Geh heraus, mein Volk!. Daniel Seidenberg

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Geh heraus, mein Volk! - Daniel Seidenberg


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bereits mehr als die Hälfte des Weges zurückgelegt. Der nächste Schritt dürfte ihm daher sicher einiges leichter gefallen sein, als wenn er direkt von Ur nach K’naan hätte aufbrechen müssen. Denn auch Avram war nur ein schwacher Mensch, und inzwischen immerhin schon 75 Jahre alt geworden. So liess ihn JAHWEH die erste Strecke in jungen Jahren unter der Führung seines Vaters Terach gehen. Unser himmlischer Vater hat auch uns schon auf so manchem Weg begleitet, dessen Sinn und Ziel wir nicht verstehen konnten. Erst wenn wir unsere Berufung erkennen und wahrnehmen, erschliesst sich uns mancher grösserer Zusammenhang, und wir begreifen, dass uns vieles im Verborgenen auf unsere Aufgabe vorbereitet hat.

      Und JAHWEH sprach zu Avram: Geh aus von deinem Land und von deiner Verwandtschaft und von deines Vaters Haus in das Land, das ich dir zeigen will! So will ich dich zu einem grossen Volk machen und dich segnen und dir einen grossen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 1. Mosche 12:1-2

      Der Name Charan bedeutet Reise oder Karawane. Dies weist darauf hin, dass diese Stadt nur eine Zwischenstation für Avram war und wie Ur als Knotenpunkt an einem wichtigen Handelsweg lag. Charan liegt im Südosten der heutigen Türkei, nahe der syrischen Grenze. Der Umzug dorthin dürfte für Avram bereits ein ziemlicher sozialer Abstieg gewesen sein, denn mit dem reichen und prächtigen Ur liess sich die staubige Karawanenstadt sicher nicht vergleichen. Nun sollte er selbst diesen Ort noch verlassen, um ans Ende der Welt zu ziehen, in eine unbekannte Gegend, in der halbwilde Stämme ein primitives Leben führten. Er, dessen Name Av-Ram ‹hoher Vater› bedeutete und der seine aussergewöhnlich schöne Frau nur Sarah, also Fürstin, nannte. Wir dürfen davon ausgehen, dass es über diesen Umzug einige Diskussionen gab im Hause Avram, über seine Nachteile, die Gefahren der Reise, was sie zurücklassen mussten und was sie dort erwarten würde. Von all dem aber lesen wir kein Wort in der Schrift, es schien der Aufzeichnung nicht wert zu sein. Was allein zählt ist, dass Avram gehorchte.

      Durch Glauben gehorchte Avram, als er berufen wurde, nach einem Ort auszuziehen, den er zum Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme. Ebräer 11:8

      Es ist wohl kein Zufall, dass gerade der Brief an die Ebräer auf Avrams Auszug Bezug nimmt. In K’naan wurde Avram erstmals ein Ebräer genannt (1.Mo.14:13). Diese Bezeichnung ist abgeleitet von dem Verb ‹abar› – hinübergehen, überschreiten. Denn Avraham war als einer bekannt, der von weither von jenseits des Euphrat herüber gekommen war. Er hatte den Dunstkreis Babylons verlassen, um in diese einfache Gegend zu ziehen. Auch in Ägyten wurden seine Nachkommen Ebräer genannt, lange bevor man sie Israeliten nannte. So sind auch die Kinder im Geiste Avrahams solche, die ihr Vaterhaus und ihr Land verlassen, um ihr Erbe anzutreten, und die nicht wissen, wohin ihre Reise führen wird, in ein Land, das sie nie zuvor gesehen haben. Denn auch sie ruft JAHWEH heute, Babel zu verlassen, den Ort an dem das Fundament der Rebellion gegen JAHWEH gelegt wurde.

      Als JAHWEH Avram berief, hat er nicht nur verheissen, ihn selber zu segnen und zu vermehren, sein Segen sollte so überfliessend werden, dass er alle Völker auf dieser Welt erreichen würde. Tatsächlich hat kein anderes Volk der Menschheit auch nur annähernd so viel Segen gebracht wie die Nachkommen Avrahams, Jizchaks und Jaakovs. Die Weisungen der Torah (5 Bücher Mose), welche JAHWEH Mosche auf dem Horeb gab, haben die Rechtsordnungen der freien Welt massgeblich geprägt, denn die Bibel ist das meistgelesene Buch der Welt. Auch der Humanismus hat seine Vorstellungen von Menschenwürde aus der Ethik der Bibel abgeleitet. Der Nobelpreis, die höchste von Menschen verliehene Ehrung, geht jeweils an solche, die Hervorragendes im Dienste der Menschheit geleistet haben. Mehr als ein Viertel dieser Preise gingen an Juden. Im Verhältnis zu ihrem geringen Anteil an der Weltbevölkerung (1:500) werden sie demnach über 125 mal häufiger ausgezeichnet als Angehörige anderer Völker. Denn unzählige jüdische Künstler und Wissenschaftler haben Bedeutendes geschaffen und bahnbrechende Fortschritte in Medizin und Technik erzielt. Und Jeschua, der Maschiach, welcher auch der heidnischen Welt JAHWEHS Heil gebracht hat, ist der König der Juden.

      Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dir fluchen; und durch dich sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden! 1. Mosche 12:3

      Als die USA Anfang des 20. Jahrhunderts das Engagement der Briten in Nahost ablösten, wiederholte sich dasselbe: Genau in dieser Zeit, als sie IsraEl unterstützten, stiegen sie zur Supermacht Nr.1 empor. Seit sie aber immer stärker auf die ‹berechtigten Interessen› der Araber Rücksicht nehmen und für eine Aufteilung von ‹Erez IsraEl› eintreten, sind ihre Tage sowohl in wirtschaftlicher als auch in politischer und militärischer Hinsicht gezählt. Das einstmals reiche Amerika ist zum grössten Schuldner der Welt geworden und ist im Irak und in Afganistan in blutige Kriege verstrickt, die täglich viele Menschenleben und immense Summen kosten, das Ansehen Amerikas massiv beschädigen und erst noch nicht zu gewinnen sind. Auch moralisch zerfällt das führende christliche Land der Welt in erschreckendem Tempo. Amerikas Pornoindustrie ist weltweit die grösste, und nichts ist ihr heilig.

      Deutschland war Anfang des 20. Jahrhunderts das kulturelle und intellektuelle Zentrum Europas mit weltweitem Rang. Die Juden konnten sich entfalten und leisteten einen grossen Beitrag in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Dann kam Hitler und mit ihm die schlimmste Verfolgung des jüdischen Volkes seit Menschengedenken, die in der Shoa (Holocaust) mit sechs Millionen zu Tode gefolterten oder ermordeten Juden ihren schrecklichen Höhepunkt fand. Wenige Jahre später versank Deutschland in Schutt und Asche. Es wurde für Jahrzehnte geteilt und hat nie mehr zu seiner einstigen Bedeutung zurückgefunden. Auch die übrigen Länder Europas, welche dem unbeschreiblichen Leid der Juden während des ganzen Krieges tatenlos zusahen, zahlten einen hohen Preis.

      Die Araber haben Jahrzehnte der Entwicklung verpasst, weil sie ihre Energie stattdessen lieber in eine sinnlose Feindschaft gegen IsraEl investierten. Trotz ihres immensen Ölreichtums, der ihnen ständig Unsummen in die Kassen spült, blieb ihre Wirtschaftsleistung völlig unbedeutend, lebt ein Grossteil ihrer Bürger als rückständige Analphabeten in tiefer Armut und in den meisten ihrer Länder werden die Frauen, also die Hälfte der Bevölkerung, massiv unterdrückt und haben kaum Rechte. Für die Palästinenser gilt all dies noch im Besonderen. Trotz eines permanenten Zustroms von Milliarden an Hilfsgeldern aus aller Welt kommen sie nicht vom Fleck. Denn seit der Gründung IsraEls haben sie die Vernichtung des Judenstaates zu ihrem wichtigsten Ziel gemacht, dem sie sogar ihre eigenen Frauen und Kinder opfern, welche sie mit Sprengstoff beladen als Selbstmordterroristen


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