Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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      »Dieter und Hans wollten einen Männerabend machen, mit viel Bier und so! Der Vorschlag kam von Hans. Ich war dabei, wie Hans im Büro Dieter angesprochen hatte. Er meinte, daß sie sich mal aussprechen sollten. Er, Hans, sei wohl in letzter Zeit etwas ablehnend gewesen. Er hätte etwas, worüber er mit Dieter reden wollte. Ich bekam das nur am Rande mit.«

      »Interessant!«

      Ina sah Toni treuherzig an.

      »Ich verstehe nicht, warum das alles so wichtig ist.«

      »Ach, Ina, Genaues weiß ich ja auch net. Es ist nur eine Vermutung. Ich werde mich erkundigen.«

      Toni versuchte Ina noch einmal zu überreden, nicht hinauf zur Berghütte zu gehen. Er wollte sie zu seinen Eltern in die Pension bringen. Doch Ina lehnte ab. Sie wollte erst einmal eine Weile hier im Auto sitzen bleiben und nachdenken. So mußte Toni mit einem beunruhigenden Gefühl abfahren.

      *

      Toni fuhr zum Schlachthof. Er parkte seinen Geländewagen und ging ins Büro.

      Im Großraumbüro saßen mehrere Angestellte.

      »Grüß Gott!« rief Toni laut und deutlich. »Ich bin Antonius Baumberger! Gerufen werde ich Toni! Ich bin der Hüttenwirt und suche ganz dringend den Hans. Der soll hier arbeiten und ein Bergkamerad vom Wasmayr Dieter sein. Gibt’s hier einen Burschen, der Hans heißt?«

      »Ja, den gibt es! Der ist unten auf dem Hof. Mußt an ihm vorbeigegangen sein«, antwortete ein junges Madl.

      Es stand auf und trat an das Fenster. Es winkte Toni herbei und zeigte auf eine Gruppe Männer, die einen Lastwagen beluden.

      »Der mit dem hellblauen Hemd! Das ist der Hans!«

      »Danke! Du hast mir sehr geholfen!«

      Toni lächelte die junge Frau an und verließ mit großen Schritten das Büro.

      Unten im Hof ging Toni auf die Gruppe von Männern zu. Hans stand dabei und blätterte in einigen Papieren.

      »Grüß Gott! Du bist der Hans?«

      »Ja, der bin ich! Grüß Gott! Und wer bist du?«

      »Antonius Baumberger, gerufen werde ich Toni! Ich bin der Hüttenwirt von der Berghütte, hoch oben über Waldkogel.«

      »Mei, grüß dich, Toni! Von dir hab’ ich schon gehört – natürlich nur Gutes! Freut mich, daß ich dich mal kennenlerne!«

      »Ob du dich noch freust, wenn ich dir sage, warum ich hier bin, des bezweifele ich stark. Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«

      Hans schaute Toni verwundert an.

      »Klingt rätselhaft! Ich bin hier bald fertig. Kannst einen Augenblick warten?«

      »Wenn es sein muß auch zwei!«

      Toni ging zu seinem Geländewagen.

      Er lehnte sich dagegen und ließ Hans nicht aus den Augen. Es dauerte doch etwas länger, bis Hans mit der Arbeit fertig war und auf Toni zukam.

      »So, dann sag mal, was du auf dem Herzen hast. Deine Bemerkung klang, als wolltest du mir drohen? Warum sollte ich mich net freuen, dich kennenzulernen?«

      »Ich sage nur zwei Namen: Dieter Wasmayr und Gesa Krumbach! Sagen dir die Namen etwas?«

      Toni sah, wie Hans die Farbe wechselte. Verlegen versuchte er seine Verunsicherung mit einem Lachen zu überspielen.

      »Mei, natürlich sagen mir die Namen etwas! Der Dieter ist ein guter, langjähriger Bergkamerad und die Gesa ist die Arbeitskollegin meiner Cousine Elfi. Die beiden Madln sind befreundet. Ich hoffe, dir genügt die Antwort. Ich kann mir allerdings keinen Reim darauf machen, was dich des angeht, ob ich die beiden kenne. Du siehst aber, daß ich nix zu verbergen habe. Ja, ich kenne sie.«

      Toni lächelte.

      »Hans, genau genommen geht mich des nix an. Nur ich und meine liebe Anna und der alte Alois, der bei uns mit auf der Berghütte lebt – wir alle – wir lassen niemanden in sein Unglück rennen. Auch wenn es uns nix angehen tut, im strengen Sinn, mischen wir uns ein. Der Dieter, dein Bergkamerad, wurde heute morgen in einem bedenklichen Zustand zu uns auf die Berghütte gebracht. Später erzählte er mir dann wirres Zeug von dir und Gesa und noch vieles mehr. Der Dieter war ziemlich durcheinander, so daß ich es mit der Angst bekam und ihm sogar des Rasiermesser fortgenommen habe. Verstehst du, was ich damit andeuten will?«

      Hans schaute Toni mit großen Augen an.

      »Schau net so! Rede lieber! Was war in der Nacht, als ihr zusammen in der Schutzhütte gesoffen habt?«

      Hans errötete.

      »Ja mei, wir haben gesoffen bis zum Umfallen! Richtig gebechert haben wir. Erst haben wir Bier getrunken und dann hat jeder von uns mindestens eine Flasche Obstler gekippt.«

      »Sag mal, kann des sein, daß du den Dieter mit Absicht so abgefüllt hast, daß er sich an nix erinnern kann?«

      Hans rieb sich das Kinn.

      »An was net erinnern?«

      Toni verlor langsam die Geduld.

      »Daran erinnern, daß er eine heiße Liebesnacht mit der Gesa hatte. Des hast du ihm doch immer und immer wieder bestätigt.«

      »Mei, was da genau gewesen ist, des weiß ich auch net. Ich hatte ja auch viel getrunken.«

      Toni trat einen Schritt auf Hans zu.

      »Bursche, du redest jetzt oder ich nehme mir dich hier auf dem Hof vor! Ich nehme dich auseinander!«

      Als Hans sich immer noch zierte, schnappte ihn Toni am Hemd und drückte ihn gegen sein Auto.

      »Also, was ist losgewesen in der Nacht?«

      Hans befreite sich aus Tonis Griff.

      »Mei, die Gesa ist gegen Morgen gekommen und hat Kaffee gebracht. Sie hat mich geweckt und dann habe ich mich draußen auf die Bank gelegt und habe weitergeschlafen. Vor dem Einschlafen habe ich die Gesa drinnen noch reden gehört.«

      »Du, Hans! Die Gesa kann vom Dieter nicht gewußt haben, daß er mit dir in dieser Nacht auf der Schutzhütte war. Also muß du es ihr gesagt haben. Du steckst vielleicht sogar mit ihr unter einer Decke. Ich kann mir sogar denken warum. Du bist eifersüchtig, weil der Hans mit der Ina gehen tut. Du hattest selbst ein Auge auf die Ina geworfen. Deshalb hast du dir mit der Gesa zusammen des alles ausgedacht.«

      Hans errötete tief.

      »So war des net ganz!«

      »Dann war es ähnlich, wie?«

      Hans schaute Toni verzweifelt an.

      »Ich mag den Dieter. Wir sind seit vielen Jahren Bergkameraden. Aber, daß ich ihn einige Male mit dem Madl gesehen habe, das mir gefällt, des hat mir net gefallen. Dann kam mir der Zufall zu Hilfe. Mein Cousine, die Elfi, und die Gesa arbeiten zusammen in einem Büro. Die Gesa hat sich in den Dieter verliebt und war ganz unglücklich. Aber der Dieter interessierte sich nicht für sie. Sie schüttete Elfi ihr Herz aus. Da haben wir drei – naa! Es war die Gesa, die sich des ausgedacht hat. Jedenfalls soll Dieter glauben, daß er und Gesa schöne Stunden verbracht haben. Die Gesa glaubte, es sei so leichter, den Dieter herumzubekommen. Die Gesa ist ein fesches Madl.«

      »Und du hast dich dafür hergegeben?«

      »Mei, ich wollte der Gesa helfen. Vielleicht finden die beiden ja dann doch Gefallen aneinander, dachte ich mir. Dann wäre die Ina wieder frei. Das wäre für mich auch gut. Ich dachte, dann kann ich den Liebeströster bei der Ina spielen.«

      Toni dachte einen Augenblick nach.

      »Daß des Ganze ein Schmarrn war, des ist dir hoffentlich klar. Mir geht es nur um eines! Erlebten die Gesa und der Dieter eine heiße Liebesnacht oder net?«

      »Ich denke schon! Die Gesa hat dem Dieter auch einen Zettel geschrieben. Den


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