Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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noch gegangen waren. Und später, als die Katastrophe endgültig ihren Lauf nahm, fragte er sich, ob er auch hätte gehen sollen.

      Etwas ... geschah um sie.

      Jeder schien es anders wahrzunehmen. Für Adams war es wie ein Traum, wenn er in den Himmel sah und dort weder Sonnenlicht noch Nachtschwärze fand, sondern eine Kaskade aus Rot und Blau. Aber niemand sonst teilte exakt diesen Eindruck, und sogar Maschinen, die eigentlich objektive Aufzeichnungen führen sollten, spuckten unterschiedliche Ergebnisse aus.

      Als Adams sah, wie das Universum ...

      ... flackerte, wie es ...

      ... durchsichtig wurde, als wäre es eine fehlerhafte Projektion, befand er sich in Atlan Village, in einer halbwegs ruhigen Straße.

      Er hob den Blick. Mal sah er die Sterne, mal verschwanden sie, und an ihre Stelle trat das Nichts – ein Nichts, das weniger war als das All.

      Diese Phase währte nicht lange, und mit einem Mal gab es keine Hyperlokationswürfel mehr, die eben noch in erschreckender Anzahl Terra und Luna eingekreist hatten.

      Über Homer G. Adams flog ein kleiner Touristengleiter auf seiner automatischen Sightseeingtour zu den Highlights der Sternenstadt. Wegen der aktuellen Situation war er nur mit einer einzigen Person besetzt, wie Adams im Nachhinein zu seiner Erleichterung herausfand. Dieser Passagier, eine Frau namens Amalia Serran, überlebte mit sieben Knochenbrüchen, wobei der Bruch am Bein eigentlich einer kompletten Zertrümmerung glich.

      Der Gleiter schmierte mit einem Mal ab. Mit heulenden Triebwerken neigte er sich zur Seite, schrammte in die Glasfront eines Restaurant-Turms und krachte in einem Hagel aus Splittern und zerfetzten Strahlstreben in die anschließende Parkanlage. Dabei bohrte er sich in den Erdboden, so tief, dass er eine darunter verlaufende Hauptwasserleitung beschädigte.

      Eine Fontäne schoss in die Höhe und löschte die Flammen, die aus dem geborstenen Rumpf des Gleiters schlugen.

      Adams war nicht der Einzige, der diesen Absturz beobachtete. Eine Menge Menschen strömten zusammen, und aus dem beschädigten Gebäude schwebte ein Medoroboter in Richtung Park. Es handelte sich um ein sehr einfaches Modell, wie Adams bemerkte, als es ihn passierte, aber es würde in der Lage sein, Überlebende zu versorgen, bis weitere Hilfe eintraf.

      In den Minuten danach begriff Homer G. Adams, dass dieser Gleiterunfall nur der Anfang gewesen war.

      *

      In meinem Traum, der kein Traum ist, blitzen all die kleinen Katastrophen auf, die Terra mit einem Netz aus Tragödien überziehen. Aber ich will sie nicht sehen, mich nicht an sie erinnern, und für das Gesamtbild sind sie nicht wichtig genug, als dass mich mein Unterbewusstsein dazu zwingen könnte.

      Ja, für die Betroffenen waren sie entscheidend, lebensverändernd, und für viele Familien entsetzlich, wenn Angehörige starben.

      Aber auch ich bin nur ein Mensch, der die Erinnerung an so viel Leid nicht ertragen will, und so wandern meine Traumerinnerungsbilder weiter. Hin zu jenem verrückten Moment, der stellvertretend steht für all die Schicksale, die das Ereignis, das alles veränderte, geprägt hat.

      Hin zu dem Medobett, in dem eine Frau namens Amalia Serran liegt und mich aus großen Augen anschaut.

      *

      »Du bist Homer G. Adams«, sagte die Frau im Medobett, deren Gesicht fast so bleich war wie das weiße Kissen, auf dem sie lag, und der Decke, die sie sich bis zum Kinn hochgezogen hatte. Auch ihre Haare waren weiß, was ihr insgesamt einen geisterhaften Touch verlieh.

      »In der Tat«, sagte er.

      »Eines wollte ich schon immer wissen.« Während dieser Worte fuhr Amalia Serran die obere Hälfte des Bettes hoch, bis sie saß. Dadurch verrutschte die Decke. Sie trug ein tiefrotes Shirt, und nichts mehr erinnerte an das Gespensterhaft-Ätherische, das der Besucher eben noch empfunden hatte. »Was in aller Welt soll Gruhna für ein Name sein?«

      »Gruhna?«, fragte er.

      »Dein zweiter Vorname. Homer G. Adams. Gruhna.«

      Er lächelte. »Es steht für Gershwin.«

      »Nicht Gruhna?«

      »Nein.«

      Amalia winkte ab. »Auch nicht besser. Was führt dich hierher?« Sie fragte es in einem Tonfall, wie sie wahrscheinlich ihre Nachbarin begrüßt hätte, mit der sie seit Jahrzehnten gemeinsam Gemüse im Schrebergarten anbaute.

      »Du«, sagte er.

      »Zu viel der Ehre. Oder soll das heißen, das ist ein Presse-Prestige-Auftritt, und draußen wartet eine Horde Journalisten, vor denen du mir gleich medienwirksam die Hand geben willst? So in der Art: Homer G. Adams besucht eines der Opfer des Technikausfalls wegen der stark erhöhten Hyperimpedanz?«

      Ihre schnoddrige Art gefiel ihm. »Keine Reporter«, versprach er.

      »Prima, ich hätte nämlich nicht mitgespielt. Ich kann nicht aufstehen, weißt du, und im Liegen möchte ich nicht in die Nachrichten. Ganz davon abgesehen, dass ich sowieso nicht verstehe, welche Art von Technologie versagt und welche nicht. Ich wäre also kein kompetenter Gesprächspartner.«

      »Diese Frage ist selbst für Spezialisten nicht leicht zu beantworten«, meinte Adams. »Es kommt zu Systemversagen bei Geräten, die normalerweise nicht betroffen wären, denn es treten Rückkopplungen und Überlastungen auf, die sich sekundär auswirken und zu Ausfällen führen. Nimm deinen Gleiter – eigentlich hätte er nicht abstürzen dürfen, aber es gab eine Kaskade von Komplementärschäden. Außerdem sammeln wir andere Erfahrungen als beim damaligen Hyperschock, weil die Hyperimpedanz gerade extrem erhöht ist.«

      Amalia deutete auf ihre unter der Decke verborgenen Beine. »Klingt ziemlich abstrakt dafür, dass ein Medoroboter acht Stunden gebraucht hat, meinen linken Unterschenkel wieder so zusammenzupuzzeln, dass ich einigermaßen gerade werde laufen können. Sonst geht es mir am Ende noch wie dir.«

      »Du bist sehr charmant.«

      »Entschuldige, du kannst nichts für deinen verkrümmten Gang, ich weiß. Ich wollte dich nicht beleidigen, ich trage mein Herz einfach auf der Zunge.«

      »Das macht dich sympathisch.«

      »Lass die Ironie, alter Mann!«

      »Keine Ironie.«

      Nun lächelte sie. »Da wir uns nun abgetastet haben, gebe ich offen zu, dass ich dich ebenfalls sympathisch finde und neugierig bin, was einen so prominenten Menschen wie dich zu mir führt.«

      »Ich hatte deinen Unfall beobachtet.«

      »Den Absturz, der mich vor zwei Wochen in diese Klinik befördert hat? Weißt du, was so ein kahlköpfiger Arzt dazu gesagt hat? Ich hätte Glück gehabt. Glück!« Sie schüttelte übertrieben stark den Kopf.

      »Er hatte recht.«

      »Findest du?«

      »Du könntest tot sein.«

      »Und? Wäre vielleicht besser.«

      »Sei nicht so egoistisch.«

      Das verschlug ihr offenbar die Sprache.

      »Nimm zum Beispiel nur dieses Gespräch«, sagte Adams. »Wir könnten es nicht führen, wenn du tot wärst. Ich würde das bedauern. Es gibt mir viel.«

      »Du würdest es nicht bedauern, denn du wüsstest es ja gar nicht.«

      »Siehst du? Es macht Spaß, mit dir zu philosophieren.«

      »Noch mal ... warum bist du hier, Gershwin? Ich darf dich doch Gershwin nennen?«

      »Das tut niemand.«

      »Umso besser, dann bin ich die Einzige. Also, du hast den Absturz beobachtet, aber das ist keine Antwort. Gehört dir der Restaurant-Turm, den der Gleiter beschädigt hat? Willst du Schadensersatz? Ausgerechnet bei mir?« Sie lachte.

      Von


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