Interstellare Bräute® Programm Sammelband. Grace Goodwin
Читать онлайн книгу.nicht zu Tode zu erschrecken.“ Sie streckte die Hand aus, und Dare legte drei schwarze Halsbänder in ihre Handfläche. Sie wandte sich zu mir. „Ich glaube, die werdet ihr brauchen.“
Ich schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, meine Dame, dass sie den Transport nicht überstehen würden. Außerdem würden sie außer Reichweite des Schiffs nicht ordnungsgemäß funktionieren.“
„Oh. Dann werden sie bei eurer Rückkehr hier auf euch warten.“ Ihre Hand senkte sich zu Dares, und sie hielt sich an ihren beiden Gefährten fest, sichtlich emotional, während sie uns beide betrachtete, die wir Schulter an Schulter auf der Transportplattform standen. „Viel Glück. Ihr werdet ihr einen gehörigen Schrecken einjagen. Seid bitte geduldig.“
Ich nickte und bereitete mich innerlich auf die wringenden Verdrehungen eines Langstreckentransportes vor, Ander direkt hinter mir. Ich spürte die Energiewelle durch meine Zellen fahren, die bedeutete, dass das Transportprotokoll begonnen hatte. Ich hatte den Ausdruck nicht verstanden, ihr einen gehörigen Schrecken einjagen. Noch brauchte ich geduldig zu sein. Diese Erdenfrau war meine Gefährtin. Wir waren einander zugeordnet worden. Sie würde die Verbindung ebenso richtig erkennen wie ich. Sie würde sich vielleicht über Ander wundern, aber ich hatte ihn als meinen Sekundär anerkannt, und das brauchte sie nicht zu hinterfragen. Nicht ihren Gefährten. Es würde nicht nötig sein, Zeit damit zu verschwenden, unsere neue Braut mit hübschen Gesichtern oder netten Worten zu umwerben.
Ich war ihr zugeordnet!
Ich hatte vor, sie einfach zu nehmen. Und wenn meine Braut Angst hatte? Wenn sie Einspruch über die Zuordnung erhob? Es würde keinen Unterschied machen. Sie gehörte mir, und ich würde sie nicht mehr aufgeben. Ich würde sie für mich gewinnen, sollte es eine Woche dauern oder ein Jahr—sie würde einlenken.
Jessica, Erde
Ich hockte tief geduckt auf dem Dach und starrte durch die lange Linse der Kamera, die ich in meiner Notfalltasche versteckt gehabt hatte, auf die Drogenfahnder hinunter. Meine Zielperson saß unter einem Sonnenschirm an einem von sieben Tischen eines privaten Innenhof-Restaurants im Herzen der Stadt. Ich trug mein übliches Outfit für verdeckte Ermittlungen, schwarzes Top und schwarze Hosen.
Die Polizisten waren Gäste des Kartells, ihre Anwesenheit ein Indiz für ihre finsteren Machenschaften, ein Beweis dafür, dass die Ganoven sie in der Tasche hatten. Beweis dafür, dass mir das Verbrechen in die Schuhe geschoben worden war. Das Lokal war schwer bewacht, von Muskelmännern mit Kanonen unten auf der Straße, und einer weiteren Streife auf den Dächern, die pünktlich jede Stunde einen Rundgang machte.
Was hieß, dass ich noch fünfzehn Minuten Zeit hatte, mich aus dem Staub zu machen, bevor sie mich erwischen würden.
Eine Frau kniete auf dem Beton zwischen den Beinen eines der Männer und gab ihm unter dem Tisch einen Blowjob, während er Whiskey sippte und mit seinen Freunden scherzte. Er unterbrach nicht einmal seinen Redefluss, als die unter Drogen stehende Frau seinen Schwanz in ihren Hals steckte und mit seinen Eiern spielte. Das gesamte Areal wimmelte nur so von Drogenhändlern, Zuhältern und den Prostituierten, die ihnen dienten, ihre Sklaven waren.
Ich war mir nicht sicher, wer es schlimmer hatte: die Frauen, die an der Anfangs-Überdosis von C-Bomb starben, oder die Überlebenden, die in die Sklaverei gezwungen wurden, um an den nächsten Schuss zu kommen.
Ich hatte schon seit zwei Tagen keine vernünftige Mahlzeit mehr gegessen, mein Körper war dehydriert und ich hatte nur Protein-Gel und Kaffee im Magen. Mein Überleben war nicht notwendig. Ich hatte kein Zuhause, kein Geld und keine Familie mehr. Selbst mein außerirdischer Gefährte, der eine perfekte Mann für mich im ganzen Universum, hatte mich abgewiesen. Das Einzige, was mir blieb, war meine Ehre, und eine Chance, dafür zu sorgen, dass keine weiteren Frauen mehr gekidnappt und in den Drogen- und Prostitutionsring gezwungen wurden. Die Rekrutierungstaktik dieser Leute war es, gekidnappten Frauen einen Drogencocktail zu spritzen—auf der Straße C oder C-Bomb als Abkürzung für „Cunt-Bomb“ genannt—der jede Frau in eine willenlose Nymphomanin verwandelte. Die Droge war erstaunlich wirkungsstark. Schon nach einer Dosis waren die Frauen entweder einfach zu kontrollierende Süchtige, oder tot.
Die Frau, die sich gerade mit dem Schwanz des Mannes in ihrem Hals erniedrigte, war sichtlich abhängig.
Ich sah zu, wie einer der Handlanger des örtlichen Drogenbarons eine Tüte voll mit Drogen, Geld und weiß Gott was noch allem über den Tisch zum Drogenfahnder hin schob, der die Tüte öffnete, lächelte und eine einzelne Pille—ich konnte ihre blassrosa Farbe durch meine Linse sehen—aus der Tüte holte. Er nahm sie zwischen Daumen und Zeigefinger und hielt sie der Frau hin, die unter dem Tisch seinen Schwanz lutschte. Sie nahm sie unter ihre Zunge. Mit beinahe sofortiger Wirkung erstarrte sie, dann lächelte sie wie benebelt und senkte den Kopf, um ihn mit doppelter Bemühung dazu zu bringen, in ihrem Hals zu kommen.
Mit grimmigem Gesicht drückte ich den Auslöser und schoss ein Foto nach dem anderen, wobei ich mich bemühte, mich nicht zu bewegen. Noch nicht. Ich brauchte noch einen Namen, noch ein Gesicht. Ich hatte bereits drei der obersten Macher der Bande ausliefern können. Eine gut platzierte Nachricht und ein paar Fotos an ehrliche Cops geschickt, und schon waren sie hinter Gittern. Nun musste ich nur noch erfahren, wen die Bande in der Stadtregierung in der Tasche hatte, und dann war mein Job erledigt. Ich würde die Arschlöcher fertigmachen, die meine Stadt ruinierten, oder beim Versuch umkommen.
Ich atmete ruhig und langsam und zuckte keinen Millimeter. Es war heiß unter der grauen Plane, die ich zur Tarnung benutzte, aber ich wagte es nicht, mich zu rühren. Das kleinste Funkeln meiner Linse im Sonnenlicht konnte sie auf mich aufmerksam machen. Ich fühlte mich wie ein Scharfschütze, aber meine Waffe waren Informationen anstatt Kugeln. Zumindest dieser Tage. Als ich noch beim Militär war, war mein M24-Scharfschützengewehr um einiges tödlicher.
Meine Geduld wurde entlohnt, als ein Mann, der mir nur allzu bekannt war, schließlich aus dem Schatten hervortrat und sich den beiden Drogenfahndern gegenübersetzte.
Ich blinzelte dreimal, kräftig, um die Tränen aus meinen Augen zu bekommen, die sich dort sammelten. Ich sollte überrascht sein.
Das war ich aber nicht, und das sagte mir schon alles, was ich wissen musste. Jeder Schnipsel meiner Scharfschützen-Ausbildung machte sich in diesem Augenblick bezahlt. Ich rastete nicht aus. Ich blieb ruhig, atmete langsam und gleichmäßig, auch wenn meine Gedanken rasten. Kacke. Verdammte Scheiße! Der elende Mistkerl!
Ich beeilte mich und schoss mehrere Fotos, bevor ich mich zurückzog, meine Ausrüstung zusammenpackte und zu ihm nach Hause fuhr. Ich wusste genau, wo das war, denn ich war schon dort gewesen. Oft sogar. Ich würde ihm einen Hinterhalt stellen und ihn konfrontieren, und die ganze Sache aufzeichnen. Die Stadt musste erfahren, wer das Arschloch war, das hinter der neuesten Mordserie steckte, aber die Welt würde mir niemals glauben. Ich war eine verurteilte Verbrecherin, eine, die er angeschwärzt hatte. Ich brauchte ein Geständnis, und ich brauchte es auf Film.
Zwei Stunden später kam er zurück zu seinem Herrenhaus mit vier Schlafzimmern, wo er mich in seinem edlen Speisesaal im Erdgeschoss vorfand. Die Zwölf-Kaliber-Schrotflinte, die er vor Jahren auf einer Waffenmesse gekauft hatte, war geladen, und der Lauf lehnte auf der hohen Rückenlehne eines kirschfarben gebeizten Stuhls am Esstisch. Ich zielte mit der Waffe mitten auf seine Brust. Er wusste, dass ich eine verdammt gute Schützin war. Ich hatte in jedem meiner vier Jahre bei der Armee an Scharfschützenbewerben teilgenommen, und er hatte mich persönlich trainiert.
„Jess.“ Seine Augen wurden groß, völlig erstaunt darüber, mich zu sehen. Das hielt nur eine Sekunde lang an, bevor er seine Gefühle unter Kontrolle brachte.
„Clyde.“
Ich starrte meinen alten Mentor über den Waffenlauf hinweg an und schüttelte langsam den Kopf, den Blick fest auf ihn gerichtet. Er war Ex-Militär, ehemaliger Polizeichef und inzwischen Bürgermeister unserer wunderbaren Stadt. Er trug einen dunkelblauen Anzug mit Krawatte und sah gut und fit aus für seine fünfzig Jahre, ein vorbildhafter Bürger der