Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo


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wenn zwei Häuser brennen und ihre Feuer sich vereinen:

      Hass rang mit Hass und Liebe drang in Liebe ein,

      Wille kämpfte mit Wille auf dem unsichtbaren Boden des Mentals;

      Empfindungen anderer strömten wie Wellen durch

      Und ließen den Rahmen des subtilen Körpers zitternd hinter sich,

      Ihre Wut stürmte galoppierend in einer brutalen Attacke,

      Ein Sturm trampelnder Hufen auf erschüttertem Boden;

      Man fühlte, wie der Kummer des anderen in die Brust eindrang,

      Wie die Freude des anderen frohlockend durch das Blut rann:

      Weit entfernte Herzen konnten einander nahe sein, Stimmen nahe,

      Die an Küsten fremder Meere sprachen.

      Ein Puls lebendigen Austauschs pochte dort:

      Wesen fühlte Wesen, wenn es auch fern war,

      Und Bewusstsein antwortete Bewusstsein.

      Und dennoch war das äußerste Geeintsein nicht da.

      Es gab eine Getrenntheit von Seele zu Seele:

      Ein innerer Wall von Schweigen konnte errichtet werden,

      Eine Rüstung von bewusster Macht zu Schutz und Schild;

      Das Wesen konnte in sich verschlossen und einsam sein;

      Man konnte von allem losgelöst für sich bleiben, ganz allein.

      Doch gab es weder Identität noch den Frieden der Einung.

      Alles war noch unvollkommen, halb erkannt, halb getan:

      Das Wunder des Nichtbewussten überschritten,

      Schaute das Wunder des Überbewussten still,

      Unerkannt, selbst-verhüllt, ungefühlt, unkennbar,

      Hernieder auf sie, Ursprung all ihres Seins.

      Sie kamen als Formen des formlos Unendlichen

      Und lebten als Namen einer namenlosen Ewigkeit.

      Anfang und Ende waren dort okkult;

      Ein Mittleres wirkte unerklärt, abrupt:

      Sie waren Worte, die zu einer weiten wortlosen Wahrheit sprachen,

      Sie waren Zahlen, die zusammen eine unvollendete Summe ergaben.

      Keiner kannte sich wirklich selbst oder die Welt

      Oder die Wirklichkeit, die dort in einem Schrein verborgen lebt:

      Sie kannten nur, was das Mental nehmen und erbauen konnte

      Aus dem gewaltigen Vorrat des geheimen Supramentals.

      Eine Finsternis unter ihnen, eine helle Leere über ihnen,

      So lebten sie ungewiss in einem aufsteigendem Raum;

      Ein Mysterium erklärten sie durch Mysterien,

      Auf das Rätsel der Dinge gab eine rätselhafte Antwort.

      Wie er sich so fortbewegte in diesem Äther eines vieldeutigen Lebens,

      Ward er selbst schon bald ein Rätsel für sich selbst;

      Alles sah er als Symbole, deren Sinn er suchte.

      Durch springende Quellen von Tod und Geburt hindurch

      Und über sich verschiebende Grenzen von Seelen-Wandlung hinweg,

      Ein Jäger auf der schöpferischen Spur des Geistes,

      Folgte er den mächtigen und feinen Pfaden der Lebensmacht,

      Jagend ihre versiegelte ungeheure Wonne

      In einem gefährlichen Abenteuer ohne Ende.

      Zuerst erschien kein Ziel bei diesen großen Schritten:

      Er sah nur den reichhaltigen Quell all der Dinge hier,

      Blickend zu einem umfassenderen Quell darüber hinaus.

      Denn als sie sich entfernte von irdischen Grenzlinien,

      Ward ein stärkerer Zug vom Unbekannten zu spüren,

      Ein höherer Sinnzusammenhang befreienden Denkens

      Trieb sie hin zu Wunder und Entdeckung;

      Eine hohe Erlösung von kleinlicheren Sorgen kam,

      Ein mächtigeres Bild von Wunsch und Hoffnung,

      Eine umfassendere Formel, eine größere Szenerie.

      Stets kreiste sie einem weit entfernten Licht entgegen:

      Ihre Zeichen verhüllten immer noch mehr, als das sie enthüllten;

      Doch gebunden an unmittelbares Sehen und Wollen

      Verloren sie ihren Gehalt in der Freude des Gebrauchs,

      Bis sie, entblößt von ihrer unendlichen Bedeutung,

      Eine Ziffer wurden, die mit unwirklichem Sinn erstrahlt.

      Bewaffnet mit einem magischen und verhexten Bogen

      Visierte sie ein unsichtbar gehaltenes Ziel an,

      Das stets als weit entfernt erachtet wurde und doch so nahe war.

      Als einer, der illuminierte Zeichen deutet,

      Das Schlüsselbuch eines gekritzelten magischen Textes,

      Untersuchte er ihre fein verwickelten seltsamen Entwürfe

      Und das verdeckte schwierige Theorem ihrer Hinweise,

      Erspürte im monströsen Wüstensand Zeit

      Den Anfang des Fadens ihrer titanischen Werke,

      Achtete bei der Scharade ihres Tuns auf irgendeinen Hinweis,

      Las die No-Gebärden ihrer Silhouetten

      Und strebte, in deren beladenem Treiben

      Die tänzerische Fantasie ihrer Sequenzen zu erfassen,

      Die sich in rhythmisches Mysterium entzog,

      Ein Schimmer von flüchtigen Füßen auf fliehendem Grund.

      Im Labyrinthmuster ihrer Gedanken und Hoffnungen

      Und auf den Nebenwegen ihrer intimen Begehren,

      In den verschachtelten Ecken, die mit ihren Träumen vollgestopft sind,

      Und auf Rundstrecken, durchkreuzt von Ränken belangloser Runden,

      Verlor er als Wanderer, irrend zwischen flüchtigen Szenen,

      Dessen Zeichen und jagte jeder falschen Vermutung nach.

      Stets traf er auf Schlüsselworte, doch kannte deren Schlüssel nicht.

      Eine Sonne, die ihr eigenes Augenlicht blendet,

      Eines leuchtenden Rätsels brillante Haube

      Erleuchtete die dichte purpurne Schranke des Denkens Himmel:

      Eine dunkle weite Trance zeigte der Nacht ihre Sterne.

      Als säße er nahe am Spalt eines offenen Fensters

      Las er beim Leuchtfeuer zusammengeballter Blitze

      Kapitel ihrer metaphysischen Romanze

      Von der Suche der Seele nach der verlorenen Wirklichkeit

      Ihre Fiktionen, geschöpft aus den authentischen Fakten des Geistes,

      Ihren Launen und Einbildungen und verschlossenen Bedeutungen,

      Ihre raschen ungreifbaren Einfällen und mystifizierenden Wendungen.

      Die prächtigen Verhüllungen ihrer Heimlichkeit,


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