Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten. A. F. Morland

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Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten - A. F. Morland


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gehört hatte. Sie erschrak unwillkürlich. Etwas Fremdes schien ihn auf einmal wieder zu umgeben...

      Es ist Unsinn!, versuchte Lynne sich einzureden. Aber die Saat des Misstrauens war erneut gesät... Und diesmal ohne einen konkreten Anhaltspunkt oder auch nur den Hauch einer vernünftigen Begründung...

      Die größte Gefahr scheint jetzt zu sein, dass ich den Verstand verliere, hämmerte es in ihr.

      "Mein Therapeut?", hörte sie indessen Jack sagen. "Er meinte, dass dieses Problem aufgearbeitet werden müsse. Wir müssten ins Mittelalter zurück und..." Er schüttelte den Kopf und brach ab. "Dr. Morgan war der Ansicht, dass mich das schlechte Karma aus dem damaligen Leben bis heute verfolgen könne... Ich habe die Therapie abgebrochen. Sie hat mir nichts gebracht, außer ein paar Alpträumen hin und wieder..."

      "Faszinieren dich deswegen Mörder, die ihre Opfer erwürgen?", fragte Lynne plötzlich.

      Jack blickte sie einen Augenblick lang nachdenklich an.

      Er kratzte sich am Hinterkopf.

      Dann nickte er.

      "Ja, eine Weile hat mich das fasziniert. Aber das ist schon lange her. Ich denke, ich bin drüber weg."

      "Als wir uns kennenlernten, schienst du mir eher skeptisch, was die Wiedergeburt angeht", stellte Lynne dann etwas irritiert fest.

      "Bin ich auch. Inzwischen. Ich weiß nicht, was ich da unter Hypnose erlebt habe. Vielleicht nur irgendwelche Bruchstücke aus dem Unterbewussten. Eine Art Traum. Ich hoffe es jedenfalls. Die Zweifel, ob es vielleicht doch Erinnerungen an Leben vor dem Leben sind werden mich natürlich nie loslassen... Ich kann dich nur davor warnen, je eine solche Rückführung machen zu lassen. Es ist wie eine Sucht. Man kommt nicht mehr davon los..."

      "Aber du bist davon losgekommen!"

      "Ich bin mir nicht sicher!" Mit diesen Worten ging Jack in die Küche. "Ich werde mal dafür sorgen, dass wir etwas zu essen bekommen..."

      "Soll ich nicht..."

      "Nein, Lynne, das werde ich machen. Zeig mir einfach nur, wie man deinen Elektroherd bedient..."

      Lynne folgte ihm in die Küche und zeigte es ihm. "Du musst auf die hintere Platte aufpassen. Wenn sie nass wird, gibt es einen Kurzen."

      "Okay..."

      Während Jack in der Küche herumhantierte, deckte Lynne den Tisch. Als sie damit fertig war, kehrte sie zurück und blieb in der Küchentür stehen. Sie beobachtete Jack eine Weile. Er schien ein geübter Koch zu sein.

      Als er mit seinen Vorbereitungen fertig war, rieb er sich die Hände und sah sie an.

      "Was gibt es denn?", erkundigte sich Lynne.

      "Einfach abwarten!", erwiderte er.

      Sie umarmten sich.

      Ihre Lippen fanden sich zu einem Kuss, der erst zärtlich, dann leidenschaftlich und verlangend war. Lynne schlang ihre Arme um seinen Hals und zog ihn an sich.

      "Ich möchte dich immer festhalten", hauchte sie ihm ins Ohr, nachdem sich ihre Lippen voneinander gelöst hatten.

      Dann bemerkte sie, wie Jack mit stierem Blick auf ihren Hals starrte.

      Lynne war irritiert.

      "Was ist los, Jack?"

      Sie griff sich mit der linken Hand an die Perlenkette, die sie um den Hals trug.

      "Es ist nichts", behauptete er.

      "Das ist nicht wahr!"

      Er zögerte, bevor er weitersprach. Lynne studierte aufmerksam Jacks Gesicht und nahm jede Veränderung war, die sich darin abspielte. Seine Augenbrauen zogen sich wie unter einem unsichtbaren Druck zusammen. "Es hat mit der Rückführung zu tun, die ich mitgemacht habe", erklärte er dann. "Es ist mir bis gerade nicht aufgefallen, aber die Frau, die zusah, wie ich ermordet wurde, hatte eine Kette, die ganz ähnlich aussah..."

      Lynne wollte etwas erwidern, aber sie kam nicht mehr dazu, denn in der nächsten Sekunde ging das Licht aus.

      Es war stockdunkel.

      35

      Es dauerte einige Augenblicke, bis Lynne sich halbwegs an die Dunkelheit gewöhnt hatte.

      Jack nahm sie bei der Hand zusammen tasteten sie sich ins Wohnzimmer, wo es nicht ganz so dunkel war. Von draußen leuchtete die Straßenbeleuchtung herein.

      "Die Hauptsicherung ist raus", stellte Lynne fest.

      Und Jack erwiderte: "Tut mir leid, ich hätte wohl mit der hinteren Herdplatte besser aufpassen müssen. Wo ist der Sicherungskasten?"

      "Im unteren Flur. Aber ich kenne mich leider überhaupt nicht mit solchen Sachen aus..."

      "Ich mich dafür um so besser", meinte Jack. "Hast du eine Taschenlampe?"

      "Ja." Die Taschenlampe befand sich in der obersten Schublade einer Kommode. Lynne tastete sich dorthin und hatte sie wenig später in der Hand. Zum Glück waren die Batterien geladen.

      Jack nahm sie ihr aus der Hand.

      "Ich mach das schon", versprach er. Seine Hand tastete an ihrem Gesicht entlang. Lynne wollte etwas sagen, aber im nächsten Moment verschlossen seine Lippen die ihren. "Bis gleich", sagte er dann.

      Sie sah ihn als schattenhaften Umriss davongehen.

      Im nächsten Moment hörte sie, wie er die Tür öffnete und die Treppe hinabging.

      Und dann wartete sie darauf, dass jeden Moment das Licht wieder anging. Aber nichts dergleichen geschah. Es blieb dunkel.

      Als Lynne dann Schritte hörte, war sie etwas verwirrt.

      "Jack?", fragte sie. Sie tastete sich bis zur Küche vor und blickte den kleinen Flur entlang bis zur Wohnungstür, die halb offen stand. Das Licht im Treppenhaus schien ebenfalls nicht zu funktionieren.

      Der Strahl einer Taschenlampe leuchtete ihr direkt ins Gesicht. Sie war geblendet und konnte nichts sehen.

      "Jack, was soll das?", schimpfte sie, halb ärgerlich.

      Sie versuchte sich mit den Händen gegen das grelle Licht zu schützen und wich etwas zurück. "Jack, was ist los, warum machst du das? Warum ist das Licht nicht an?"

      Ein eisiges Gefühl schlich Lynne den Rücken hinauf.

      Noch einen halben Schritt machte sie rückwärts dann fühlte sie hinter sich eine Wand.

      Das Licht kam näher.

      Undeutlich sah sie die Gestalt eines Mannes auf sich zukommen. "Jack..."

      "Lynne...", murmelte eine dumpfe Stimme, deren Klang Lynne das Blut in den Adern gefrieren ließ. "Ich bin es, Bill. Oder William Delaney, ganz wie du willst."

      "Oh, mein Gott..."

      Lynne wich weiter zurück, tastete sich rückwärts die Wand entlang. Dann stolperte sie über irgendetwas, strauchelte und fiel zu Boden.

      Sie wollte sich aufrappeln, aber Bill war bereits bei ihr.

      Der Schein der Taschenlampe wirbelte wild herum. Für den Bruchteil


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