Gesicht des Todes. Блейк Пирс

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Gesicht des Todes - Блейк Пирс


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ihrer Kindheit in ihr verschlossen waren. Was Shelley nicht wusste, nach ihrem sanften Nachbohren nicht ahnen konnte, war, dass Zoe niemandem erzählen würde, was in ihrer Kindheit geschehen war – niemals.

      Abgesehen vielleicht von der Therapeutin, zu deren Besuch Dr. Applewhite sie hatte bringen wollen.

      Zoe schob all das von sich weg, bedachte ihre Partnerin mit einem knappen Lächeln und Nicken, nahm ihr dann eine der Akten aus den Händen. „Wir sollten uns die früheren Fälle ansehen. Ich werde den hier lesen und du kannst den anderen lesen.“

      Shelley zog sich auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Tisches zurück, betrachtete die Bilder in der ersten Akte, als sie sich über den Tisch verteilten, kaute dabei an einem ihrer Fingernägel. Zoe wandte den Blick ab und konzentrierte sie auf die vor ihr liegenden Seiten.

      „Das erste Opfer wurde auf einem leeren Parkplatz vor einem Diner getötet, welches eine halbe Stunde vorher zugemacht hatte“, las Zoe vor, fasste den Inhalt des Berichts zusammen. „Sie arbeitete dort als Kellnerin, Mutter von zwei Kindern, ohne Collegeausbildung, die anscheinend ihr ganzes Leben in der gleichen Gegend verbracht hatte. Es gab keine forensischen Beweise von Wert am Tatort, die Vorgehensweise war die Gleiche, Tod durch Draht und dann das sorgfältige Wegwischen von Fußabdrücken und Spuren.“

      „Wieder nichts, was uns hilft, ihn ausfindig zu machen“, seufzte Shelley.

      „Sie hat das Diner nach dem Aufräumen abgeschlossen, nach einer langen Schicht auf dem Weg nach Hause. Als sie nicht wie gewöhnlich nach Hause kam, wurde ziemlich schnell Alarm geschlagen.“ Zoe blätterte auf die nächste Seite, überflog den Inhalt auf der Suche nach nützlichen Informationen. „Es war ihr Ehemann, der sie gefunden hat – er fuhr hinaus, um nachzusehen, nachdem sie nicht an ihr Telefon gegangen war. Es ist wahrscheinlich, dass er Spuren verunreinigt hat, als er seine Frau entdeckte und dann ihre Leiche anfasste und festhielt.“

      Zoe blickte auf, hatte sich vergewissert, dass dieser Fall ebenso wenig Hinweise beinhaltete wie der andere. Shelley konzentrierte sich noch, spielte wieder mit diesem Anhänger an ihrer Kette. Er wurde von ihrem Daumen und Finger verschluckt, war klein genug, um dahinter völlig zu verschwinden.

      „Ist das ein Kreuz?“ fragte Zoe, als ihre neue Partnerin endlich aufsah. Es war etwas, über das man plaudern konnte, dachte sie. Es war ziemlich natürlich für eine Agentin, mit ihrer Partnerin über den Schmuck zu sprechen, den diese immer trug, was Shelley wohl tat. Richtig?

      Shelley sah hinunter auf ihre Brust, als ob sie nicht bemerkt hatte, was ihre Hände taten. „Oh, das? Nein. Es war ein Geschenk meiner Großmutter.“ Sie bewegte die Finger weg, hielt es nach vorne, damit Zoe den pfeilförmigen Goldanhänger sehen konnte, dessen spitzes Ende mit einem winzigen Diamanten verziert war. „Gut, dass mein Großvater Geschmack hatte. Er gehörte früher ihr.“

      „Oh“, sagte Zoe, die sich ein wenig erleichtert fühlte. Sie war sich nicht bewusst gewesen, wie viel Spannung sie in sich aufgestaut hatte, seitdem sie Shelley zum ersten Mal die Kette hervorziehen und damit hatte spielen sehen. „Ein Pfeil für wahre Liebe?“

      „Genau.“ Shelley lächelte. Dann runzelte sie leicht die Stirn, hatte anscheinend die Veränderung in Zoes Stimmung bemerkt. „Hast du dir Sorgen gemacht, dass ich übertrieben religiös sei, oder sowas in der Richtung?“

      Zoe räusperte sich leise. Sie hatte kaum selbst erkannt, dass dies der Grund für ihre Frage gewesen war. Aber natürlich war es das. Es war lange her, dass sie das schüchterne kleine Mädchen mit der übereifrig gottesfürchtigen Mutter gewesen war, aber sie war immer noch sehr vorsichtig mit Menschen, die die Kirche als das Wichtigste in ihrem Leben betrachteten.

      „Ich war nur neugierig“, sagte Zoe, aber ihre Stimme war angespannt und sie wusste es.

      Shelley runzelte die Stirn, lehnte sich vor, um die nächste Akte vom Tisch zu nehmen. „Du weißt, dass wir viel Zeit zusammen bei der Arbeit verbringen werden, wenn wir Partner bleiben“, sagte sie. „Vielleicht wird es etwas reibungsloser verlaufen, wenn wir einander nichts vorenthalten. Du musst mir nicht sagen, warum du dir darüber Sorgen gemacht hast, aber ich würde die Ehrlichkeit schätzen.“

      Zoe schluckte, sah auf die Akte hinunter, die sie bereits gelesen hatte. Sie sammelte ihren Stolz, schloss die Augen einen Moment, um die Stimme zum Schweigen zu bringen, die ihr sagte Nein, es passt nicht überein, eine ist ungefähr fünf Millimeter dicker, und begegnete Shelleys Blick. „Ich habe keine guten Erfahrungen damit“, sagte sie.

      „Mit Religion oder Ehrlichkeit?“ fragte Shelley mit einem scherzhaften Lächeln, während sie ihre Akte öffnete. Nach einer Weile, in der Zoe mit sich kämpfte und sich fragte, was sie antworten sollte, fügte Shelley hinzu: „Das war ein Witz.“

      Zoe lächelte sie schwach an.

      Dann wandte sie sich der neuen Fallakte zu und begann, die Tatortfotografien zu untersuchen; wusste, dass es das Einzige war, das sie von der unbehaglichen Atmosphäre im Zimmer und dem brennenden Gefühl, das über ihre Wangen und ihren Hals wanderte, ablenken würde.

      „Das zweite Opfer ist eine weitere Variante der gleichen Geschichte“, sagte Shelley kopfschüttelnd. „Eine Frau wurde ermordet am Rand einer Straße aufgefunden, die an einer kleinen Stadt vorbeiführt. Die Art Straße, die man wahrscheinlich entlangläuft, wenn man abends nach einem langen Arbeitstag nach Hause geht, was sie auch tat. Sie war Lehrerin … mehrere korrigierte Arbeiten waren um sie herum verteilt, sie hatte sie fallen lassen, nachdem ihr Hals durch die Drahtschlinge aufgeschnitten worden war.“

      Shelley hielt inne, um die Fotografien durchzusehen, fand diejenige mit den Arbeiten. Sie hielt sie eine Sekunde lang hoch, biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. Sie reichte sie Zoe, die versuchte, das gleiche Mitleid zu empfinden und feststellte, dass es ihr nicht gelang. Die Schularbeiten machten es ihrer Meinung nach nicht ergreifender als jeden anderen Tod. Tatsächlich hatte sie weitaus brutalere Morde gesehen, die mitleiderregender waren.

      „Sie wurde früh am nächsten Morgen von einem Radfahrer gefunden. Er hatte die Papiere gesehen, die sich im Wind bewegten, über den Bürgersteig und die halb im hohen Gras verborgene Leiche geweht wurden“, fasste Shelley die Notizen in ihrer Akte zusammen. „Es sieht aus, als ob sie zum Straßenrand ging, als ob sie jemandem helfen wollte. Sie wurde irgendwie dahin gelockt. Verdammt … sie war eine gutherzige Frau.“

      Mehrere Szenarien rasten durch Zoes Kopf: ein erfundener entlaufener Hund, ein um eine Wegbeschreibung bittender Fremder, ein Fahrrad mit loser Kette, eine Frage nach der Uhrzeit.

      „Keine Fußspuren auf dem festen Boden, keine Fasern oder Haare auf der Leiche, keine DNA unter ihren Fingernägeln. Genauso sauber wie die anderen Tatorte“, sagte Shelley, legte die Akte seufzend vor sich ab.

      Was auch immer sie so verletzlich gemacht hatte – vielleicht sogar der Überraschungsmoment und ein Schritt vom Bürgersteig hinunter, als sie gegen den Draht um ihren Hals kämpfte – war alles, was sie hatten.

      Zoes Augen wanderten ziellos über das Papier, während sie versuchte, die Punkte so zu verbinden, dass es auf alle drei Fälle passte.

      Zwei glücklich verheiratet, eine geschieden. Zwei Mütter, eine kinderlose Frau. Jede mit einem anderen Job. Unterschiedliche Orte. Eine mit einem Collegeabschluss, zwei ohne. Kein besonderes Muster in ihren Namen oder Verbindungen durch ihre Arbeitgeber.

      „Ich sehe keine Verbindung“, sagte Shelley, das Schweigen zwischen ihnen unterbrechend.

      Zoe seufzte und schloss die Akte. Sie musste es zugeben. „Ich auch nicht.“

      „Also sind wir wieder am Anfang. Zufallsopfer.“ Shelley stieß die Luft aus. „Was bedeutet, dass das nächste Opfer auch zufällig sein wird.“

      „Und damit eine viel geringere Möglichkeit, dass wir es beenden können“, fügte Zoe hinzu. „Außer wir können ein Profil zusammenkriegen, das umfangreich und nützlich genug


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