Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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geht ihr gut! Ich habe kurz mit meiner Mutter gesprochen. Sie spielt mit Franzi und Sebastian. Mache dir keine Sorgen. Es geht ihr wirklich gut.«

      »Ich bemühe mich, mir keine Sorgen zu machen.«

      »Ich fühle, dass du dich sorgst.«

      »Ja, es stimmt. Auf der Berghütte werden genau wie im Hotel die Namen der Gäste aufgeschrieben.«

      »Du meinst wegen dem Namen ›Anwander‹?«

      Nicole nickte ihm zu.

      »Mutter hat das schon geregelt. Sie hat einen anderen Namen hingeschrieben.«

      Nicole seufzte erleichtert.

      Rolands Handy klingelte leise.

      »Ich muss mal rangehen!«

      Er nahm Nicole bei der Hand und führte sie an den Rand des Tanzbodens. Er machte ein nachdenkliches Gesicht, nickte und sagte, dass er das verstehe. Dann schaltete er das Handy aus, beugte sich zu Nicole und flüs­terte ihr ins Ohr.

      »Das war ein fingierter Anruf. Ich habe mich vom Weckdienst anrufen lassen, damit wir rechtzeitig von hier fortkommen.«

      Nicole schaute Roland überrascht an. Er denkt an alles, schoss es ihr durch den Kopf. Ihre Eltern kamen dazu.

      »Was gibt es? Ihr schaut so ernst aus«, sagte Nicoles Vater.

      »Ja, Bertl, wir überlegen, was wir machen sollen. Ich habe eben einen Anruf aus Berlin bekommen. Da läuft etwas schief in der Druckerei. Mein Vater ist auch in Urlaub. Eigentlich müsste ich fahren …«

      »Mei, Bub, des kann ich doch verstehen. Arbeit ist Arbeit, Pflicht ist Pflicht! Ich hab’ mich gefreut, dass du mich, dass ihr mich besucht habt. Aber bei dem Trubel hab’ ich doch keine Zeit. Ihr kommt doch hoffentlich bald wieder? Dann sind wir unter uns.«

      »Sobald es möglich ist, Bertl. Und du bist mir nicht böse, dass ich Nicky mitnehme?«

      »Naa, Bub, ihr gehört zusammen. Des wäre sehr egoistisch von mir, zu verlangen, dass du allein nach Berlin fahren würdest und die Nicole würde erst morgen früh fahren. Also danke ich euch für euren Besuch.«

      »Vater, Mutter, es war schön bei euch!«, sagte Nicole leise.

      »Roland und ich verdrücken uns heimlich, damit wir dein Fest net stören. Sage dem Gerd und seiner Frau Grüße. Pfüat di, Vater! Pfüat di, Mutter!«

      Nicoles Eltern schlossen zuerst Nicole zum Abschied in die Arme, dann Roland.

      Sofort zog Roland Nicole schnell fort, und sie verschwanden in der Dunkelheit.

      »Puh! Geschafft! Es ist vorbei!«, seufzte Nicole.

      Roland lächelte. Er ließ ihre Hand nicht los, bis sie im Hotel waren.

      »Wie machen wir es jetzt?«, fragte Nicole. »Was sieht das Stück als nächstes vor?«

      »Wie beredet! Ich ziehe mich um und wandere noch heute Nacht hinauf zur Berghütte. Du schläfst bis Sonnenaufgang. Dann folgst du mir.«

      »Was ist mit der Suite und deinem Auto?«

      »Nichts, das lassen wir so. Ich habe die Suite für zwei Wochen gebucht. Wichtig ist, dass du dich morgen früh auf den Weg zum ›Erkerchen‹ machst. Nimm den Umweg über den ›Pilgerpfad‹! Ich komme hin und erzähle dir von meinem Gespräch mit Toni.«

      Nicole nickte eifrig.

      Roland tauschte den feinen Anzug gegen seine Wandersachen. Er hatte eine Umhängetasche über der Schulter hängen, als er aus dem Schlafzimmer kam. Er nahm sich eine Flasche Wasser aus der Bar.

      »So, dann gehe ich! Gute Nacht, Nicky.«

      »Gute Nacht, Roland! Danke schön für alles!«

      Roland beugte ich zu ihr herab und gab ihr einen Abschiedskuss auf die Wange. Dann schaute er ihr in die Augen und deutete mit seinem Zeigefinger auf seine Wange.

      »Regieanweisung! Madl küsst Bursche zum Abschied!«

      Nicole lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

      »Ich werde mich an dieser Stelle nie mehr waschen«, flüsterte er.

      Sie lächelten, und Roland ging fort. Nicole lehnte sich innen an die Tür und schloss die Augen. Sie träumte vor sich hin. Ihr Herz klopfte.

      Sie ging noch kurz auf die Terrasse, dann ging sie zu Bett. Es dauerte aber noch eine Weile, bis sie einschlafen konnte.

      Sie überdachte den Tag, die Gespräche mit Roland, dass er Sabine einen Hund schenken wollte und seine Küsse, auch wenn es Regieanweisungen waren, wie er es darstellte. Aber Nicole wusste, dass es mehr war, bei Roland und auch bei ihr.

      Wo führt das hin? Das fragte sie sich, bevor sie in tiefen Schlaf sank und von Roland träumte.

      *

      Roland erreichte kurz vor Mitternacht die Berghütte. Alle Hüttengäste schliefen schon. Toni saß auf der Terrasse der Berghütte und wartete auf Roland.

      Anna war auch schon ins Bett gegangen.

      »Grüß Gott! Da bist du ja! Was soll dieser Anruf, dass ich unbedingt auf dich warten soll. Du müsstest mich allein sprechen?«

      »Erst mal grüß Gott, Toni, lass uns ein Stück den Berg hinaufgehen. Setzen wir uns oben an den Gebirgsbach. Ich muss dir etwas sagen, und ich will sicher sein, dass uns niemand belauscht.«

      »Himmel, machst du des aber spannend! Also, gehen wir! Aufi!«

      Sie gingen über das Geröllfeld und setzten sich auf große Steine am Gebirgsbach. Das Wasser murmelte leise. Bello legte sich zu ihren Füßen, nachdem er ausgiebig getrunken hatte.

      »Toni, ich will es dir direkt sagen! Es geht um die kleine Sabine. Sie hat Verwandte hier in Waldkogel. Ihre Mutter stammt von hier. Ihre Großeltern leben hier. Sabine kennt ihre Großeltern nicht, und diese wissen nicht einmal, dass sie eine Enkeltochter haben. Sabines Mutter ist nicht verheiratet. Sie trennte sich vom Vater des Mädchens. Die Einzelheiten der Trennung sind jetzt nicht wichtig. Zwei Wochen nach der Trennung kam Sabines Vater bei einem Autounfall ums Leben. Dann stellte Sabines Mutter fest, dass sie schwanger war. Sie hat strenge Eltern und wollte ihrem Kind ein Leben bei diesen Großeltern nicht zumuten. So ging sie fort. Es kostete mich viel Mühe, sie davon zu überzeugen, endlich mit Sabine zu reden. Vielleicht kann ich auch zwischen den Eltern und Sabines Mutter vermitteln. Nun hat sich Sabines Mutter bereit erklärt, einige Tage mit mir hier auf der Berghütte zu verbringen. Ich liebe Sabines Mutter seit vielen Jahren, bisher ohne größeren Erfolg. Aber jetzt scheint langsam das Eis zu schmelzen. Sie hat Angst, dass du eine Ähnlichkeit erkennst zwischen ihr und Sabine oder dass irgendjemand hier hören könnte, wie sie Mama zu ihr sagt. Ich versprach ihr, mit dir zu reden und gab ihr im Voraus das Verspechen, dass du niemandem etwas davon erzählst.«

      »Was für eine Geschichte! Wer kann das nur sein? Des ist ja schrecklich. Des arme Madl! Des gilt für die Sabine und auch für ihre Mutter. Was muss die Mutter von der Sabine eine Angst gehabt haben? Mei, des muss schrecklich gewesen sein, dass sie von daheim fort ist in dem Zustand. Mei, was ein Elend! Und so lange hat sie des geheimgehalten.«

      »Ja, Toni, über zehn Jahre!«

      »Roland, du hast mein Wort, dass des unter uns bleibt. Aber ich werde die Anna einweihen, des musst du verstehen.«

      »Sicher!«, sagte Roland.

      »Und vom Alois, da droht auch keine Gefahr! Mit dem werde ich auch reden.«

      Toni rieb sich das Kinn.

      »Willst mir jetzt sagen, wer die Mutter ist?«

      »Es ist die Nicky, die Nicole Anwander! Ihre Eltern sind Bertl und Martha!«

      »Mei, die Nicky! Und du liebst sie?«

      »Ja, Toni. Ich liebe sie, seit sie damals bei uns im Verlag zu arbeiten anfing. Damals war Sabine noch


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