Zielobjekt Null . Джек Марс

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Zielobjekt Null  - Джек Марс


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das Zimmer in wenigen Augenblicken erreichen. Er hätte es vorgezogen, Elena nicht zu töten. Aber wenn er die Wahl zwischen ihm oder ihr hatte, dann würde sie sterben müssen.

      Rais nahm eine der Waffen vom Bett. Es war eine Sig P220, ganz in schwarz, .45 Kaliber. Er nahm sie in seine linke Hand. Ihr Gewicht fühlte sich willkommen und vertraut an, so wie eine ehemalige Geliebte. Mit seiner Rechten griff er nach der offenen Seite der Handschellen. Und dann wartete er.

      Die Stimmen im Flur verstummten.

      „Luca?“, rief Elias. „Francis?“ Der junge Polizist löste den Verschluss seines Holsters und positionierte seine Hand über der Pistole, als er den dunklen Raum betrat. Elena schlich hinter ihm hinein. Elias’ Augen weiteten sich entsetzt beim Anblick der beiden toten Männer.

      Rais schlug den Haken der geöffneten Handschellen in die Seite des Halses des jungen Mannes und riss dann seinen Arm nach hinten. Das Metallstück bohrte sich in sein Handgelenk und die Wunde an seinem Rücken brannte, aber er ignorierte den Schmerz, als er die Kehle des jungen Mannes von seinem Hals riss. Eine beträchtliche Menge Blut spritze auf den Arm des Killers.

      Mit seiner linken Hand drückte er die Sig gegen Elenas Stirn.

      „Schrei nicht“, sagte er schnell und leise. „Rufe niemanden. Bleib still und du wirst leben. Mache auch nur ein einziges Geräusch und du wirst sterben. Verstanden?“

      Ein leises Quieken entwich Elenas Lippen, als sie das Schluchzen unterdrückte, das in ihr aufstieg. Sie nickte, als Tränen in ihre Augen stiegen. Sie nickte noch immer, als Elias mit seinem Gesicht flach auf den gefliesten Boden fiel.

      Er sah sie von oben bis unten an. Sie war zierlich, aber ihre Kleidung war etwas ausgeleiert und der Bund war elastisch. „Zieh dich aus“, sagte er zu ihr.

      Elenas Mund fiel vor Entsetzen auf.

      Rais lächelte. Er konnte die Verwirrung jedoch verstehen; er war schließlich immer noch nackt. „Ich bin keins dieser Monster“, versicherte er ihr. „Ich brauche Kleidung. Ich werde nicht noch einmal fragen.“

      Die junge Frau zitterte, zog ihr Oberteil und dann ihre Hose über ihre weißen Schuhe aus, während sie neben Elias’ Blutlache stand. Rais nahm die Kleidungsstücke entgegen und zog sie etwas unbeholfen einhändig an, während er die Sig auf das Mädchen gerichtet hielt. Die Kleidung war eng, die Hose etwas zu kurz, aber es würde reichen. Er steckte die Pistole in den hinteren Hosenbund und nahm die andere Waffe vom Bett.

      Elena stand in ihrer Unterwäsche da und umklammerte ihre Körpermitte. Rais bemerkte es; er hob sein Patientengewand auf und reichte es ihr. „Bedecke dich. Dann lege dich ins Bett.“ Als sie tat, wie er ihr befohlen hatte, fand er einen Schlüsselbund an Lucas Gürtel und öffnete seine andere Handschelle. Dann schlang er die Kette um das Stahlgeländer des Bettes und fesselte Elenas Hände damit.

      Er legte die Schlüssel auf die äußerste Kante des Nachttisches, außerhalb ihrer Reichweite. „Jemand wird kommen und dich befreien, nachdem ich gegangen bin“, sagte er zu ihr. „Aber zunächst habe ich ein paar Fragen. Du musst ehrlich zu mir sein, denn wenn du es nicht bist, dann komme ich zurück und bringe dich um. Verstehst du?“

      Sie nickte verzweifelt und Tränen rollten über ihre Wangen.

      „Wie viele andere Krankenschwestern sind heute Nacht auf dieser Station?“

      „B-bitte verletzen Sie sie nicht“, stammelte sie.

      „Elena. Wie viele Krankenschwestern sind heute Nacht auf dieser Station?“, wiederholte er.

      „Z-zwei …“, schniefte sie. „Thomas und Mia. Aber Tom macht gerade Pause. Er wird vermutlich unten sein.“

      „Okay.“ Das Namensschild, welches an seiner Brust befestigt war, hatte die ungefähre Größe einer Kreditkarte. Es hatte ein kleines Foto von Elena und einen schwarzen Magnetstreifen, der über die Länge der Rückseite verlief. „Ist dies nachts eine abgeschlossene Station? Und deine Karte, ist sie der Schlüssel?“

      Sie nickte und schniefte wieder.

      „Gut.“ Er steckte die zweite Pistole in seinen Hosenbund und kniete sich neben Elias Leiche. Dann zog er ihm beide Schuhe aus und rutschte mit seinen Füßen hinein. Sie waren etwas eng, aber gut genug, um zu fliehen. „Eine letzte Frage. Weißt du, was Francis fährt? Der Nachtwächter?“ Er deutete auf den toten Mann in weißer Uniform.

      „I-ich bin mir nicht sicher. Einen … einen Geländewagen, glaube ich.“

      Rais griff in Francis’ Taschen und zog einen Schlüsselbund hervor. Daran war ein elektronischer Anhänger; das würde helfen, das Fahrzeug zu finden. „Danke für deine Ehrlichkeit“, sagte er zu ihr. Dann riss er einen Streifen von der Ecke des Bettlakens ab und stopfte ihn in ihren Mund.

      Der Flur war leer und hell beleuchtet. Rais hielt die Sig hinter seinem Rücken versteckt in der Hand, als er den Gang entlangschlich. Er führte zu einem breiteren Bereich mit einer u-förmigen Krankenschwesternkabine und dahinter zum Ausgang der Station. Eine Frau mit runden Brillengläsern und einem braunen Bobschnitt saß mit dem Rücken zu ihm am Computer.

      „Drehen Sie sich bitte um“, sagte er zu ihr.

      Die erschrockene Frau wirbelte herum und sah ihren Patienten/Gefangenen in einem Krankenhauskittel, mit einem blutbeschmierten Arm und einer Waffe, die auf sie gerichtet war. Sie bekam keine Luft und ihre Augen weiteten sich.

      „Sie müssen Mia sein“, sagte Rais. Die Frau war wahrscheinlich um die vierzig, korpulent und hatte dunkle Ringe unter ihren großen Augen. „Hände hoch.“

      Sie hob die Hände.

      „Was ist mit Francis passiert?“, fragte sie leise.

      „Francis ist tot“, antwortete Rais leidenschaftslos. „Wenn Sie ihm folgen wollen, tun Sie ruhig etwas Unüberlegtes. Wenn Sie leben wollen, hören Sie aufmerksam zu. Ich werde durch diese Tür gehen. Sobald sie sich hinter mir schließt, werden Sie langsam bis dreißig zählen. Dann gehen Sie in mein Zimmer. Elena lebt, aber sie braucht Ihre Hilfe. Danach können Sie das tun, wozu Sie in einer solchen Situation ausgebildet wurden. Verstehen Sie?“

      Die Krankenschwester nickte einmal kräftig.

      „Habe ich Ihr Wort dafür, dass Sie diese Anweisungen befolgen werden? Ich bevorzuge es, Frauen nicht zu töten, wenn ich es vermeiden kann.“

      Sie nickte wieder, diesmal langsamer.

      „Gut.“ Er ging um die Schwesternkabine herum, zog die Karte von seinem Kittel und schob sie durch den Kartenschlitz an der rechten Seite der Tür. Ein kleines Licht wechselte von rot auf grün und das Schloss klickte. Rais drückte die Tür auf, warf Mia, die sich nicht bewegt hatte, einen weiteren Blick zu und sah dann zu, wie sich die Tür hinter ihm schloss.

      Und dann rannte er los.

      Er eilte den Flur entlang und steckte dabei die Sig zurück in seine Hose. Er rannte die Treppe hinunter in den ersten Stock, nahm zwei Stufen auf einmal, und stürmte dann aus einer Seitentür in die Schweizer Nacht hinaus. Kühle Luft wusch wie eine reinigende Dusche über ihn und er nahm sich einen Augenblick Zeit, um frei zu atmen. Seine Beine schwankten und drohten, nachzugeben. Das Adrenalin seiner Flucht ließ rasch nach und seine Muskeln waren immer noch ziemlich schwach. Er zog Francis’ Schlüsselanhänger aus der Kitteltasche und drückte den roten Alarmknopf. Der Alarm eines SUVs ertönte und die Scheinwerfer blinkten. Er stellte ihn schnell ab und rannte hinüber. Sie würden nach diesem Auto suchen, das wusste er, aber er würde sich nicht für sehr lange darin aufhalten. Er würde es bald loswerden müssen, neue Kleidung finden und am Morgen zur Hauptpostfiliale gehen, wo er alles hatte, was er brauchte, um unter einer falschen Identität aus der Schweiz zu fliehen. Und sobald er konnte, würde er Kent Steele finden und töten.

      KAPITEL VIER

      Reid hatte gerade die Einfahrt verlassen, um sich mit Maria zu treffen, als er auch schon Thompson anrief, um ihn zu bitten, das Haus der Lawsons zu überwachen. „Ich habe entschieden, den Mädchen heute Abend ein wenig Unabhängigkeit zu geben“, erklärte er. „Ich werde nicht allzu lange weg sein. Aber trotzdem, halten Sie bitte Ihre Augen und


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