Dein Körper - Dein Leben. Cate Stillman
Читать онлайн книгу.Umgebung, die deiner neuen Gewohnheit Barrieren in den Weg stellt, wirst du scheitern. Auch deine Wohnräume sollten deinen Antrieb unterstützen. Notiere dir zehn Ideen zur Gestaltung deiner Umgebung, die deinem neuen Verhalten zum Erfolg verhelfen. Dann setze sie um.
Auf Automatisierung der Gewohnheiten hinarbeiten
Irgendwann auf deiner Heldenreise wird dir klar, dass die Gewohnheiten, deren Etablierung du dir so ersehnt hast, tatsächlich Routine geworden sind. Du führst sie effizient aus, ohne Widerstände und ohne jeweils Einzelentscheidungen treffen zu müssen.
Zu viele Entscheidungen zu treffen ruft auf Dauer Entscheidungsmüdigkeit hervor. Das Schöne an der Automatisierung von Gewohnheiten ist, dass du nur einmal entscheiden brauchst: »Ich werde vor 18 Uhr zu Abend essen.« Du entscheidest über deinen Auslöser. Schließlich wird aus Arbeit ein Tagesrhythmus.
Sobald gesunde Gewohnheiten deine automatische Grundeinstellung sind, setzt du enorme Energie für Kreativität frei. Indem du auf einen automatischen Tagesrhythmus hinarbeitest, glättest du den steinigen Weg der Gewohnheitsevolution.
Gruppenpower
Gemeinschaften können uns beflügeln oder untergraben. Auf deinem Weg zu den höheren Levels der Lebensführung solltest du deine Begleiter klug wählen. Knüpfe Kontakt zu Gleichgesinnten auf einer Wellenlänge, die du selbst auch erreichen willst. Für mich bedeutete dies, bewusst nach bestehenden Gruppen zu suchen (ähnlich der Body-Thrive-Online-Gruppe), Coaches zu engagieren und an Kursen teilzunehmen. Du kannst aber auch ins kalte Wasser springen und zum Beispiel selbst einen örtlichen Body-Thrive-Buch-Club gründen (s. Anleitung am Ende dieses Buches).
Solltest du zu irgendeinem Zeitpunkt im Entwicklungsprozess deiner Gewohnheiten den Eindruck haben, festgefahren oder überfordert zu sein, wirst du die Power deiner Gruppe wahrscheinlich brauchen. Andernfalls könnte es dich frustrieren und auslaugen, in Unterhaltungen immer wieder »auf der Stelle zu treten«. Denn es ist zehnmal schwerer, wenn du versuchst, dich isoliert oder gar entgegen der Dynamik deiner derzeitigen Gemeinschaft zu entwickeln.
Ich selbst begebe mich gezielt in bestimmte Situationen – z. B. in Coaching- oder Trainingsgruppen –, wo ich zwangsläufig auf inspirierende Menschen treffe. Freundschaften sind dort schnell geschlossen und bieten viele Möglichkeiten, einander zu unterstützen. Mir gefällt, wie der Großinvestor Warren Buffet diese grundlegende Einsicht beschreibt: »Es ist besser, mit Leuten abzuhängen, die besser sind als man selbst. Wählen Sie Verbündete aus, deren Verhalten besser ist als Ihr eigenes, dann werden Sie sich auch in diese Richtung entwickeln.«5 So wirst du eventuell feststellen, dass dein Wachstumspfad mit neuen Freunden eher im Einklang steht als mit den Menschen, die du dein ganzes Leben lang kanntest.
Entdecke deine Schlüsselgewohnheit
Für diejenigen, die weder Maurer noch Architekturliebhaber sind: Der Schlussstein ist der zentrale Stein am höchsten Punkt eines Torbogens, der erst durch ihn alles tragen kann, was auf ihm lastet, selbst das Dach oder ein weiteres Stockwerk. Es ist dieser Stein, der das größte Gewicht aufnimmt und den Einsturz des Bogens verhindert.
Dein persönlicher Schlussstein ist jene Schlüsselgewohnheit, die, wenn du sie praktizierst, automatisch eine Verbindung zu einigen deiner anderen gesunden Verhaltensweisen herstellt. Kraftvoll überspannt sie alle anderen und hat auch für sich genommen die größte Stärke. Dürftest du an einem Tag nur eine Gewohnheit auswählen, dann wäre dies dein Schlussstein, bei ihm zahlt sich dein Einsatz immer aus. Auf der vor dir liegenden Reise musst du auf diese eine Gewohnheit fokussieren können, die dein Universum zusammenhält, sodass du die Last des Lebens tragen kannst. Welches ist dein Schlussstein, deine Schlüsselgewohnheit, die dir ermöglicht, eine bessere Version deiner selbst zu sein?
Meine Schlüsselgewohnheit ist, früher und leichter zu Abend zu essen. Durch ein zeitiges, leichtes Abendessen werde ich früher müde. So bekomme ich einen wunderbaren Nachtschlaf, wache früh wieder auf und habe viel Zeit für mich selbst, für Meditation und ein Work-out, noch bevor der Tag offiziell beginnt. Auf diese Weise ist mein Körper mit Sauerstoff versorgt, mein Geist ist während des ganzen Tages zentriert und ich habe Appetit auf gesundes Essen.
Ein zeitiges, leichtes Abendessen ist der Schlussstein, der meine Body-Thrive-Routine aufrechterhält. Schlage ich ihn in den Wind, ist der nächste Tag eine unsichere, riskante Angelegenheit – der sprichwörtliche Schuss ins Blaue. Priorisiere ich aber diese eine Gewohnheit, kann ich täglich Berge versetzen. Verwende das Arbeitsblatt »Schlüsselgewohnheit« aus dem Workbook, während du dich durch die Übungen arbeitest.
ÜBUNG 1
ABENDS FRÜHER UND LEICHTER ESSEN
WAS ES BRINGT
Nimm die letzte Mahlzeit des Tages bis 18 oder 19 Uhr zu dir, spätestens aber drei Stunden vor dem Zubettgehen. Statt fester Nahrung wähle abends Suppen und Salate, da diese mehr Wasser enthalten und leichter zu verdauen sind. Iss vorzugsweise grünes Gemüse und Wurzeln mit geringem Stärkegehalt, weniger Getreide, Hülsenfrüchte, Fleisch und Molkereiprodukte. Schließe nach dem Abendessen die Küche und verzichte auf Snacks.
WARUM MAN ES TUN SOLLTE
Das Abendessen sollte eine Ergänzung sein, ein kleines Extra – nicht die Hauptattraktion. Du wirst dich beim Aufwachen am nächsten Tag leichter und energiegeladener fühlen, wenn du mäßig zu Abend isst. Du nimmst deinem Körper damit Arbeit ab. Du wirst unter den Wehwehchen des Alterns weniger leiden, nicht dick und träge werden und dich nicht überfordert fühlen – ein großer Lohn für ein kleines Mahl.
WIE MAN BEGINNT
Iss zu Mittag vernünftig. Dazu gehören Proteine und Fette, auch ein Nachtisch, wenn du magst. Das Abendessen ziehst du schrittweise um 15 Minuten vor, bis du die letzte Mahlzeit des Tages um 18 Uhr beginnst. Baue deinen Tagesplan vom Ziel her auf, damit es gelingt. Den Nachtisch solltest du unmittelbar im Anschluss essen und danach die Zähne mit Bürste und Zahnseide reinigen. Das wirkt Wunder.
»Das Gewicht war mir egal. Mein Körper verträgt etwas mehr Gewicht, ich hab darin kein Problem gesehen. Mein Problem war eher meine sonstige Verfassung. Morgens wachte ich müde und wie verkatert auf«, erzählt Ginger, eins der vielen Body-Thrive-Mitglieder, die ich gecoached habe. »Jetzt wache ich klar und leicht und frisch auf. Mein Körper ist glücklicher. Deshalb esse ich abends früher und leichter.«
Ginger wollte ein früheres, leichteres Abendessen einführen, wusste aber nicht, wie das funktionieren sollte. Ihre Kinder kamen nicht vor 18.45 Uhr nach Hause und die Familie aß gewöhnlich nicht vor 19 oder 19.30 Uhr. Sie handelte in dem überholten Glauben, dass es für sie als Mutter unangemessen sei, abends nicht mit der Familie zusammen zu essen.
Ob du diesen Glauben für dumm oder vernünftig hältst, ist hier nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass durch Gingers Glaube eine Barriere gewachsen ist zwischen ihrem Körpergefühl, wie sie es erlebte, und dem Körpergefühl, das sie sich wünschte.
Ich bat Ginger zu experimentieren. Aus dem Detox-Coaching hatte ich gelernt, dass die Ermunterung zum Experimentieren mit Ernährung und Gewohnheiten bei den Klienten und Klientinnen eine neugierige Sichtweise eröffnet. Was hilft mir zu gedeihen? Das ist die Frage.
Ich fragte Ginger, wann und auch was sie denn gerne zu Abend essen würde, wenn sie keine familiären Verpflichtungen hätte. Nachdem sie in ihren Körper hineingehorcht hatte, erlaubte sie sich die Freiheit, nur an sich selbst zu denken, und antwortete: »Ich komme um 17 Uhr von der Arbeit nach Hause. Wäre ich allein, würde ich zwei bis fünfzehn Minuten meditieren oder Tiefenatmung üben und danach ein schlichtes Abendessen