Rosen und Tränen. Heike Schultze
Читать онлайн книгу.will wieder mit mir gehen!“
Pia grinste. „Das war mir schon klar! Und?“
Sandi seufzte.
„Ach, Pia! Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich meine, ich möchte schon gerne, aber ich finde auch, es geht alles viel zu schnell, oder? Ich meine, woher soll ich denn jetzt schon wissen, ob er es ernst meint. Er sagt es zwar, aber kann ich ihm das auch glauben?“
Pia seufzte und verdrehte die Augen.
„Oh, großer Gott! So etwas kannst du nie vollkommen sicher wissen. Wenn ich jedes Mal so denken würde, hätte ich gar keinen Freund gehabt. Du sollst ihn ja nicht gleich heiraten!“
Sandi sah ihre Freundin mit flehenden Augen an.
„Okay, okay, ich hab schon verstanden. Soll ich mal wieder mit ihm sprechen, ja?“
„Ja, wenn es dir nichts ausmacht! Es wäre jedenfalls sehr hilfreich für mich!“
„Schon gut! Ich werde mir das Bürschchen vorknöpfen und gründlich auf Herz und Nieren prüfen!“
Genau in diesem Augenblick kam Daniel zurück und gab Sandi die mitgebrachte Cola. Pia hackte sich gleich bei ihm ein und zog ihn von ihr weg.
„Komm doch mal mit! Wir haben etwas sehr wichtiges zu besprechen!“
Daniel warf Sandi einen verwunderten Blick zu und lächelte dann Pia zu. „Okay, wo ist die nächste Toilette?“
Während die Beiden weg waren, wartete Sandi nervös auf ihre Rückkehr. Sie wusste, dass sie sich auf ihre Freundin vollkommen verlassen konnte.
Kurze Zeit später tauchte Pia dann mit einem strahlenden Daniel wieder auf. Sie nickte Sandi zu.
„Du kannst ruhig mit ihm gehen! Er liebt dich wirklich!“
Sandi strahlte. Genau das wollte sie von Pia hören, denn alleine hätte sie diese Entscheidung nie treffen können.
Daniel führte sie nun zurück zu der einsamen Bank. Händchenhaltend saßen sie dort nebeneinander und sahen sich an.
„Wie lautet also nun deine positive Antwort auf meine Frage?“ fragte Daniel noch einmal und lächelte.
Sandi lächelte zurück. „Was meinst du denn? Natürlich sage ich Ja!“
Es war also geschafft! Sie waren wieder ein Paar!
Überglücklich liefen sie Hand in Hand über den Platz.
Viel zu schnell war es für die Mädchen Zeit zum Abendessen nach Hause zu gehen. Pia und Sibylla aßen heute bei Sandi zu Abend. Daniel begleitete die Mädchen noch bis zum Ausgang des Platzes. Dort blieb er dann stehen und wollte sich von Sandi verabschieden. Überrascht sah sie ihn an. „Warum bringst du mich denn nicht noch bis nach Hause?“
„Wir sehen uns doch nachher noch mal wieder, oder? Ich muss noch nicht nach Hause! Ich bleibe, solange hier und warte auf dich! Ich muss nämlich noch etwas erledigen!“
Traurig sah Sandi ihm nach, wie er zwischen den Karussells und Buden verschwand. Die Trennung fiel ihr schwer, auch wenn es nur für kurze Zeit sein sollte. Sie ging nun also schweren Herzens mit ihren Freundinnen nach Hause!
Nach dem gemeinsamen Abendessen durchwühlte Sandy ihren Kleiderschrank nach etwas passendem für den Abend. Sie wollte für Daniel besonders hübsch aussehen.
Schließlich entschied sie sich für einen schwarzen Sweatpulli mit silberfarbigem Aufdruck und einem ebenfalls schwarzen Stretch-Minirock. Da es abends noch kühl werden konnte zog sie noch eine blickdichte schwarze Strumpfhose darunter und schlüpfte in ihre nagelneuen schwarzen Pumps.
Pia toupierte ihr die langen braunen Locken mit etwas Haarspray nach oben und band sie dort mit einer glitzernden silbernen Haarschleife zusammen.
Sibylla war für das Make-up zuständig, denn das konnte sie wirklich prima.
Die drei fertig gestylten Mädchen betrachteten sich vor dem großen Flurspiegel, waren sie mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Als sie sich dem Festplatz näherten erwartete Sandi hoffend, dass Daniel auch diesmal wieder auf sie wartete. Aber diesmal kam er ihnen nicht entgegen. Sandi war enttäuscht. Die Mädchen überquerten den ganzen Platz, aber Daniel konnten sie nirgendwo entdecken.
Tieftraurig stand Sandi dann neben ihren Freundinnen am Autoskooter. Je mehr Zeit verging, umso deprimierter wurde sie. Auch ihre Freundinnen vermochten sie nicht zu trösten. Daniel ließ sich einfach nicht blicken.
Schließlich hatte Sibylla genug von der trüben Stimmung der Freundin und forderte sie auf, mit ihr eine Runde Autoskooter zu fahren. Wiederwillig war Sandi dann damit einverstanden und stieg zu Billa in den Wagen. Eigentlich wollte sie sich ja auch amüsieren.
Doch kaum war der Wagen angefahren, als Sandi Daniel am Autoskooter vorbeigehen sah. Er war gerade im Begriff den Festplatz zu verlassen. Was sollte sie nun tun? Aussteigen konnte sie nicht mehr und wenn die Runde beendet war, dann wäre Daniel längst weg. Ihr Blick fiel auf Pia, die ganz verlassen am Rand herumstand.
„Pia! Pia! Da ist Danny! Bitte, lauf ihm nach und hol ihn zurück. Biiiittteeee!!!“
Sie warf der Freundin flehende Blicke zu und die machte sich sofort auf den Weg. Sandi hoffte, dass sie ihn noch erreichen würde.
Und Pia hatte Glück und kurz darauf stand Daniel am Rand und winkte seiner Freundin zu. Entschuldigend zuckte er die Schultern. Bald darauf war auch die Fahrt zu Ende und Sandi stieg schnell aus und lief zu ihm.
„Wo bist du denn bloß gewesen? Ich bin schon fast eine Stunde hier und warte auf dich!“
„Tut mir wirklich sehr leid! Ich war die ganze Zeit im Bierzelt. Da hast du mich bestimmt nicht gesucht, oder? Ich muss jetzt auch gleich noch mal nach Hause. Ich habe kein Geld mehr und ich muss mal meine Oma anpumpen!“
Sandi lächelte. „Das brauchst du nicht! Ich habe genug Geld dabei!“
Daniel lächelte sie dankbar an. „Das ist nett, aber das ist nicht mein Ding! Bei so etwas bin ich altmodisch! Wenn ich eine Freundin habe, dann will ich sie einladen und nicht umgekehrt. Ich würde mich sonst nicht gut fühlen! Danke, aber Sorry!“
Sandi verstand ihn schon, aber sie war dennoch traurig, dass Daniel schon wieder gehen musste. Schließlich hatte sie so gehofft, die schönen Stunden vom Nachmittag fortsetzten zu können. Daniel ließ sich aber nicht erweichen und versprach sofort wieder zurückzukommen. Sandi sah ihm nach, bis er verschwunden war.
Diesmal brauchte Sandi auch wirklich nicht lange auf ihn zu warten. Nach einer guten Viertelstunde stand er plötzlich wieder hinter ihr und dann wurde der Abend genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte.
Sie fuhren gemeinsam Autoskooter und im „Love-Train“. Dann schoss Daniel an einer der Schießbuden für Sandi eine Rose, genau in ihrer Lieblingsfarbe: Rosa! Sandi fühlte sich fantastisch! Dieser Abend hätte ewig dauern können!
Aber leider ging er viel zu schnell zu Ende! Am nächsten Tag hatte die Mädchen ja Schule und deshalb sollten sie um 22 Uhr zu Hause sein. Pia fragte ihre Freundinnen, ob sie sie noch bis nach Hause bringen würden. Gerne waren Sandi und Sibylla dazu bereit. Daniel kam auch mit, da er so noch eine Weile mit seiner Freundin zusammen sein konnte.
Pia wohnte in einer Reihenhaussiedlung in der Nähe der Schule, die auf einem Hügel lag. Der Weg dorthin dauerte etwa eine Viertelstunde.
Nachdem sie Pia sicher zu Hause abgeliefert hatten, gingen die Drei den ganzen Weg wieder zurück, denn Sandi wohnte in der Nähe des Festplatzes. Es war inzwischen auch sicher schon nach 22 Uhr, aber Sandi würde einfach sagen, dass sie Pia noch nach Hause bringen mussten. Dafür würden ihre Eltern sicher Verständnis haben.
Sibylla wohnte am anderen Ende der Stadt und hatte deshalb ihren kleinen Motorroller bei Sandi untergestellt.
Daniel brachte die Mädchen bis zur Hintertür und nun stand ihnen wirklich der Abschied, bevor.
„Treffen