Mein sexhungriges Kätzchen. Anonym

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Mein sexhungriges Kätzchen - Anonym


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      „Aber ich will die Schuld nicht auf sie schieben. Ich habe mich überreden lassen.“

      „Wozu?“ fragte er und lächelte.

      Er sah mich interessiert an, aber seine Stirn war glatt. Nichts deutete darauf hin, daß meine Eskapade ihn verletzt hatte.

      „Wir haben in einem Hotel übernachtet.“

      „So etwas habe ich mir gedacht.“

      „Ich hätte dich wenigstens anrufen sollen …“

      „Hat sie gewonnen?“ fragte er, und jetzt war in seiner Stimme unüberhörbare Ironie.

      Ich schwieg und ordnete einige Bücher ein, die ich kurz zuvor einem Kunden vorgelegt hatte.

      „Ich glaube, der Kampf ist noch nicht entschieden“, sagte Bruno. „Du kannst deiner Freundin ausrichten, daß ich nicht so schnell aufgebe. – Ich hole dich nachher ab.“

      Ich nickte und wagte nicht, ihn anzusehen.

      „Um halb sieben, nicht wahr?“

      „Ja.“

      „Keine faulen Tricks!“ mahnte er und lachte leise.

      Er war kaum verschwunden, als ich zu Beatrice lief und ihr alles berichtete.

      „Was wirst du tun?“ fragte sie. Ihr Gesicht war düster, auf ihrer Stirn stand eine steile Falte.

      „Er holt mich ab“, sagte ich und zuckte die Achseln.

      „Das sagtest du schon. Und was wird dann?“

      Da ich das auch nicht wußte, drehte ich mich um und ging in meine Ecke des Ladens zurück. Ich spürte, daß Beatrice mir nachsah.

      Nach Ladenschluß wartete Bruno in seinem Wagen auf mich. Er stand mitten im Halteverbot. Als ich aus dem Haus trat, stieg er aus und öffnete mir die rechte Tür. Er küßte mich leicht auf den Mund. Er war so gelöst, als gebe es zwischen uns keinerlei Probleme.

      „Wohin fahren wir?“ fragte ich nach einigen Minuten.

      „Was hältst du davon, wenn ich mich revanchiere?“

      „Wie meinst du das?“ fragte ich zögernd.

      „Zur Abwechslung könnte ich dich entführen. Du packst einen Koffer mit allem, was du für die nächsten Tage brauchst und ziehst zu mir.“

      Ich wagte nicht zu widersprechen, aber dann begriff ich, daß der Vorschlag gar nicht ernst gemeint war.

      Warum eigentlich nicht?

      „Wir gehen jetzt essen, und dann fahren wir zu dir“, entschied Bruno. „Ich bin gespannt auf ihr Gesicht!“

      „Du hast keinen Grund, ihr wehzutun.“

      Er lächelte. „Ich glaube, Beatrice ist ein ganz netter Kerl. Ich habe nichts gegen sie. Ihr Pech, daß wir uns um dich streiten müssen.“

      „Du scheinst deiner Sache sehr sicher zu sein.“

      Er sah mich an, was bei dem Tempo, das er fuhr und bei dem starken Verkehr lebensgefährlich war.

      „Ja, seit der Nacht mit dir bin ich sehr sicher.“

      „Inzwischen habe ich eine Nacht mit Beatrice verbracht.“ „Du wärst nicht mit mir gekommen, wenn sie dich ,bekehrt‘ hätte.“

      Wir schwiegen zwei Kreuzungen weit.

      „Hast du ihr davon erzählt?“

      Ich wußte, was er meinte.

      „Ja.“

      „Auch, daß es unsere erste richtige Nacht war?“

      „Ja. Nein! Sie wußte, daß wir früher nie miteinander geschlafen hatten.“

      „Es scheint, daß sie so ziemlich alles über dich weiß.“ Das schien ihn zu ärgern.

      „Ich war noch nie so vertraut mit einem Menschen wie mit Beatrice.“

      Bruno bog rechts ab und fuhr auf den Parkplatz eines Restaurants, das ich nur dem Namen nach kannte. Für meine Verhältnisse war es zu teuer.

      „Wenn ich wüßte, daß du tatsächlich lesbisch bist, würde ich verschwinden und euch wünschen, daß ihr miteinander glücklich werdet“, sagte er. „Aber Beatrice ist doch nur ein Surrogat für dich. Ich weiß nicht, wie’s gekommen ist, daß du dich mit ihr liiert hast, aber ich wette, das wäre nicht passiert, wenn rechtzeitig ein Mann nach deiner Facon aufgetaucht wäre.“

      Ich versuchte, das Abendessen zu genießen. Unter anderen Umständen hätte ich in dem seltenen Luxus, der mich umgab, geschwelgt und jeden Bissen des ausgezeichneten Menüs auf der Zunge zergehen lassen.

      Aber jetzt schmeckten die teuersten Delikatessen wie Stroh, und ich trank den Wein, als käme er aus der billigen Zweiliterflasche, die abends bei Beatrice und mir auf dem Tisch stand.

      Hinterher versuchte ich, mich zu einem Entschluß durchzuringen.

      „Bring mich nach Hause“, bat ich.

      „Das war meine Absicht.“

      „Du verstehst mich nicht! Bring mich nach Hause und verschwinde!“

      „Du bist verrückt“, sagte er knapp.

      „Laß mir Zeit. Ein paar Wochen wenigstens. Damit ich Klarheit gewinne. Ich weiß jetzt selber nicht, was ich will.“

      Er schüttelte den Kopf und sah mich an, wie man ein Kind ansieht, dem man einen unsinnigen Gedanken ausreden muß.

      „So kenne ich dich gar nicht, Janka. Seit wann bist du so labil? Und wie kannst du dir einbilden, ich ließe dich wochenlang in den Klauen dieser Beatrice, die dich offensichtlich um den Finger zu wickeln vermag?

      Nein, nein, daraus wird nichts. Wenn sie den Kampf will – bitte, sie kann ihn haben. Aber auf keinen Fall ziehe ich mich still zurück.“

      Er parkte den Wagen in einer Seitenstraße, da vor unserem Haus kein Platz war. Auf dem Rückweg legte er einen Arm um meine Schulter. Die Berührung tat gut. Sie nahm mir ein klein wenig von meiner Unsicherheit.

      „Also doch!“ sagte Beatrice, als wir die Wohnung betraten. Sie stand unter der Wohnzimmertür und sah Bruno feindselig an.

      „Was haben Sie erwartet?“ fragte er grinsend.

      „Daß Sie begreifen und sich zum Teufel scheren!“

      Ich hatte nicht die Kraft, mich in die Auseinandersetzung einzumischen.

      Meinetwegen sollen sie sich um mich prügeln, dachte ich. „Die Idee mit dem Hotel war nicht schlecht“, sagte Bruno und grinste noch stärker. „Ich hatte Sie offenbar unterschätzt.“

      „Okay“, sagte Beatrice. „Die nächste Runde geht an Sie. Aber ich gebe nicht auf.“

      Bruno öffnete die Tür zu meinem Schlafzimmer und wartete darauf, daß ich an ihm vorbeiging. Ich wagte Beatrice nicht anzusehen.

      „Du machst es dir unnötig schwer, Kleines“, sagte er leise, als wir allein waren.

      Dabei streichelte er meine Wange mit dem Handrücken. Ich lehnte mich gegen ihn und bettete meine Stirn an seine Schulter.

      „Laß uns zu Bett gehen“, schlug er vor.

      Ich nickte und ließ mich von ihm ausziehen wie ein Kind. Er ist einen Kopf größer als ich und bestimmt doppelt so schwer. Seine geschickten Hände schälten mich aus den Kleidern. Ich fühlte mich geborgen und wurde ruhiger. Er hatte das richtige Rezept gefunden. Als er mir den Slip vom Leib gestreift hatte, hob er mich auf und legte mich auf mein Bett. Ich sah ihm beim Ausziehen zu.

      Früher, wenn er sich in meiner Gegenwart entkleidet hatte, war er unsicher gewesen. Er hatte einen roten Kopf bekommen und sich umgedreht.

      Aber


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