Die Apachen. Michael Franzen

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Die Apachen - Michael Franzen


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      Michael Franzen

      Die Apachen

      Ein Guerillakrieg in der Wildnis

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       Eine neue Heimat

       Lebensweise

       Mangas Coloradas

       Verrat am Apache-Pass

       Victorio

       Der-welcher-gähnt

       Geronimo

       Der letzte Kampf

       Heimatlos

       Nachwort

       Bibliografie

       Bereits erschienen

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Nachdem der Krieg mit Mexiko im Jahre 1848 geendet hatte, erhielten die Vereinigten Staaten große territoriale Zugewinne, darunter die heutigen US-Bundesstaaten Arizona, New Mexiko, Kalifornien, Utah und Nevada.

      Bald schon zogen die ersten weißen Siedler und Abenteurer in diese neuen Gebiete, um das Land dort urbar zu machen oder es nach Bodenschätzen wie Gold, Silber oder Kupfer zu durchwühlen bzw. durch das Gebiet hindurch zu den neuentdeckten Goldfeldern in Kalifornien zu ziehen. Auch in das heutige Arizona und New Mexiko hinein, drangen die Amerikaner vor und stießen dort angekommen auf ein kriegerisches, indianisches Volk, das bereits die Spanier und deren Nachfahren, die Mexikaner, hatten teuer dafür bezahlen lassen, dass sie unbefugt in ihr Land eingedrungen waren - die Apachen.

      Die Apachen waren seit dem 13. Jahrhundert auf ihrer stetigen Wanderung nach dem Süden bis nach Texas hinein vorgedrungen, von wo aus sie später von den stärkeren Comanchen weiter nach dem Südwesten, bis in die unwirtlichen Wüstengebiete New Mexikos und Arizonas hin verdrängt worden waren und wo sie sich zu jenen hartnäckigen und unbarmherzigen Guerillakämpfern entwickeln sollten, die alles daransetzten, sämtliche Eindringlinge von ihrem Land zu vertreiben. Dieser Guerillakampf, der sich über die Jahrhunderte hinweg in den trostlosen Halbwüsten und kargen Gebirgen im Südwesten der USA bis nach Mexiko hinein abgespielt hatte, war dabei von beiden Seiten blutig und ohne Pardon zu geben, geführt worden. Die Apachen verstanden es dabei meisterhaft, sich den Umweltbedingungen ihrer neuen Heimat in nahezu perfekter Weise anzupassen und eine Besiedlung durch die Spanier, Mexikaner und Amerikaner über die Jahrhunderte hinweg weitestgehend zu verhindern, wobei sie bei ihren Raub- und Kriegszügen eine Atmosphäre des Grauens und der Panik bei ihren Gegnern erzeugten, während sie selber weitestgehend unsichtbar blieben und ein Bild des Todes und der Verwüstung hinterließen.

      Mit ihrer Kampftaktik waren die kleinen, zähen und listigen Krieger äußerst erfolgreich. Ein lautloser Pfeil aus einem Gebüsch heraus abgegeben, eine Gewehrkugel hinter einem Felsen abgefeuert, im Sand vergrabene Krieger, die plötzlich aufsprangen, um erfolgreich einen Wagenzug oder eine Armeepatrouille zu überfallen. Einsame Canyons, die sich perfekt für Hinterhalte eigneten. Niemand hörte die Todesschreie der Opfer in der Einsamkeit und Abgeschiedenheit der trockenen Halbwüsten. Der Ausspruch:

      „Einen Apachen sieht man erst, wenn er gesehen werden will und dann ist es bereits zu spät für dich“,

       war dabei nicht nur eine leere Floskel, sondern unterstrich die Hilflosigkeit der Weißen, dieses indianische Volk zu bekämpfen. So meinte selbst US-General William Tecumseh Sherman (1820-1891) seinerzeit:

      „Wir haben gegen Mexiko einen Krieg geführt, um Arizona zu erhalten. Nun sollten wir lieber einen Krieg führen, um dieses Land schleunigst wieder loszuwerden!“

      Doch wie genau nun spielte sich dieser Freiheitskampf zwischen den Apachen auf der einen und den weißen Eroberern auf der anderen Seite wirklich ab? Der Autor dieses Buches will darauf eine Antwort geben und möchte Sie, die Leser und Leserinnen, mit auf eine Reise in die Vergangenheit nehmen, um mit Ihnen den langen und kriegerischen Freiheitskampf dieses Volkes nachzuzeichnen, das zu keiner Zeit gewillt gewesen war, ihr Land kampflos an die weißen Eindringlinge preiszugeben.

      Neumünster, im April 2017,

      der Autor

      Eine neue Heimat

      

      Die ursprünglichen Wurzeln der als Apachen bekannt gewordenen Stammesgruppen reichen weit in die Vergangenheit zurück, bis in jene Zeit, wo die ersten Amerikaner, aus denen die späteren Indianervölker hervorgehen sollten, nach Nordamerika hin einwanderten. Dieses geschah während der letzten Eiszeit (Glazial), die am Ende dafür sorgte, dass der Meeresspiegel sank und damit eine feste Landbrücke bildete, auf der die ersten vorzeitlichen Menschen in mindestens drei Wellen von Sibirien aus nach Alaska hin einwanderten. Diese Wanderung begann vor ca. 25.000 Jahren, pausierte dann einige tausend Jahre lang und erfolgte dann, vermutlich zwischen 15.000 und 7.000 Jahren v. Chr., weiter nach Alaska hinein, wobei sie vor ca. 5.000 Jahren v. Chr. im vollen Gange gewesen war. Laut einer zweiten Theorie, breiteten sich Seefahrer von Japan und Südostsibirien kommend an der Westküste Amerikas bis hinunter nach Feuerland aus. Dieses geschah vor ca. 15.000 Jahren und erreichte vor 11.500 Jahren ihren Höhepunkt. Es kam zu einer Völkerwanderung über den gesamten nord-, mittel- und südamerikanischen Kontinent, die noch bis in das 19. Jahrhundert hinein anhalten sollte.

      Schnell hatten sich diese ersten vorzeitlichen Indianer den kalten und rauen Umweltgegebenheiten ihrer neuen Heimat angepasst und lebten in den Gebieten der Meeresküste, Tundren, Gebirge und Flusstäler, wo sie sich von der Jagd nach Großwild (Wollmammut, Rentier, Elch, Bär), dem Fischfang, sowie dem Verzehr von Samen, Beeren, Wurzeln und Früchten ernährten.

      Um etwa 1000 v. Chr. trennten sich die heutigen südlichen Athabasken von den im Süden Kanadas lebenden Sarcee und wanderten in mehreren Wellen über das Great Bassin und der östlichen Flanke der Rocky Mountains nach Süden, lange bevor die ersten Europäer darangingen, einen Fuß auf den amerikanischen Kontinent zu setzen.

      Von anderen Indianergruppen vertrieben, erreichten die ersten Apachen im 14. Jahrhundert den Südwesten der USA, allen voran wahrscheinlich die westlichen Apachen, Chiricahua und Mescalero, gefolgt von den Jicarilla und Lipan, die verstärkt Elemente und Riten der Plains- bzw. im Falle der Navajo - Pueblo-Kultur annahmen. Die Navajo, die sich selber Diné (Menschenvolk,


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