Die schwarze Schlange. Rudolf Stratz
Читать онлайн книгу.andere Damen mit Kochlöffel! Hab’ ich gar nicht gewusst, dass Gnädige in Waffen so erfahren ist! Meine Hochachtung!“
Der Anblick des Birminghamer Feuerrohrs hatte den alten Krieger belebt. Er fing an, zu erzählen. Vom heissen Okkupationsjahr 1878. Den Einmarsch der k. u. k. Truppen in Bosnien hatte er noch als Kadett-Stellvertreter mitgemacht. Von den Wolkenbrüchen und der Hitze sprach er, von den fünf abgeschnittenen Husarenköpfen. Die wilden Strassenkämpfe in Serajewo lebten wieder auf und die Erstürmung der gelben und weissen Bastion hoch über der Stadt, das Handgemenge um die Zitadelle, die bluige Affäre von Zavalje, wo die Aufständischen sich nicht gescheut hatten, die grüne Fahne mit dem Halbmond bis in die österreichischen Erblande hineinzutragen. Und die schlimmste Überraschung mit dem Muktija Effendi! Was brauchte denn auch noch der Albanese mit ungezählten Tausenden von Arnauten aus dem Sandschak Novibasar zu kommen, um sich in die Händel zu mischen? Aber halt ewig der Sandschak! Der war schon damals so und war’s jetzt noch: das Sorgenkind auf dem Balkan . . .
Während der Major an seiner Virginia sog und aus dem Rauch seine Kriegsbilder stiegen, fühlte sich der Oberleutnant Kienhofer leicht an der Schulter berührt. Das war seine Frau, die Ladislaja. Sie flüsterte ihm zu:
„Jetzt schau’ bloss mal da drüben den Niki und die Sina Kabusch an!“
„Na — die stehen halt beieinander und schwatzen!“ meinte der Tiroler.
„Aber die Gesichter . . . Was die für Gesichter machen . . . Ganz leise reden s’ miteinander!“
„Ich kann nix B’sonderes merken!“ sprach der Oberleutnant Kamillo Kienhofer. „Eben trennt sich die Kabusch ja auch schon von ihm und geht ins Haus!“ Er erhob sich und trat auf den Fussspitzen, um nicht den Redefluss des alten Ungarn zu stören, auf den Niki zu, der in Gedanken veloren dastand. Er legte dem Freund die Hand auf die Schulter.
„Niki!“ sagte er. „Du hast mir nach dem Nachtmahl einen Giro durch das Dorf versprochen. Jetzt ist gerade Zeit zu der Mondscheinpromenade! Komm!“
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