Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli
Читать онлайн книгу.auch soll kein Wort aus eurem Munde kommen bis auf den Tag, wo ich zu euch sagen werde: «Erhebet das Feldgeschrei!» dann sollt ihr das Feldgeschrei erheben.
11. So liess er die Lade des Herrn einmal rings um die Stadt herum ziehen. Dann kamen sie wieder in das Lager und blieben darin übernacht.
12. Und am andern Morgen stand Josua frühe auf, und die Priester trugen die Lade des Herrn,
13. während die sieben Priester die sieben Posaunen aus Widderhörnern vor der Lade des Herrn her trugen und in einem fort in die Posaunen stiessen und während die Gerüsteten vor ihnen her gingen, die Nachhut aber der Lade des Herrn folgte, wobei man in einem fort in die Posaunen stiess.
14. So zogen sie am zweiten Tage einmal um die Stadt; dann kamen sie wieder in das Lager. Das taten sie sechs Tage lang.
15. Am siebenten Tage aber machten sie sich frühe auf, als die Morgenröte heraufkam, und zogen in derselben Weise siebenmal um die Stadt; nur an diesem Tage zogen sie siebenmal um die Stadt.
16. Beim siebenten Mal aber stiessen die Priester in die Posaunen; da sprach Josua zum Volke: Erhebet das Feldgeschrei; denn der Herr gibt euch die Stadt.
17. Und die Stadt soll mit allem, was darin ist, dem Bann des Herrn verfallen sein; nur die Dirne Rahab soll am Leben bleiben, sie und alle, die bei ihr im Hause sind, weil sie die Boten versteckt hat, die wir aussandten.
18. Nur hütet euch vor dem Gebannten, dass euch nicht gelüste, etwas davon zu nehmen und so das Lager Israels durch euch dem Bann verfalle und ins Unglück komme.
19. Alles Silber und Gold und die ehernen und eisernen Geräte sind dem Herrn geweiht; in den Schatz des Herrn soll es kommen.
20. Da erhob das Volk das Feldgeschrei, und sie stiessen in die Posaunen. Als nun das Volk den Schall der Posaunen hörte und laut das Feldgeschrei erhob, stürzte die Mauer in sich zusammen, und das Volk erstieg die Stadt, ein jeder gerade vor sich hin. So nahmen sie die Stadt ein.
21. Und sie vollstreckten den Bann an allem, was in der Stadt war, mit der Schärfe des Schwertes, an Mann und Weib, an jung und alt, an Rind, Schaf und Esel.
22. Zu den beiden Männern aber, die das Land ausgekundschaftet hatten, sprach Josua: Gehet in das Haus der Dirne und führet das Weib mit allen ihren Angehörigen von dort heraus, wie ihr es ihr geschworen habt.
23. Da gingen die Jünglinge, die Kundschafter, hinein und führten Rahab, ihren Vater und ihre Mutter, ihre Brüder und alle ihre Angehörigen hinaus; auch alle ihre Verwandten führten sie hinaus und brachten sie draussen vor dem Lager Israels unter.
24. Die Stadt aber verbrannten sie und alles, was darin war; nur das Silber und Gold und die ehernen und eisernen Geräte taten sie in den Schatz im Hause des Herrn.
25. So liess Josua die Dirne Rahab samt ihrer Familie und allen Angehörigen am Leben; und sie blieb in Israel wohnen bis auf diesen Tag, weil sie die Boten versteckt hatte, die Josua ausgesandt, um Jericho auszukundschaften.
26. Damals liess Josua die Leute schwören: Verflucht vor dem Herrn ist der Mann, der sich aufmacht und diese Stadt (d. h. Jericho) wieder baut; wenn er ihren Grund legt, koste es ihn seinen erstgebornen, und wenn er ihre Tore setzt, seinen jüngsten Sohn.
27. So war der Herr mit Josua, und sein Ruf ging durch das ganze Land.
1. ABER Israel vergriff sich an dem Gebannten; denn Achan, der Sohn Charmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serahs vom Stamme Juda, nahm etwas von dem Gebannten. Da entbrannte der Zorn des Herrn wider Israel.
2. Und Josua sandte Männer aus von Jericho nach Ai, das bei Beth-Awen östlich von Bethel liegt, und sprach zu ihnen: Gehet hinauf und kundschaftet das Land aus. Und die Männer gingen hinauf und kundschafteten Ai aus.
3. Und da sie wieder zu Josua kamen, sprachen sie zu ihm: Es muss nicht das ganze Volk hinaufziehen; nur etwa zwei- oder dreitausend Mann mögen hinaufziehen und Ai schlagen. Bemühe nicht das ganze Volk dorthin; denn ihrer sind wenige.
4. Also zogen vom Volke etwa dreitausend Mann hinauf. Aber sie flohen vor den Männern von Ai,
5. und die Männer von Ai erschlugen etwa 36 Mann von ihnen und verfolgten sie vor dem Tor bis zu den Steinbrüchen und schlugen sie am Abhange. Da zerfloss das Herz des Volkes und ward zu Wasser.
6. Josua aber zerriss seine Kleider und fiel auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade des Herrn bis zum Abend, er und die Ältesten Israels, und sie streuten Staub auf ihr Haupt.
7. Und Josua sprach: Ach Herr, warum doch hast du dieses Volk über den Jordan geführt, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, dass sie uns vernichten? O wären wir doch jenseits des Jordan geblieben!
8. Ich bitte dich, Herr, was soll ich sagen, nachdem Israel seinen Feinden den Rücken gekehrt hat?
9. Wenn das die Kanaaniter und alle Bewohner des Landes hören, so werden sie uns umzingeln und unsern Namen von der Erde ausrotten. Was willst du dann für deinen grossen Namen tun?
10. Da sprach der Herr zu Josua: Stehe auf! Warum denn liegst du auf deinem Angesicht?
11. Israel hat sich versündigt; ja, sie haben die Verpflichtung übertreten, die ich ihnen auferlegt habe, und haben sogar von dem Gebannten genommen, davon gestohlen, es verheimlicht und unter ihr Gerät getan.
12. Darum kann Israel vor seinen Feinden nicht bestehen, sondern muss seinen Feinden den Rücken kehren; denn es ist dem Banne verfallen. Ich werde künftig nicht mit euch sein, wenn ihr nicht das Gebannte aus eurer Mitte vertilgt.
13. Stehe auf, weihe das Volk und sprich: «Weihet euch auf morgen, denn also spricht der Herr, der Gott Israels: Es ist Gebanntes in deiner Mitte, Israel; du kannst vor deinen Feinden nicht bestehen, bis ihr das Gebannte aus eurer Mitte wegschafft.»
14. Darum sollt ihr morgen früh herzutreten, Stamm für Stamm; und der Stamm, den der Herr durchs Los bezeichnen wird, soll herzutreten, Geschlecht für Geschlecht; und das Geschlecht, das der Herr bezeichnen wird, soll herzutreten, Haus für Haus; und das Haus, das der Herr bezeichnen wird, soll herzutreten, Mann für Mann.
15. Und wer im Besitze des Gebannten betroffen wird, den soll man verbrennen samt allem, was er hat, weil er die Verordnung des Herrn übertreten und eine Schandtat in Israel begangen hat.
16. Da liess Josua am andern Morgen früh Israel herzutreten, Stamm für Stamm; und das Los traf den Stamm Juda.
17. Dann liess er die Geschlechter Judas herzutreten, und es traf das Geschlecht der Serahiter. Dann liess er das Geschlecht der Serahiter herzutreten, Haus für Haus, und es traf (das Haus) Sabdis.
18. Dann liess er dessen Haus herzutreten, Mann für Mann, und es traf Achan, den Sohn Charmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serahs aus dem Stamme Juda.
19. Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib doch dem Herrn, dem Gott Israels, die Ehre und bekenne ihm und sage mir, was du getan hast. Verbirg nichts vor mir.
20. Da antwortete Achan dem Josua und sprach: In der Tat, ich bin's gewesen, der sich an dem Herrn, dem Gott Israels, versündigt hat; das und das habe ich getan.
21. Ich sah unter der Beute einen schönen babylonischen Mantel und zweihundert Lot Silber und eine goldene Zunge, fünfzig Lot schwer; danach gelüstete mich, und ich nahm es. Siehe, der Mantel ist innerhalb meines Zeltes in der Erde vergraben und das Geld darunter.
22. Da sandte Josua Boten hin, die eilten in das Zelt; und siehe, er war in seinem Zelte vergraben und das Geld darunter.
23. Und sie nahmen die Sachen aus dem Zelte weg und brachten sie zu Josua und zu ganz Israel und schütteten sie vor dem Herrn aus.
24. Da nahm Josua, und ganz Israel mit ihm, Achan, den Sohn Serahs, und das Silber, den Mantel und die goldene Zunge, und seine Söhne und Töchter, auch seine