Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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klaren Kopf. Des gefällt mir. Du hast ihr schon gezeigt, daß sie dir gefällt, als du mit ihr spazierengegangen bist. Uns gefällt des Madl auch. Joschka, schau’ deine Mutter an. Sieh, wie sie die Rosi anstrahlt. Ich bin sicher, daß sich die beiden gut verstehen werden. Ich mache dir einen Vorschlag. Die Rosi zieht hier ein. Dann gibst du ihr Zeit, die Zeit, die sich die Rosi auch hat nehmen wollen. Also die sechs Wochen. Dann hat des Madl auch mehr Klarheit in ihrem Herzen.«

      »Gut! Vielleicht kommt die Rosi ja vorher auf mich zu und gibt mir ein Zeichen, daß ich ihr meine Liebe gestehen darf und Hand in Hand mit ihr durchs Dorf gehen kann. Bist du damit einverstanden, Rosi?«

      »Ja, Joschka! Danke! Ich danke euch allen!«

      »Bub, dann ist alles gesagt. Dann wollen wir wieder an die Arbeit gehen!«

      »Ja, Vater!«

      Joschka und Niklas standen auf. Joschka warf Rosi noch einen sehnsuchtsvollen Blick voller Liebe zu. Rosi lächelte warmherzig zurück. Dann gingen die beiden hinaus.

      Rosi stand auch auf.

      »Laß mich dir helfen, das Geschirr zu spülen, Bäuerin!«

      »Des mache ich schon alleine! Jetzt schaust, daß du bei den Schöllers deine Sachen holst. Aber vorher kommst mal her!«

      Dann schloß die Trudi Rosi in ihre Arme.

      »Du gefällst mir gut, Rosi! Bist ehrlich! Kannst auch hart zu dir selbst sein. Ein Leben auf einem Hof kann hart sein, sehr hart sein. Du bist dafür gewappnet. Ich hoffe, daß aus meinem Buben und dir ein schönes Paar wird. Sollte es nicht so sein, dann wollen wir Freundinnen sein.«

      »Das ist ein guter Pakt, Trudi! Danke! Du bist eine wunderbare Frau. Ihr seid eine liebe Familie. Wenn ich vielleicht eines Tages dazu gehöre, dann werde ich sicher glücklich werden. Doch es ist noch keine Woche her, daß ich mein Brautkleid abbestellt habe.«

      Die Bäuerin streichelte Rosi über die Wange.

      »Mein Madl! Da verstehe ich dich vielleicht besser als die Mannsbilder. Wenn du mit mir über etwas reden möchtest, dann habe ich immer Zeit für dich und ein offenes Ohr.«

      »Danke, Trudi!«

      Rosi zögerte einen Augenblick. Dann sagte sie leise:

      »Es gibt schon etwas, worum ich dich bitten möchte.«

      »Ja?«

      »Du mußt mich ein bisserl einführen in die Arbeiten auf einem Hof. Ich komme aus der Stadt. Meine Eltern haben nur einen kleinen Blumengarten. Wenn das mit mir und Joschka… du verstehst schon. Ich will meine Rolle auch ausfüllen können.«

      »Wenn es dich beruhigen tut, dann nehme ich dich ein bisserl an die Hand. Aber ich bin sicher, daß du es schaffst. Das sagt mir meine Menschenkenntnis. Was du nicht weißt, des kannst lernen. Schau, die Anna, die ist Bankerin gewesen. Jetzt ist sie eine tüchtige Hüttenwirtin an Tonis Seite.

      Des kommt alles von alleine. Entscheidend im Leben ist immer, daß man eine Arbeit machen will. Dann liebt man diese Arbeit, und ist sie auch noch so schwer. Man wächst rein und es geht einem dann gut von der Hand.«

      Trudi nahm Rosi bei der Hand und nötigte sie, sich noch einmal zu setzen.

      »Weil wir beiden Weiber gerade so schön reden, dann will ich dir gleich was sagen.«

      Trudi lächelte Rosi an.

      »Weißt, ich habe als Bäuerin hier auch ein bisserl Bammel – schon immer gehabt –, schon seit unser Bub groß ist.«

      Rosi sah Trudi mit großen Augen an. Sie verstand nicht, auf was die Unterbühlerbäuerin hinaus wollte.

      »Rosi, ich rede von der Angst, wie des wird, wenn es dann nach der Heirat eine Jungbäuerin auf dem Hof gibt. Es gibt Höfe, da funktioniert des überhaupt net zwischen den Weibern. Aber bei dir, da ist mir net Angst. Wir werden uns gut verstehen – wenn – naa, du weißt schon. Kannst sicher sein, daß ich net die böse und eifersüchtige Schwiegermutter sein werde. Ganz im Gegenteil! Ich hatte ja nur einen Buben. Wie gern hätte ich auch ein Madl gehabt! Doch es hat net sollen sein. Jetzt – also, ich denke – ich will dir net vorgreifen – ich will dir nur sagen, daß ich mich freue, dich hier zu haben und noch mehr freuen werde, wenn du zur Familie gehörst. Ich verspreche dir, wir zwei, ja, wir zwei Weiber, wir werden es uns schön machen. Verstehst, was ich dir sagen will?«

      Rosi nickte Trudi zu und lächelte sie warmherzig an.

      »Dann werde ich meine Sachen holen. Ich fahre auch gleich auf dem Bürgermeisteramt vorbei und rede mit Fellbacher.«

      Rosi mußte herzlich lachen. Sie erzählte Trudi von Fellbachers Bemerkung, daß er sie schon in Gedanken als neue Mitbürgerin registriert hatte.

      Dann ging Rosi hinaus, stieg in ihr Auto und fuhr zu den Schöllers.

      *

      Die Angelegenheit mit den Schöllers war schnell geregelt. Rosi packte ihre Sachen. Frau Schöller lieh ihr einen Koffer. Darin packte Rosi die Sachen, die sie im Trachten- und Andenkenladen Boller gekauft hatte. Das Ehepaar Schöller wünschte ihr alles Gute. Dann fuhr Rosi zum Bürgermeister.

      Die Tür vom Vorzimmer zu seiner Amtsstube stand offen. Fritz Fellbacher winkte sie herein.

      »Komm ruhig herein, Rosi! Mein Vorzimmermadl hat Urlaub. Da muß ich alleine zurechtkommen. Setze dich! Magst einen Kaffee? Er ist ein bisserl dünn geworden. Sogar den Kaffee muß ich selbst machen. Aber des lerne ich schon noch. Doch zu allererst: Was kann ich für dich tun?«

      Während der Bürgermeister eine Tasse und einen Löffel holte, sagte Rosi:

      »Ich will mich hier in Waldkogel anmelden! Mir gefällt es hier, und ich will hier bleiben!«

      Bürgermeister Fellbacher stellte die Kaffeetasse ab und rieb sich die Hände.

      »Des habe ich geahnt, daß du hierbleibst! Du wirst des net bereuen. Waldkogel ist ein schöner Ort, ein wunderschöner Flecken Erde. Dann wollen wir des sofort amtlich machen! Mei, des ist eine Freude!«

      Fellbacher durchwühlte alle Schubladen des Schreibtischs im Vorzimmer, bis er die Formulare gefunden hatte.

      »So, dann will ich mal sehen! Was muß da eingetragen werden?«

      Rosi holte ihren Personalausweis aus der Handtasche und legte ihn dem Bürgermeister Fellbacher auf den Schreibtisch. Er zog seine Brille auf und füllte die Zeilen auf dem Formblatt aus.

      »So! Neue Anschrift! Dann hast du dich jetzt dauerhaft bei den Schöllers eingemietet?«

      Rosi errötete und schüttelte den Kopf. Fellbacher schaute über den Rand seiner Brille.

      »Ich habe eine neue Bleibe gefunden auf einem Hof. Ich will es so sagen: Es wird ein wenig wie in einer Wohngemeinschaft sein, in den nächsten Wochen. Dannach wird man weitersehen. Ich bitte Sie, daraus keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.«

      »Aha! Gut versprochen! Ich ziehe keine voreiligen Schlüsse. Aber raten darf ich? Des ist der Unterbühler Hof! Richtig?«

      »Richtig!«

      Bürgermeister Fritz Fellbacher schmunzelte. Er blickte mehrmals von dem Blatt auf, während er die Adresse eintrug. Er sagte aber nichts.

      »So, jetzt mußt du hier nur noch unterschreiben! Dann bist du eine Bürgerin von Waldkogel!«

      Rosi unterschrieb. Fellbacher schüttelte ihr die Hand.

      »Des war eine gute Wahl! Wirst sehen, daß du hier glücklich wirst. Wir haben auch so ein kleines Begrüßungsheft für jeden, der neu hierherzieht. Doch weiß der Geier, wo des Madl des versteckt hat! Wenn ich die Broschüre finde, dann bringe ich sie gleich vorbei.« Fellbacher stöhnte.

      »Normalerweise habe ich eine Urlaubsvertretung. Doch die kann auch net. Des ist eine junge Mutter und ihr Kindl ist krank geworden.«

      Fellbacher schaute Rosi an.

      »Mei,


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