Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli
Читать онлайн книгу.zwei Männer als Kundschafter und sprach: Geht hin, beseht euch das Land und Jericho. Da gingen sie hin und kamen in das Haus einer Dirne namens Rahab und legten sich daselbst schlafen.
2. Es ward aber dem König von Jericho gesagt: Siehe, heute nacht sind Männer von den Israeliten hier hereingekommen, das Land auszukundschaften.
3. Da sandte der König von Jericho zu Rahab und liess ihr sagen: Gib die Männer heraus, die zu dir ins Haus gekommen sind; denn sie sind gekommen, das ganze Land auszukundschaften.
4. Das Weib aber nahm die zwei Männer und versteckte sie; dann sprach sie: Gewiss, die Männer sind zu mir gekommen, aber ich wusste nicht, woher sie waren,
5. und als man eben das Tor schliessen wollte, da es finster wurde, gingen die Männer hinaus; ich weiss nicht, wohin sie gegangen sind. Jaget ihnen eilends nach, so werdet ihr sie einholen.
6. Sie hatte sie aber auf das Dach geführt und unter die Flachsstengel versteckt, die sie auf dem Dache hingestellt hatte.
7. Die Leute jedoch jagten ihnen nach auf dem Wege zum Jordan bis an die Furten, und man schloss das Tor, als die Verfolger draussen waren.
8. Jene aber hatten sich noch nicht schlafen gelegt, da stieg sie zu ihnen auf das Dach hinauf
9. und sprach zu ihnen: Ich weiss, dass euch der Herr das Land gegeben hat; denn ein Schrecken vor euch hat uns befallen, und alle Bewohner des Landes sind vor euch verzagt.
10. Denn wir haben gehört, wie der Herr das Wasser im Schilfmeer vor euch ausgetrocknet hat, als ihr aus Ägypten zoget, und was ihr den zwei Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordan getan, an denen ihr den Bann vollstreckt habt.
11. Und als wir das hörten, verzagte unser Herz, und allen entsank der Mut vor euch; denn der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden.
12. Und nun schwöret mir doch bei dem Herrn, dass, wie ich euch Barmherzigkeit bewiesen habe, auch ihr an meines Vaters Hause Barmherzigkeit beweisen wollt, und gebt mir ein sicheres Zeichen,
13. dass ihr meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und all die Ihrigen am Leben lassen und uns vom Tode erretten wollt.
14. Da sprachen die Männer zu ihr: Mit unserm Leben bürgen wir für euch, sofern ihr unsere Sache da nicht verratet; und wenn der Herr uns das Land gibt, so wollen wir Barmherzigkeit und Treue an dir üben.
15. Da liess sie dieselben an einem Seil durch das Fenster hinab; denn ihr Haus war an die Stadtmauer angebaut, und sie wohnte an der Mauer.
16. Und sie sprach zu ihnen: Gehet ins Gebirge, dass die Verfolger euch nicht treffen, und verberget euch daselbst drei Tage lang, bis die Verfolger zurück sind; darnach mögt ihr eures Weges gehen.
17. Und die Männer sprachen zu ihr: Wir wollen dieses Eides ledig werden, den du uns hast schwören lassen:
18. Siehe, wenn wir in das Land kommen, sollst du diese Schnur von rotem Faden an das Fenster knüpfen, durch das du uns herabgelassen hast, und deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und deines Vaters ganzes Haus zu dir hineinnehmen.
19. Und wer dann zur Tür deines Hauses hinausgeht auf die Strasse, dessen Blut komme über sein Haupt, und wir sind frei von Schuld; wenn aber an irgend jemand, der bei dir im Hause ist, Hand gelegt wird, so komme sein Blut über unser Haupt.
20. Auch wenn du unsre Sache da verrätst, so sind wir des Eides ledig, den du uns hast schwören lassen.
21. Sie sprach: Es sei, wie ihr sagt! und entliess sie. Da gingen sie fort. Sie aber knüpfte die rote Schnur an das Fenster.
22. So gingen jene fort und kamen ins Gebirge und blieben drei Tage lang daselbst, bis die Verfolger zurück waren. Die Verfolger nämlich suchten auf dem ganzen Wege nach ihnen und fanden sie nicht.
23. Also stiegen die beiden Männer wieder vom Gebirge herab, gingen hinüber und kamen zu Josua, dem Sohne Nuns, und erzählten ihm alles, was ihnen begegnet war.
24. Und sie sprachen zu Josua: Der Herr hat das ganze Land in unsre Hand gegeben, und es sind auch alle Bewohner des Landes verzagt vor uns.
1. UND Josua machte sich frühe auf, und sie zogen weg von Sittim und kamen an den Jordan, er und ganz Israel, und blieben daselbst übernacht, ehe sie hinüberzogen.
2. Nach drei Tagen aber gingen die Amtleute durch das Lager
3. und geboten dem Volke: Sobald ihr seht, dass die levitischen Priester die Bundeslade des Herrn, eures Gottes, aufheben, so brechet auf von eurem Orte und folget ihr -
4. nur sei zwischen euch und ihr ein Abstand von etwa zweitausend Ellen; ihr dürft ihr nicht nahe kommen -, damit ihr wisset, welchen Weg ihr gehen sollt; denn ihr seid den Weg zuvor noch nie gegangen.
5. Und Josua sprach zum Volke: Weihet euch, denn morgen wird der Herr unter euch Wunder tun.
6. Und zu den Priestern sprach Josua: Hebt die Bundeslade auf und geht vor dem Volke her. Da hoben sie die Bundeslade auf und gingen vor dem Volke her.
7. Und der Herr sprach zu Josua: Heute will ich anfangen, dich gross zu machen vor ganz Israel, damit sie erkennen, dass ich mit dir sein werde, wie ich mit Mose gewesen bin.
8. Du aber gebiete den Priestern, welche die Bundeslade tragen: Wenn ihr an den Rand des Wassers des Jordan kommt, so bleibt im Jordan stehen.
9. Und Josua sprach zu Israel: Tretet heran und höret die Worte des Herrn, eures Gottes.
10. Dann sprach Josua: Daran sollt ihr erkennen, dass ein lebendiger Gott in eurer Mitte weilt und dass er die Kanaaniter, Hethiter, Hewiter, Pheresiter, Girgasiter, Amoriter und Jebusiter gewiss vor euch vertreiben wird:
11. Siehe, die Lade unsres Gottes, des Herrn der ganzen Erde, wird vor euch her durch den Jordan gehen.
12. So nehmt nun aus den Stämmen Israels zwölf Männer, aus jedem Stamme einen.
13. Wenn dann die Fußsohlen der Priester, welche die Lade unsres Gottes, des Herrn der ganzen Erde, tragen, in das Wasser des Jordan treten, so wird das Wasser des Jordan abreissen, und das Wasser, das von oben her zufliesst, wird stehen wie ein Damm.
14. Als nun das Volk aufbrach aus seinen Zelten, um über den Jordan zu gehen, indem die Priester, welche die Bundeslade trugen, vor dem Volke einher zogen,
15. und als die Träger der Lade an den Fluss kamen und die Füsse der Priester, welche die Lade trugen, in den Rand des Wassers tauchten - der Jordan aber tritt während der ganzen Erntezeit allenthalben über die Ufer -,
16. da blieb das Wasser, das von oben her kam, stehen; es erhob sich als ein Damm, sehr weit weg bei der Stadt Adam, die seitwärts von Zarthan liegt; das Wasser aber, das zum Meer der Steppe, dem Salzmeer, hinabfloss, verlief sich ganz. Also ging das Volk hindurch gegenüber Jericho.
17. Und die Priester, welche die Lade trugen, standen im Jordan still auf dem Trockenen, während ganz Israel trockenen Fusses hindurchging, bis alles Volk den Fluss völlig überschritten hatte.
1. Nachdem nun alles Volk den Jordan völlig überschritten hatte, sprach der Herr zu Josua:
2. Nehmt aus dem Volke zwölf Männer, aus jedem Stamme einen,
3. und gebietet ihnen: Hebt da aus dem Jordan, von der Stelle, wo die Füsse der Priester stillegestanden, zwölf Steine auf, nehmt sie mit euch hinüber und legt sie da nieder, wo ihr heute übernachten werdet.
4. Da rief Josua die zwölf Männer, die er aus Israel bestellt hatte, je einen aus jedem Stamme,
5. und