Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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gönne dir so dein Glück, Nicky. Du hast es verdient.«

      Tamara sprach danach Roland ihre Glückwünsche aus.

      »Du wirst doch unsere Trauzeugin, Tamara?«

      »Gern! Wann heiratet ihr? Aber das ist unerheblich! Ich werde ohnehin viel Zeit haben, da ich bald wieder eine arbeitslose Schauspielerin bin.«

      »Oh, das wusste ich nicht, Tamara! Das tut mir leid! Jetzt bin ich so glücklich und du bist unglücklich!«

      »Nicky, mache dir keine Sorgen. Entschuldige, dass es mir so herausgerutscht ist. Es war ein unpassender Moment. Heute ist es dein Tag, euer Tag!«

      »Warum kannst du nicht mehr am Theater bleiben?«, fragte Roland.

      »Sie stellen niemanden mehr fest an! Sie haben kein Geld, kein Budget. Die Schauspieler bekommen nur an den Abenden, an denen sie spielen, ein kleines Entgelt!«

      »Langsam, da kommt mir eine Idee!«, sagte Roland. »Vater, Nicky und Tamara haben zusammen die Ausbildung gemacht. Vater, nimm doch Tamara!«

      »Großartige Idee!«

      Doktor Friedhelm Forster schaute Tamara an.

      »Wenn Sie wollen, können wir darüber reden. Ich würde Sie nehmen.«

      »Ich überlege es mir gern. Aber heute feiern wir Verlobung! Toni, bringe eine Runde Bier«, rief Tamara laut.

      »Ist schon gezapft!«

      Toni und Anna brachten Bier. Alois schenkte eine Runde selbstgebrannten Obstler aus.

      »Auf euch beide, auf eure Liebe, auf ein schönes glückliches Leben!«, wünschte ihnen Toni.

      Sie tranken und nahmen Annas und Alois’ Glückwünsche entgegen. Die anderen Hüttengäste auf der Terrasse der Berghütte hatten es gehört und beglückwünschten das junge Paar.

      Bis zum späten Nachmittag wurde auf der Berghütte gefeiert, getanzt und getrunken.

      Am Abend landete ein Hubschrauber. Er brachte Friedhelm, Jule und Tamara zum Flugplatz. Von dort aus flogen sie zurück nach Berlin.

      *

      Es war noch nicht ganz dunkel, da schlief Sabine auf dem Stuhl ein. Nicole trug sie in Franziskas Zimmer. Währenddessen wartete Roland auf der Terrasse der Berghütte. An diesem Abend waren die meisten Hütten­gäste früh schlafen gegangen.

      Toni stellte sich neben Roland und sagte ganz leise:

      »Was ist jetzt mit Nickys Eltern? Habt ihr schon Pläne, wann und wie ihr mit Nickys Eltern redet?«

      »Das wird nicht einfach werden! Ich bin froh, dass Nicky meine Frau wird. Wir werden die nächsten Tage viel wandern. Ich hoffe, die Berge flüs­tern uns zu, wie wir es machen sollen. Toni, du sagst doch immer, die Berge geben die Antwort auf alle Fragen den Menschen ins Herz.«

      »Des stimmt auch! Ich habe die Antwort schon bekommen. Roland, ich habe eine Idee!«

      Toni erläuterte Roland kurz seinen Plan. Roland hörte zu. Er rieb sich das Kinn.

      »Toni, du meinst, dass dieser Plan aufgehen könnte?«

      »Sicher! Ich bin nicht nur sicher – es ist der einzige Weg!«

      »Gut, dann lass ihn uns angehen! Sofort!«

      »Sofort? Jetzt? Willst du nicht erst mit Nicky reden?«

      »Nein! Es ist besser, sie weiß nichts. Sie würde sich sonst Sorgen machen. Ich werde das mit ihren Eltern klären und gleich, wenn ich Erfolg habe, finde ich bestimmt die richtigen Worte, es ihr zu sagen.«

      Roland überlegte kurz.

      »Toni, wir machen es, wie folgt! Du musst wegen einer Sache plötzlich noch heute Abend nach Waldkogel hinunter und bittest mich mitzukommen. Weil es so wichtig ist und weil ich dein Freund bin, kann ich dich nicht im Stich lassen. Außerdem sind wir bis Mitternacht zurück.«

      »Dann gehen wir! Anna wird es Nicky sagen! Das ist dann glaubhafter!«

      Toni sprach kurz mit Anna. Er und Roland griffen nach ihren Jacken und gingen los. Sie rannten fast über das Geröllfeld, bis sie außerhalb der Sichtweite der Berghütte waren.

      Etwas später parkte Toni seinen Geländewagen auf dem Hof von Nicoles Elternhaus. Sie stiegen aus. Bert­ram Anwander kam aus dem Haus gelaufen.

      »Mei, Roland! Bist wohl ein ganz fixer Bursche, wie? Konntest daheim alles erledigen?«

      Roland nickte. Bertram begrüßte Toni.

      »Wo ist Nicole?«, fragte ihr Vater.

      »Die ist schon auf der Berghütte«, kam Toni Roland mit der Antwort zuvor.

      »Ja, eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass die Nicky und ich einige Tage auf der Berghütte verbringen, Bertl! Ich will mich auch nicht lange aufhalten.«

      »Mei, Bub, für ein Bier wirst schon Zeit haben, oder?«

      »Ein Bier kann ich nicht ablehnen. Was meinst du, Toni, haben wir so viel Zeit?«

      »Des passt schon!«

      Sie gingen ins Haus. Martha stand in der Küche am Bügelbrett. Sie hatte gleich am Morgen nach Bertls Geburtstag die Tischwäsche gewaschen. Bei dem schönen Sonnenschein war sie schon getrocknet. Jetzt wollte Martha sie gleich bügeln. Als sie Roland sah, unterbrach sie ihre Arbeit. So saßen sie zusammen am Tisch und tranken ein Bier.

      Bertram Anwander strahlte.

      »Nun, Toni, was sagst du zu meinem Madl? Hat sie sich nicht einen feschen Burschen eingefangen? Einen Besseren hätte sie net aussuchen können. Mei, bin ich glücklich! Ich kann dir gar net sagen, wie glücklich ich bin. Toni, weißt, manchmal hatte ich Angst, dass die Nicole die Liebe verpasst und eine alte Jungfer wird. Aber jetzt besteht keine Gefahr mehr.«

      »Ja, sie hat gut gewählt, auch wenn sie sich dafür viel Zeit gelassen hat, was ich bei Nicoles Umständen verstehe. Und für Roland ist Waldkogel kein Fremdland. Zufälle gibt es im Leben. Die beiden begegneten sich in Berlin. Sie hätten sich genauso gut hier in Waldkogel kennenlernen können.«

      »Des stimmt, Toni! Da ist Berlin ein ziemlicher Umweg gewesen. Ich habe ohnehin nie verstanden, warum Nicole damals so plötzlich ihre Sachen gepackt hat und auf und davon ist. Ich dachte, des Madl ist narrisch! Bis heute hat sie net drüber geredet. Ich habe sie immer mal wieder gefragt und wollte sie überreden, wieder heimzukommen und sich eine Arbeit in Kirchwalden zu suchen. Doch dann wurde sie immer gleich ärgerlich. Richtig bös’ wurde sie, wenn ich von dem Thema angefangen habe. Aber lassen wir des! Jetzt hat sie den Roland – und alles ist vergeben und vergessen.«

      Bertram trank einen Schluck Bier.

      »Bei dir ist es vergessen, bei der Nicole bestimmt net. So etwas vergisst man net, Bertl!«

      »Toni, lass, das ist alleine die Angelegenheit von Nicole«, warf Roland gekonnt ein.

      Die beiden hatten vorher auf dem Weg nach Waldkogel genau besprochen, wie sie vorgehen wollten.

      »Was soll des heißen, Roland?«, fragte Bertl. »Du weißt etwas? Du kennst den Grund?«

      »Nichts soll das heißen, Bertl. Und du, Toni, du mischst dich da in etwas ein, was ihn nichts angeht. Ich warne dich, Toni!«

      Toni sah Roland streng an.

      »Sicher geht mich des nix an. Aber auf der anderen Seite geht es mich doch etwas an. Mei, wir leben doch im einundzwanzigsten Jahrhundert und nicht mehr im Mittelalter. Zum Glück kann ich da nur sagen! Des Ganze ist doch eine unnötige Geschichte. Es hätte nie soweit kommen dürfen.«

      »Toni, rege dich net auf! Es ist Nicoles Angelegenheit, da müssen wir uns raushalten.«

      »Raushalten, des sagt sich so leicht, Roland! So etwas geht mir nah und jedem, der davon erfährt. Die Anna hat geweint, als ich ihr es erzählt habe. Du weißt, dass unsere Ehe


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