Interstellare Bräute® Programm Sammelband. Grace Goodwin

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Interstellare Bräute® Programm Sammelband - Grace Goodwin


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von diesem Planeten weg, bevor die Koalition unser Schiff nachverfolgen kann.“

      „Neunzehn Sekunden bei unserer derzeitigen Position und Geschwindigkeit.“

      „Geschwindigkeit erhöhen.“

      „Wir werden sie um fünfzehn Prozent erhöhen.“

      Ich dachte kurz an Aufseherin Egara und ihre Behauptungen über die Sprachfertigkeiten des Implantats. Sie hatte recht. Sollte ich das hier überleben, würde ich ihr einen Dankesbrief schreiben müssen.

      Neunzehn Sekunden, bis dieses Ding mich hatte? Ich rannte schneller, als ich mich je zuvor in meinem Leben bewegt hatte—zur Abwechslung richtig dankbar dafür, dass ich mich immer zu fünf Tagen Training die Woche gezwungen hatte—, und rannte geradewegs in eine riesige Brust hinein. Verdutzt blickte ich hoch, noch höher, sah silbrige Haut, und schrie.

      4

       Prinz Nial, Erde

      Die Frau in meinen Armen warf einen Blick auf mein Gesicht und schrie, als wäre sie in den Armen einer Hive-Horde gelandet. Sie wehrte sich, trat und zappelte in meinem Griff, während Erleichterung durch meinen Körper schoss. Ich kannte ihr Gesicht von den Braut-Protokolldateien, die Doktor Mordin vor ihrem Transport empfangen hatte. Vor ihrem fehlgeschlagenen Transport. Dies war meine Gefährtin, meine Braut. Es gab keinen Zweifel. Abgesehen von der visuellen Bestätigung wusste ich, dass sie mir gehörte. Und sie war verängstigt, aber am Leben. Und sehr, sehr schön.

      Der metallische Geruch ihres Blutes drang an meine Sinne, und eine Zornwelle durchfuhr meinen Körper, ein Kampfrausch, wie ich ihn noch nie zuvor verspürt hatte. Aber ich hatte auch noch nie zuvor meine Gefährtin beschützen müssen. Sie hatte Angst und war verletzt. Ich hatte keine Ahnung, wie schwer. Ich würde ihr die Kleider ausziehen und sie so bald wie möglich Zentimeter für Zentimeter inspizieren müssen.

      Der Gedanke daran, sie zu berühren, ihre Kurven zu erkunden, machte meinen Schwanz sofort hart. Ich erinnerte mich an den Traum von der Vereinigungszeremonie und wusste instinktiv, was sie brauchte, aber jetzt war dafür keine Zeit. Die Gefahr, in der sie sich befand, hatte sie jetzt schon in einen beinahe besinnungslosen Zustand versetzt, und so begrüßte ich die automatische Reaktion meines Körpers nicht, die durch den süßen Duft ihrer Haut und den blumigen Geruch ihres glänzend goldenen Haares ausgelöst worden war. Ihre langen Locken waren nicht von dunklem Gold wie bei vielen in meinem Volk, sondern von blasserer Farbe, wie flüssiges Sonnenlicht. Mein persönliches Leuchten in der Finsternis. Ich wusste, dass nur sie in der Lage sein würde, das Monster zu bändigen, das meine Cyborg-Implantate in mir entfesseln wollten.

      Und wo wir gerade bei Monstern waren: die Kreatur, die sie verfolgte, würde nicht mehr lange atmen. Ich konnte die Hive-Späher in meinem Kopf hören, wie sie miteinander in ihrer eigenartigen Sprache aus Piepen und Rauschen kommunizierten, die sich in meinem Kopf wie schwirrende Insekten anhörte.

      Ich hatte diese Geräusche nicht vermisst, aber nun war ich darüber dankbar. Das Rauschen hatte mich und Ander direkt zu ihnen geführt, und zu meiner Gefährtin.

      Ich beugte mich zu ihr hinunter und fing ihren Blick mit meinem ein. Ihre Augen waren blassblau wie der Himmel ihrer Heimatwelt. „Jessica Smith, habe keine Angst. Ich werde nicht zulassen, dass dir Leid geschieht.“

      „Woher kennst du meinen Namen? Gehörst du etwa zu denen?“ Mit großen Augen hörte sie zu zappeln auf, und ihr Blick streifte rasch über das schwarze T-Shirt, die Hosen und die Lederjacke, die ich erworben hatte, um meine kleine Ansammlung von Erdenwaffen zu verbergen. Ich würde diese Waffen nicht brauchen, nicht für den Cyborg-Späher, der mit voller Geschwindigkeit auf uns zu gestürmt kam. Ich würde ihn mit bloßen Händen in Stücke reißen. Ich freute mich sogar schon auf seine Ankunft.

      Sie blickte über ihre Schulter zurück, zitternd, aber nicht panisch. Ihre kleinen Hände legten sich um meinen riesigen Bizeps, zerrten an mir, um mich dazu zu bringen, mich zu bewegen. „Es erreicht uns in... zehn Sekunden. Neun. Kacke. Wir müssen hier weg!“

      Ich schüttelte den Kopf und stellte sie sanft hinter mich. „Ich laufe nicht vor dem Hive davon. Ich werde ihn für dich töten.“

      Vielleicht, wenn ich sie mit meiner Kraft und meinem Kampfgeschick beeindrucken konnte, würde sie zulassen, dass ich sie ohne den bindungsfördernden Einfluss eines prillonischen Gefährtenkragens in Besitz nehme. Unsere Bindungskragen warteten im Schlachtschiff des Commandersauf uns, aber sie würden mir hier auf der Erde nicht viel nutzen. Solange wir nicht zurücktransportiert worden waren, stand mir nur die Bindungsessenz in meinem Samen zur Verfügung, um Jessica davon zu überzeugen, mich anzunehmen. Aber damit das funktionierte, musste ich ihr nahe genug kommen, um die Flüssigkeit aus meinem begierigen Schwanz über ihre Haut zu streichen.

      Der Klang von Stiefeln riss mich aus den Gedanken daran, meine Gefährtin zu ficken, und ich brüllte dem Hive-Soldaten eine Herausforderung entgegen, als er um die Ecke kam. Er stutze und starrte mich an.

      Ich hörte, wie ihr Gespräch schneller und lauter wurde, aber dachte mir nicht viel dabei und bewegte mich auf meinen Feind zu.

      Hinter mir presste meine Gefährtin ihre Hände an die Schläfen und sank in die Knie. Sie wimmerte, wie unter großen Schmerzen.

      Die Hive-Kommunikation verursachte ihr irgendwie Schmerzen. Ich ging auf den Cyborg los, begierig darauf, ihn in Stücke zu reißen, aber er drehte sich herum und rannte wie ein Feigling davon. Ich konnte ihn nicht verfolgen, ohne meine Gefährtin verängstigt zurückzulassen und einem Angriff auszuliefern. Ich kniete mich neben sie, und ihre Finger krallten sich in mein Hemd und hielten sich fest, als wäre ich wahrlich ihr Retter, ihr erwählter Gefährte.

      Ihre Berührung, und wie sehr sie mich brauchte, trafen mich tief im Inneren, und ich beschloss, mir ihr Vertrauen und ihre Zuneigung zu verdienen. Ich wollte, dass sie sich aus eigenem Willen und vor Begehren an mich klammerte, und nicht aus Furcht vor dem Hive. Ich wollte, dass sie mich berührte, weil ich ein Verlangen in ihrem Blut geworden war, nicht nur eine Notwendigkeit für ihr Überleben. Aber ich würde dieses zerbrechliche Band zwischen uns hinnehmen, für den Moment. Zumindest würde sie zulassen, dass ich mich um sie kümmerte, sie in Sicherheit brachte und ihre Wunden versorgte.

      Frustriert darüber, meine Beute verloren zu haben, aber fest entschlossen, mich zuerst um meine Gefährtin zu kümmern, ließ ich den Späher entkommen und speicherte seine Gesichtszüge für eine spätere Jagd in meinem Gedächtnis ab. Er würde sterben, es war einfach nur eine Frage der Zeit.

      Ich blickte mich um, um sicherzustellen, dass keine weitere Bedrohung mehr lauerte, bevor ich meine Gefährtin in die Arme hob. Sie fühlte sich perfekt an, an meine Brust geschmiegt, nichts als die dünne, primitive Erdenkleidung zwischen mir und der Hitze ihrer weichen Kurven, die meinen plötzlich kühlen Körper durchströmte. Ich senkte mein Gesicht an ihre Brust und atmete den heißen Duft ihrer Haut ein. Ihr Geruch entfachte ein Feuer in meinem Körper, das ich kaum zügeln konnte. Mein Schwanz wurde schmerzlich hart, und ich knurrte warnend, als sie sich herumwand und mit den Beinen nach mir trat. Ich presste meine Lippen an die Wölbung ihrer Brust unter ihrem weichen Hemd, und sie erstarrte.

      „Was machen Sie da? Lassen Sie mich runter!“

      Nur ungern zog ich mich aus den weichen Rundungen hervor und zwang mich dazu, den Kopf zu heben. Ich ignorierte ihre Proteste und setzte mich in Richtung des Treffpunktes in einem nahegelegenen Park in Bewegung, den Ander und ich vereinbart hatten. Wir hatten Aufseherin Egaras Fahrzeug dort abgestellt. Nach unserer Ankunft im Transportzentrum hatte uns die Aufseherin geholfen, Kleidung zu erwerben und primitive Kommunikationsgeräte, die die Menschen als Mobiltelefon bezeichneten. Meines steckte in der Tasche meiner Jacke, wo es nun surrte.

      Ich tippte an das eigenartige Gerät in meinem Ohr, das die Aufseherin für jeden von uns programmiert hatte, und wartete auf den veränderten Klang, der bedeutete, dass das Kommunikationsgerät aktiv war.

      „Sprich.“


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