Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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göttliche Geschenk annehmen. Wenn die Liebe uns füreinander bestimmt hat, dann finden wir zusammen. Darauf will ich vertrauen und mich freuen und davon träumen.«

      »Das ist gut so, Evi! Träumen kann man besten im Bett. Es ist auch schon spät. Gehen wir schlafen!«

      Anna brachte die beiden Becher in die Küche. Die Frauen sagten sich gute Nacht. Evi ging in ihre Kammer. Anna ließ Bello noch einmal hinaus, dann schloß sie ab, löschte das Licht und ging zu Toni. Dieser zeigte ihr das Album und seine Aufzeichnungen. Gemeinsam schauten sie noch einmal nach den Kindern. Franziska und Sebastian schliefen fest. Dann gingen Toni und Anna auch zu Bett.

      *

      Evi wartete schon auf der Oberländer Alm, als Boyd kam. Er hielt an, sprang aus dem Auto und schaute auf die Uhr.

      »Ich bin aber nicht zu spät! Es ist erst halb acht Uhr! Wieso bist du schon hier?«

      »Ich wollte auch pünktlich sein!«

      Sie lachten.

      »Komm, laß uns schnell einsteigen und fahren! Der liebe alte Wenzel schaut schon sehr neugierig zu uns herüber. War viel zu früh und habe mich jetzt über eine Stunde mit Wenzel und seiner Frau unterhalten. Sie bemerkten, daß ich ständig auf die Uhr schaute.«

      Sie stiegen ins Auto. Boyd wendete auf der Wiese und fuhr den Milchpfad hinunter nach Waldkogel.

      Unterwegs warf Boyd Evi immer wieder Seitenblicke zu.

      »Du sagst nichts!« bemerkte Evi.

      »Ich wollte höflich sein! Warten, bis du etwas erzählst.«

      Sie mußten lachen.

      »Wenn wir so weitermachen, dann wird alles sehr kompliziert«, bemerkte Evi lachend.

      »Gut, dann frage ich! Wo darf ich das Madl hinfahren?«

      »Du hast letzte Nacht auf dem Quentmair Hof übernachtet. Du weißt, daß ich mit Simon telefoniert habe?«

      »Ja, ich habe die Gastfreundschaft deiner Familie in Anspruch genommen. Aber nur für eine Nacht. Heute abend siedele ich zu den Baumbergers um. Nein, ich weiß nicht, daß du mit Simon telefoniert hast.«

      »Warum willst du nicht länger auf dem Quentmair Hof bleiben? Hast du Angst vor mir?«

      »Nein! Aber ich weiß, welch großen Wert du auf deinen Ruf

      legst.«

      »Nun, das laß mal meine Sorge sein. Du mußt das nicht sofort entscheiden. Wenn du nicht weißt, daß ich mit Simon telefoniert habe, dann wirst du jetzt auch nicht wissen, daß wir einen Besichtigungstermin haben. Wir fahren zum Waldschlößchen. Das gehört einem Grafengeschlecht, das seit dem Mittelalter seine Wurzeln hier hat. Ganz nette Leute, nicht abgehoben. Du wirst sie mögen. Ich zeige dir, wie du fahren mußt. Hauptstraße entlang und dann Richtung Bergsee, Sägewerk…«

      »Ah, diese kleine Gasse! Das Nadelöhr für die Holzfuhrwerke. So einem Holzfahrzeug haben wir es zu verdanken, daß wir uns damals abends begegnet sind. Die Zugmaschine und der Anhänger kamen schlecht um die Ecke. So beschloß ich, zu parken und zu warten.«

      Boyd bog auf die Hauptstraße ein.

      »Was besichtigen wir dort und warum?«

      »Weil ich mir denke, daß das Waldschlößchen eine gute Örtlichkeit für Aufnahmen mit den Festtagsdirndl sind!«

      Boyd trat auf die Bremse. Der Wagen stand.

      »Heißt das, du machst es?«

      »Würde ich dir das Waldschlößchen und den Park sonst zeigen wollen?«

      Boyd strahlte Evi an.

      »Danke!« sagte er leise.

      »Aber es gibt noch Bedingungen!«

      »Erfüllt! Alles, was du willst!«

      »Alles?«

      »Wenn ich sage alles, dann meine ich das auch so!«

      »Gut! Also, nur du und ich! Du fotografierst! Niemand von deinem Team, nix mit Schminken und Frisieren! Einverstanden?«

      »Ja! Und wann?«

      »Das ist mir gleich! Wenn es nach mir geht, können wir morgen anfangen! Wieviel Tage braucht man für solche Aufnahmen?«

      »Wir sind bestimmt in einem Tag fertig! Du bist so ein wunderbares Model. Außerdem sind es nicht so viele Festtagsdirndl! Ich lasse die Kleider kommen. Ich schicke Arnold sofort eine SMS. Er kann sie doch zu euch auf den Hof bringen?«

      »Besser gleich ins Schloß!«

      Boyd fuhr wieder los.

      Auf dem Schloß wurden sie vom alten Grafen erwartet. Tassilo führte sie überall herum. Er stellte sein Schloß unentgeltlich zur Verfügung, was Boyd sehr bemerkenswert fand.

      »Das ist hier so in Waldkogel. Da hilft einer dem anderen. Wenn Waldkogel und unsere schönen Berge im Katalog sind, dann sind wir alle froh.«

      Der Graf lud Boyd und Evi zum Abendessen ein. Anschließend saßen alle vor dem Kamin in der Bibliothek. Boyd lauschte den Geschichten, die der Graf so anschaulich erzählen konnte, über das Schloß, die Berge und ganz Waldkogel.

      Es war schon Mitternacht, als Boyd und Evi den Quentmair Hof erreichten. Evis Eltern waren schon schlafen gegangen. Nur Simon war noch auf. Evi sagte ihrem Bruder gute Nacht und ging gleich hinauf. Boyd und Simon tranken noch ein Bier zusammen.

      *

      Am nächsten Morgen brachte Arnold die Festtagsdirndl zum Schloß. Zuvor hatte er Boyd angerufen. Sie trafen sich bei der Kirche. Boyd fuhr zum Schloß voraus. Der Graf stellte eines der Gästezimmer zur Verfügung.

      »Dann hast du doch Erfolg bei Evi gehabt! Seid ihr euch schon näher gekommen? Wann bekomme ich Evi zu sehen?«

      Boyd lachte.

      »Das würdest du zu gerne wissen, wie? Da mußt du dich aber noch etwas gedulden! Und zu sehen bekommst du sie erst später!«

      »Hast du Angst?«

      »Nein! Aber alles hat seine Zeit! Ich schicke dir die Bilder. Dann sehen wir weiter!«

      Boyd wollte mit Arnold nicht über Evi reden, noch ihn ihr vorstellen. Er war glücklich, daß sich ihre Beziehung so gut entwickelt hatte. Evi und er waren sich auf eine besondere Art und Weise nah. Das konnte er Arnold nicht erklären. Sie hatten sich ihre gegenseitige Zuneigung und Liebe gestanden, ohne sich ein Wort zu sagen. Sie waren sich einfach nah.

      Boyd fuhr zurück zum Quentmair Hof und holte Evi ab. Als wären sie ein eingespieltes Team, lief der Tag ohne Probleme und harmonisch ab. Evi zog sich zwischen den einzelnen Aufnahmen um. Sie frisierte sich die Haare neu. Mal rieselten ihre blonden Locken über die Schultern. Dann trug sie die Haare hochgesteckt.

      Boyd fotografierte sie in jedem Dirndl an verschiedenen Orten im Schloß und draußen im Park.

      Dabei sprachen sie nur das Notwendigste. Um die Mittagszeit und am Nachmittag machten sie eine kleine Pause.

      »So, das war es!« sagte Boyd. »Es ist alles im Kasten! Du hast das großartig gemacht!«

      Evi blieb stehen und legte den Kopf leicht schräg. Sie schaute Boyd in die Augen.

      »Kannst du mit dem Selbstauslöser ein Bild machen, auf dem wir beide drauf sind? Als Andenken für mich!«

      »Gern! Schön, daß du daran gedacht hast! Darf ich davon auch einen Abzug haben?«

      »Dummer Kerl!« lacht Evi.

      Sie nahm Boyd bei der Hand und zog ihn fort.

      Weiter hinten im Park stand ein alter Baum. Ein dicker Ast hing ziemlich tief herab. Evi kletterte hinauf und setzte sich darauf.

      »Boyd, das gibt ein schönes Bild! Ich sitze hier und du stehst unten und reichst mir die Hand!«

      »Gut!


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