Alles Liebe - zum Fest der Hiebe. Tobias Bachmann

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Alles Liebe - zum Fest der Hiebe - Tobias Bachmann


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– was?« Seine Beine spannten sich an und er öffnete nun auch das zweite Auge. Hellwach und aufmerksam. Es war beeindruckend, wie gebieterisch er zu schauen verstand.

      »Du Scheusal! Erst machst du mich heiß und dann willst du mich schmoren lassen!« Sabrina versuchte sich der Umklammerung seiner Beine zu entwinden, doch umsonst. »Ah, ich bin also ein Scheusal«, brummte er und klatschte ihr auf den Po. »Nun, dann werde ich also noch ein wenig weitermachen und dir zeigen, was es bedeutet, frech zu sein, vom Lustschmerz heiß zu werden und sich dann willig zu unterwerfen!«

      Es war völlig verrückt, aber seine Worte versetzten sie in tiefstes Entzücken, obwohl ihr gleichzeitig ein wenig bange vor dem war, was er offenbar noch vorhatte. »Du brauchst eine intensivere Abreibung. Lass uns rübergehen.«

      Er packte sie mit beiden Händen, stellte sie auf die Füße und schob sie vor sich her, über den Flur in ein anderes, kleineres Zimmer.

      Sabrina stockte der Atem. Diesen Raum hatte er ihr bei der Wohnungsführung vorenthalten. Wie war es nur möglich, dass sie diese Tür übersehen hatte?

      Abgesehen von einem Strafbock in der Mitte war der Raum fast leer. Ein schmaler Schrank, ein paar Haken an den Wänden, das war alles. Decke und Wände waren dunkelrot gestrichen, der Boden bestand aus schwarzem Laminat, vor dem Fenster hing ein schwerer schwarzer Vorhang. An den Haken warteten Teppichklopfer, Rohrstöcke und anderes Gerät auf ihre Verwendung.

      Sabrinas Knie drohten einzuknicken. »Nein«, hauchte sie. Ihr Herz blieb fast stehen vor Schreck. Zwischen Lesen und Erleben klaffte nicht nur eine Lücke, sondern ein ganzer Krater. Sie war absolut nicht der Typ für solche SM-Spiele.

      Als Jo sie voranschob, leistete sie keinen Widerstand. In ihrem Kopf war ein großes Loch, als schnitte seine Berührung sie vom Zugang zu ihrem Gehirn ab. Verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg aus der Situation. Vielleicht sollte sie das Safeword gebrauchen und darauf bauen, dass es nicht nur eine leere Hülle zu ihrer Beruhigung gewesen war, sondern tatsächlich dem Abbruch seines Spiels diente. Und wenn nicht?

      Jo gab Sabrina nicht die Zeit, ihre Gedanken zu ordnen. Er schob sie bäuchlings über den Bock, spreizte mit geübten Händen ihre Schenkel und band sie an den Beinen des Strafbocks fest. Sie wollte sich wehren, sie wollte ihm widerstehen – aber sie schaffte es nicht. Selbst ohne Worte strahlte er nur durch die Art, wie er sie anschaute und seine Hand auf ihren Rücken legte, soviel Autorität aus, dass ihr Widerstand in sich zusammensackte. »Verspann dich nicht«, sagte er zärtlich und streichelte ihr über den Rücken. Dann fühlte sie, wie seine Finger sanft auf der Innenseite ihrer Schenkel entlangfuhren, sich ihrem Zentrum näherten – und seine Zunge sinnlich ihre intimsten Zonen erkundete.

      In dieser Position, ihm noch mehr als zuvor ausgeliefert, floss Sabrina geradezu über. Sein Mund saugte sich fest, seine Zungenspitze liebkoste ihre Perle und sie war außer sich vor Lust, stöhnte, wimmerte, quiekte. Ihr Höhepunkt nahte – doch Sekundenbruchteile bevor es dazu kam, hörte er auf. Nein, protestierte alles in ihr, aber sie brachte auch jetzt kein Wort über die Lippen. »Untersteh dich zu kommen!«, drohte er leise. »Du kommst erst, wenn ich es dir erlaube.«

      Sabrina hätte am liebsten laut aufgelacht. Wie sollte das denn gehen? Sie hatte noch niemals versucht, ihren Orgasmus zurückzuhalten. Sie war froh, wenn sie überhaupt einen hatte.

      Es war berauschend, wie Jo Besitz von ihr ergriff und ihre Lust zu höchstem Entzücken erweckte. Was das betraf, war sie alles andere als verwöhnt. Er wartete ihre Antwort überhaupt nicht ab, sondern fuhr fort, sie zu streicheln, zu lecken und in ihre Spalte zu züngeln.

      Seine Forderung war völlig unannehmbar. Den Orgasmus zurückhalten? Das begierige Ziehen in ihrer Vagina hob zu einem tosenden Vulkanausbruch an und dann war es auch schon geschehen. Sabrina ließ ihrer Lust mit einem befreienden Schrei ungehemmten Raum. Doch kaum war dieses wunderbare Gefühl im Abklingen, ihr Körper in matter Kraftlosigkeit entspannt, riss ein brennender Schmerz ihren Kopf empor. »So so, du bist also ungezogen, hemmungslos, ungehorsam. Ich hatte dir doch verboten zu kommen!«

      Sabrina gab einen spitzen Schrei von sich. Der Schmerz schien ihr unerträglich, er war kurz, dafür aber intensiv. Das Feuer, das sie gelöscht glaubte, loderte nun erneut umso heftiger in ihrem Unterleib auf.

      In dem kurzen Moment, in dem sie sich der Erschöpfung hingegeben hatte, die der Befriedigung folgte, hatte Jo sich ausgezogen. Der lederne Gürtel, der seine Hose gehalten hatte, schwang durch die Luft und brannte sich in Sabrinas sensible Haut. Es war zu viel. Dies war nun entschieden zu viel. »Aua!« Ob der Gürtel Striemen hinterlassen würde, wusste sie nicht. Aber es fühlte sich so an.

      »Hatte ich dir erlaubt, zu kommen?«

      »Nein, aber du verla…« Der erneute Schmerz, dem ein intensives Verlangen folgte, unterbrach ihre Antwort.

      Auf einmal spürte sie seine Erektion, die sich gegen ihre heiße Haut presste. Bereit zu allem. Sich zwischen ihre Schenkel drängte, mit der Spitze an ihrem Eingang schnupperte. Er würde sie jetzt einfach nehmen, wehrlos wie sie war und sie bebte vor Erwartung.

      Eine Hand strich ihr die Haare aus dem Gesicht und sein Mund war ihrem Ohr ganz nah. »Sag es, meine kleine widerspenstige Buchhändlerin. Bitte mich darum.«

      Sabrina wimmerte kläglich. Es war erniedrigend, aber es war auch aufregend. Und ganz offensichtlich war es der einzige Weg zu bekommen, wonach es sie in diesem Augenblick am meisten verlangte. »Bitte«, ächzte Sabrina. »Bitte nimm mich. Fick mich. So fest und hart wie du kannst.«

      Jo lachte dröhnend und dann drang er in sie ein. Langsam, immer mehr, tief und füllte sie ganz aus. Sabrina stöhnte laut, als ihre Vagina kontraktierte, sich eng um sein zuckendes Geschlecht zog. Jos Erektion erschien ihr gewaltig, wie ein riesiger Eindringling in ihr Allerheiligstes, oder war das nur ihre eigene Erregung, die so unglaublich war, dass sie ihn genau so und nicht anders fühlen wollte? Sie war in diesem Moment sein Besitz und es spielte keine Rolle, ob dies ein Spiel war. Es war erotisch, aufregend, alles andere in den Schatten verdammend.

      Ihr zweiter Orgasmus raubte ihr fast den Verstand. Es war das Elementarste, was sie je erlebt hatte. Ihre von der Züchtigung sensibilisierte Haut jagte ihr kleinste Schmerzschauer über Po und Schenkel, doch zugleich lief sie über. Ihre Scham und ihre Schenkel waren nass vor Lust. Sie kam noch mal und noch mal, schrie sich vor Verlangen heiser, aber Jo hörte nicht auf. Er packte ihre Haare, zog ihren Kopf nach hinten, hielt mit den Fingern der anderen Hand ihren Po und vögelte sie hart, in einem besitzergreifenden Ritt. Bis er endlich selbst kam.

      Noch ein wenig benommen fand sich Sabrina wenig später in seinem Arm wieder, in seinem Bett, unter eine weiche Decke gekuschelt. Bis zur absoluten Erschöpfung und Aufgabe ausgelaugt und dabei von einem glückseligen Taumel erfüllt.

      »Nun, meine unschuldige kleine Buchhändlerin …«, murmelte Jo sanft in ihr Ohr. »Hat dir meine Einführung in unbekannte Lust gefallen?«

      »Ja sehr, du Verführer«, murmelte Sabrina, noch ein wenig benommen.

      »Dann werd‘ mal wieder wach. Frohe Weihnachten«, sagte er und reichte ihr ein in goldene Folie eingepacktes Geschenk.

      »Danke!« Sabrina richtete sich auf. Auf sein Geschenk, das sich in ihrer Handtasche befand, durfte er noch ein wenig warten. Zuerst wollte sie wissen, was er ihr geschenkt hatte. Ungeduldig zerfetzte sie das Papier. Eine rote Augenbinde und ein paar rot gepolsterte Handschellen ließen keine Zweifel aufkommen, wofür dieses Geschenk gedacht war. »Danke«, wiederholte Sabrina und zwinkerte ihm zu.

      Er lachte und gab ihr einen Kuss. »Nun lass uns aufstehen und schnell noch das Wohnzimmer ein wenig weihnachtlich dekorieren, ich habe Kugeln und so Zeug, mit denen du bestimmt besser umgehen kannst als ich. Und dann essen wir etwas Leckeres.«

      Als sie erstaunt die Augenbrauen hochzog, lachte er. »Nein, ich werde nicht selbst kochen. Ich kann zwar vieles, aber das gewiss nicht, und ich will dich an Weihnachten auf keinen Fall verhungern lassen. Ich habe etwas bestellt.«

      »Und dann kommt der Weihnachtsmann, aber nur zu artigen Männern …«, erwiderte Sabrina und freute sich schon auf sein erstauntes


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