Die Apachen. Michael Franzen

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Die Apachen - Michael Franzen


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die Apache de navahu dabei in spanischen Berichten aus dem Jahre 1626. Um 1540 herum berichtete Coronadas Berichterstatter zum ersten Mal von einer Begegnung mit umherziehenden Apache-Gruppen im nördlichen Texas, die auch den Bison jagten. Sie wurden von den Spaniern Querechos bzw. Vaqueros genannt, später auch Vaquero Apache, Apaches de Xila und Apaches de navahu.

      Die Apachen selber nannten sich I´nde oder N´de, was übersetzt soviel wie „Volk“ bedeutet. Ein noch älterer Name lautete Nâizan = „unsere Rasse.“ Der Name „Apache“ stammte aller Wahrscheinlichkeit nach von dem Pueblo-Stamm der Zûni, der von ihnen gegenüber den Spaniern von den „Apachu“ sprach, den „Feinden aus dem Norden.“ Die Yuma nannten die Apachen Apatieh = „Waschbären“, wegen der Kriegsbemalung der mit den Apachen verbündeten Yawapai. Eine weitere, wenn auch nicht überzeugenden Deutung kam von den Spaniern selbst, die die Apachen als apacheurrar betitelten („zerschmettern, zerquetschen“), was sich auf die bei den Apachen beliebte Kampftechnik mit Kriegskeulen beziehen könnte.

      Nach 1500 betrug die Anzahl der im Südwesten umherziehenden Apachen um die 6.000 Köpfe, die in mehreren Gruppen und noch mehr Clanverbänden unterteilt waren. Bedeutende Gruppierungen bildeten dabei die Chiricahua = „Berg-Leute“, „Großer Berg“ oder „Volk der aufgehenden Sonne“, die sich in den vier größeren Untergruppen der Nedni oder Ne-da-he = „feindliches Volk“, der Mogollon, Bedonkohe oder Bidan-ku = „die, die in erster Linie zum Feind stehen“, der Mimbreñjo oder Tci-he-n´de = „rot bemaltes Volk“ sowie der Chokonên oder Tso-ko-he-n´de = „Volk, von den Berghängen“ unterteilen. Zu diesen Südlichen Apachen kamen die östlichen Gruppen der Mescalero-Apachen oder Shis-Inday = „Volk der Bergwälder“, bzw. Mashgalén´de = „Volk das nahe der Berge wohnt“, die Lipan-Apachen oder Hieh-pai-n´de bzw. Lépai-n´de = „Das hellgraue Volk“, die Jicarilla-Apachen oder Haisndayin = „Korb-Leute“ und die Kiowa-Apachen hinzu.

      Zu den Westlichen Apachen zählten die vier regionalen Gruppen der White Mountain Apachen oder Dzil-Ligai-Si-án-n´de = „Volk der weißen Berge“, der Cibecue oder Dishchii Bikoh = „Volk des roten Canyon“, der San Carlos Apachen oder Tsék´áádn = „Volk des Mahlsteines“ und der Tonto-Apachen oder Dilzhé´é = „Volk mit den hohen, hellen Stimmen.“ Die westlichen Apachen waren auch als Coyotero-Apachen bekannt, eine Bezeichnung, die von den Spaniern stammt.

      Die Kiowa-Apachen oder Na-di´isha-de´na = „Räuber, Diebe“ bzw. Khat-tleen-n´de = „Zedernholz-Volk“, waren sprachlich und kulturell verwandt mit den anderen Apache-Gruppen gewesen, fühlten sich politisch jedoch den Kiowa und Pawnee verbunden. Sie lebten, genau wie die Jicarilla und Mescalero, in konischen Zelten und gingen der Bisonjagd nach. 1837 ließen sie sich an den Quellen des Red-, Arkansas- und Canadian Rivers nieder. Die Östlichen Apachen gingen genau wie die Kiowa-Apachen der Bisonjagd nach, ohne dass sie dabei das Stadium der Bisonjäger-Nomaden wie das der Cheyenne, Sioux oder Comanchen erreicht hätten. Mit Ausnahme der sprachlich verwandten Kiowa-Apachen, gab es keine zentrale Stammesorganisation bei den anderen Apache-Gruppen und nur bei größeren Raub- oder Kriegszügen schlossen sich die einzelnen Clans unter einem einflussreichen Anführer zusammen. Verstärkt unternahmen sie dabei auch Raubzüge gegen die sesshaft gewordenen Pueblo-Indianer, lernten von diesen aber auch den Anbau von Gemüse, wie den Mais, Kürbisse oder Bohnen kennen und teilten nunmehr halbsesshaft geworden, ihre Kräfte in der Jagd, dem Ackerbau und den obligatorischen Raubzügen auf.

      Ein erstes Zusammentreffen mit den Indianern des Südwestens fand im Jahre 1540 statt, als eine gemischte Expedition von 288 spanischen Reitern und Fußsoldaten sowie 800 indianischen Verbündeten unter Don Francisco Vásquez de Coronada (1510-1554) von Compostela, an der mexikanischen Pazifikküste gelegen, aus am 23. Februar aufbrach, um im Südwesten der heutigen USA die „sieben goldenen Städte“ der Indianer zu finden, die aber lediglich in der Fantasie der nach Gold gierenden Spanier existierten. Coronada marschierte zunächst durch das Gebiet des heutigen New Mexiko, doch fand er dort weder Gold noch eine allzu freundlich eingestellte indianische Bevölkerung vor, wobei sich die Spannungen zwischen ihnen noch steigern sollten, als Coronada am 07. November 1540 eine Ansiedlung der Zûni dem Erdboden gleichmachen ließ, wobei zahlreiche Indianer getötet wurden. Angesichts der weiteren anhaltenden Enttäuschungen, schickte Coronada einen Erkundungstrupp in Richtung Norden und Westen aus, wobei eine Vorausabteilung unter dem Hauptmann Carciá Lôpez de Cârdenas bis zum Grand Canyon vorstieß. Nachdem Coronadas Armee die wasserlose Wüste der Llano Estacado in New Mexiko durchquert hatte, wandte sie sich nach Norden, wo sie bis in das Gebiet des heutigen Kansas vorstieß. Anfang August 1541 erreichte die Expedition ihren nördlichsten Vormarschpunkt, ein Dorf namens Tabas, am Ufer des Smoky Hill River im heutigen Kansas. Gold fand Coronada jedoch keines, sodass er und seine Männer schließlich enttäuscht und entkräftet wieder nach Mexiko zurückkehrten. Im Sommer 1542 erreichten sie Mexiko-Stadt, wo Coronada am 22. August 1554 als kranker und gebrochener Mann starb. Was blieb, war jedoch das angespannte Verhältnis der Spanier zu den Pueblo-Indianern und später dann auch zu den Apachen.

      1581 marschierte eine weitere Expedition unter Francisco Sanchez Chamuscaddo (1512-1882) in New Mexiko ein, wobei sich auch einige katholische Missionare mit bei seiner Truppe befanden hatten, die den Indianern die Vorzüge des Christentums näher bringen sollten. Doch als Chamuscaddo zusammen mit seiner Armee nach Mexiko zurückgekehrt war, wurden die Missionare kurzerhand von den Pueblos getötet. Chamuscaddos Nachfolger Juan de Onâte wurde 1598 das ganze Gebiet von New Mexiko übertragen. Er gründete den Ort San Gabriel, während weitere Missionare emsig bemüht gewesen waren, die Pueblos zum Christentum zu bekehren. Darüber hinaus wachten die Spanier streng darüber, dass die Indianer ihnen die nötigen Nahrungsmittel zur Verfügung stellten. Jeglicher Widerstand wurde schnell im Keim erstickt und hart bestraft. Als sich die Acoma gegen diese Art der Behandlung zur Wehr zu setzen begannen, wobei auch ein Neffe Onâtes getötet worden war, ließ dieser den Pueblo der Acoma angreifen und niederbrennen, wobei 500 Männer, Frauen und Kinder von den Spaniern niedergemetzelt wurden. Durch diese und ähnliche Gewalttaten wuchs die Kluft zwischen den beiden Rassen kontinuierlich an, während Onâte selber im Jahre 1606 wegen des Vorwurfs der Misswirtschaft abgesetzt wurde. Auch in den nachfolgenden Jahren kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit der indianischen Bevölkerung: Zûni (1632), Taos (1639/40) und Tewa (1650).

      Durch die Ausdehnung ihres Herrschaftsanspruches nach New Mexiko hinein und weil die Spanier wenig dazu beitaten, die Pueblos vor den Angriffen der Apachen zu beschützen, kam es im Jahre 1680 schließlich zum großen Aufstand der Pueblos, dem am Ende rund die Hälfte der spanischen Siedler in dem Land zum Opfer fiel. Die Überlebenden zogen sich Hals über Kopf über den Rio Grande del Norte nach dem Süden hinweg zurück. Bis in das Jahr 1692 hinein, gelang es den Pueblos und verstärkt nun auch den Apachen, die Spanier von ihrem Gebiet fernzuhalten, bevor die indianische Allianz schließlich zerbrach und so den Spaniern die Rückkehr in die zuvor verlustig gegangenen Gebiete ermöglichte. Die Apachen nutzten während dieser Zeit der Vertreibung der Spanier die Gunst der Stunde und raubten all jene Dinge, die die Spanier zurücklassen mussten, darunter zählten vor allem ihre Pferde.

      Das Pferd wurde von den Spaniern von Europa aus nach Mexiko hin eingeführt, und zwar zunächst nur Wallache, da man glaubte, dass Stuten und Fohlen in dem kargen Land keinerlei Überlebenschancen hatten. Um 1600 herum änderte man diese Praxis jedoch und begann in der Nähe des heutigen Santa Fe mit der Aufzucht von Fohlen, die später durch Raub oder Handel zu begehrten Gütern wurden, die von Indianerstamm zu Indianerstamm weitergereicht wurden oder sich als Wildpferde quer über dem gesamten amerikanischen Kontinent ausbreiteten. Um 1640 herum, waren dann auch die Apachen in den Besitz von Pferden gelangt, mit deren Hilfe man ausgedehntere Raub- und Kriegszüge bis nach Neuspanien hinein unternehmen konnte. Allerdings erreichte die Inbesitznahme des Pferdes dabei keine großartige Veränderung ihrer Lebensweise, wie bei den typischen Vertretern der Plainskulturen, die den Bison jagten.

      Um


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