Der arme Konrad. Roman aus dem großen Bauernkrieg von 1525. Rudolf Stratz

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Der arme Konrad. Roman aus dem großen Bauernkrieg von 1525 - Rudolf Stratz


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dem um die silberne Mondsichel die ersten Sterne flimmerten — „das weiss nur einer. Aber solches ist uns bekannt: die Bauernschaft will nimmer in die alten Fussstapfen treten, und ehe sie solches mehr tun wollen, ehe muss des Menschenblutes mehr verzehrt und vergossen werden als Wasser ist auf Erden.“

      „Die Sach’ schaut seltsam aus!“ Felix schüttelte wieder das Haupt. „Ich bin ein Ritter. Mit den Rittern hab’ ich mich unter dem Sickingen wider die Fürsten verbündet. Was schiert mich der Bauersmann? Er ist ein Schelm und gemahnt mich, wenn’s zum Kriegen geht, an die Zigeuner!“

      „Du sollst aber mit uns gehen!“ sprach Pfaff Eysenhut leise und eindringlich. „Darum bin ich dir nachgestiegen, so sehr mich die Zeit drängt, dass ich vom Bauernrat in Gundelsheim wieder über den Neckar zu meinen Kraichgauern komme. Wach auf, Felix, und schau um dich und werde der Geringsten einer zu Gottes Gefallen. Sein Wort ist in mir lebendig geworden! Das Feuer geht aus meinem Munde und erhellt die Finsternis, in der ihr Herren hinter Turm und Mauern lebt!“

      Ritter Felix war aufgestanden und trat an die Mauerlücke. „Wird euch noch leid werden vor den Burgen —“ meinte er, „mit dem liederlichen Gesindlein, das ihr an euch hängt!“

      Antonius war ihm gefolgt. „Kennst noch die Warte auf dem Kraichgau?“ fragte er.

      „Hans Hippolyt Venningens festes Haus Steinberg? Ei — Bruder, wer sollte das prächtige, wohlgeschickte Schloss nicht kennen?“

      Die Hand des anderen wies in die Ferne. Eine ungeheure Feuersäule stand da reglos wie eine Riesenfackel in der stillen Nachtluft. „Gestern bin ich mit meinem Gesindlein kommen,“ sprach Pfaff Eysenhut, „habe den Steinberg eingenommen, von Grunde ausgefegt und mit ihm ein Lustfeuer und Schrecken gemacht im ganzen Kraichgau — und mir freudig vorgesetzt, weiter dermassen zu handeln!“

      „Und ich soll mittun — einer vom Adel?!“ rief der Ritter grimmig.

      „Mit den Hohenstaufen,“ sprach Pfaff Eysenhut, „sind meine Altvordern so gut wider die Ungläubigen gezogen wie die deinen. Aber es hat ein Ende mit der Hoffart! Die Menschen werden gleich! Das tausendjährige Reich bricht an! Schau, wie die Burgen da und dort von den Höhen lodern. Das sind die Brandfackeln der neuen Zeit. Das arme, gemarterte und gekreuzigte Volk ist aufgestanden und feiert fürchterliche Ostern!“

      „Noch seid ihr nicht Meister im Lande!“ knirschte Ritter Felix.

      Pfaff Eysenhut legte ihm die hagere Hand auf die Schulter und schaute ihm verzehrend ins Gesicht. „Komm zu den Bauern, Herzensbruder! Rette dein zeitliches und ewiges Heil! Jetzt erfüllt sich das Wort für die Mühsamen und Beladenen: ‚Was du einem unter diesen meinen Geringsten getan‘, hat Martin Luther die Schrift verdeutscht, ‚das hast du mir selbst getan!‘“

      Ritter Felix nahm den Helm ab, ging zu einer nahen Pfütze, Wasser hinein zu schöpfen, und tränkte sein Pferd in den Mauertrümmern. „Ihr seid übel beraten!“ sprach er zurückkehrend. „Die Klöster können sich freilich euer nicht erwehren. Aber der Rittersmann ist des Bauern Tod, wenn er geharnischt in ihre Haufen einreitet!“

      „Komm zu den Bauern, Felix!“ sprach Pfaff Eysenhut noch einmal in weichem, bittendem Ton.

      Der von Trugenhoffen schüttelte das Haupt. „Der Pfalzgraf hat mich als Lehnsmann angenommen. Ich bin ihm Heeresfolge schuldig. Morgen abend bin ich, wie es sein Geheiss, bei den Kraichgauer Edlen in Weinsberg!“

      „So bist du von Stund an mein Widersacher“ — Antonius Eysenhut wandte sich zum Gehen, „und der christlichen Bauerngemeinschaft Feind und musst dein Abenteuer darum bestehen! Morgen um diese Zeit ist rings um Weinsberg der Himmel rot von feurigen Burgen. Dann weise du deinen Freunden, wer also schaltet, und melde ihnen: Pfaff Eysenhut hat sich zu Gast geladen und schickt die schädlichen Häuser in Flammen zum Himmel!“

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