Interstellare Bräute® Programm Sammelband. Grace Goodwin

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Interstellare Bräute® Programm Sammelband - Grace Goodwin


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ein, wo erst vor wenigen Tagen meine Gefährtin abgewiesen worden war. Abgewiesen! Mein Zorn wurde nur noch größer bei dem Gedanken daran, wie sie behandelt worden war.

      Zwei riesige Krieger standen am Eingang Wache. Bei ihrem Anblick wurde mir klar, welches Risiko mein Cousin für mich einging. Nicht jeder an Bord des Schiffes war glücklich darüber, dass ein verseuchter Krieger unter ihnen wandelte, Prinz hin oder her.

      „Commander.“ Ich packte den Unterarm meines Cousins zur traditionellen Begrüßung, unfähig, mit Worten auszudrücken, was mir diese Chance bedeutete. Indem er mich zur Erde schickte, um meine Braut aufzuspüren, widersetzte er sich sowohl meinem Vater als auch dem gesamten planetarischen Rat. Es machte deutlich, dass er von meinem Vater wenig hielt, und vom Gefährten-Zuweisungssystem sehr viel.

      Ich blickte zu Hannah, die an seiner Seite stand. So klein, so zerbrechlich im Vergleich zu ihren beiden Gefährten, und doch so stark und machtvoll. Sie war wahrlich das starke Glied in ihrem Bund. Ich blickte auf ihre gleichfarbigen Kragen und beneidete sie um ihre Verbindung.

      Auch ich würde diese Verbindung haben. Schon bald. Ich musste es nur zur Erde schaffen, sie finden und nach Hause bringen.

      „Ich wünsche dir eine sichere Reise, Nial“, sagte Deston. „Sobald wir dich erst transportiert haben, wird dein Vater bestimmt die Transportstationen sperren lassen und höchstwahrscheinlich Kopfgeldjäger auf dich ansetzen.“

      „Ich habe vor meinem Vater keine Angst.“

      Commander Deston nickte mir mit einem tiefen Respekt zu, den ich zuvor noch nicht von ihm empfangen hatte. Ich war früher ein verwöhntes Kind gewesen. Ich wusste das jetzt, und ich schreckte nicht vor diesem Eingeständnis zurück. Ein verhätschelter Prinz, der Krieg spielen wollte, aber die Kosten nicht wirklich verstand. Ich war nun nicht mehr dieser Mann. Ich ließ den Commander los und verneigte mich vor seiner Braut. „Lady Deston.“

      „Alles Gute.“ Sie streckte sich auf die Zehenspitzen hoch und gab mir einen Kuss auf die Wange, die linke Wange. Diese Geste überzeugte mich nur noch mehr davon, dass eine Erdenbraut meine einzige Chance war, ein weibliches Wesen zu finden, das mich so, wie ich jetzt war, akzeptieren konnte.

      Ihr zweiter Gefährte Dare erwiderte meinen Blick, und ich beneidete ihn um den leisen Hauch eines silbrigen Glanzes in seinem eigenen Auge. Auch er war gefangengenommen worden. Doch als Thronfolger des Primus war ich für den Hive Priorität gewesen, und sie hatten ihre Arbeit an mir begonnen. Dare war ihrer Technologie mit nicht mehr als dem geringsten Hauch von Silber in einem Auge entkommen—einem Hauch, von dem nur seine engsten Vertrauten überhaupt wussten.

      Dare streckte seinen Arm aus, und ich nahm ihn entgegen. „Wie wirst du deine Gefährtin ohne einen Sekundär beschützen?“ Er hielt mich weiter fest, obwohl ich ihn bereits losgelassen hätte. „Du solltest einen Sekundär erwählen, Nial. Und bring ihn mit dir.“

      „Ich bin ein Verstoßener, ein Verseuchter.“ Ich schüttelte den Kopf. „Das könnte ich von keinem Krieger verlangen. Noch nicht.“

      Dare hielt mich weiter fest. „Was verlangen? Eine wunderschöne Braut zu beschützen und sich um sie zu kümmern? Ihren Körper zu teilen und sie zu ficken, bis sie vor Erlösung aufschreit?“ Er grinste dabei, und ich sah, wie Hannah rot wurde. „Vertrau mir, Nial, es ist nicht gerade eine Zumutung, ein sekundärer Gefährte zu sein.“

      Ich kannte die Wahrheit in seinen Worten von seiner—ihrer aller—Vereinigungszeremonie in meinem Kopf.

      Er sprach wohl die Wahrheit, aber dennoch war ich ein Verseuchter, der kurz davor stand, prillonische Gesetze zu brechen und auf einen verbotenen Planeten zu reisen. Ich war einer Braut zugeordnet worden, die mich nicht kannte und höchstwahrscheinlich beim Anblick meines ruinierten Aussehens schreiend davonlaufen würde. Ich konnte von keinem Krieger verlangen, mich unter diesen Umständen zu begleiten.

      Ohne zu antworten ließ ich Dare los und betrat die Transportplattform, wo ich sah, wie Lady Deston mich mit einem schelmischen Funkeln in ihren auffälligen dunklen Augen anlächelte. Ihr schwarzes Haar stach unter der goldblonden Rasse von Prillon Prime hervor wie ein Stern im Dunkel des Weltalls. „Sie werden nackt sein, wenn Sie dort ankommen, das wissen Sie doch?“

      „Ja.“ Ich nickte. Keine Kleider, keine Waffen. Ja, ich kannte das prillonische Protokoll und wusste, wie unsere Transporter programmiert waren. Keine Kleidung oder Waffen würden über einen Langstrecken-Transport übermittelt werden. Die Ankunft einer nackten und begierigen Braut war ein Ereignis, das in der gesamten insterstellaren Koalition stets mit äußerster Vorfreude erwartet wurde. Ich musste mich fragen, was die im Abfertigungs-Zentrum auf der Erde davon halten würden, wenn ein nackter Mann—nein, ein nackter Halb-Cyborg—auftauchte.

      „Sie sind außerdem etwa einen Kopf größer als die meisten Männer auf der Erde. Sie werden auffallen wie ein bunter Hund.“

      „Ich weiß nicht, was dieser Ausdruck bedeutet, aber ich gehe davon aus, dass ich schon aufgrund meiner Körpergröße eine Seltenheit sein werde, und nicht nur deswegen.“ Ich deutete auf eine Seite meines Gesichts.

      Hannah spitzte die Lippen und nickte.

      „So sei es.“

      Ich ärgerte mich darüber, wie lange alles dauerte, und warf den Kriegern hinter dem Pult einen finsteren Blick zu, damit sie sich beeilten. Der Krieger an der Steuereinheit nahm meine stumme Anweisung mit einem Nicken entgegen.

      „Wartet.“

      Wir alle drehten uns zu der tiefen Stimme herum. Einer der Wächter an der Tür trat auf mich zu.

      Sein Name war Ander, und er war einer der Krieger gewesen, die mich und Dare vom Hive befreit hatten. Er war noch größter als ich, mit gewaltigen Schultern und einer großen Narbe, die sich über die gesamte rechte Seite seines Gesichts zog. Eine solche Narbe war ein Zeichen für seine Tapferkeit als Krieger, für den Preis, den er in der Schlacht um unsere Rückkehr bezahlt hatte.

      Meine Färbung war blasses Gold, wie üblich in unserem Volk. Ander war dunkler, seine Augen hatten die Farbe von rostigem Stahl, und sein Haar und seine Haut hatten einen dunklen Farbton, näher an Braun und häufiger bei den alten Familien zu finden. Selbst vor meiner Bergung war er mir bekannt gewesen. Er war auf dem Schlachtschiff weithin angesehen und respektiert, und einer von Commander Destons Elitekriegern. Ich verdankte ihm mein Leben. So wie auch Dare. Ihn im Transporterraum zu haben, bewies, dass sowohl der Commander als auch sein Sekundär ihm vertrauten, und dass er zu ihrem engsten Kreis gehörte, ein zutiefst getreuer Krieger und Vertrauter.

      Ich begegnete seinem Blick, ohne zu zucken, von einem gezeichneten Außenseiter zum anderen. Ich sah verwundert zu, wie er seine Waffe beiseitelegte und auf mich zukam. „Ich biete mich als Ihr Sekundär an.“

      Ander war keine Augenweide und einige Jahre älter als ich, aber ein tapferer Krieger. Ich hätte mir keinen besseren Krieger dafür wünschen können, meine Braut finden und beschützen zu helfen. Er hatte seine Loyalität mir gegenüber, wie auch Dare und dem Commander gegenüber, viele Kriegsjahre lang bewiesen. Ich kannte ihn nicht gut, aber gut genug. Er war einer Braut würdig. Verdammt, er war womöglich sogar würdiger als ich.

      Ich dachte an das Vereinigungsritual zurück, das die Grundlage für unsere Zuordnung gewesen war—das mit dem dominanten Sekundär, der seine Gefährtin mit gekonnter und lustvoller Präzision in den Hintern gefickt hatte. Da ich die Bedürfnisse meiner Gefährtin alleine schon von diesem Traum her kannte, wusste ich, dass Ander passen würde. Sogar ausgesprochen gut.

      Ich wandte mich an den Commander, denn ich würde nicht ohne seine Zustimmung einen seiner besten Krieger abbestellen. Mein altes Ich, der verwöhnte Prinz, der glaubte, dass ihm alles zustand, hätte den Krieger genommen und sich keine Gedanken über die Verantwortung dieses Mannes gegenüber jenen auf dem Schiff gemacht, jenen in seinem Kommando, jenen, die er beschützte.

      Auch Ander wandte sich an den Commander. Der Commander stand mit einem Arm um die kurvige Taille seiner Gefährtin da und grinste ein seltenes Grinsen. „Geh nur. Mögen die Götter euch beide beschützen.“

      Lady


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