Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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Aufregung unter den Huronen im Ganzen hervor; Rivenoak aber nahm es kalt auf, trotz des Entzückens, womit er zuerst die Wahrscheinlichkeit der Existenz einer Creatur mit zwei Schwänzen entdeckt hatte. Mit einem Wort, dieser kühle und scharfsichtige Wilde ließ sich nicht so leicht imponieren wie seine Genossen; und mit einem Ehrgefühl, das die Hälfte der zivilisierten Welt übertrieben gefunden haben würde, lehnte er die Annahme einer Bestechung ab, die er nicht gemeint war durch Erfüllung der Wünsche der Geberin zu verdienen.

      Behalte meine Tochter ihr zweischwänziges Schwein, es zu essen, wenn es an Wildpret fehlt, antwortete er trocken, und auch das kleine Gewehr mit zwei Mündungen. Die Huronen werden Wild töten, wenn sie hungrig sind; und sie haben lange Büchsen, damit zu kämpfen. Dieser Jäger kann jetzt meine jungen Männer nicht verlassen: sie wünschen zu wissen, ob er so tapfern Herzens ist, als er prahlt.

      Das läugne ich, Hurone, unterbrach ihn Wildtöter mit Wärme, ja, das läugne ich schnurstracks, da es gegen Wahrheit und Vernunft ist. Kein Mensch hat gehört, dass ich prahle, und soll es auch keiner, und wenn Ihr mich auch lebendig schindet, und dann das zuckende Fleisch röstet, mit Euren höllischen Tücken und Grausamkeiten! Ich bin wohl niedrig und unglücklich, und Euer Gefangner; aber ich bin kein Prahler; schon vermöge meiner Gaben.

      Mein junges Bleichgesicht prahlt, er sei kein Prahler, versetzte der schlaue Häuptling, er muss recht haben. Ich höre einen seltsamen Vogel singen. Er hat sehr prächtige Federn. Kein Hurone hat je solche Federn gesehen! Sie werden sich schämen, zurückzukehren in ihr Dorf, und ihrem Volke zu sagen, sie haben ihren Gefangnen ziehen lassen wegen des Gesangs dieses fremden Vogels, ohne imstande zu sein, den Namen dieses Vogels anzugeben. Sie wissen nicht zu sagen, ob es ein Zaunkönig ist oder ein Katzenvogel. Das wäre eine große Schmach; man würde meine jungen Männer nicht in die Wälder ziehen lassen, ohne dass sie ihre Mütter mitnähmen, ihnen die Namen der Vögel zu sagen!

      Ihr könnt Euren Gefangnen nach meinem Namen fragen, versetzte das Mädchen. Er ist Judith; und es steht viel von der Geschichte der Judith in der Bleichgesichter bestem Buch, der Bibel. Wenn ich ein Vogel mit schönen Federn bin, so habe ich auch meinen Namen.

      Nein, antwortete der schlaue Hurone, seine lange geübte List und Verstellung verratend, indem er mit ziemlicher Richtigkeit Englisch sprach, ich nicht Gefangnen fragen. Er ermüdet; der Ruhe bedürfen. Ich frage meine Tochter mit dem schwachen Geist. Sie die Wahrheit sprechen. Kommt her, Tochter; Ihr antworten. Euer Name Hetty?

      Ja, so nennt man mich, antwortete das Mädchen, obwohl er in der Bibel Esther geschrieben ist.

      Es ihn auch in die Bibel schreiben! Alles in die Bibel schreiben. Einerlei – was ihr Name?

      Der ist Judith, und er ist so in der Bibel geschrieben, obgleich der Vater sie manchmal Jude nannte. Das ist meine Schwester Judith, Thomas Hutters Tochter – Thomas Hutter’s, den Ihr Bisamratze nanntet, obgleich er keine Bisamratze war, sondern ein Mensch wie Ihr – er wohnte in einem Haus auf dem Wasser, und das war genug für Euch!

      Ein triumphirendes Lächeln blitzte über das hartgefurchte Gesicht des Häuptlings, als er sah, wie vollständig ihm der Versuch gelungen, die wahrheitsliebende Hetty zum Sprechen zu bringen. Judith selbst, im Augenblick, wo ihre Schwester befragt wurde, erkannte, dass alles verloren war, denn kein Winken, kein Bitten selbst, hätte das redlich gesinnte Mädchen vermocht, eine Lüge zu reden. Dass der Versuch, eine Tochter der Bisamratze den Wilden als eine Fürstin oder als eine vornehme Dame auszugeben, misslingen musste, wusste sie; und sie sah ihren kecken und sinnreichen Einfall zur Befreiung des Gefangnen durch eine der einfachsten und natürlichsten Ursachen, die man sich denken konnte, scheitern. Sie richtete daher ihr Auge auf Wildtöter, ihn gleichsam anflehend, sich der Sache anzunehmen, um sie beide zu retten.

      Es wird nicht gehen, Judith, sagte der junge Mann, auf diese stumme Aufforderung antwortend, die er wohl verstand, aber als fruchtlos erkannte, es wird nicht gehen. Es war eine kecke Idee, und passend für eine Generalsfrau; aber der Mingo dort – Rivenoak hatte sich in einige Entfernung zurückgezogen, sodass er ihn nicht verstehen konnte – aber der Mingo dort ist kein gewöhnlicher Mann, und nicht zu täuschen durch unnatürliche Listen. Die Dinge müssen in ihrer rechten Ordnung vor ihn kommen, um eine Wolke vor seinem Auge zu verbreiten! Es war zu Viel, ihm vorspiegeln zu wollen, dass eine Königin oder vornehme Lady in diesen Bergen lebe, und ohne Zweifel denkt er, die schönen Kleider, die ihr tragt, seien von dem Raube Eures Vaters – oder wenigstens dessen, der für Euren Vater galt; was auch gern wahrscheinlich ist, wenn alles wahr ist, was man sagt.

      In jedem Falle, Wildtöter, wird meine Anwesenheit hier Euch eine Zeit lang fristen. Sie werden schwerlich versuchen, Euch vor meinen Augen zu martern!

      Warum nicht, Judith? Meint Ihr, sie werden mit einem Weib von den Bleichgesichtern zärtlicher verfahren, als mit ihren eignen? Es ist wahr, Euer Geschlecht wird Euch selbst höchst wahrscheinlich gegen die Martern schützen, aber Euch nicht Eure Freiheit und Euren Skalp sicheren. Ich wollte, Ihr wäret nicht gekommen, meine gute Judith; es kann mir keinen Vorteil, aber Euch großes Unheil bringen!

      Ich kann Euer Schicksal teilen, antwortete das Mädchen mit großherzigem Enthusiasmus. Sie sollen Euch kein Leid tun, so lange ich dabei bin, wenn es in meiner Macht steht, es zu verhindern – zudem –

      Zudem, was, Judith? Welche Mittel habt Ihr, indianischer Grausamkeit Einhalt zu tun, oder indianische Teufeleien abzuwenden?

      Vielleicht keine, Wildtöter, versetzte das Mädchen mit Festigkeit, aber ich kann mit meinen Freunden leiden – mit ihnen sterben, wenn’s nötig ist.

      Ach! Judith – leiden werdet Ihr vielleicht; aber sterben werdet Ihr nicht, als bis die vom Herrn bestimmte Stunde kommt. Es ist unwahrscheinlich, dass eine von Eurem Geschlecht und Eurer Schönheit ein härteres Schicksal trifft, als dass sie das Weib eines Häuptlings wird, wenn anders Eure weißen Neigungen sich zur Ehe mit einem Indianer bequemen. Es wäre besser, Ihr wäret in der Arche oder im Castell geblieben; aber was geschehen ist, ist geschehen. Ihr wolltet Etwas sagen, als Ihr stocktet bei: zudem –?

      Es möchte nicht geraten sein, es hier auszusprechen, Wildtöter! antwortete das Mädchen hastig, wie nachlässig an ihm vorbeigehend, um leise reden zu können, eine halbe Stunde gilt uns alles. Keiner Eurer Freunde ist müssig.

      Der Jäger antwortete nur mit einem dankbaren Blick. Dann wandte er sich zu seinen Feinden, seine Bereitwilligkeit zeigend, den Martern wieder die Stirne zu bieten. Eine kurze Beratung war zwischen den Ältern der Bande gepflogen worden, und mittlerweile waren sie mit ihrer Entscheidung gefasst. Die milde Gesinnung Rivenoaks war durch Judiths List sehr geschwächt worden, welche statt ihren wahren Zweck zu erreichen, gerade die entgegengesetzten Ergebnisse von den beabsichtigten zu liefern drohte. Dies war natürlich: denn zum Übrigen kam noch die Erbitterung eines Indianers, der sah, wie nahe er daran gewesen, sich von einem unerfahrnen Mädchen überlisten zu lassen. Inzwischen hatte man Judiths wahre Verhältnisse vollkommen erkannt, und der weitverbreitete Ruf ihrer Schönheit trug zu der Entdeckung bei. Was den ungewöhnlichen Anzug betrifft, so wurde er mit dem tiefen Geheimnis der zweischwänzigen Tiere in Verbindung gebracht, und verlor für den Augenblick allen Einfluss.

      Als daher Rivenoak den Gefangnen wieder ins Auge fasste, war der Ausdruck seines Gesichts sehr verändert. Er hatte den Wunsch, ihn zu retten, aufgegeben, und war nicht mehr geneigt, die ernsten Martern noch länger zu verschieben. Diese veränderte Stimmung hatte sich in ihrer Wirkung den jungen Männern mitgeteilt, welche schon rüstig ihre Vorbereitungen für die beabsichtigte Szene trafen. Stücke trocknen Holzes wurden rasch um den jungen Baum her gesammelt – die Splitter, die man dem Opfer ins Fleisch stoßen und dann anzünden wollte, waren alle gesammelt, und die Bastseile schon in Bereitschaft, um ihn wieder an den Baum zu binden. Dies alles geschah in tiefem Schweigen; Judith beobachtete jede Bewegung mit atemloser Erwartung, während Wildtöter selbst anscheinend so unbeweglich dastand, wie eine der Fichten auf den Bergen. Als jedoch die Krieger, um ihn zu binden, vortraten, warf der junge Mann Judith einen Blick zu, wie fragend, ob Widerstand oder Ergebung das Ratsamste sei. Durch eine bedeutungsvolle Gebärde riet sie zur letztern; und in einer Minute war er wieder an den Baum gebunden, eine hilflose Zielscheibe jeder Schmähung oder Misshandlung, die man ihm bieten mochte. So eifrig waren jetzt alle, zu handeln, dass kein Wort gesprochen wurde. Sofort


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