Vor und nach der Jägerprüfung. Herbert Krebs

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Vor und nach der Jägerprüfung - Herbert Krebs


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rel="nofollow" href="#fb3_img_img_c727ff4f-ce96-5693-9dc9-c95cdca80625.png" alt=""/>Instandsetzungsbeschuss bei Feuerwaffen oder höchstbeanspruchten Teilen nach § 2 Abs. 2 des Gesetzes, die nach § 3 Abs. 2 des Gesetzes erneut zu prüfen sindFreiwilliger Beschuss § 6 Abs. 2 BSchGBeschuss bei BöllernPrüfzeichen für Handfeuerwaffen zum Verschießen von Stahlschrotmunition mit verstärkter Ladung (§ 9 Abs. 3 Nr. 2)Unbrauchbar gemachte WaffenJahr des Beschusses oder verschlüsselt A – K (ohne J) entsprechend den Zahlen 0 – 9

       Ortszeichen der zuständigen Behörden (§ 9 Abs. 3 Nr. 1 BeschussV)

       Prüfzeichen für Munition (§ 32 Abs. 2 Nr. 4 BeschussV)

      Kaliberangabe auf einem Drilling: oben das Schrotkaliber 16/70 (daneben Beschusszeichen aus Suhl) und unten das Büchsenkaliber 9,3 × 74 R

      1 | Was ist der staatliche Beschuss?

      Eine gesetzlich vorgeschriebene Prüfung einer Schusswaffe durch ein Beschussamt.

      2 | Was wird beim Beschuss geprüft?

      Der Beschuss ist eine Gewaltprobe, um festzustellen, ob Läufe und Verschluss die erforderliche Festigkeit besitzen und ob die Funktionssicherheit und Maßhaltigkeit gegeben sind.

      3 | Welche Beschussarten gibt es?

      Normalbeschuss, verstärkten Beschuss sowie den Instandsetzungsbeschuss.

      4 | Was ist ein Beschusszeichen?

      Ein vom Beschussamt für eine bestandene ­Beschussprüfung vergebenes »Prüfsiegel«.

      5 | Was bedeutet der Buchstabe »N« unter dem Bundesadler/CIP-Schriftzug in deutschen Beschusszeichen?

      Abkürzung für »Nitro«, d. h. rauchloses Pulver.

      6 | Wo befinden sich die Beschusszeichen?

      Bundesadler/CIP und Kennbuchstabe auf jedem wesentlichen Teil sowie sonstigen höchstbeanspruchten Teilen, die zur Aufnahme des Laufs oder des Verschlusses dienen. Das sind z. B. Lauf, Basküle, Schlitten, Trommel, Verschluss und Griffstück.

      7 | Welche Bezeichnungen sind auf Läufen sonst noch angebracht?

      Das Beschussdatum (ggf. verschlüsselt), eine laufende Nummer (Waffennummer), das Kaliber und das Ortszeichen des Beschussamtes.

      8 | Haben auch Kurzwaffen Beschuss­-zeichen?

      Ja, am Lauf, bei Pistolen an Schlitten und Griffstück, bei Revolvern auf der Trommel.

      9 | Wie erkennen Sie, ob ein Lauf amtlich beschossen ist?

      An den Beschusszeichen, die von den staatlichen Beschussämtern in Läufe und ggf. Verschlussteile eingeschlagen werden.

      10 | Muss auch ein Wechsellauf oder Einstecklauf amtlich beschossen werden?

      Für jeden Lauf ist ein amtlicher Beschuss vor­geschrieben.

      11 | Muss eine Waffe neu beschossen werden, wenn der Lauf gekürzt wurde?

      Ja. Grundsätzlich ist jede Waffe einem Instandsetzungsbeschuss zu unterziehen, wenn an einem wesentlichen Teil materialschwächende oder verändernde Arbeiten vorgenommen worden sind.

      12 | Können auch Privatpersonen Waffen zum Beschuss einliefern, oder geht dies nur über einen Büchsenmacher?

      Jeder Waffenbesitzer kann seine Waffen direkt an ein Beschussamt einliefern.

      Langwaffen

      Allgemeines

      Die Entwicklung der Jagdbüchsen ist weitgehend mit der von Militärwaffen verbunden. Bis weit nach der Einführung etwa der Dreyse’schen Kammerladungsbüchse (Hinterladung und Zündnadelschloss, ca. 1840) sowie dem Aufkommen der Mauserbüchse M/71 (die bereits ein Selbstspannerschloss hatte, Patronen mit Metallhülse verschoss und den Weg zur »Jahrtausendentwicklung« Mauser 98 einleitete) dominierten »jagdlich« abgeänderte Militärwaffen. Erst im späten 19. Jahrhundert erschienen wenige speziell für den zivilen Markt gebaute Büchsen, meist ein- und mehrläufige Kipplaufbüchsen sowie Blockbüchsen. Bei den Flinten setzte die Entwicklung zur ausschließlichen Jagdverwendung lange vorher ein. Bereits zur Zeit des Radschlosses, spä­testens des Perkussionsschlosses waren mehrläufige Jagdflinten üblich, übrigens eher in der »aufgebockten« Version (»Bockflinte«) als mit neben­einanderliegenden Läufen. Anfang des 19. Jahrhunderts gab Lefaucheux den Startschuss für Hinterlader-Kipplaufflinten. Deren Weiterentwicklung schloss Büchs-/Bockbüchsflinten ein und fand Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Hahndrilling (1892) ein nur vorläufiges Ende. Denn nicht lange danach waren die »Hammerless« genannten Selbstspanner-Kipplaufwaffen am Markt und werden in manchmal nur wenig abgeänderter Form heute noch gebaut – ergänzt allerdings durch moderne Handspanner-Versionen. Bei den Repetierbüchsen wurde das frü-her herrschende System Mauser 98 inzwischen durch weitgehend abgeleitete Konstruktionen ergänzt. Andere Büchsentypen wie die durch den rapide zunehmenden Schwarzwildbestand Ende des 20. Jahrhunderts beliebter werdende Selbst­ladebüchse etablierten sich neben der Repetier­büchse. Dagegen ging die Nachfrage nach kombinierten bzw. mehrläufigen Kipp­laufwaffen etwas zurück.

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