genutzt.

      Rînfeldun: Das aargauische Rheinfelden südlich des Rheins ist eng mit dem badischen Rheinfelden gegenüber verknüpft. Neben den heute zur Stadt Rheinfelden (Baden) gehörigen Siedlungen Herten, Nollingen, Warmbach und anderen Höfen wurden die »Felder am Rhein« bereits im 8. und 9. Jahrhundert erwähnt.

      Sax: Neben dem Langschwert war unter der vermögenderen Kriegerschaft meist eher ein als »Sax« bezeichnetes Kurzschwert im Einsatz. Dieses war einschneidig und konnte vom einfachen Dolch bis zur Länge einer Spatha verschiedene Zwecke erfüllen.

      Seckinga: Das durch den heiligen Fridolin vermutlich um das Jahr 522 gegründete Kloster Säckingen befand sich im frühen Mittelalter auf einer Rheininsel. Lange Zeit wurde Säckingen als Doppelkloster (Herrenkloster und Damenstift) geführt, bis vermutlich im 10. Jahrhundert ein reines Damenstift dort verblieb. Die Gründe hierfür sind unklar. Das heutige Bad Säckingen ist Teil des baden-württembergischen Landkreises Waldshut.

      Sisigau: Der frühmittelalterliche Sisgau, westlich des Frickgaus, wird häufig als Teil des Augstgaus gesehen und ist geografisch im Raum Sissach (Kanton Basel-Landschaft) zu verorten. Als Durchmarschgebiet der Ungarn dürfte diese Gegend ebenfalls stark verwüstet worden sein.

      Sisla: An der Sissle, einem Flüsschen, das beim aargauischen Sisseln in den Rhein mündet, soll im Mündungsgebiet – dem Sisselfeld – eine aufreibende Schlacht zwischen lokalen Kämpfern unter Hirminger und ungarischen Kriegern stattgefunden haben.

      Sitteruna: Der kleine Fluss Sitter durchfließt, aus dem Appenzellerland (CH) kommend, vier heutige Schweizer Kantone und einen wichtigen Teil der frühmittelalterlichen Kernbesitztümer der Abtei Sankt Gallen. Die Sitter mündet beim thurgauischen Bischofszell (CH) in die Thur.

      Spatha: Die Krönung der frühmittelalterlichen Bewaffnung stellte das doppelschneidige Langschwert, die Spatha, dar. Als Standessymbol wurde es an wichtigen Versammlungen getragen. Seine volle Kraft konnte diese schwere Waffe vom Rücken eines Pferdes entfalten. Der Umgang setzte einiges an Training voraus.

      Steinaun: Das am südlichen Bodenseeufer gelegene Dorf Steinach im heutigen Kanton Sankt Gallen (CH) liegt nur etwa einen Kilometer von Arbon entfernt. Seit der Mitte des 8. Jahrhunderts taucht Steinach in der Überlieferung des Klosters Sankt Gallen auf, dessen wichtigster Bodenseehafen die Anlegestelle in Steinach war.

      Suntgau: Als südlicher Teil des frühmittelalterlichen Elsass gehörte der Sundgau ebenfalls zum Herzogtum Schwaben, verweigerte allerdings im Jahr 926 die herzogliche Heeresfolge.

      Swarzwald: Mehr noch als die meisten Hügel und Flüsse stellte der Schwarzwald eine besonders schwer zu überwindende Barriere dar. Dennoch sind dort seit dem frühen Mittelalter zahlreiche bewohnte Täler und Siedlungsinseln überliefert, nicht zuletzt dank der Gründung verschiedener Klostergemeinschaften in der Abgeschiedenheit der zerklüfteten Hügel und Wälder.

      Toissa: Der Fluss Töss durchfließt das Zürcher Oberland, vorbei an Winterthur, und mündet bei Tössegg in den Rhein, der exakt an dieser Stelle eine starke Biegung nach Nordwesten vollzieht. Aufgrund dieser besonderen Lage wurde hier bereits in römischer Zeit ein Wachturm als Teil des Donau-Iller-Rhein-Limes errichtet.

      Tura: Die Thur ist ein wichtiger Zufluss des Rheins und Namensgeberin des Thurgaus.

      Turagau: Zusammen mit dem Breisgau gehörte der Thurgau


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