Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman. Tessa Hofreiter

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Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman - Tessa Hofreiter


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etwas passiert ist. Ich meine, in seinem Zustand könnte das doch sein. Würdet ihr beide zu ihm fahren und nach ihm sehen«, bat sie ihren Vater mit besorgter Stimme.

      »Wir fahren sofort hin. Wie ist die Adresse?«

      »Ich schicke sie dir.«

      »Wir melden uns, sobald wir etwas wissen«, versicherte ihr Sebastian und beendete das Gespräch.

      »Was heißt in seinem Zustand?«, wollte Britta wissen, die genau zugehört hatte, was Emilia gesagt hatte.

      »Gleich«, sagte Emilia, während sie ihrem Vater Kais Adresse schickte.

      »Wir werden ihr sagen, was mit ihm los ist. Sonst glaubt sie wirklich noch, dass er sie versetzt hat und verschwindet mit diesem arroganten Grinser«, raunte Emilia Doro zu, während sie Richard ansah.

      »Kommen Sie, wir gehen ein paar Schritte«, wandte sich Doro an Britta.

      »Macht ihr nur keine Hoffnungen, dann wird das Erwachen umso schlimmer«, sagte Ulrike, als Doro und Emilia Britta in ihre Mitte nahmen.

      »Wir wollen nur mit ihr reden«, sagte Emilia.

      »Also, was ist los?«, fragte Britta, als sie weit genug von den anderen entfernt waren, dass sie nicht mehr hören konnten, was sie sagten.

      »Kai Küster ist im Moment nicht wirklich gesund«, klärte Emilia sie auf und erzählte ihr von den Schwindelanfällen, unter denen er litt.

      *

      »Was machen wir jetzt?«, sagte Sebastian, nachdem sie an Kais Tür geläutet hatten und er sich nicht meldete.

      »Wir machen es wie im Film. Da gehen sie immer ums Haus herum und meistens finden sie ein offenes Fenster oder eine unverschlossene Terrassentür«, antwortete Anna lächelnd.

      »Du weißt eben immer einen Rat«, sagte Sebastian lächelnd und küsste sie auf ihr Haar.

      »Da haben wir doch Glück«, stellte Anna fest, als sie in den Garten gingen und die Terrassentür tatsächlich offen war.

      »Herr Küster! Hallo!«, rief Sebastian, als sie das Wohnzimmer betraten und niemand sahen.

      »Wie du weißt, suchen sie in Filmen nun im ganzen Haus nach der vermissten Person«, sagte Anna.

      »Und wenn er gar nicht da ist?«

      »Dann hätte er doch die Tür nicht offen gelassen. Außerdem liegt sein Handy auf dem Esstisch und sein Auto steht vor der Garage.«

      »Es könnte auch sein, dass er da ist, aber nicht gestört werden möchte«, wandte Sebastian ein.

      »Ja, vielleicht, aber das werden wir ja gleich wissen.«

      »Gut, dann sehen wir nach.« Sebastian stellte seinen Arztkoffer neben der Treppe ab und ging in den ersten Stock hinauf, während Anna einen Blick in das Gästebad warf.

      »Und irgendeine Spur?«, fragte sie, als sie auch in den ersten Stock hinaufging und Sebastian gerade aus dem Schlafzimmer kam.

      »Nein, nichts«, sagte er, »und einen Dachboden gibt es hier nicht«, stellte er mit einem Blick auf die hohe Decke fest.

      »Aber einen romantischen Balkon.« Anna schaute auf die meerblauen Fliesen und die Palmen vor dem Arbeitszimmer.

      »Wir sind nicht zu einer Hausbesichtigung hier, mein Schatz.«

      »Ich weiß. Aber jetzt bleibt nur noch der Keller.«

      »Wollen wir hoffen, dass er nicht abgeschlossen ist.«

      Nachdem sie noch einmal nach Kai gerufen hatten, liefen sie die Treppe zum Kellereingang hinunter.

      »Da stimmt etwas nicht«, sagte Sebastian, als er versuchte, die Tür aufzudrücken, sie sich aber kaum bewegte. »Herr Küster! Sind Sie da irgendwo?!«, rief er.

      »Ich höre etwas«, flüsterte Anna, als sie eine leise Stimme vernahm.

      »Herr Küster! Kai! Hier ist Sebastian Seefeld«, rief Sebastian. Er wusste von seinen Notfalleinsätzen bei der Bergwacht, dass Menschen in Gefahrensituationen eher auf ihren Vornamen hörten.

      »Doktor Seefeld, ich kann nicht aufstehen. Sie werden die Tür auch nicht frei bekommen«, hörten sie Kai sagen.

      »Gibt es einen anderen Zugang zum Keller?«

      »Das Fenster an der Garagenseite, aber es ist vergittert.«

      »Kein Problem. Ich bin gleich bei Ihnen. Bleib bei ihm, sprich mit ihm«, wandte sich Sebastian an Anna.

      »Für einen Einbruch bin ich ohnehin falsch angezogen«, sagte sie und schaute auf ihr enganliegendes hellblaues Leinenkleid. »Herr Küster, was ist passiert?«, rief sie durch den schmalen Türschlitz, der sich ihnen als einzige Verbindung in den Keller anbot.

      »Ein Schwindelanfall«, hörte sie ihn sagen.

      »Machen Sie sich keine Sorgen, Doktor Seefeld ist gleich bei Ihnen«, beruhigte sie ihn. »Haben Sie Schmerzen?«

      »Nein, jedenfalls spüre ich keine.«

      »Erzählen Sie mir, was genau passiert ist«, bat Anna ihn, um sich zu vergewissern, dass er bei Bewusstsein war.

      Sebastian brauchte nicht länger als fünf Minuten, um das Gitter vor dem Kellerfenster mit einem Brecheisen zu entfernen.

      Danach schlug er die Scheibe des Fensters ein und öffnete es. Es war nicht das erste Mal, dass er durch ein Kellerfenster in ein Haus eindringen musste, um den Bewohnern zu helfen, die sich auf anderem Weg nicht befreien konnten. Feuer, Hochwasser, Erdrutsche, er hatte schon alles erlebt.

      »Doktor Seefeld, ich bin echt froh, Sie zu sehen«, sagte Kai, als Sebastian sich durch das schmale Fenster zwängte und sicher auf seinen Beinen landete.

      »Das glaube ich Ihnen gern, dass Sie sich über meinen Besuch freuen«, antwortete Sebastian, der mit einem kurzen Blick die Lage einzuschätzen versuchte.

      Kai lag bis zur Taille unter einem Stahlschrank. Wie es aussah, waren einige Aktenordner zwischen den Boden und den Stahlkanten des Schrankes eingeklemmt. Mit ein bisschen Glück hatte Kai Küster keine größeren Verletzungen. »Haben Sie Schmerzen?«, fragte er ihn, während er die Aktenordner, die aus dem Schrank herausgefallen waren, zur Seite legte.

      »Nicht wirklich, aber ich konnte mich trotzdem nicht befreien. Dieser verdammte Schrank hat sich irgendwie zwischen Tür und Wand verhakt.«

      »Gibt es hier unten einen Wagenheber?«

      »Nein, der ist in der Garage.«

      »Okay, die Tür steht offen. Wo genau ist er?«

      »Auf der Werkbank.«

      »Anna, geh bitte in die Garage und hole den Wagenheber!«, rief Sebastian durch die Kellertür.

      »Alles klar!«, antwortete sie.

      »Frau Bergmann ist auch hier?«

      »Wir waren gerade in Garmisch. Emilia hat sich Sorgen um sie gemacht, weil sie nicht zum Wanderwettbewerb gekommen sind. Sie hat uns gebeten, nach Ihnen zu sehen.«

      »Ich hoffe, das kann ich wieder gutmachen.«

      »Der Wagenheber!«, rief Anna durch das Kellerfenster.

      »Ich hole ihn!«, antwortete Sebastian. »Bevor ich den Schrank aufrichte, muss ich wissen, wie es darunter aussieht.«

      »Weil sich etwas in meinen Körper gebohrt haben könnte, was ich aber erst spüre, sobald ich mich bewege?«

      »Sie liegen unter einem Stahlschrank, da sollten wir vorsichtig sein.«

      »Gut, dann sehen wir nach. Würden Sie Frau Bergmann bitten, Britta Bescheid zu geben? Sonst denkt sie noch, ich hätte sie versetzt. Ich wollte doch für ihre kranke Freundin einspringen, die nicht am Wettbewerb teilnehmen kann.«

      »Ich habe gehört, was er gesagt hat. Ich wollte


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