Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner
Читать онлайн книгу.»Woher …, wieso …, wie kommst du darauf?«
»Ich habe da so etwas gehört! Toni und Anna haben getuschelt.«
»So?«
Sabine sah ihrer Mutter die Verlegenheit an.
»Mama, nun hab’ dich nicht so! Musst nicht ständig rot werden. Ich bin schon ein großes Mädchen.«
Sabine griff nach der Hand ihrer Mutter.
»Kannst mir schon sagen, dass der Roland in dich verliebt ist. Bist du auch in ihn verliebt?«
»Ja, Bine! Ich bin in ihn verliebt! Aber bevor ich …, ich wollte erst mit dir reden.«
»Ist schon in Ordnung! Musst dich vor mir nicht genieren, Mama!«
Nicole fiel auf, dass Sabine sie die ganze Zeit mit Mama angeredet hatte und nicht mit Nicky, wie sie es meistens tat.
»Gut, ich will es dir gestehen. Ich bin sehr verliebt in Roland. Er macht sich Hoffnungen, dass …, weißt du, wenn sich zwei Menschen lieben, dann wollen sie zusammenbleiben. Aber ich werde nur einen Mann nehmen, der dir auch gefällt.«
»Ich sagte doch schon, dass er supercool ist, Mama! Ihr könnt ruhig ein Liebespaar werden. Ich habe nichts dagegen. Und du bist dann nicht mehr so allein.«
»Du meinst ich sei allein? Wie kommst du darauf?«
»Mama, nun tu nicht so, als sei ich ein Baby! Du brauchst jemanden zum Kuscheln. Das ist doch so bei Erwachsenen. Du hast mich aufgeklärt.«
Nicole musste schmunzeln.
»Sabine, was soll ich tun, wenn Roland mich heiraten will?«
»Mama, was für eine blöde Frage! Weißt du das nicht? Es gibt nur zwei Möglichkeiten, ja oder nein. Bei Roland ist es Ja!«
Nicole seufzte glücklich. Sie zog Sabine eng an sich, drückte und küsste sie.
»Meinst du, er adoptiert mich, wenn ihr verheiratet seid? Dann hätte ich einen richtigen Papa!«
»Ich kann mir das gut vorstellen. Er hat dich sehr gern, Bine. Wir verbringen jetzt einige Tage in den Bergen, wir drei. Und mal sehen, wie wir uns vertragen und ob er mir einen Antrag macht. Aber ich bin sehr glücklich, dass er dir gefällt.«
»Mama, können wir jetzt auf die Terrasse gehen?«
Nicole nickte. Hand in Hand gingen sie nach vorn. Dann sah Sabine Roland. Sie ließ die Hand ihrer Mutter los und rannte auf ihn zu. Er fing sie mit beiden Armen auf.
»Hallo, Roland! Du bist in Nicky verliebt, stimmt es?«
»Ja, das stimmt!«
Sabine spielte mit einer Haarlocke.
»Hast du sie schon gefragt?«
»Was soll ich sie gefragt haben?«
Sabine erkannte, dass er im Scherz so tat, als hätte er ihre Frage nicht verstanden. Sie stöhnte laut.
»Roland, du stellst dich nur so dumm. Du weißt schon, das was jeder Mann die Frau fragt, die er liebt? Und dann schenkt er ihr einen Ring. Du liebst Nicole doch, jedenfalls hat sie das gesagt.«
»Aha, jetzt verstehe ich! Du meinst, ich soll sie fragen?«
»Ja, tu’s endlich! Sie arbeitet schon so lange bei euch. Du hättest sie schon viel früher fragen sollen.«
Alle lachten. Nicole stand mit hochroten Wangen dabei.
»Roland, hast du den Ring?«, fragte Sabine.
»Welchen Ring, Bine?«
»Roland, nun tun, nicht so unschuldig! Den Ring, den du Nicky schenken willst und den du Toni gezeigt hast. Ich weiß, dass du einen hast, ich habe Toni und Anna leise davon sprechen gehört.«
Roland griff in die Hosentasche.
»Du meinst diesen Ring?«
»Oh, der ist super. Ist er echt?«
»Ja, er ist echt! Dann will ich Nicole fragen. Aber du bleibst an meiner Seite und hilfst mir! Tust du das?«
Sabine nickte eifrig. Roland hielt Nicole den Ring hin. Er räusperte sich.
»Nicole, ich liebe dich! Ich möchte dich heiraten! Nimm diesen Verlobungsring als Zeichen meiner Liebe. Willst du meine Frau werden?«
»Ja, Roland, ich will!«
»Super, ich bekomme einen Papa!«, schrie Sabine.
Sie fiel sofort ihrer Mutter und dann Roland um den Hals.
»Langsam, junges Fräulein! Der Roland muss Nicole noch den Ring anstecken!«, lachte Rolands Vater.
»Ups! Richtig! Und küssen müssen sie sich, Herr Doktor Forster.«
Roland steckte Sabine den Ring an.
Sie nahmen sich in die Arme und küssten sich, dann zogen sie Sabine an sich.
»Wir werden eine glückliche Familie sein, Sabine, das verspreche ich dir!«
Roland lächelte Sabine an.
»Deine Mutter hat den Ring bekommen. Für dich habe ich auch ein Geschenk. Aber das habe ich nicht dabei. Wir werden es die Tage abholen.«
»Was ist es?«
»Es ist dunkel, hat lange Haare, vier Beine und …«
»Ein Hund!«, schrie Sabine. »Ein Hund! Ein Hund!«
Sie fiel Roland um den Hals und bedeckte sein Gesicht mit Küssen.
»Super! Super! Wann holen wir ihn?«
Roland zog aus der Gesäßtasche seiner Hose den Ausdruck.
»Das ist ein Bild der Rasse. Sie heißen Lhasa-Apso und sind ganz besondere Hunde.«
»Ist der süß! Oh, wie süß! Ich habe mir schon immer einen Hund gewünscht. Du bist toll, Roland! Danke, danke, danke! Du bist super!«
Roland schmunzelte.
»Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken, Bine. Ich kann dir den Hund nur schenken, weil Nicole es mir erlaubt hat. Also, musst du dich in erster Line bei ihr bedanken!«
»Danke, Nicky!«, sagte Sabine und gab ihrer Mutter einen Kuss. »Aber Roland hat dich überreden müssen, stimmt es?«
»Nein, überreden habe ich deine Mutter nicht müssen«, sagte Roland. »Nicole erzählte mir ebenfalls, dass du dir schon lange einen Hund wünschst. Sie sagte, dass du jetzt groß genug und verantwortungsvoll wärst, um einen Hund zu bekommen.«
Juliana und Friedhelm Forster standen vom Tisch auf. Tamara trat hinter sie.
»Meine liebe Sabine! Fangen wir mal bei dir an, du bekommst nicht nur einen Papa, sondern auch Großeltern, Oma Jule und Opa Friedel, so werden wir gerufen.«
»Super! Ich mag euch! Ihr seid auch supercool!«
Alle lachten.
»Junge, dann lass dich mal von deinem Vater, dem supercoolen Opa umarmen. Ich wünsche dir und Nicky alles Glück der Erde. Herzlichen Glückwunsch zu eurer Verlobung!«
Die beiden Männer lagen sich in den Armen. Dann umarmte Jule ihren Sohn.
»Eine bessere Frau hättest du nicht wählen können!«
»Danke, Mutter! Aber ohne deine kleinen Weichenstellungen und Anregungen, wären wir wahrscheinlich noch kein Paar.«
»Unsinn, Junge!«
Dann umarmten Jule und ihr Mann Nicole.
»Dann muss ich mir jemand anderen für mein Vorzimmer suchen«, bemerkte er. »Ich lasse dich ungern gehen! Aber du gehörst jetzt zu unserer Familie, und etwas Schöneres gibt es nicht!«
Dann kam