Ja, so ist das Leben, eben.. Erik Kejser

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Ja, so ist das Leben, eben. - Erik Kejser


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dem musikalischen Abtasten Hand in Hand nach Hause begleiten, auch wenn sie am Arsch der Welt wohnt, im Hauseingang schmusen, schauen wo die Titten sitzen. Nix cool, sondern etwas um das die Enkerl dich beneiden.

      Eine Fahrt mit der Straßenbahn, die Band spielt über die Gesprächsanlage. Jedes Mal wenn ich in die BIM einsteige denke ich, das könnt ma` doch wiederholen. Aber keiner hat Ideen, nur Currywurst, warum nicht Chilly oder Bockbierwurst?

      Wir mieten einen Bus, fahren ins Burgenland. Unsere Band geigt auf, die besten Tänzer werden „prämiert“.

      Da ich ein Rhythmusmensch bin, gewinne ich eine Platte, meine bildhübsche Partnerin nicht. Sie verlässt mich. Nicht die erste, sicher nicht die letzte. Viel mehr würde mich interessieren, wo meine Platte sich heute befindet. Flohmarkt, ein Euro?

      Mein rothaariger Nachbar Franz M., nicht zu verwechseln mit Franz K., dem Arschloch, mit dem ich beim Wiener Sportklub Fußball spielte. Nebenbei gesagt Sportklub, Rapid, Austria waren die Führungsmächte. Ich weniger erfolgreich, da ich es hasste, wenn mich ein schweißnasser Kontrahent berührte. Ich war ein Techniker, trotzdem musste ich mir Vorwürfe gefallen lassen, z.b. bei einem wichtigen Match falsch eingeworfen, etc., diese Fanatikertrainer konnten einem jungen Mann jede Freude nehmen. Ich ging lieber ins Stadionbad und verließ den Sportklub.

      Seitdem spielen sie in der zweiten Liga.

      Also, Franzi fragte mich, ob ich mit zum fünf Uhr Tee ins Chatanooga gehen möchte. Für Franz vier Jahre älter, nichts besonderes, für mich die erste richtige Disco. Ich hatte vor kurzem ein neues, schwarzes, discolookmässiges Hemd erstanden, zwar noch etwas zu groß, doch Ärmel kann man ja aufkrempeln. Ich war jedenfalls bestens ausgestattet als ich den Discotempel betrat. Alle Mädels ca. drei Jahre älter und mindestens gleich groß. Ich dachte, no Chance. Ich beobachtete die Mädchen ganz genau, jedes Mal wenn eine aufstand, stand ich auch auf und machte den Größentest. Endlich hatte ich eine Nette entdeckt und Club für Dich erprobt, wollte ich „Gestatten“ sagen, doch sie war schon aufgestanden. Das war einfach. Ich schleppte sie auf die Tanzfläche, konnte mich aber nicht überwinden auch nur ein Wort zu sagen. Sie wird sich gedacht haben, lieb, aber ein Trottel, bestenfalls ein schüchterner Trottel. Dafür hatte ich mein Selbstbewusstsein gestärkt. Erster Discoauftritt und keine einzige Abfuhr.

      Kein Wunder, ich hatte meinen eigenen Schneider, oder so ähnlich. Ein Jeansgeschäft auf der Landstraße, hatte die Hose meiner Wahl nicht in meiner Größe, „kein Problem wir haben die Fertigung im Haus“ meinte die nette Verkäuferin. Seit diesem „Aha- Erlebnis trage ich Maßhosen, mit der größten Glocke von ganz Wien. Habe ich mir verdient, denn sämtliche Freunde von mir, kauften jetzt ebenfalls in diesem Geschäft. Umsatzbeteiligung wäre nicht schlecht gewesen, aber man will ja nicht unverschämt sein.

      Gerhard T., Mittelschulabbrecher kaufte sich ebenfalls seine Beinkleider in diesem Geschäft. Er war trotz kompletter Unzuverlässigkeit einer meiner besten Freunde geworden. Er hatte ein eigenes Zimmer, wir konnten ungestört die neuesten „ Black Sabath“ Hits in angemessener Lautstärke hören. Bei allen Unzulänglichkeiten, war er aber noch „sierig“ dazu. Er hatte Zahnweh, schmiss zwei Aspirin ein, als es ihm besser ging, bekam er Durst und soff einen Liter Cola, mir hinterließ er ein achterl. Innerhalb von zehn Minuten sah er aus wie nach sechs Vierterln Veltliner. Kohlensäure verstärkt die Wirkung jedes Medikaments.

      Ich dachte, recht geschieht dir, gierige Sau, aber das merk ich mir, kann man bei den Mädeln vielleicht einmal brauchen.

      Da Ferien waren schlug mir Gerhart T. vor, zu ihm nach Neckenmarkt ins Burgenland zu kommen. Seine Eltern hatten auf diesem schönen Flecken Erde so etwas ähnliches, wie ein Bauerhaus geerbt. Sein Vater war Buschaufeur, also düsten wir gratis mit dem Dr. Richard Bus in den Süden. Sein Vater war auch Jäger und gleich am ersten Tag kam die Nachricht: „ A Dachs is im Droat ! (Roggen)

      Wir fungierten als Treiber. Ich hörte neben mir ein heiseres Pfauchen. Kurz darauf schlug es schon ein. Für meine Begriffe etwas zu knapp.

      Ich dachte eigentlich, ein Dachs ist so etwas Ähnliches wie ein Eichhörnchen. Wer schon einen ausgewachsenen Dachs gesehen hat, weiß es besser. Ein Fuchs ist ein nettes Tier gegen so einen Killer.

      Gerhard hat eine neue Freundin. Große Titten, aber etwas blöd. Zu dritt besuchen wir das Panorama Kino am Praterstern, unter der Schnellbahn, auch Geschichte. Es wird „Mein Name ist Nobody“ gegeben. Nach der Vorstellung erklärt sie uns: „A „Fescher“ is der Terence Hill, oba da Filmtitel „Mein Name ist Novotny“ is blöd.“ Na,ja.

      Nächsten Tag beschlossen wir Autostopp nach Deutschkreuz ins Bad zu fahren. Wir waren richtige Profiautostopper. Als ich endlich den Daumen zaghaft nach oben hielt, schleifte sich sofort ein Burgendlandkäfer ein:

      „Woit´s ins Bod Buama, gö. Jo heit is haß.“ Zu jener Zeit has´t im Burgenland kein eigenes Auto gebraucht.

      Ein Top modernes Bad, brandneue Straßen, ein sozialistischer Landeshauptmann eben. Im Bad neue Wurlitzermusikbox mit neuer Stonesscheibe „Gimmie shelter“. Sogar die Mädchen waren ziemlich neu, für uns zu neu. Wir beobachteten sie, dass sie mit Taucherbrillen ausgerüstet, immer um den Sprungturm kreisten. Ich fragte ein Mädchen, ob sie mir die Brille kurz borgt. Mein Erstaunen war groß, als vom Sprungturm eine blade Tussi ins Wasser einschlug. Die Bikinihose zog es ihr bis zu den Knöcheln hinunter. Die Mädchen hatten ihre eigene Peep-Show. Für den restlichen Tag behielt ich meine Badehose im Auge.

      Am Abend fuhren wir ins Kino nach Horitschon. Ein völlig neues Kinogefühl. Jeder zweite Horitschonbersch hatte statt Popcorn einen Doppler in der Hand, das Rondell-Raucherkino hatte im Vergleich, klare Gebirgsluft. Die Mädchen quietschten wie abgestochen, warum weiß man nicht. Es war kein Wort zu verstehen, doch aufzustehen und zu gehen, wäre einem Todesurteil gleichgekommen. Ich fragte Gerhard: “Warst du noch nie im Kino?“ „Mir gefällt`s.“

      Zurück in Wien sahen wir auf einer Litfaßsäule das Plakat der Plakate. Erste Opern Ar Konzert in Wien, Wasserwiese, alte Donau. Woodstock in Wien!

      Zum ersten Termin nieselte es leicht. Ein drei Zentimeterzettel am Eingang. Abgesagt. Zweiter Termin, detto.

      Der Zettel etwas kleiner. Vermutlich gab es Schwierigkeiten mit der riesigen Verstärkeranlage beim Zoll. Dritter Termin. Gerhard wollte streiken, ich wollte Woodstock sehen.

      Einige langhaarige Typen schlurften übers Gras. „Na geht doch.“ Wirklich wahr, Bands wie „Marihuana geigten mit zwei Schlagzeugern auf. Ich war begeistert. Die Veranstaltern vermutlich weniger, geschätzte zwanzig, zahlende, oder auch nicht, Besucher. Trotzdem ich hab´ ich das erste Donauinselfest gesehen.

      Irene W. eine Schülerin, einmal ums Eck, hatte die größten Titten ihrer Truppe. Nach mehreren Anläufen gelang es mir sie ins Kino abzuschleppen. Die Nutte ließ sich nicht küssen, vorsichtig auf die Fut greifen schon. Je mehr Interesse ich zeigte mit ihr zu schmusen, desto mehr Ausflüchte. Mir wurde es zu blöd. Jetzt hatte sie richtigen Liebeskummer. Mit mir nicht.

      Es war Winter geworden, als sie mich stellte: „Gehst mit Eis laufen?“ „Kein Geld.“ Sie großzügig: “Ich zahl´s!“

      Wir trafen uns am Rennweg, sie ihre kleine Schwester im Schlepptau. Ich wollte schon umdrehen, doch umsonst ist umsonst. Wir drehten am Wiener Eislaufverein also unsere Runden, sie hängt sich ein, richtig zutraulich. Die jungen Mädchen wollen spielen, üben. Am Heimweg kurz vor ihrem Hauseingang trabte die kleine Schwester plötzlich an, wie ein Esel vor dem Heimatstall.

      Gedämpftes Licht der Straßenlaternen, es schneite leicht und ich zog sie an mich heran und küsste sie. Aus war´s, wir Jungen wollen auch spielen.

      Vierzehn, Waldegg, frisch angekommen sichtete ich das weibliche Material. Entsetzlich.

      Als ich mich eben damit abgefunden hatte, biegt ein haarneuer BMW in die Einfahrt, reduziert sich auf Null, die Türe öffnet sich, heraussteigen zwei Titten wie Melonen. Groß, lange blonde Haare, einen richtigen Arsch, eine Vollfrau. Monika J., siebzehn. Ihr Freund, Riesenschnauzer, lange schwarze Haare, furchteinflößend. No Chance, oder do?

      Der Verwaltersohn,


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