Der Graf von Monte Christo. Александр Дюма

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Der Graf von Monte Christo - Александр Дюма


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und man entdeckte es, würde ich meine Stelle verlieren, welche taufend Livres jährlich einträgt, abgesehen von gewissen Vorteilen und dem Kopfgelde. Sie sehen also, daß ich ein großer Thor wäre, wenn ich tausend Livres wagen wollte, um dreihundert zu gewinnen.«

      »Nun, so höre und behalte es wohl in Deinem Gedächtnis: wenn Du Dich weigerst, den Gouverneur davon in Kenntnis zu setzen, daß ich ihn zu sprechen wünsche, wenn Du Dich weigerst, Mercedes zwei Zeilen zu bringen, oder wenigstens sie davon zu benachrichtigen, daß ich hier bin, so erwarte ich Dich eines Tags hinter meiner Thüre und zerschmettere Dir in dem Augenblick, wo Du eintrittst den Schädel mit diesem Schämel!«

      »Drohungen! Abbé rief der Kerkermeister, einen Schritt zurückweichend und sich in Verteidigungsstand setzend: »offenbar ist es in Ihrem.Kopfe nicht richtig. Der Abbé hat angefangen, wie Sie, und in drei Tagen sind Sie ein Narr, daß man Sie binden muß. Zum Glücke gibt es noch Kerker im Castell If.«

      Dantes nahm den Schämel und schwang ihn um seinen Kopf.

      »Gut, gut,« sprach der Kerkermeister, »gut. da Sie durchaus wollen, so wird man den Gouverneur benachrichtigen.«

      »Dann ist es recht,« sagte Dantes, stellte seinen Schämel auf den Boden und setzte sich darauf, den Kopf gesenkt, die Augen starr, als ob er wirklich wahnsinnig würde.

      Der Gefangenenwärter entfernte sich und kehrte einen Augenblick nachher mit vier Soldaten und einem Corporal zurück.

      »Auf Befehl des Gouverneur,« sagte er, »bringt den Gefangenen ein Stockwerk unter dieses.«

      »In den Kerker also?«

      »In den Kerker: man muß die Narren mit den Narren zusammensperren.

      Die vier Soldaten ergriffen Dantes, der in eine Art von Stumpfsinn verfiel und ihnen ohne Widerstand folgte.

      Man ließ ihn fünfzehn Stufen hinabsteigen, und öffnete eine Thüre. durch welche er eintrat.

      »Er hat Recht,« murmelte er, »man muß die Narren mit den Narren zusammen sperren.«

      »Die Thüre schloß sich wieder, und Dantes ging die Hände ausgestreckt vorwärts, bis er die Mauer fühlte. Dann setzte er sich in eine Ecke und blieb unbeweglich, während seine Augen, sich allmälig an die Dunkelheit gewöhnend, die Gegenstände zu unterscheiden anfingen. Der Gefangenenwärter hatte Recht: es bedurfte nicht viel, und Dantes wurde ein Narr.

       Neuntes Kapitel.

      Der Verlobungsabend

      Villefort hatte, wie gesagt, wieder den Weg nach der Place-du-Grand-Cours eingeschlagen und fand, in das Haus von Saint-Meran zurückkehrend. die Gäste, die er bei Tische gelassen hatte, im Salon mit dem.Kaffee beschäftigt.

      Renée erwartete ihn mit einer Ungeduld, welche von der übrigen Gesellschaft geteilt wurde. Er wurde auch mit allgemeinem Zuruf empfangen,

      »Nun. Kopfabschneider, Stütze des Staates, royalistischer Brutus, was gibt es? Laffen Sie hören.« rief der Eine.

      »Sind wir von einer neuen Schreckensherrschaft bedroht?« fragte der Andere.

      »Hat der Währwolf von Corsica seine Höhle verlassen?« fragte ein Dritter.

      »Frau Marquise,« sprach Villefort, sich seiner künftigen Schwiegermutter nähernd, »ich bitte mich zu entschuldigen, wenn ich genötigt bin, Sie so zu verlassen . . . . Herr Marquis, könnte ich die Ehre haben, ein paar Worte allein mit Ihnen zu sprechen?«

      »Ah! die Suche ist also wirklich ernster Natur,« sagte die Marquise, die Wolke wahrnehmend, welche die Stirne von Villefort verdüsterte.

      »So ernst, daß ich auf einige Tage von Ihnen Urlaub nehmen muß. Sie mögen daraus schließen,« fuhr er sich gegen Renée wendend fort, »ob die Sache von Bedeutung ist.«

      »Sie reisen, mein Herr?« rief Renée, unfähig die Bewegung zu verbergen, welche diese Nachricht bei ihr verursachte.

      »Ach! Ja, mein Fräulein,« antwortete Villefort, »es muß sein.«

      »Und wohin gehen Sie?« fragte die Marquise.

      »Das ist das Geheimnis des Gerichtes, Madame. Wenn übrigens Jemand hier Aufträge nach Paris hat, Einer von meinen Freunden reist diesen Abend dahin ab und wird sie mit Vergnügen übernehmen.«

      Alle Anwesenden schauten sich an.

      »Sie haben mich um eine Unterredung gebeten?« sagte der Marquis.

      »Ja, gehen wie in Ihr Cabinet, wenn es Ihnen gefällig ist.«

      Der Marquis nahm den Arm von Villefort und entfernte sich mit ihm.

      »Nun?« fragte der Marquis, als er in sein Cabinet gelangte, »was geht vor? Sprechen Sie.«

      »Dinge von der größten Wichtigkeit, die mich nötigen, unverzüglich nach Paris abzureisen. Entschuldigen Sie die unbescheidene Zudringlichkeit meiner Frage: haben Sie Renten auf den Staat?«

      »Mein ganzes Vermögen besteht in Einschreibungen ungefähr sechs bis siebenmal hundert taufend Franken.«

      »Verkaufen Sie, Marquis, verkaufen Sie, oder Sie sind zu Grunde gerichtet.«

      »Aber wie soll ich von hier aus verkaufen?«

      »Sie haben einen Wechselagenten, nicht wahr?«

      »Ja.«

      »Geben Sie mir einen Brief an ihn, und beauftragen Sie denselben, ohne eine Minute, ohne eine Secunde zu verlieren, zu verkaufen. Vielleicht komme ich bereits zu spät.«

      »Teufel!»sprach der Marquis. »dann wollen wir eilen!«

      »Und er setzte sich an den Tisch und schrieb einen Brief an seinen Agenten, in welchem er ihn beauftragte, um jeden Preis zu verkaufen.

      »Nun da ich diesen Brief habe.« sprach Villefort, denselben sorgfältig in sein Portefeuille verschließend, »brauche ich noch einen andern.«

      »An wen?«

      »An den König.«

      »An den König?«

      »Ja.«

      »Aber ich wage es nicht, so geradezu an Seine Majestät zu schreiben.«

      »Ich erbitte mir das auch nicht von Ihnen, sondern ich ersuche Sie, Herr von Salvieux darum anzugehen. Er soll mir einen Brief geben. mit dessen Hilfe ich bis zu Seiner Majestät gelangen kann, ohne allen Förmlichkeiten einer Audienzbitte unterworfen zu sein, wodurch ich eine kostbare Zeit verlieren würde.«

      »Haben Sie denn nicht den Großsiegelbewahrer, welchem der ungehinderte Eintritt in den Tuilerien gestattet ist, und durch dessen Vermittlung Sie Tag und Nacht bis zum König gelangen können.«

      »Ja. Allerdings, aber es ist unnötig, daß ich mit einem Andern das Verdienst der Nachricht teile, die ich überbringe. Verstehen Sie? der Siegelbewahrer würde mich natürlich in die zweite Reihe zurückschieben und mich des ganzen Anteils bei der Sache berauben. Ich sage.Ihnen nur Eines, Marquis: meine Laufbahn ist gesichert, wenn ich zuerst in die Tuilerien komme, denn ich werde dem.König einen Dienst geleistet haben, den er unmöglich mehr vergessen kann.«

      »In diesem Fall mein Lieber, packen Sie ihre sieben Sachen zusammen; ich rufe Salvieux und lasse ihn den Brief schreiben, der Ihnen als Eintrittskarte dienen soll.«

      »Gut, verlieren Sie keine Zeit, in einer Viertelstunde muß ich in der Postchaise sitzen.«

      »Laffen Sie Ihren Wagen vor der Hausthüre halten.«

      »Sie werden mich ohne Zweifel bei der Frau Marquise entschuldigen, nicht wahr? und eben so bei Fräulein von Saint-Meran, die ich an einem solchen Tage nur mit dem tiefsten Bedauern verlasse.«

      »Sie sollen Beide in meinem Cabinet finden und können von ihnen Abschied nehmen.«

      »Tausend Dank. Beschäftigen Sie sich mit meinem Briefe.«

      Der Marquis läutete: ein Bedienter erschien.

      »Sagen Sie dem Grafen von Salvieux, ich erwarte ihn.«

      »Gehen


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