Spieler, Pistoleros, Coltschwinger: Western Sammelband. Kirby Jonas

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Spieler, Pistoleros, Coltschwinger: Western Sammelband - Kirby Jonas


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      Die junge Frau blickte auf den Vormann, der auf einmal eine steile Falte auf der Stirn stehen hatte.

      „Boss, es ist absolut nichts zu finden!“, rief draußen im Hof ein Cowboy.

      Bronson blickte seine Frau an. „Nach Süden?“

      „Ja. Als wir den Hufschlag hörten, sind wir aus dem Schuppen gelaufen und sahen sie noch. – Sie sind doch nach Süden, Flint?“

      „Ja, nach Süden.“ Der schlanke Vormann nickte. Er war groß und sehnig und hatte mattschwarzes Haar, das ihm bis in den Nacken reichte. Er trug eine Levishose wie die Frau, ein buntes Hemd und eine Lederweste. In einem schwarzen Holster an seinem Patronengurt steckte ein Single Action 45.

      „Dann bleibt nichts anderes übrig, wir müssen es auf Verdacht versuchen!“, stieß der Rancher hervor. Bronson lief hinaus und schrie seinen Männern zu, sie sollten zurückkommen.

      John verließ das Haus. Der Tote lag immer noch unbeachtet auf der Treppe. Er konnte für Bronson das Gewehr nicht mehr heben und schien damit unwichtig geworden zu sein.

      John Slade blieb unten auf der letzten Treppenstufe stehen und griff nach dem Zügel seines Rappen, der neben ihm stand.

      Bronson kam zurück.

      „Wussten die vier denn, dass Ihre Ranch hier ist?“, fragte John.

      „Natürlich wussten die das! Die waren doch den ganzen Tag in der Stadt, schon lange vor mir und meinen Leuten.“

      „Deshalb mussten sie nicht unbedingt wissen, wo man die Ranch finden kann.“

      Bronson kniff die Augen zusammen. „Was soll denn das heißen?“

      „Ich will nicht, dass jemand verurteilt wird, bevor er überführt ist“, erwiderte John Slade. „Und noch etwas, Bronson: Wenn wir die vier Männer finden, werden sie in die Stadt gebracht!“

      „Warum?“

      „Es geht außer um Ihr Geld auch um Mord. Und der gehört vor den Richter.“

      Bronson grinste. „In Bighorn Springs wird man die Banditen auch hängen, Marshal. Dafür kann ich mich verbürgen.“

      „Es geht nicht darum, ob die fraglichen Banditen gehenkt werden oder nicht, sondern nur darum, dass es nach dem Gesetz zugeht. – Bestimmen Sie zwei Leute, die hier bei Ihrer Frau bleiben und den Toten beerdigen, Bronson.“ John stieg auf sein Pferd und lenkte das Tier zum Korral hinüber.

      Noch immer blies der kalte Wind von Westen über die Hügel und heulte durch das lange Tal, in dem die Ranch lag. Im Korral standen Pferde, zusammengedrängt zu einer dichten Herde.

      Zwei Reiter kamen am Zaun entlang.

      „Jed und Melvin, ihr bleibt hier!“, bestimmte der Rancher. „Und du, Vera, gehst ins Haus und lässt dich hier draußen nicht mehr sehen. Und beerdigt Matt, den armen Hund.“

      *

      Als der Morgen graute, war der Wind vollkommen abgeflaut, und der Staub hatte sich weitgehend gesenkt. Dunstschwaden zogen über das Prärieland.

      Sie hielten in einer weiten Talsenke an einem Creek, der nur wenig Wasser führte. Der Vormann und ein Cowboy suchten das Ufer auf beiden Seiten ab, fanden aber keine Spuren.

      Fluchend schlug der Rancher auf sein Sattelhorn und rieb sich dann mit der Faust über das raue zerfurchte Gesicht.

      „Weiter“, sagte John Slade und trieb seinen Rappen an.

      Außer dem Rancher und seinem Vormann waren die vier Cowboys Cass, Brad, Joe und Jeff bei ihm. Es waren eisenharte Kerle, die am Abend eine Menge Whisky getrunken und die ganze Nacht nicht geschlafen hatten. Es war ihnen kaum anzumerken.

      Sie ritten am Creek entlang durch das lange Tal und über einen Hügel hinweg.

      Im Osten flammte jetzt Morgenrot am Himmel, sodass es schien, als würde die Prärie in der Ferne brennen. Im Tal vor ihnen standen ein paar erbärmliche Holzhütten, stellenweise mit Fellen und Blech benagelt. In einem kleinen Korral befanden sich zwei Pferde, ein paar Herefords und schwarze Schweine zusammen.

      „Da fragen wir mal“, brummte der Rancher, trieb sein Pferd an und ritt an John Slade vorbei.

      John beschleunigte die Gangart des Rappen ebenfalls und holte Bronson bald wieder ein. Sie kamen den Hütten näher, ritten dann am Korral vorbei und hatten einen sandigen Platz vor sich.

      Die Tür der größeren Hütte sprang auf, und ein alter Mann mit einem Sharpsgewehr in der Armbeuge kam heraus.

      „Kennen Sie mich?“, fragte Bronson barsch.

      Der Farmer zuckte mit den Schultern. „Vielleicht sind Sie der Rancher Bronson, Mister“, sagte er mürrisch. „Es interessiert mich nicht.“

      „So, das interessiert Sie nicht“, knurrte Bronson, dem auf der Stirn eine Ader anschwoll.

      Der Farmer blickte auf den Stern an Johns Jacke. „Was wollen Sie denn, Marshal?“

      „Wir suchen nach vier Männern, die vielleicht in der Nähe vorbeikamen“, erklärte John.

      Eine verhärmte Frau, die ein altes verwaschenes Kattunkleid trug, kam hinter dem Farmer aus dem Haus.

      „Wir haben keine Reiter gesehen“, sagte der Farmer. „Aber wir haben auch die Nacht über geschlafen. Da kann man nichts sehen, Marshal.“

      John tippte an seinen Hut. „Vielen Dank. – Könnten wir noch Wasser von Ihnen bekommen? Wir bezahlen dafür.“

      „Das Wasser kostet nichts“, brummte der Farmer. „Ich muss dafür auch nicht bezahlen.“

      John stieg ab, machte seine Flasche vom Sattel los, ging zum Brunnen und bewegte die auf die Mauer montierte Winde. Ein Eimer kam aus dem Brunnenschacht, den John auf den Mauerrand zog. Mit der Kelle füllte er die Flasche, verkorkte sie, ging zu seinem Pferd zurück und befestigte die Flasche am Sattel.

      „Nehmt euch Wasser mit“, sagte John zu den Männern. „Der Tag wird heiß, das steht fest.“

      Sie stiegen alle ab und gingen zum Brunnen.

      „Wir haben auch keine Verpflegung mitgebracht“, sagte der Rancher barsch. „Es ging alles, zu schnell. Die Halunken haben meine Ranch überfallen und mein Geld geraubt.“

      „Und sie haben einen Cowboy erschossen“, sagte John. „Vergessen Sie das nicht, Bronson.“

      Der Rancher fluchte. „Also los, Verpflegung für mich, den Marshal und meine Leute.“ Bronson warf dem Farmer ein paar Münzen zu, die der so schnell nicht auffangen konnte.

      Die silbernen Geldstücke rollten durch den Hof und blieben in der Nähe der Hüttenwand im Sand liegen.

      John schüttelte den Kopf, lenkte sein Pferd herum und ritt am Korral vorbei.

      *

      „Da!“, rief Joe, der drahtige Texaner. Er sprang mit einem Satz aus dem Sattel und kniete auf den Boden, wo er zwischen den Büffelgrasnarben verschwand.

      Zwei Männer sprengten im Galopp zu ihm hinüber und glitten von den Pferden.

      „Natürlich, vier Pferde!“, schrie der eine, stand auf und winkte heftig. „Hier, Boss! Hier sind die Banditen geritten!“

      Sie sprengten alle zu den Cowboys hinüber. John ritt langsam hinter ihnen her und blickte auf die Spur, die im Norden aus dem Gestrüpp kam und im Süden zu einem Hügel in der Ferne führte.

      „Ja, vier Pferde“, bestätigte der Vormann. „So ein Zufall.“

      „Was denn für ein Zufall?“, fragte Bronson scharf.

      „Was?“ Flint Hollag duckte sich. „Na ja, ich meine, es ist doch ein ziemlicher Zufall, dass wir die Spur der Kerle doch noch finden. Oder etwa nicht?“

      „Dafür


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