Butler Parker Box 13 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Box 13 – Kriminalroman - Günter Dönges


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ab. Es landete klirrend auf dem Beton des Bodens. Kathy Porter hatte Parkers Melone aufgehoben und trug sie zurück zum Butler.

      Währenddessen staunte Brandon noch immer. Er blickte auf Parker, dann auf sein Messer und schließlich wieder auf den Butler.

      »Sie neigen zu Überreaktionen, Mr. Brandon«, stellte Parker fest, »früher oder später werden Sie mit Sicherheit das bekommen, was man in Ihren Kreisen Ärger zu nennen pflegt.«

      »Verdammt, wer sind Sie?«

      »Meine Wenigkeit stellte sich bereits vor«, gab Parker zurück, »ersparen Sie mir unnötige Wiederholungen. Sie brachten sich nicht in den illegalen Besitz eines Autos?«

      »Verdammt, wovon reden Sie eigentlich?« brauste Brandon auf.

      »Von Versicherungen gegen Glasbruch, Brand und sonstigen Unannehmlichkeiten.«

      »Sind Sie bescheuert, Mann?« Brandon wollte sich auf den Butler stürzen, doch dann zuckte er zurück. Instinktiv spürte er, daß er hier seinen Meister gefunden hatte.

      »Sie werden Verständnis dafür aufbringen, daß man auf Ihre Frage nicht näher eingehen wird, Mr. Brandon«, entgegnete der Butler, »Ihre Freunde vermissen nicht zufällig zwei Motorräder?«

      »Mann, was quasseln Sie da eigentlich zusammen?« erwiderte Brandon gereizt. »Gehört die Kleine da zu Ihnen?«

      »In der Tat«, sagte der Butler, »ich muß Ihnen übrigens meine Mißbilligung aussprechen. Sie hatten die feste Absicht, Miß Porter zu schlagen.«

      »Quatsch, stimmt ja gar nicht. Aber sie hatte mich schließlich aufs Kreuz gelegt.«

      »Sie sollten ab sofort eine gewisse Vorsicht walten lassen, Mr. Brandon«, schickte Josuah Parker voraus, »es könnte durchaus sein, daß man Sie und Ihre Freunde belasten will. Ich lasse Ihnen meine Visitenkarte zurück. Sie können meine Wenigkeit jederzeit anrufen, falls sich Ihnen das Gefühl aufdrängen sollte, mit mir sprechen zu müssen.«

      Während Parker noch redete, schob er seine Visitenkarte in einen Mauerspalt. Anschließend warf er einen seiner Patent-Kugelschreiber auf den Betonboden. Bevor Brandon begriff, was geschah, umwallten ihn dichte Nebelschwaden, die ihm jede Sicht raubten.

      *

      »Ich komme wirklich rein zufällig vorbei«, sagte Chief-Superintendent McWarden, ein untersetzter, bullig aussehender Mann von etwa fünfundfünfzig Jahren. McWarden leitete im Yard ein Sonderdezernat, das für organisiertes Verbrechen zuständig war.

      Der Chief-Superintendent war so etwas wie der sehr gute Freund des Hauses. Er schätzte die kriminalistischen Fähigkeiten vor allen Dingen des Butlers, er schätzte aber auch die vielen kleinen Wortgefechte, die er sich mit seiner Herrin lieferte.

      »Ich habe bereits gefrühstückt«, sagte Lady Agatha genußvoll, »Sie sind zu spät gekommen, mein lieber McWarden.«

      »Mir reicht ein Sherry vollkommen«, gab McWarden zurück, »es können aber von mir aus auch zwei sein. Ich weiß ja schließlich, wie gastfreundlich Sie sind, Mylady.«

      »Sie werden noch zum Trinker«, behauptete Agatha Simpson und bedachte Parker mit mißbilligendem Blick. Er schickte sich nämlich an, den gewünschten Sherry zu servieren.

      »Ist das da vorn am Tor ein neues Kunstobjekt?« erkundigte sich McWarden, als er das gefüllte Sherryglas vom Silbertablett nahm.

      »Ein neues Kunstobjekt?« Lady Agatha runzelte die Stirn.

      »Zwei Motorräder«, erinnerte McWarden, »sie sind aneinandergekettet und sehen ziemlich angeschrammt aus.«

      »Mr. Parker, warum weiß ich nichts davon?« wollte Lady Agatha wissen und wandte sich an ihren Butler.

      »Meine Wenigkeit hat bereits veranlaßt, daß die beiden Maschinen umgehend weggeschafft werden, Mylady.«

      »Ich habe mir sicherheitshalber die Kennzeichen aufgeschrieben«, sagte der Chief-Superintendent genußvoll, »ich werde feststellen lassen, wer die Besitzer sind.«

      »Haben Sie keine anderen Sorgen, McWarden?« grollte die ältere Dame.

      »In jüngster Zeit interessieren mich Motorräder«, gab McWarden zurück, »ich habe nämlich mit einigem Rockern zu tun, die ziemlich unangenehm auffallen.«

      »Sie machen mich neugierig, mein Lieber.«

      »Kein Fall für Sie, Mylady«, behauptete der Chief-Superintendent abwinkend, »es dürfte sich wohl um eine Bagatelle handeln, die zufällig auf meinem Schreibtisch gelandet ist.«

      »Dann ist es ja gut«, meinte Agatha Simpson, »Sie sind also rein zufällig hier, McWarden. Sie haben Sorgen? Sie brauchen wieder mal meine Hilfe, um einen Fall lösen zu können?«

      »Es geht um Rocker, wie man sagt«, antwortete McWarden und lächelte dünn, »hier im Viertel treiben sich Kerle herum, die angeblich Versicherungen verkaufen.«

      »Interessiert mich so etwas, Mr. Parker?« wollte die Detektivin von ihrem Butler wissen.

      »Mylady werden sich wahrscheinlich erst später entscheiden«, vermutete Parker.

      »Man verkauft Versicherungen gegen Glasbruch und Feuer«, berichtete McWarden weiter, »und falls man solch eine Versicherung nicht abschließt, hat man eben Glasbruch oder muß die Feuerwehr alarmieren.«

      »Es dürfte sich also um eine Variante der bekannten Schutzgebühren handeln, Sir«, stellte Parker höflich fest.

      »Um nichts anderes geht es, Mr. Parker«, antwortete McWarden, »uns liegen da einige Anzeigen vor, und ich gehe davon aus, daß man es mit organisiertem Bandenverbrechen zu tun hat.«

      »Ich sollte mich da vielleicht doch einschalten, McWarden«, ließ die ältere Dame sich vernehmen.

      »Bei Ihnen wurden solche Versicherungen noch nicht angeboten?« McWarden sah die Hausherrin sehr betont an.

      »Wie kommen Sie denn darauf?« wunderte sich die ältere Dame.

      »Nur eine Vermutung, Mylady«, wich McWarden aus, »ich sah die beiden Maschinen vorn am Tor zur Straße hin. Die Rocker, die für Glasbruch und Feuer gesorgt hatten, kamen auf solchen Maschinen, warfen Pflastersteine und diese scheußlichen Molotow-Cocktails.«

      »Sie haben mich überzeugt, mein lieber McWarden«, flötete die energische Dame plötzlich huldvoll und beschenkte McWarden mit einem Lächeln, »Mr. Parker, noch einen Sherry für unseren lieben Gast. Sehen Sie, McWarden, wenn Sie mich nur richtig bitten, wie Sie es eben getan haben, werde ich Ihnen selbstverständlich weiterhelfen.«

      »Ich habe Sie überhaupt nicht um Hilfe gebeten, Mylady«, protestierte der Chief-Superintendent umgehend.

      »Wie auch immer, mein Lieber, ich wenigstens habe Ihren Hilfeschrei herausgehört. Ist es nicht so, Mr. Parker?«

      »Wie Mylady zu meinen belieben«, lautete Parkers gemessene Antwort.

      »Vertrauen Sie sich mir an, McWarden«, redete die ältere Dame weiter, »sehen Sie in mir eine gute Freundin.«

      »Gütiger Himmel«, schnaubte McWarden, »ich komme wirklich allein zurecht, was diesen Fall betrifft.«

      »Das reden Sie sich nur ein, McWarden«, erklärte Agatha Simpson und lächelte verständnisvoll, »wollten Sie gerade noch etwas sagen?«

      »Ja«, gestand der Chief-Superintendent und wandte sich an Josuah Parker, »ich brauche jetzt dringend einen weiteren Sherry.«

      *

      »Hier ist Billy Brandon«, meldete sich der Rocker, der den Club der Fünfhunderter anführte, »Sie sind doch dieser komische Butler, oder?«

      »Erfreulich, Mr. Brandon, daß Sie meiner Wenigkeit durchaus heitere Gefühle entgegenbringen«, erwiderte Josuah Parker, der sich mit Mike Rander in der großen Wohnhalle des Hauses befand, »man kann wohl davon ausgehen, daß Sie nicht gerade aus einem Gefühl der Langeweile


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