Ja, so ist das Leben, eben.. Erik Kejser

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Ja, so ist das Leben, eben. - Erik Kejser


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hatten, war es im GO recht angenehm.

      Aber irgendetwas nagte an mir. Bis heute, habe ich nie als erster zugeschlagen. Ich bereue es. Jetzt ist es langsam zu spät. Na, vielleicht wird‚s noch was. Auf jeden Fall dürften mir, vor lauter Ärger, einige Schlückchen Whisky zuviel in die Kehle gelaufen sein. Als wir kurz vor zwölf, in der kalten Winterluft auf den Stockbus warteten, legte sich eine leichte Bewusstseinserweiterung über mich. Als der Bus sich die Ehre gab, hievten wir uns etwas mühsam von der ebenen Erde in den ersten Stock.

      Wen erblickt da mein leicht gerötetes Auge? Daniela und Christine allein im Bus. (Könnte man als Filmtitel verwenden) Daniela erkannte meinen leichten Frust und tätigte Gegenmaßnahmen, an die ich mich ehrlich gesagt, nur dunkel erinnere.

      Charly erzählte mir am nächsten Schultag, wir hätten ziemlich heftig mit ihnen geschmust, etc.

      Montag, als sie den Autobus bestieg, fragte ich, ob wir uns wieder sehen.

      Antwort: „Nein.“

      Man hat es nicht leicht in der Schule, wenn man jung, hübsch, lange Haare und einen schwulen Professor hat, der alles daran setzt um dir den Exodus einzuleiten. Wir hatten damals noch Trimester.

      Beispiel Betriebskunde. Letztes Jahr eine wohlverdiente Eins. Ich gelte heute noch in Freundeskreisen als anerkannter Wirtschaftsfachmann. Damals, bei diesem Arschfickproffesor spielte sich das so ab:

      Schularbeit Eins, Orientierungsnote (Mitarbeit, vermutlich blasen, etc.) eine Fünf.

      Zeugnis: Drei.

      Zweites Trimester: Schularbeit Eins, Orientierungsnote Fünf.

      Er machte sich Sorgen um mich und wollte meinen Eltern eine Nachricht zukommen lassen, da musste ich ihn erinnern, dass ich bei den schriftlichen Arbeiten zweimal der Primus Maximus gewesen bin. Damit hab‘ ich ihm vermutlich den ganzen Abend versaut.

      Letztes Trimester: Detto.

      Er meinte, wahrscheinlich werden sie den Abschluss nicht schaffen. Ich musste wieder seine Gehirnzellen in Schwung bringen, um eine wohlverdiente Vier im Zeugnis zu ergattern. Ich beabsichtigte ihm nach der Schulzeit eine auf’s Maul zu hauen, sah ihn aber Gott sei Dank nie wieder.

      Er soll angeblich Stammgast bei den Ex-Stadtbahnpissoiren gewesen sein. Stolze Leistung. Ja, man lernt ja fürs leben.

      2

      Kein Vergleich mit unseren Turnproffesen. Sie liebten mich wirklich, ich meine Ehrlich. Da spielte neben meiner Sportlichkeit auch manchmal etwas Glück eine gewisse Rolle.

      Z.b. Basketball. Körperlich nicht der Größte dribble ich in der Ecke, in aussichtsloser Position herum. Vor mir unser einmetersiebenundneunzig Dino. Ich stehe hinter dem Korb, eigentlich sogar hinter der Korbwand. In meiner Verzweiflung werfe ich den Ball irgendwie Richtung Korb und laufe in Verteidigungsposition. Großes Gejohle bei den Freunden. Two Points. Eigentlich unmöglich. Die Amerikaner zu Dilettanten degradiert.

      Boxen oder so ähnlich. Unser ganzer Stolz in der Klasse ist eine blade Prolosau, Hans H., weißblonde fette Haare, Akne-Schweinsgesicht. Terrorisiert fast die ganze Klasse. Während des Umziehens in unserer Sporthalle, teile ich ihm mit, dass er ein Arschloch ist, worauf er mir einen Stoß gibt, dass es mich drei Meter rückwärts versetzt. Ich schnappe meine Schultasche und will sie ihm die Gosch’n hauen, als unser Sportproffesor eingreift: „Nächstes mal boxt’s gegeneinander, o.k.?“

      In dieser Minute hätte ich ihn vermutlich umgebracht, aber im Laufe von zwei Tagen dachte ich zu viel nach. Strategie, Timing.....

      Ich hätte in meinem Leben weniger denken sollen.

      Nach zwei Tagen der Kampf des Jahrhunderts. Drei Runden. Ich tänzelte wie Muhammad Ali in seinen besten Zeiten und gab ihm ein paar Jabs auf die Augen. Einen Moment nicht aufgepasst, haute mir die Neunzigkilosau eine rein, dass ich fest glaubte die Schulglocke zu hören. Etwas vorsichtiger geworden gab ich ihm noch ein paar aufs Maul. Man glaubt nicht wie lange drei Runden dauern. Nach Kampfende ließ sich der Blade auf die Matte fallen und brachte kein Wort mehr heraus. Mein Gott, wenn ich das gewusst hätte. Mir fehlte eindeutig der Coach.

      Auf jeden Fall machte er einen großen Bogen um mich und Ende des Jahres wurde er gegangen.

      Zehn Jahre nach Schulschluss traf ich am Würstelstand einige ehemalige Schulkameraden, die mir schöne Grüße vom Hans ausrichteten.

      Zu meinen Highlites gehört auch, dass in einer Englischstunde wo ich in fünf Minuten mein fachkundiges Nichtwissen beweisen sollte, ein Schüler aus der Nachbarklasse erschien und unseren Englishmen ersuchte, mich eine halbe Stunde zu Sportstudienzwecken abzustellen. (Englischlehrer war übrigens der Typ, der gemeinsam mit Bundeskanzler Sinowatz die Bundespräsident Waldheim- Watchlistaffäre anzettelte.)

      In der Sporthalle vor versammelter Mannschaft, sollte ich einen Salto vorführen. Als die Jungs die Matten auflegen wollten, gab ich die Vorstellung auf dem Holzparkett, erstmalig, hätte auch einmalig sein können, wenn ich auf dem Arsch gelandet wäre.

      Erster Skikurs mit meinen bereits erwähnten Superski. Silbermetallic ohne Werbung.

      Perfekt. Die Enttäuschung folgte sofort. Zweite Leistungsgruppe von sechs möglichen. Unser Turnprofessor, ein Basketballfreak scharte natürlich seine Balli-Lieblingskinder um sich. Aber wir hatten es besser erwischt. Aushilfsprofessor „Petzi“, so mussten wir ihn auch ansprechen. Vollbart, schulterlange struppige Haare, dunkle Sonnenbrille, die er auch beim Schlafen trug.

      Erster Abendausgang, bis acht Uhr, wir wollten unseren Intelligenzquotient testen.

      Fünf nach acht erschienen die ersten Mitschüler, jeder zweite besoffen. Unsere Professoren mussten sich an der Tür postieren, sortieren und ihren Ärger bändigen.

      Wir waren in der Pension geblieben, im Rustikalstüberl, hatten jeder in einem Tonkrug einen halben Liter Milch geordert. Zufällig erblickte uns die einzige nicht unhübsche Professorin: „Seid’s ihr komplett verblödet?“ Mit geröteten Gesicht, wie wenn sie gerade gefickt hätte, wollte sie sich unsere Tonkrüge krallen, als ihr das „Weißbier“ auffiel: „Milch?“

      „Frau Professor, wir sind doch Sportler.“

      Nützte alles nichts, nächsten Vormittag statt Skifahren – die Pistenregeln. Ein Vollzugsorgan schärfte sie uns mit dem Elan einer Schlaftablette zum achten Male ein, wir blickten gelangweilt aus dem Fenster. Unser Flehen nach Abwechslung wurde erhört. Direkt hinter dem Vortragenden fiel der Allerblödeste, natürlich fett wie ein japanischer Öltanker, vom Balkon in einen Schneehaufen. Perfekte Haltungsnote. Als Preis durfte er nächsten Tag auf eigene Kosten nach Hause fahren.

      Nächsten Tag hatte der Turnprofessor seine Supertruppe auf einen Jagatee eingeladen, worauf ein Schützling bei einem Christbäumchen fast ein Auge einbüßte. War dem Staatsdiener aber wurscht, uns auch.

      Wir hatten andere Interessen.

      In der wunderschönen Flachau waren nämlich fünf bis sechs Klassen weibliche AHS-Schülerinnen stationiert. Bei unseren kurzen Abendausgängen kontaktierten wir einige Mädchen. „Unsere Professoren lassen anfragen ob wir nicht einen gemeinsamen Abschlussabend veranstalten können.“ Die Mädchen nahmen die Botschaft begeistert mit.

      Unseren Autoritäten erzählten wir, die Professorinnen der Mädchenschulen lassen anfragen ob.......“Na, wenn das so ist...“

      Hunderte Schülerinnen, Riesendisco, nau mea

      hobn’s net braucht.

      „Absolutes Alkohol und Rauchverbot! Benehmt’s euch!“ Nach zehn Minuten hatte fast jeder ein Krügerl am Tisch, ein Mädel im Arm und einen Tschik im Gesicht. Als dann noch unser „Petzi“, Cowboystiefel, weiße Jean, schwarzes Leiberl, die Haare auf Berglöwe geföhnt und natürlich „dark Sunbrills“, auftauchte, meinte einige Mädels: „ Wie oft ist der eigentlich schon sitzen geblieben?“

      „Das ist unser Brotfresser!“

      Das


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