Der Akron Tarot. Akron Frey

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Der Akron Tarot - Akron Frey


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der in Beziehungen in erster Linie damit beschäftigt ist, sich selbst unabhängig vom Vater auszuprobieren und zu finden. Eine wirkliche Eigenständigkeit hat er dabei aber noch nicht erlangt.

      Umgekehrt

      Wir kommen mit unserer aggressiven Handlungsweise nicht zum ersehnten Ziel - die zielstrebig verfolgte Eroberung des anderen zum Beispiel wird uns bei der umgedrehten Karte nicht gelingen. Wenn wir unsere sexuelle Energie nicht bewusst lenken, sondern verleugnen, werden wir im Außen auf sie stoßen, zum Beispiel durch einen Menschen, der unser Liebeswerben brüsk zurückweist. Wütet die Energie in unserem Inneren weiter, führt sie zu einem zerstörerischen Verhalten. Wir verfügen dann über keine oder nur wenig Energie, unsere eigenen Ziele und Vorstellungen innerhalb einer Partnerschaft in die Tat umzusetzen, und geben uns dann dementsprechend passiv oder quälen uns mit Selbstvorwürfen und Versagensängsten. Richten wir die Aggressivität gegen andere, dann verhalten wir uns cholerisch oder unberechenbar, vielleicht sogar gewalttätig und versuchen, in der Partnerschaft oder unseren Freundschaften unseren Willen durchzusetzen. Auch hier wieder mahnt der umgedrehte Wagen, dass wir mit dem bloßen Willen und der Aggressivität nicht weiterkommen, sondern uns immer mehr vom eigentlichen Ziel unserer Mission - der Suche nach Vollständigkeit und Liebe - entfernen.

      Magie und Spiritualität

      Im persönlichen Erleben verheißt der Wagen eine Zeit, in der wir aktiv neue religiöse oder spirituelle Wege beschreiten und uns darin zurechtzufinden versuchen. Es fällt uns leicht, auf diesem Weg andere Menschen kennen zu lernen und von unserer Energie und Fähigkeit zu überzeugen. Dabei geht es uns weniger darum, zu tiefen spirituellen Erkenntnissen zu kommen, als vielmehr Neues zu entdecken und unsere Vorstellungen anderen gegenüber klar zu vertreten oder andere, vom eigenen Willen beseelt, auf die eine oder andere Weise fuhren zu wollen. Die männlich-kriegerische Triebnatur wird in spirituellen oder anderen Glaubensfragen oft abgelehnt oder gar verdammt: Aggressivität wird der Liebe entgegengestellt und die Wagen-Energie in ihrer Bindung an die polare Welt als Gegenpart zur religiösen Vergeistigung verstanden. Sie wird allerdings gerne genutzt, um für den Glauben zu kämpfen und gegen Andersgläubige zu Felde zu ziehen. Der Wagen im Bereich Magie und Spiritualität kann uns aber auch aufzeigen, dass wir in unserer Suche nach Erkenntnissen genau dann vorankommen, wenn wir es wagen, uns mit dem Archetypus des Kriegers in uns zu identifizieren und auseinanderzusetzen. Je offener wir anerkennen, dass wir diese Kraft besitzen, desto sicherer können wir sie leiten und durch sie den ersten großen Schritt auf dem männlichen Einweihungsweg machen.

      Umgekehrt

      Der Verlust von Erfolg, der droht, wenn der umgedrehte Wagen erscheint, kann uns bei der Rückbesinnung auf unsere eigentlichen Werte darauf stoßen, dass gerade im spirituellen Bereich viele Erfolge und fast alle Erkenntnisse nicht durch den Einsatz von Willenskraft, Ungeduld und Aktivität zu erreichen sind. Daher zeigt die Karte an, dass wir mit Aggressivität oder Zielstrebigkeit überhaupt nicht weiterkommen. Wege verschließen sich uns, Menschen wenden sich von uns ab und wir reagieren entweder übermäßig kampfbereit oder ziehen die Energie von außen ab, weil wir sie gegen uns selbst richten.

      VIII Die Gerechtigkeit

      Ausgleich, Balance, Objektivität

      Das Problem von Recht und Unrecht ist unsere eigene Vorstellung davon, was Sünde sei, nämlich ein vermeidbarer Fehler und nicht die logische Konsequenz eines übermächtigen psychologischen Prozesses zwischen Ich und Du. So streben wir immerfort nach Recht und Wahrheit, merken aber dabei nicht, dass das Unrecht so lange unvermeidlich ist, solange wir wollen, dass Recht geschieht (Unrecht versteckt sich oft im Unrecht der anderen, um sich im Bekämpfen der eigenen Spiegelbilder von seinem eigenen Recht zu überzeugen). In diesem Sinn sind unsere Gerechtigkeitsmodelle völlig sinnlos: Recht und Unrecht bekämpfen sich nicht gegenseitig, sondern sie ergänzen einander. Sie stellen zwei Seiten ein und derselben Wirklichkeit dar und ergeben erst in der Gesamtschau ein der Wahrheit entsprechendes Bild der Wirklichkeit. Das Böse ist nicht der Widerspruch zum Guten, das durch das Gute vermieden werden kann, sondern die eine Seite des Guten selbst, die wir vom Guten abgetrennt haben, damit die andere Seite als Gutes weiterexistieren darf.

       Baphomet — Tarot der Unterwelt

      Karte

      Auf der Karte Acht sehen wir eine zentrale Figur, die eine rote Kappe trägt, deren äußere Enden nach unten gezogen sind und somit die einst empfangene Inspiration über das, was richtig und falsch ist, in Form von kraftvollen Gedanken und Regelungen an die Welt weitergeben. Die rote Kopfbedeckung ist die Erinnerung an die geöffnete Mondsichel der Mutter, die sich als Gefäß der Inspiration begreift. Gleichzeitig mutet der Gesichtsausdruck auf dem Bild aber auch schwach und hilflos an, weil der Gerechte nicht merkt, welche kollektive Vorstellung sich über ihm aufgespannt hat, die er unbewusst zwischen seinen Fingern jongliert. Diese Konstruktion ist so fest zum Bestandteil seiner eigenen Eingebung geworden (die Waage als Symbol des Ausgleichs ist auf seiner Mütze montiert), dass der Denker gar nicht sehen kann, welche von seiner Kontrolle gesteuerten Kräfte sich von ihm unbemerkt über seiner Inspiration ausbreiten. Er ahnt nicht, dass Wahrheit nur das ist, was er sich zur eigenen Wahrheit gemacht hat: Recht oder Unrecht, Teufel oder Gott. Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheint, als würden die unbewussten Teile im Kleid der Archetypen scheinbar offen miteinander kommunizieren, so spielt sich alles außerhalb der Sichtweise des Individuums ab. Sie stellen jene einander beeinflussenden Kräfte des Unbewussten dar, die sich der bewussten Aufsicht entziehen, die sich aber trotzdem über das Denken manifestieren, und das bedeutet, dass unbewusste Teile im Kleid der Kontrolle versteckt und unbemerkt agieren.

      Der Mann auf dem Bild halt zwei Kugeln in der Hand, Symbol der Balance, die er sich wie einen Kopfhörer auf die Ohren drückt, und auf den Bällen balancieren Toth, der ein Henkelkreuz in die (von uns aus) rechte Waagschale legt, die sein Herz in der Linken aufwiegen soll, und Anubis, der das Ritual protokolliert. Diese Szene steht für die verdrängten Gefühle, die vom kontrollierenden Verstand erkannt werden wollen, schließlich stellen Anubis und Toth jene gegenüberliegenden, einander aufwiegenden Kräfte von Geist und Seele dar. Dabei kommt es zur folgenden Projektion: Anstelle seines Herzens erkennt Toth durch sein Henkelkreuz (Symbol des Wissens) seine eigene Gefühlsprojektion (sein Herz liegt in der Waagschale des anderen). Da jeder Spieler den anderen als Zielscheibe braucht, um den verdrängten Teil darauf zu projizieren, versucht jeder den Schatten des Mitspielers zu vergrößern, um das eigene Unerkannte in diesem manifestieren zu können. Das Opfer beispielsweise braucht, um seine Hingabe zu leben, nicht nur ein Unrechtsbewusstsein bei sich selbst, sondern auch den (scheinbaren) Gerechtigkeitssinn der anderen; genauso brauchen die anderen ein schuldiges Opfer, um ihre eigene Täterdisposition unter dem Kleid der Gerechtigkeit verstecken zu können.

      Gerechtigkeit sollte sich also immer wieder selbst in Frage stellen. Ziel wäre eine alle Widersprüche integrierende Vision, die die Grenzen der Sichtweise aufbricht, damit das übergeordnete Ganze hinter der Struktur einen Augenblick lang durchscheinen kann und die Gerechtigkeit zwingt, sich immer wieder zu öffnen, um das Ungerechte als abgespaltenen Teil wieder in sich aufnehmen zu können. Balance ist ein hochdramatisches Nullsummenspiel, wo der eine nur gewinnt, wenn der andere nicht verliert. Es funktioniert nur dann, wenn beide gewinnen, wenn also alles miteinander ausbalanciert ist. Das heißt auch, dass sich der Wille des einen als freier Wille nur dann definiert, wenn er die Anerkennung durch den anderen findet. Denn jede Person konstituiert sich selbst nur durch den Bezug zu einer anderen, was nichts anderes sagt, als dass sich das Ich durch das Du definiert, an dem es sich messen und ausrichten kann.

      Kontroverse

      Kronos als Hüter der Tradition

      Sie wagen es tatsächlich, Verehrtester, die Gerechtigkeit und ihre Organe als bare Spiegelungen verdrängter innerpsychischer und kollektiver Prozesse


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