Das qualitative Interview. Manfred Lueger

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Das qualitative Interview - Manfred Lueger


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5.2.3Interpretation der thematischen Einheiten

       5.2.4Schrittweise zusammenfassende Analyse

       5.2.5Beispiel für eine Systemanalyse

      [6]5.3Codestrukturanalyse

       5.3.1Allgemeine Vorgangsweise

       5.3.2Beispiel für eine Codestrukturanalyse

       5.4Themenanalyse

       5.4.1Voraussetzungen und allgemeine Vorgangsweise

       5.4.2Beispiel für eine Themenanalyse

       5.5Zusammenfassende Analyse des manifesten Inhalts

       6Qualitätssicherung und Ergebnisaufbereitung

       6.1Strategien zur Qualitätssicherung

       6.2Aufbereitung der Ergebnisse

       7Der methodologische Kontext der Analyse sozialer Systeme

       7.1Analyse sozialer Systeme im Rahmen qualitativer Sozialforschung

       7.1.1Erkenntnistheoretische Rahmenbedingungen

       7.1.2Maximen qualitativer Sozialforschung

       7.2Komponenten einer qualitativen Analyse sozialer Systeme

       7.2.1Kommunikation

       7.2.2Sinn

       7.2.3Strukturierung

       7.3Anforderungen an qualitative Forschungsgespräche

       8Anhang

       8.1Anforderungen an den Forschungsprozess

       8.2Die Untersuchungsplanung

       8.3Entscheidungskriterien zur Gesprächsführung

       8.4Die Gesprächsführung allgemein

       8.5Zusatzprotokoll

       8.6Richtlinien für die Gesprächstranskription

       8.7Kurzfassung Feinstrukturanalyse

       8.8Kurzfassung Systemanalyse

       8.9Kurzfassung Codestrukturanalyse

       8.10Kurzfassung Themenanalyse

       8.11Qualitätssicherungsstrategien

       9Literatur

       10Sachregister

      [7]

       Vorwort zur überarbeiteten Neuauflage

      Qualitative Sozialforschung hatte schon vor 30 Jahren einen enormen Aufschwung zu verzeichnen. Seither hat sich viel getan und es ist eine überbordende Fülle an Literatur zu verschiedensten Forschungsansätzen und Methoden inklusive einer großen Menge an Einführungs- und Handbüchern erschienen (vgl. z. B. Flick/Kardorff/Steinke 2000; Gubrium et al. 2012; Reichertz 2016; Akremi et al. 2018; Bohnsack/Geimer/Meuser 2018; Denzin/Lincoln 2018). Trotz dieser enormen Verbreitung bestehen immer noch viele Missverständnisse darüber, was qualitative und insbesondere interpretative Sozialforschung ausmacht, und auch bei der Durchführung der Interviews zeigen sich vielfach Schwierigkeiten bei der Auswahl eines in Hinblick auf ein bestimmtes Erkenntnisinteresse angemessenes Vorgehen sowie bei der Interpretation des Materials:

      •Manche sehen qualitative Interviews noch immer als exploratives Vorgehen für nachfolgende quantitative Überprüfungen an, was die spezifischen Stärken solcher Gespräche, nämlich die Erkundung von Handlungs- und Systemlogiken in sozialen Systemen, die Gründe für die Entwicklung spezifischer Handlungsweisen in einem sozialen Feld und die spezifischen Dynamiken der Strukturierung komplexer Sozialsysteme, aus dem Blickfeld verschwinden lässt. Aus diesem Grund ist es nach wie vor wichtig, die Eigenständigkeit und Charakteristik einer qualitativ orientierten Durchführung und Analyse von Gesprächen im Rahmen angemessener Forschungsstrategien aufzuzeigen.

      •Vielfach wird qualitative Forschung mit der Erkundung subjektiver Meinungen von Menschen gleichgesetzt. Qualitative Analyseverfahren beruhen zwar auf der Kreativität der Interpret*innen und stellen die Subjektivität der Akteur*innen in Rechnung, jedoch ist Subjektivität ein Forschungsgegenstand qualitativer Analyse (unter anderen), aber kein Merkmal der Analyse. Insbesondere interpretative Forschung befasst sich mit den Bedingungen der Möglichkeit von Beobachtungen und Handlungen in sozialen Situationen sowie mit der Struktur und Entwicklungsdynamik sozialer Felder. Das hat wenig mit Subjektivität zu tun, aber viel mit den Kontextbedingungen, komplexen Interaktionen zur Formung kollektiven Wissens sowie objektiv-latenten Sinnstrukturen, welche die Ereignisse und Prozesse besser verstehbar machen. Es ist daher wichtig, Verfahrensprinzipien der Gesprächsführung und qualitätssichernde Maßnahmen zu thematisieren.

      •Für die Gesprächsführung ist es noch immer nicht Forschungsstandard, die Vorgangsweise auf den Gegenstandsbereich und das Erkenntnisinteresse abzustimmen,


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