Demenz in der Lebensmitte. Hanns Sedlmayr
Читать онлайн книгу.festhalte, aber nie stichhaltige Argumente finde. Das ist die Vorstellung, dass Bildung die Menschheit retten kann. Für Udo ist nur naturwissenschaftliche Bildung ein ferner Rettungsanker. Geisteswissenschaftliche Bildung kennt, nach Udos Vorstellung, keine Wahrheit. Für jede Expertenmeinung lässt sich die jeweils entgegengesetzte Meinung finden. Die Mächtigen der Welt können damit jede Wahrheit in ihrem Sinne kaufen. Ein Teil der Menschheit, in Udos Augen sind das die Reichen, strebt danach, noch wohlhabender zu werden. Sie halten sich einen Trupp käuflicher Politiker, die sie, mit Hilfe käuflicher Wissenschaftler, so ideologisch aufladen, dass sie genau das tun, was ihnen nutzt, nämlich die Steuergesetze so zu gestalten, dass die Reichen weitgehend von Steuern verschont bleiben und die Schere zwischen Reich und Arm immer größer wird. Ein Mann in meiner Familie, brachte es zu Reichtum. Ich erinnere mich an seinen Ausspruch: „Wenn ich Steuern zahlen muss, wechsle ich den Steuerberater.“ Diese Rede stützt die These von Udo und überzeugt mich, dass er recht hat. Dieses Schema kommt, nach Udos Vorstellung, in den westlichen demokratischen Staaten in einer sehr viel milderen Form vor. Im Prinzip weisen aber autoritäre Staaten und demokratische Staaten mehr Gemeinsamkeiten auf als Unterschiede. Es sind immer Ideologien, die in das Volk gepustet werden und die nur den Mächtigen und Reichen nutzen. Die breite Masse der Bevölkerung erkennt nicht, dass sie manipuliert wird. Am lächerlichsten findet Udo die Ökonomen. Ihre, aus naturwissenschaftlicher Sicht, willkürlichen Theorien, sind auch von einem Laien als nur politisch motiviert durchschaubar. An der Stelle erwähnt Udo die von nahezu allen Politikern und Ökonomen verbreitete Mär, dass die Reichen nur sehr gering besteuert werden sollten, weil ihr Reichtum Arbeitsplätze schafft.
Ich bin 18 Jahre alt. Udo ist 27 und arbeitet in der medizinischen Forschung. Ich habe nichts, was ich ihm entgegensetzen könnte. Mir bleibt nur mein eifernder Glaube an die Machbarkeit einer glücklichen Welt für die ganze Menschheit.
Fides schämt sich nach so einem Gespräch regelmäßig für meine diffusen und ständig wechselnden, schülerhaften Ansichten.
Ihre Scham verunsichert mich und steigert meine Angst, sie zu verlieren.
Sie spaziert oft nach der Schule über den Viktualienmarkt und kauft für 10 Pfennige eine Tüte mit Kraut. Als sie einmal eine Tüte für 20 Pfennige kauft, fragt die Standelfrau: „Ham’s Bsuch?“
Auf den Partys meiner drei Jahre älteren Schwester war immer ein Mangel an Männern. Dadurch erhielt ich schon mit dreizehn Jahren Unterricht im Küssen von erfahrenen Mädchen und war bei gleichaltrigen Mädchen gefragt.
Die Kleinstadt, in der ich aufwuchs, ist von sehr viel Wald umgeben. Es war, zumindest im Sommer, nie ein Problem, einen ungestörten Platz zu finden.
An einem warmen Sommertag mit einem Mädchen in den Wald zu gehen, ihren Busen zu küssen und sich an ihr bis zum Samenerguss zu reiben, gehörte zu den sommerlichen Vergnügungen.
Es gab damals ein hübsches Mädchen, sie war ein Jahr jünger, hatte aber schon eine frauliche Figur. Sie hieß Lilo. Sie ging an schönen Tagen gerne mit mehreren Buben in den Wald.
Es war ein heiteres Vergnügen ohne große Gefühle. Es ging nicht um Paarbildung.
Als Lilo mit mir aus dem Wald kam und wenig später mit meinem Freund Rupert in den Wald ging, empfand ich das nicht als anstößig. Als die beiden zurückkamen lagen wir drei friedlich nebeneinander auf der Liegewiese im Strandbad. Lilo zwischen Rupert und mir. Wir waren neugierig auf die Mädchen, und die Mädchen waren neugierig auf uns Buben. Wir wussten, wie weit wir gehen konnten und es schien uns auch weit genug.
Seit ich Fides kenne ist die Unbeschwertheit, mit der ich bisher meine Beziehung zu den Mädchen sah, verloren gegangen. Ich kenne kein Mädchen, das es mit ihrer Schönheit aufnehmen kann. Ihr Anblick löst ein Wohlgefühl aus, nach dem ich süchtig geworden bin. Ich sehne mich ständig nach ihr und ich bin sehr unsicher, was sie für mich empfindet. Ich muss noch zwei Schuljahre absitzen. Sie ist schon im nächsten Jahr eine Studentin.
Inzwischen bin ich 18 Jahre alt geworden und bekam an meinem Geburtstag den Führerschein. Ich lade Fides zu einer Spazierfahrt ein. Wir verabreden uns an einem Sonntagabend am Gärtnerplatz. Voller Stolz fahre ich mit unserem DKW vor. Sie ist schon da. Wir brausen ziellos durch die Stadt. Vor einem Café in der Leopoldstraße parken wir. Wir sitzen lange im Café. Als es dunkel wird, steigen wir ins Auto und suchen einen abgelegenen Platz zum Schmusen. Auf der Durchfahrt durch den Englischen Garten finden wir so einen Platz. Wir steigen hinten ein und ich küsse sie leidenschaftlich. Wie immer ist sie willig, zeigt aber keine Leidenschaft. Sie erlaubt mir, ihren BH zu öffnen und ihren Busen zu küssen. Als ich einmal aufschaue, sehe ich zwei Gesichter, die zu uns herein starren. Wütend springe ich aus dem Auto. Die Spanner ergreifen die Flucht.
Fides bleibt auf dem Rücksitz und ich suche eine ruhige Straße. Ich finde sie und steige wieder hinten ein. Fides zog ihren BH nicht an und bedeckte sich nur mit ihrer Jacke. Ich schiebe die Jacke beiseite und schaue auf ihren makellosen Busen. Er ist etwas größer als die Norm, aber fest mit schönen kleinen Brustwarzen. Es gelingt mir, meine Leidenschaft zu zügeln und ihren Busen mit Andacht zu küssen.
Im August fährt Sie mit ihren Eltern nach Italien und ich mit dem Auto und zwei Freunden zum Bergsteigen in die Bernina.
Am ersten Schultag fahre ich mit einer Klassenkameradin von ihr nach Hause in unsere Kleinstadt. Eher so nebenbei erwähne ich, dass Fides immer noch in Italien ist. Irmi sagt: “Nein, sie war heute in der Schule.“
Ich bin sehr beunruhigt. Sie ist längst zurück und hat sich nicht gemeldet. Ich bin nur eine Woche unterwegs gewesen und hatte erwartet, dass sie sich meldet, wenn sie zurück ist. Voller widerstrebender Gefühle und mit großer Angst, rufe ich an. Sie ist sehr ruhig. Ich frage sie, warum sie nicht angerufen hat und sie antwortet: „Ich bin noch gar nicht richtig angekommen.“ Wir verabreden uns für Mittwochabend in der nächsten Woche.
Unser Treffen verläuft sehr kühl. Sie erzählt, zuerst zurückhaltend, dann immer lebhafter, von Freunden, die sie in Italien kennengelernt hat. Darunter war auch ein Jura-Student im letzten Semester. Sie war im Hause seiner Eltern eingeladen. Es gab viele Bedienstete, mit denen der Student sehr bestimmend umging.
Diesmal entfällt das Schmusen. Wir gehen an den Ständen am Viktualienmarkt schweigend vorbei. Vor ihrem Haus verabschieden wir uns mit Handschlag, ohne einen Kuss.
Ich lasse eine Woche ausfallen, dann rufe ich wieder an und wir verabreden uns, wie gewohnt, für den Mittwochabend. Diesmal zieht es uns wieder in den Schatten der Stände am Viktualienmarkt.
Fides belegt am Mittwochabend einen Sprachkurs, um ihre Abwesenheit an den Mittwochabenden vor ihren strengen Eltern zu rechtfertigen. Sie geht aber so gut wie nie hin und verbringt die Abende mit mir.
Wir gehen Bergsteigen. Durch die Wolfsschlucht auf den Schildenstein. Unterwegs suchen wir uns einen versteckten Platz. Fides hat einen sehr kurzen Rock an und nach einigen leidenschaftlichen Küssen versuche ich, ihr das Höschen auszuziehen. Sie hält meine Hand zurück, drückt mich sanft in die Rückenlage und öffnet meine Hose. Sie ergreift meine Männlichkeit und zieht sanft die Vorhaut zurück und nimmt mein Glied in den Mund. Schon bald muss ich mein Glied zurückziehen, weil ein ungestümer Samenerguss kommt, der hauptsächlich auf meiner heruntergelassenen Hose landet. Fast gleichzeitig mit der Lust, verspüre ich Eifersucht. Sie machte mir einen richtig guten Blow Job. Sie leckte genau an den richtigen Stellen. Da war jemand, der ihr das beibrachte. Mir ist auch klar, wer das war. Diese Kenntnis brachte sie aus ihrem Italienurlaub mit. Nur mit Mühe unterdrücke ich die Frage, wer ihr denn diese großartige Fertigkeit in der Behandlung des männlichen Gliedes beibrachte. Ich bin verstimmt, trotz der Lust, die ich empfand. Sie spürt das und ist jetzt auch verstimmt. Sie versteht aber, dass es Eifersucht ist, was mich quält und geht nachsichtig mit meinem Groll um.
Die Weihnachtsferien verbringt sie bei einer Freundin in Kreuth am Tegernsee und ich bei einem Freund in ihrer Nähe. Die beiden Mädchen kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit im Internat. Friedl stammt aus einer Künstlerfamilie. Sie hat eine Mutti, das ist die Frau des Vaters und eine Mamma, das ist die Freundin des Vaters und ihre leibliche Mutter. Die vier leben zusammen in einem alten, ehemaligen Bauernhaus. Der Vater ist ein bekannter Maler und schon ein Greis. Friedls Mutter ist vierzig Jahre jünger.
Friedl