Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Karton zurück und zog ihre alten Slipper an. Dann nahm Alban sie an der Hand und machte einen Rundgang mit ihr.

      »Wir können morgen doch nach Kirchwalden fahren, Judith. Wir gehen unsere Ringe kaufen.«

      Judith kannte Alban schon recht gut. Sie hörte einen Unterton in seiner Stimme.

      »Oder?«, fragte sie.

      »Es gibt die Ringe meiner Eltern! Die könnten wir nehmen und unsere Namen hineingravieren lassen. Aber nur, wenn es dir gefällt.«

      Judith sah Alban tief in die Augen.

      »Gern! Wo sind die Ringe?«

      »Die bewahrt meine Tante auf!«

      »Dann wollen wir sie holen! Und noch eine Frage? Liegen deine Eltern hier auf dem Friedhof?«

      Alban nickte. Judith streichelte ihm die Wange.

      »Hole die Ringe! Wir gehen zum Friedhof, und du zeigst mir ihr Grab. Das ist dann so, als würdest du mich ihnen vorstellen.«

      Alban bekam feuchte Augen. Er nahm Judith fest in die Arme und

      küsste sie.

      Ein wenig später spazierte Alban Grummer durch Waldkogel. Er hatte seinen Arm um Judith gelegt und erzählte jedem, dass das fesche Madl seine Braut ist.

      »Des ist net die Alina, des ist die Judith, damit ihr es wisst«, sagte er gleich dazu.

      Die beiden besuchten das Grab von Albans Eltern. Dort steckten sie sich die Ringe an. Anschließend zündeten sie in der schönen Barockkirche eine Kerze an.

      Als sie zurückkamen, hatte Lore das Abendessen fertig, und die Glocken fingen an zu läuten. Alban sprach das Tischgebet. Sie bekreuzigten sich und fingen an zu essen.

      Sie saßen an diesem Abend noch lange zusammen. Dann fuhr Alban Judith ins Hotel. Sie räumte ihr Zimmer und nahm Quartier auf dem Grummer Hof.

      Ihre erste gemeinsame Nacht brach an.

      *

      Alban und Judith verbrachten eine herrliche Woche. Sie bauten am Hausboot oder machten lange Spaziergänge. In der Woche darauf hielt Judith das zweite Seminar ab.

      Sonntags fuhren sie nach Frankfurt. Judiths Eltern waren aus dem Urlaub zurück. Ihnen gefiel die Wahl ihrer Tochter. Ihre Mutter blieb bei Judith in Frankfurt, bis diese alles mit ihrem Chef geregelt hatte und half ihr bei den Umzugsvorbereitungen. Er war von Judiths Idee begeistert, wieder ganz als Trainerin tätig zu sein. Gegen eine Übersiedlung nach Waldkogel hatte er keine Einwände. Die Seminarteilnehmer waren von der

      Tagungsstätte begeistert gewesen. So würden alle Seminare zukünftig in Waldkogel stattfinden.

      Alban hatte auch mit seinem Chef geredet. Er konnte die Hälfte seiner Arbeitszeit als Telearbeit erledigen. Dem gemeinsamen Glück stand nichts mehr im Weg.

      Vier Wochen später heirateten Alban und Judith in Waldkogel. Sie waren ein wunderbares Brautpaar. Alban trug den traditionellen Lodenanzug mit einem kleinen Blumensträußchen am Revers und am Hut. Judith hatte sich in Kirchwalden ein Brautkleid im Dirndlstil schneidern lassen. Dazu trug sie die weißen Schuhe, mit denen Alban ihr den Antrag gemacht hatte. Nach der Trauung besuchten sie gemeinsam das Grab seiner Eltern. Judith legte dort ihren Brautstrauß aus Vergissmeinnicht ab.

      Gefeiert wurde auf der Wiese hinter dem Grummer Hof, in deren Mitte ein Hausboot in einem riesigen Beet aus Vergissmeinnicht stand. Das Boot wurde mit einem Glas von Alois’ Schnaps getauft. Anna und Toni waren mit den Kindern von der Berghütte heruntergekommen. Sue war mit ihrem Mann und dem kleinen Peter aus Frankfurt angereist.

      Judy und Alban verbrachten die romantischen Nächte ihrer Flitterwochen auf dem Hausboot. Tagsüber lagen sie auf der Wiese und träumten. Sie schaute hinauf zum Gipfel des ›Engelssteigs‹ und waren sehr glücklich.

      Ein Jahr später wurden sie Eltern von Zwillingen. Es waren ein Junge und ein Mädchen. Jetzt war ihr Glück vollkommen.

Eine Lektion im Lehrfach Liebe

      Anna lehnte sich an den Kleiderschrank im Schlafzimmer. Sie beobachtete Toni, wie dieser versuchte, ihr Geburtstagsgeschenk aufzuhängen. Er hatte ihr einen Stich des Hamburger Hauptbahnhofes geschenkt. Annas Onkel hatte ihn für Toni gekauft und per Express nach Waldkogel geschickt zu Tonis Eltern.

      »Etwas höher noch …, mehr links ..., nein, jetzt nach rechts …, noch etwas nach unten«, kommandierte Anna.

      Toni schlug den Nagel ein.

      »So, des haben wir! Soll ich den Stich aufhängen, oder willst du es machen?«, fragte Toni.

      »Du!«

      Toni nahm vorsichtig den gerahmten Stich vom Bett und hängte ihn an die Wand.

      Er stellte sich neben Anna und legte den Arm um ihre Schultern.

      Anna lehnte sich an Toni. Sie hob den Kopf und schaute ihm zärtlich in die Augen. Sie umarmten und küss­ten sich.

      »Danke, für das schöne Geburtstagsgeschenk, Toni! Du hast mir damit wirklich eine große Freude gemacht.«

      »Des freut mich, Anna! Mei, es war net so leicht, ein Geschenk für dich zu finden. Du bist eben so bescheiden und äußerst nie Wünsche.«

      Anna lachte und gab Toni einen Kuss.

      »Toni, was soll ich mir wünschen? Ich habe hier alles, was ich mir wünschen könnte. Da bist du, mein lieber Mann. Auf unserer Berghütte sind wir jeden Tag zusammen. Das ist mehr, als viele andere Frauen haben, deren Männer gehen morgens zur Arbeit und kommen oft erst spät am Abend zurück. Wir dagegen stehen gemeinsam auf und sind den ganzen Tag zusammen, bis wir uns abends schlafen legen. Wir haben hier alles, was wir brauchen, ein schönes Heim, an einem der herrlichsten Flecken auf Erden. Wir haben die Bichler Kinder adoptiert und der gute alte Alois ist auch bei uns wie ein Großvater. Was soll ich mehr wollen?«

      Toni gab ihr einen Kuss.

      »Mei, Anna, mir geht es genauso! Weißt, ich habe immer davon geträumt, Hüttenwirt auf der Berghütte zu werden. Aber, dass es so ein schönes Leben sein wird, mit einem außergewöhnlichen Madl an meiner Seite, das ich so liebe ...«

      »Und das dich liebt!«, warf Anna ein.

      »Richtig, das mich so liebt und meine Träume zu seinen macht, des hab’ ich mir net vorstellen können. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich mich eines Tages in eine junge hübsche Bankerin verliebe und die aus Liebe zu mir ihren Beruf, ihre großartige Karriere aufgibt, mei, den hätte ich für verrückt erklärt. Des kommt mir alles immer noch wie ein Wunder vor.«

      »Mir auch, Toni! Da ist eben das große Wunder der Liebe!«, seufzte Anna glücklich aus tiefstem Herzen. »Ich konnte mir so ein Leben nicht vorstellen. Ja, ich wusste nicht einmal, dass es so ein Leben gibt. Und jetzt ist es wirklich das Paradies auf Erden. Toni, liebster Toni, ich bin wirklich restlos glücklich!«

      »Das freut mich! Manchmal denke ich, dass es viel Arbeit ist und ich dir zu viel aufbürde.«

      »Toni, was redest du für einen Schmarrn? Ich will dir mal etwas sagen. Erstens, kann ich etwas einwenden, wenn es mir zu viel wird. Dann teilen wir uns die Arbeit anders ein. Zweitens, habe ich in Hamburg in der Bank viel mehr gearbeitet, das war wirklicher Stress. Hier empfinde ich die Arbeit als etwas sehr Schönes, etwas, was mir tief in meinem Inneren ein warmes Gefühl der Zufriedenheit gibt. So etwas kannte ich in Hamburg nicht. Meine Aufgabe und mein Leben hier füllen mich aus, und ich bin restlos glücklich. Für nichts auf der Welt möchte ich tauschen!«

      »Ich will auch nicht tauschen!«

      Sie küssten sich wieder.

      »So, nach diesem romantischen Rückblick sollten wir wieder an die Arbeit gehen!«

      »Ja, aber heute ist es etwas ruhiger. Ich


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