Du bist die Ruh!. Rudolf Stratz

Читать онлайн книгу.

Du bist die Ruh! - Rudolf Stratz


Скачать книгу
verabschiedete sich sofort, als der zur Stelle gemeldet war. Dabei küsste er ihr die Hand. Das war ja Brauch. Sie konnte es nicht hindern. Aber es war ihr unangenehm, dass er ihre Rechte hielt. Sie zog sie rasch wieder zurück und erwiderte nur ein paar knappe, halblaute Worte, als er ihr das übliche „Auf Wiedersehen“ sagte.

      Iwan Michels hatte seinen Gast bis auf den Treppenflur begleitet. Nun kehrte er zurück, rieb sich wohlgelaunt nach seiner Art die Hände und zog dann an der Schnur, um durch die Ventilationsklappe hoch oben an der Wand, die einzige Luftöffnung einer sonst hermetisch verschlossenen, winterlichen Moskauer Wohnung, ein wenig von dem Nachtfroste draussen hereinzulassen. Denn der Wein hatte ihm warm gemacht. Er trocknete sich die Stirne. „Na — Karaschô!“ sagte er vergnügt. „Nun ist also mit dem Wieprecht alles glücklich wieder beim alten! Du bist doch immer die Klügste, Duschinka! Wie gefällt er dir denn?“

      „Da fragst du sonderbar.“ Marja war selbst erstaunt, wie nervös und gereizt sie war. „Ein Mensch wie er ... du kennst ihn doch selbst genau genug ... er gehört doch eigentlich nicht hier herein ... zu uns ...“

      „Ja — wie denn? Du hast mich doch gedrängt und getrieben, zu ihm zu gehen!“

      „Ja — zu ihm, in Geschäften — oder er zu dir aufs Kontor. Aber hier ...“

      „Ja, aber — Duscha maja — soll ich ihm denn antworten: Nein! — wenn er sich selbst für den Abend einladet — in bester Absicht — und ein Mann wie er ... der Direktor der Spiridionowschen Manufakturen ..? das wäre doch ein neuer Bruch gewesen — das gerade Gegenteil von dem, was du erreichen wolltest und auch erreicht hast ... beliebe das doch zu begreifen ...“

      Sie begriff es sehr gut. Und doch sagte sie — ganz gegen ihren Willen — aber sie musste: „Es hätte sich schon ein Vorwand gefunden ... du hättest mich vorher fragen können ... ein bisschen Rücksicht solltest du doch auch auf mich nehmen ...“

      „Winowát ... ich bin der Schuldige ...“ sprach Iwan Michels gottergeben. Aber der Kummer über die unverdiente Kränkung malte sich, zumal unter der Nachwirkung des feurigen Kachetiners, doch auf seinem bärtigen, geröteten Gesicht. „Nun soll ich’s wieder gewesen sein! Ich müh’ und sorg’ mich, wie ich kann — ich tu’, was du willst — und dann bekomme ich Vorwürfe ... das ist nicht recht, Marja — glaube mir ...“

      Sie wusste, wie leicht verletzt er war, und dass er jetzt sogar Grund dazu hatte. Sie war ungerecht gegen ihn. Sie hätte ihm das so gerne gesagt und gelacht wie sonst und alles war gut. Aber sie brachte es nicht fertig — jetzt nicht. Ihre Lippen gehorchten ihr nicht. Sie blieben stumm. Und doch wartete er nur auf ein freundliches Wort von ihr, geduldig wie immer. Als das ausblieb, wandte er sich ab und seufzte und sie konnte ihm nicht helfen. Zum erstenmal seit langer, langer Zeit — sie vermochten beide sich kaum mehr an so etwas zu erinnern — war ein leiser Misston in ihre Ehe gekommen. Das fühlten sie beide und waren traurig. Dann ging er endlich aus dem Zimmer, zu den Kindern hinüber. Nach denen sah er immer vor dem Schlafengehen. Heute blieb er wohl besonders lange vor den Bettchen sitzen und tröstete sich im Anblick der Kleinen — und sie stand da einsam am Fenster und schaute hinaus in die Nacht ...

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAnDBwDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDxmiii tCAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACgCikwaAH4GDmmcjpS545pAcUAN2k8mnhRj3oznilUhXGaY DduKUU9iDTKACg0UEUgDtRS0lABRRRQAUCjFLQAUUUmaYC0lB5FFABRS0lACYoxTqKAG4qe3uBAa ipCM0APupfPkBpirgUoooATG0UgbNO60YxQAmKWlzSUgCiiigAooxRQAUuabRTAWijFGKACjvRij HFAAeaTFKBilzQAgO2gnNBooAYFy2aeRmhR1pRkdaAFA4pmMU7NGQaAEpTTSecUtIBMc07tQOKWm Mb0FGMmg9aOlAC4xTduaQuM4zTx04NACYpNtKaXtQAgA70HjpSHk0o4pCG8k808CjrQeDTAAaQgU rcDNM3bh0PFAE0N09qMrRLdNecv3pmQU5pFwBQAYCcCkzS45pwXigYg5FKBTTkcUDNAXEOe9KAKU +9KABQIaTjigLk04DMgq40cYhz3oAonrQKRfvGlI70AApaKKACiijpQAhNFWEjVkzUTDDYFADcU3 HNPooAXdgUmM0daKAExSYzTqKAEAxQOTS0DigBxTIptKTSUAFFFFABRRRQAUhpaQ0AFLTc06gAop CcdaXNABRRmjNABRRmjNABRRmjNABTcc07NJQAc0ox3o3dqQkd6AHRHdMIz1NdL/AMITdNZfbAvy VzMClJ1kPau+Xx4F0r7GA35D/GmTY4Cc+TKYQORRn5aW6HnXTSjuaTHFA0NWnqu7gUijHWnxnY2a QxGQr1pB1p8j7zTKAFOKTjNLgGmsMCgBGcJQrg1bsrT7USPT1pLy1Fs2P5UAVhkHIpT1oz8oIpM5 oAWiiigAoooHWgBqsPMCHqa2G8MXUVr9q2/Iay4o8OH7iukm8XyPp32MqePb/wCvQByxly5QdRT6 YY8yFxjJp9ABRRRQAUUUUgExS0uaSgAooopgFFFFABRRRQAClJpuKKAFooooAKKKKBhRRRQAUUZo oAUGkpDS0AFJmlpMUCEzzSlsil4pMUwFxxSUtHFABRRRSAKKKKACiiigAooooAKKKKAClzSZpKAF opKXNABRRRQAuKDRRQAlJ3pcUUAL2pvenZpKAFJpM0YoxQAZo60uKKAG4paXNJQAUtJS5oAQ0UUU AAOadjvTaCSaAArR2o7UdqAAUUUUAIelEC7rgBumaUilJ6EdRQBrTW0Qt9wPOKxz/rDUnnuRtJpm MjjrQAuaSggr1FLjK5pgJ1ooAxRQAClpKXNIBO9OptKTxQAhOTQelIeK0tLhhmYiT1oAzDkDinRs UYOe1XNTjjhmxH0qkMkEGgC5Lcm7QRp1pj6ReQReY4+Wmac6294rMMgHmuy1bXbOfTRFGPmx/j70 AcPx0peKQqTISe9LxQAUUUUALmim4p1ABRRmjNACGiiigBQaCM0ZGal42UARYxRmk/io70ALRRii gApKCKMgUCAGgmmg4OKcQcUxiNwaWp4EV0JaonAViB0oAbRQOaDxSEJ3FOYADjrSUAAUAIOKWg80 UDCijNFABRRijFABSjNFLmgQ00nU07IpDigAxRSZpaACjOKKTNADtvemnijJH0oIoAAciloHSigY lKKTFGKAHZpKTFLQAYzR0oooAM5ooooAKKKKACiijNAB2pKKMUAKKKKKAFOKbxS8UmKAFzRgEUmK MUAAApc0mOKTFADs0ZptFADs0UmKWgApCaWigBM0A0UNwKAFpCaaNxPANOHBwaAEpwpMc0ooAPpR jPJoPBpc8UAIDig80gpRQKwdqQdaDS5oCw4MAwH51rmO1+x5z82KxTg59aaS2AM0BYHyZyP4af14 9KQdOaUcUBYXbSUuaQ8UDCijFGKACiiigAooooAKTvS4ooAKXNHam4oAWiiigQUUUUAFFFFABSgU lGaAFIxSHpQTmigAxxSDrTs0lABSYpaD1oAbtqeO8eFdo6VFQcCgAdzI249TSYo4NKeKAAdKD0o7 UUDG4oxTqKAG4pQCRilpYzzmgBojNJnsandhjiozGepFADaKO+KKACiiigdxAKeY8DNICBSlyeKA uM4JxS9KNvOaMUBcM5ooooEFIaWkNABS0lLSAKO1FFMBO9KRmig0AIvH3qcxJHHSkIzzSDOKADJo LUnJNWYoQ0YJ60AQDBFJTpAA2BTcUDuFFGKMUCA0UYoxQAlFFFIAooooAKKKM0AFFFFABRRRQAUl LRigBKWjFFAARmk20uM0Ac0ANxg04nvSGrNtam4GKYFfNAqSeAwNioweKAHAUlGTSE+lIBTSUY4o 6UALijFAPFHNABRSE0CgBaQ9aWkFMCVCoXmom+9xSHPanLjHNABRQaKACiiigAooooAKKKKACiil oASiilpAJSEHrTjgU0sSMCgBc0UgB78UuKADFGKXnvRTAKDRRQAmaUUlA6UALSUtJmgBDSgUDrTy MDNAC/Z3dQyiomyPlNaEF2kcW1vSqUp3SFh0oAZzipbWISvhjUYOeKVWaJ8g4oAtXdusIytVKkkn aUcmmA0AJS9qSjmgYetLCplkCDucUmKI28pwy9jmgDZm0PybPz+CcVik/NitBtZlli8g52/Ss91w S3rQA7oKQdaB8wpDkUALRQKWgQnalHHWil2560ASWAWe82ScJmtPVLO2gt90RBNY/wDqxletH2iS X5XJIoAijy45qUCjaM+lL3oATvTwRTD0pOaAHnk03NAowKBWDrR1pelIaBkiqMZpjMzNjPFJu4wK UdPegAKjHHWjaQKVeDmlZqAG44oxRkUZoAKKTJpaADeV4oBzzQcGkPyigBaTNPQBqHj2igBuaM0g FFAC0UUUAFFFFABRSUUALRSUUALRSUZoAVuBSdqRiWpwPFADCcVdsY0c/PVXFCyMh4oAs30aK3y1 TBbpjipHdpBzQDxigBvagUpFFACUUlKKACilpB1oAKKXHNIaAAUEUtH1oAGYkYqLycNuzUg46UdT TAUZIxRjHFFFABRRRSGFFFFAgFAGTRnFGeKAJoLtrXkUk9y13y1QlcjnpQg7igBfujFKSKQEA4NG AKACigUtACUUUDrQAolKDFReXvbdmpGPFIBQAoOyilzSUAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUU UAFFJRQAtFJS0AFFFFAXCiikoHcKBRS0BcKKKKBXCiiigAoopKYC0

Скачать книгу