Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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etwas Leichtfertiges, was Henry March von mir gesagt, Einfluss auf Eure Gefühle gehabt haben mag?

      Die Wahrheit war Wildtöters Polarstern, den er immer im Auge behielt; und es war ihm beinahe unmöglich, das Aussprechen derselben zu vermeiden, selbst wenn die Klugheit Schweigen gebot. Judith las seine Antwort in seinem Angesicht; und mit einem Herzen, das beinahe brach durch das Bewusstsein unverdienten Unrechts, winkte sie ihm ein Lebewohl zu, und begrub sich in den Wäldern. Einige Zeit war Wildtöter unschlüssig, was er tun solle, am Ende aber wandte er seine Schritte rückwärts, und schloss sich an die Delawaren wieder an. In dieser Nacht kampierten die drei an den obern Wassern ihres Stromes, und am folgenden Abend langten sie in dem Dorfe des Stammes an; Chingachgook und seine Verlobte im Triumph, ihr Begleiter geehrt und bewundert, aber mit einem Kummer, welchen zu vertilgen es Monate der rüstigsten Tätigkeit brauchte.

      Der Krieg, der damals begonnen, war heftig und blutig. Der Delawarenhäuptling stieg in seinem Volke so hoch empor, dass sein Name nie ohne Lob und Ruhm genannt wurde; während ein neuer Unkas, der letzte seines Stammes, der langen Linie von Kriegern sich anschloss, welche diesen ausgezeichneten Namen trugen. Wildtöter seinerseits, unter dem sobriquet Falkenauge, machte seinen Ruf weit und breit bekannt, bis das Krachen seiner Büchse den Ohren der Mingo’s so furchtbar wurde, wie die Donner Manitou’s. Seine Dienste wurden bald von den Offizieren der Armee in Anspruch genommen und er schloss sich im Feld insbesondere an einen an, mit dessen späterem Leben er in einem engen und wichtigen Verhältnis stand.

      Fünfzehn Jahre waren verstrichen, ehe Wildtöter wieder Gelegenheit fand, den Glimmerglas zu besuchen. Friede hatte inzwischen geherrscht, und es war am Vorabend eines neuen, noch wichtigeren Krieges, als er und sein beständiger Freund Chingachgook nach den Forts eilten, um sich ihren Verbündeten anzuschließen. Ein junges Bürschchen begleitete sie, denn Hist schlummerte schon unter den Fichten der Delawaren, und die drei Überlebenden waren jetzt unzertrennlich geworden. Sie erreichten den See gerade als die Sonne unterging. Hier war alles unverändert, der Fluss rauschte noch durch sein Gewölbe von Bäumen dahin; der kleine Fels verwitterte allmählich unter dem langsam wirkenden Einfluss des Wassers, das ihn seit Jahrhunderten bespülte; die Berge standen in ihrem natürlichen dunkeln, reichen und geheimnisvollen Gewande da, während der See in seiner Einsamkeit schimmerte, ein schöner Edelstein des Waldes.

      Am folgenden Morgen entdeckte der Jüngling eines von den Canoe’s, das an’s Ufer getrieben und im Zustand des Verfalls war. Einige Arbeit stellte es in dienstfähigen Stand her, und alle schifften sich ein, um den Platz in Augenschein zu nehmen. An allen Vorsprüngen fuhren sie vorbei, und Chingachgook bezeichnete seinem Sohn die Stelle, wo die Huronen zuerst sich gelagert hatten, und den Punkt, von wo es Ihm gelungen war, seine Braut wieder zu entführen. Hier landeten sie auch; aber alle Spuren des frühern Besuchs waren verschwunden. Sodann begaben sie sich nach dem Schauplatz der Schlacht, und hier fanden sie einige der Spuren, welche längere Zeit an solchen Lokalitäten zu treffen sind. Wilde Tiere hatten viele Leichname ausgewühlt, und Menschenknochen bleichten in den Sommerregen. Unkas betrachtete sich alles mit Ehrfurcht und Rührung, obwohl schon die Überlieferungen seinen jungen Geist mit dem Ehrgeiz und Trotz des Kriegers aufregend erfüllten.

      Von dem Vorsprung aus nahm das Canoe seinen Weg nach der Sandbank, wo die Überreste des Castells noch sichtbar waren, eine malerische Ruine. Die Winterstürme hatten längst das Haus seines Daches beraubt, und Fäulnis hatte die Stämme angefressen. Alle Bande und Riegel waren unversehrt, aber die Jahreszeiten trieben ihr Spiel in dem Hause, des Versuchs, sie auszuschließen, gleichsam spottend. Die Palisaden verfaulten, wie auch die Pfeiler; und es war augenscheinlich, dass noch ein paar Winter, noch einige Stürme und Gewitter alles in den See fegen und das Gebäude von der Oberfläche dieser prächtigen Einsamkeit wegwischen würden. Die Gräber waren nicht zu finden. Entweder hatten die Elemente ihre Spuren verwischt, oder hatten die Suchenden die genauere Lage derselben in der langen Zeit vergessen.

      Die Arche ward entdeckt, gestrandet an der östlichen Küste, wohin sie längst von den vorherrschenden Nordwestwinden getrieben war. Sie lag auf dem sandigen Endpunkte eines langen, niedern Landvorsprungs, etwa zwei Meilen von der Ausströmung gelegen, der selbst durch die Wirkung der Elemente rasch verschwindet. Die Fähre war mit Wasser angefüllt, die Kajüte ohne Dach, und das Holz in Verfall. Einiges von dem roheren Geräte war noch vorhanden, und Wildtöters Herz pochte höher, als er ein Band Judiths an einem Holzblock flattern sah. Es erinnerte ihn an alle ihre Schönheit, und, dürfen wir hinzusetzen, an alle ihre Fehler. Obwohl das Mädchen sein Herz nie eigentlich gerührt hatte, war doch dem Falkenauge, denn so müssen wir ihn jetzt nennen, ein aufrichtiges und inniges Interesse an ihrem Schicksal geblieben. Er riss das Band weg und machte daraus eine Schleife am Schaft seiner Büchse, Killdeer, welche ihm das Mädchen selbst geschenkt hatte.

      Einige Meilen weiter aufwärts am See entdeckten sie ein weiteres Canoe; und auf dem Ausläufer, wo die Gesellschaft am Ende landete, fand man die hier an der Küste zurückgelassenen. Das, in welchem die gegenwärtige Fahrt gemacht wurde, und das an der östlichen Küste gefundene waren durch den zerstörten Boden des Castells durchgebrochen, waren an den zusammenfallenden Palisaden vorbei getrieben und als herrenlose Sachen an den Strand geworfen worden.

      Aus allen diesen Anzeichen wurde wahrscheinlich, dass der See seit den Vorfällen der letzten Szene unsrer Erzählung nicht mehr besucht worden war. Zufall oder Überlieferung hatten ihn wieder zu einem der Natur geheiligten Platz gemacht, und die häufigen Kriege und die schwache Bevölkerung der Kolonien beschränkten noch die Ansiedlungen auf enge Grenzen. Chingachgook und sein Freund verließen den Platz mit schwermütigen Gefühlen. Es war die Gegend ihres ersten Kriegspfades gewesen, und rief den Seelen Beider das Bild zärtlicher rührender Szenen und Stunden des Triumphes zurück. Sie setzten jedoch schweigend ihren Weg nach dem Mohawk fort, um sich in neue Abenteuer zu stürzen, so merkwürdig und aufregend, wie diejenigen, welche den Anfang ihrer Laufbahn an diesem lieblichen See begleitet hatten.

      Zeit und Umstände haben einen undurchdringlichen Schleier über alles geworfen, was mit dem Schicksal der Familie Hutter zusammenhängt. Sie lebten, irrten, starben und sind vergessen. Keine der mit ihnen in Berührung Gekommenen haben so viel Anteil an den mit Unehre Bezeichneten genommen, um den Schleier zu lüften, und ein Jahrhundert verwischt bald das Gedächtnis selbst ihrer Namen. Die Geschichte des Verbrechens ist immer empörend, und es ist ein Glück, dass Wenige gerne bei ihren einzelnen Begebenheiten länger verweilen. Die Sünden der Familie sind längstens vor den Richterstuhl Gottes gezogen worden, oder sind eingetragen für die furchtbare Abrechnung des letzten großen Tages.

      Dasselbe Schicksal erwartete Judith. Als Falkenauge die Garnison am Mohawk erreichte, erkundigte er sich angelegentlich nach diesem lieblichen aber irregeleiteten Geschöpf. Niemand wusste von ihr – selbst einer Person ihres Namens erinnerte man sich nicht mehr. Andere Offiziere waren zu wiederholten Malen an die Stelle der Warley’s, Craigs und Grahams gerückt, aber ein alter Sergeant der Garnison, der kürzlich von England gekommen, war im Stand, unserm Helden die Nachricht zu geben, dass Sir Robert Warley auf seinen väterlichen Gütern lebe, und dass eine Dame von seltner Schönheit in dem Landhaus sich befinde, welche großen Einfluss auf ihn ausübe, obwohl sie nicht seinen Namen trage. Ob dies Judith war, zurückgefallen in ihre frühere Verirrung, oder ein andres Opfer des Soldaten, erfuhr Falkenauge nie, auch wäre eine Nachforschung weder angenehm noch ersprießlich gewesen. Wir leben in einer Welt der Übertretungen und der Selbstsucht, und keine Gemälde, die sie uns anders darstellen, sind wahr, obwohl zum Glück für die menschliche Natur, Strahlen jenes reinen Geistes, nach dessen Bilde der Mensch erschaffen ist, sichtbar sind, welche ihre Missgestaltungen verhüllen und mindern, und ihre Verbrechen mildern, wenn nicht entschuldigen.

      Ende des 1. Bandes

      Der letzte Mohikaner

      Einleitung.

      Der Verfasser glaubt, in dem Texte der folgenden Erzählung und den begleitenden Anmerkungen den Schauplatz derselben genugsam beleuchtet, ebenso dem Leser die zum Verständnis der meisten einzelnen Anspielungen erforderliche Belehrung in hinlänglichem Maaße gegeben zu haben. Immer aber herrscht noch so viel Dunkelheit in den indianischen Überlieferungen und so viele Verwirrung in den indianischen Namen, dass einige Erläuterungen willkommen sein dürften.

      Bei wenig Menschen


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