Lichtschacht. Anne Goldmann
Читать онлайн книгу.Wasserränder von achtlos abgestellten Gläsern. Aufgequollene gewellte Oberflächen. Daneben Pfotenabdrücke. Die Katzen lagen satt und zufrieden auf dem haarigen Sofa und putzten sich. Sie setzte sich auf den Boden und sah ihnen zu, wie ihre kleinen rauen rosigen Zungen über das Fell fuhren. Und über die samtigen Pfoten. Wenn sie erst ihre eigene Wohnung hatte … Träume, nichts als Träume. Ich hantle mich von einem Provisorium zum nächsten. Seit Jahren ging das nun schon so. Ich habe den Absprung verpasst. Sie seufzte und erhob sich.
Und Max. Kein Anruf. Keine Nachricht. Kein Lebenszeichen. Sollte sie den ersten Schritt tun, ihn anrufen? Oder …
Sie fuhr herum. Jemand hantierte am Türschloss. Rasch durchquerte sie das Wohnzimmer, den Vorraum und schaute durch den Spion. Der Wohnungsinhaber war in Begleitung.
Die üppige ältere Dame drängte ihn zur Seite und hielt sich nicht lange mit Freundlichkeiten auf: »Ich hoffe, Sie haben hier nicht herumgestöbert.«
»Mama, bitte!« Der Mann schien peinlich berührt. »Sie meint es nicht so«, flüsterte er nach einem raschen Blick auf seine Mutter, die vergeblich an einem großen Koffer zerrte.
Lena zuckte die Achseln. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Kater einen Fluchtversuch vorbereitete, und bückte sich, um ihn abzufangen. Sie nahm ihn hoch und hatte alle Hände voll zu tun, um ihn zu bändigen. Er verpasste ihr einen tiefen Kratzer unter dem Schlüsselbein, der sofort höllisch brannte. Mit dem Ellbogen öffnete sie die Tür zur Küche und setzte das pfauchende Tier ab.
»Auf die paar Meter ist es ihm angekommen«, ließ sich die Frau aus dem Stiegenhaus vernehmen. »Kaum haben sie ihr Trinkgeld, sind sie weg.« Sie schnaufte und stemmte sich die Hände ins Kreuz. »Egmont!«
»Warte, Mama … « Er eilte zu ihr und schaffte es, das Ungetüm von Koffer über die Schwelle zu wuchten. Sie folgte in einer kleinen Wolke aus Schweiß und Parfum, in der Hand eine altmodische karierte bauchige Reisetasche, und zog die Wohnungstüre hinter sich zu.
»Und das Fräulein?« Sie setzte die Tasche vor Lena auf den Boden und wies Richtung Bad. »Muss man euch alles anschaffen? Bringen Sie das ins Badezimmer«, befahl sie harsch.
»Mama, bitte!«
So weit kam es noch! Mit mir nicht. Lena rührte sich nicht vom Fleck.
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