Religiöse Bildung am Bayerischen Untermain. Peter Muller
Читать онлайн книгу.Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan entfaltet vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Basiskompetenzen des Kindes in den Kapiteln 6–8 themenübergreifende Bildungs- und Erziehungsperspektiven, themenbezogene Bildungs- und Erziehungsbereiche und Schlüsselprozesse für Bildungs- und Erziehungsqualität. Diese sind nach einem einheitlichen Binnenraster entwickelt. Dieses Grundraster dient dem Anspruch des Plans, die innere Vernetzung der einzelnen Bildungsbereiche deutlich herauszustellen und die vernetzte Anwendung auch für den Nutzer leichter zu machen. Die Kapitel gliedern sich in Leitgedanken, die die Kernelemente im Hinblick auf das Kind und seine Bildungs- und Entwicklungsbedürfnisse in den Vordergrund rücken. Im Folgenden werden die Basiskompetenzen bereichsspezifisch als Bildungs- und Erziehungsziele erläutert. Im Anschluss daran werden Anregungen und Beispiele zur Umsetzung beschrieben. Diese Anregungen differenzieren sich noch einmal in einem einheitlichen Feinraster, das zunächst die Grundlagen erläutert. Diese gehen auf die Bedeutung dieses speziellen Bereichs für den pädagogischen Alltag ein, zeigen Querverbindungen zu anderen Bereichen und erschließen pädagogische Leitlinien bzw. wichtige Lernprozesse. Darüber hinaus erläutert es die geeignete Lernumgebung, die entsprechende Atmosphäre, die Zusammenarbeit mit der Familie und die Gemeinwesensorientierung bzw. Kooperation mit fachkundigen Stellen. In einem zweiten Schritt werden Aktivitäten bzw. Ansätze für den spezifischen Bildungsbereich unterschiedlich entfaltet. In einem letzten Schritt veranschaulichen Praxisbeispiele die Anregungen. Der Bildungsplan versteht jede der dargestellten Bildungsbereiche als eine in sich geschlossene Kurzhandreichung, die die wichtigen Informationen gebündelt darstellt und so auch der sozialpädagogischen Praxis eine alltagsorientierte Hilfe geben will. Diese Struktur ist das Ergebnis der in der Erprobung des Plans klar getroffenen Entscheidung, eine „enge Verknüpfung von Theorie und Praxis herzustellen.“97 Die themenbezogenen Bildungsbereiche enthalten noch eine weitere Besonderheit. Sie enthalten Zwischenüberschriften, die die Kompetenzen der Kinder in den Vordergrund stellen. Damit soll das Signal für den Perspektivenwandel von der defizitorientierten hin zu einer kompetenzorientierten Perspektive gesetzt werden, die im Kapitel Basiskompetenzen des Kindes erläutert wurde.
2.4. Ausgewählte themenübergreifende Bildungs- und Erziehungsperspektiven
Im Kapitel sechs des Bildungsplans werden die themenübergreifenden Bildungs- und Erziehungsperspektiven dargestellt. Im Rahmen der hier vorliegenden Untersuchung wurden die beiden Themenbereiche Transition und interkulturelle Erziehung ausgewählt. Die Frage der Anschlussfähigkeit der elementaren religiösen Bildung im Kindergarten an die religiöse Erziehung im Grundschulbereich erschien mir hier von besonderer Bedeutung. Hier zeigt sich auch eine strukturelle Schwäche des Plans.98 Anders als der Hessische Bildungsplan wird im Bayerischen Plan eine systematische Verknüpfung mit der Grundschule nicht vollzogen. Dies erscheint als ein Geburtsfehler, der die Anschlussfähigkeit der Inhalte und die kontinuierliche Förderung von Kompetenzen der Kinder im Kindergarten- und Grundschulbereich eher erschwert.
Im Hinblick auf den religiösen Schwerpunkt dieser Studie ist in diesem Zusammenhang zu betonen, dass auch der begleitende Aspekt der Religionspädagogik von besonderer Bedeutung ist. Damit verbunden ist die Frage, inwieweit religiöse Erziehung im Kindergarten durch die Vermittlung eines positiven Gottesbildes den Kindern hilft, die schwierigen Übergänge besser zu meistern. Den Aspekt der interkulturellen Erziehung zu beachten erweist sich als evident vor dem Hintergrund einer multikulturellen und das heißt immer auch multireligiösen Situation99 in Kindergärten am bayerischen Untermain. Die Frage, die sich hierbei stellt, ist, inwieweit elementare religiöse Bildung einen Beitrag zur Identitätsentwicklung in dieser multikulturellen Situation liefern kann, der gleichzeitig auch ein Beitrag zu Verständigung und Toleranz ist. Um diese beiden Fragestellungen im empirischen Teil der Arbeit untersuchen zu können, erscheint die Darstellung der Inhalte an dieser Stelle sinnvoll. Die Auswahl dieser beiden Inhalte ist selbstverständlich nicht erschöpfend. Auch die anderen themenübergreifenden Bildungs- und Erziehungsperspektiven ließen sich unter religionspädagogischen Perspektiven näher betrachten. Letztlich ist die Begründung auch in einer notwendigen Begrenzung der Arbeit zu sehen.
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