Rosen und Tränen. Heike Schultze
Читать онлайн книгу.hatte aber auch keine Gelegenheit dazu. Ich habe nur gelernt, und gelernt und gelernt! Für Jungen hatte ich echt keine Zeit!“
Daniel grinste sie an.
„Und ich habe geübt, geübt und geübt! Bei einer aus meiner Klasse...“ Sandi wollte sich empört wegdrehen, aber Daniel hielt sie zurück. „...aber sie konnte dir überhaupt nicht das Wasser reichen!“
Das beruhigte Sandi ungemein!
Daniel und Sandrine suchten den ganzen Festplatz nach Pia und Billa ab, doch sie waren nicht aufzufinden.
Schließlich zuckte Sandi nur mit den Schultern und ging in Daniels Begleitung nach Hause. Eigentlich war es ihr ganz recht, dass sie die Mädchen nicht gefunden hatten, denn so konnte sie mit Daniel noch etwas alleine sein.
Viel zu schnell waren sie an der Hintertür von Sandis Zuhause und mussten sich trennen.
„Na, bekommst du jetzt keinen Ärger?“ Daniel lächelte.
Sandi sah zu ihm auf. „Nein, ich glaube nicht! Mir fällt bestimmt eine Ausrede ein!“
Sie sahen sich tief in die Augen und man spürte das Knistern in der Luft zwischen ihnen.
„Kommst du nachher um drei noch mal wieder?“ hauchte Daniel.
Sandi lächelte, denn genau auf diese Frage hatte sie gewartet.
„Vielleicht! Keine Ahnung!“
Es sollte vollkommen gleichgültig klingen, doch sie sah an Daniels Gesichtsausdruck, dass er sie durchschaut hatte. Er zog die Augenbrauen nach oben und grinste frech.
„Ich warte auf dich!“
Er zwinkerte ihr noch einmal zu und lief davon. Sandi atmete tief durch und lehnte sich glücklich an die Hauswand. Ein wunderbares Gefühl durchströmte ihren ganzen Körper wie sie es lange nicht mehr gespürt hatte. Sie würde am Nachmittag auf dem Festplatz sein und sich Daniel zurückholen. Es war ihr mit einem Mal völlig egal, was ihre Eltern dazu sagen würden.
Eine halbe Stunde später tauchten Pia und Billa wieder auf. Sie waren einmal durch die Innenstadt marschiert und dann in der Eisdiele eingekehrt. Da hätten Sandi und Daniel ja ewig suchen können. Natürlich wollten sie nun alles genau wissen, was zwischen den Beiden passiert war. Sandi schwieg jedoch und ein geheimnisvolles Grinsen umspielte ihre Mundwinkel. Das sagte besonders Pia eine ganze Menge.
Es wurde dann allerdings doch vier Uhr bis die drei Mädchen den Festplatz wieder betreten konnten. Das Styling hatte einfach endlos gedauert. Besonders bei Pia!
Je näher sie dem Festplatz kamen, umso weicher wurden Sandis Knie. Sie sah sich nach Daniel um und entdeckte ihn sofort.
Er stand direkt am Eingang und überblickte die ankommende Menschenmenge. Sehnsüchtig hatte er auf die Person gewartet, die er nun endlich entdeckte. Sofort hellte sich sein Gesicht auf und er kam lächelnd auf die Mädchen zu.
Pia und Sibylla taten so, als wäre er gar nicht vorhanden. Doch das bemerkte Sandi gar nicht. Sie war überglücklich ihn zu sehen.
Die Gruppe lief gemeinsam über den gesamten Platz und machte schließlich am Autoskooter halt. Hier trafen alle Jugendlichen zusammen, weil es hier gute Musik gab und weil es der ideale Ort zum Flirten war. Darauf kam es besonders auch Sandis Freundinnen an. Pia hatte sich von Timo getrennt und suchte nun ein neues Opfer und Sybilla hatte noch nie einen Freund und wurde nun von Pia unter die Fittiche genommen.
Daniels Anwesenheit störte die Beiden allerdings. Wie sollte sich ein anderer Junge an die Mädchen herantrauen, wenn da ständig einer bei ihnen herumstand?
Daniel stand nun auch schon eine Weile still neben Sandi, was sie langsam beunruhigte. Sie hatte sich einen romantischen Nachmittag vorgestellt und nun kam von Daniel keine Reaktion.
Endlich wandte er sich zu ihr um und Sandi war gespannt, was nun kam.
„Was meinst du? Wollen wir mal alleine rumgehen? Ich würde dich gerne etwas fragen!“
Sofort horchte Pia auf und zum ersten Mal an diesem Nachmittag strahlte ihr Gesicht vor Freude.
„Ja, ja, geh ruhig mal mit ihm! Wir kommen hier schon alleine zurecht!“
Beide Mädchen waren froh, Daniel endlich mal los zu werden, denn nun konnten sie sich endlich auf ihr eigentliches Anliegen konzentrieren.
Aber Sandi hätte sich ohnehin nicht davon abhalten lassen, mit Daniel mitzugehen. Das war doch genau das, worauf sie gewartet hatte. Sie wollte doch nur mit ihm alleine sein und natürlich konnte sie sich auch schon denken, was er sie fragen wollte.
Daniel führte Sandi zu einer versteckt zwischen Büschen gelegenen Bank. Sie war rundherum zugewachsen und von außen nicht zu sehen. Sandi fragte sich, woher er von dieser Bank wusste. Hier waren sie wirklich ungestört.
Stumm saßen sie nun eine Weile nebeneinander und man hörte nur die Musik vom Festplatz.
Plötzlich blickte Daniel hoch und sah Sandy mit seinen leuchtenden Augen an. Sandy musste zum wiederholten Mal feststellen, wie wunderschön sie waren. Sie versank in seinem Blick und verlor sich in seinen Augen. Alles um sie herum war vergessen. Sie begann davon zu schweben und das Kribbeln im Magen wurde stärker.
„Willst du mit mir gehen?“
Daniels Worte erreichten Sandi in den Himmelsphären und sie landete unsanft auf dem Boden. Völlig verwirrt und erschrocken sah die ihn an. Wie konnte er sie nur auf so eine unromantische Art und Weise fragen? Gab es da nicht andere Möglichkeiten?
„Nein, ich will nicht!“
Ihre Antwort kam so schnell und bestimmt, dass sie sich selbst darüber wunderte.
„Was? Warum willst du nicht?“ Daniel war genauso überrascht. Er war sich so sicher gewesen, dass sie zustimmen würde. Alle Anzeichen hatten doch dafür gesprochen, dass sie für ihn genauso empfand wie er für sie! Was hatte er nur falsch gemacht?
Sandi suchte nun verzweifelt nach einer plausiblen Erklärung für ihr Verhalten.
„Es geht mir alles ein bisschen zu schnell! Ich weiß ja auch gar nicht ob du es ehrlich mit mir meinst!“
Ihr war selbst klar, dass diese Erklärung nicht gerade sehr glaubwürdig klang! Aber etwas Besseres wollte ihr auf die Schnelle nicht einfallen!
Daniel sah sie nun auch ungläubig an. „Aber, Sandi! Du kannst mir ruhig glauben! Ich liebe dich wirklich und damit ist es mir sehr ernst!“
Sandi war nun erst recht unschlüssig. Seine Worte klangen so ehrlich und natürlich wollte sie auch nichts sehnlicher als wieder fest mit Daniel zusammen sein. Doch nun kamen ihr Gewissensbisse. Sie musste an ihre Eltern denken und wie sie zu Daniel standen. Sandi wollte einfach nicht so eine Enttäuschung erleben wie vor zwei Jahren. Sie wollte einen Freund, den sie problemlos ihren Eltern vorstellen konnte und den sie zu sich nach Hause einladen konnte. Sie wusste nun einfach nicht, ob sie auf ihr Herz oder ihren Verstand hören sollte.
„Lass mir noch etwas Zeit, okay? Ich gebe dir meine endgültige Antwort später.“
Damit musste sich Daniel vorerst zufrieden geben und die Beiden gingen nun wieder zurück zu Sandis Freundinnen, die immer noch ganz alleine am Autoskooter standen. Etwas gereizt sahen sie nun den Zurückkommenden entgegen.
„Ich habe jetzt eine mächtig trockene Kehle. Ich brauche dringend was zu trinken. Ich geh mir mal eine Cola holen! Kann ich jemanden etwas mitbringen?“
Er sah die Mädchen an und lächelte dann Sandi verführerisch zu. Nun ärgerte sich Sandi noch mehr, dass sie nicht gleich ‚Ja’ gesagt hatte. Dieser Junge war doch einfach ein Traum!
„Ja, mir kannst du auch eine Cola mitbringen, Danny!“
Die beiden anderen schüttelten die Köpfe und Daniel sprang davon. Sandi sah ihm nach. Es war ihr ganz recht, dass er nun für kurze Zeit verschwand, denn so hatte sie Gelegenheit, die ganze Sache mit Pia zu besprechen. Ihre Meinung war ihr sehr