Mein Cyborg, der Rebell. Grace Goodwin

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Mein Cyborg, der Rebell - Grace Goodwin


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ich werde Sie in die Zelle stecken, bis Sie sich beruhigt haben.“ Er streckte die Finger hoch und legte sie mir fast an die Lippen, als ich noch einmal Luft holte, um zu widersprechen. Der Schock über diese Beinahe-Berührung ließ mich innehalten, und er fuhr fort. „Es geht nicht nur um Sie, sondern auch um die Männer. Sie sind beinahe rasend vor Begehren, Sie in Besitz zu nehmen. Die Basis reibt sich auf, lange Jahre harter Arbeit und Disziplin lösen sich an den Bruchstellen auf, und alles nur wegen einer gefährtenlosen Frau. Die erste und einzige Mission, auf die ich Sie geschickt habe, endete in einer Katastrophe. Vergessen Sie denn so schnell?“

      „Nein.“ Ich hatte keinen einzigen Moment dieses Fiaskos vergessen. Zwei Prillon-Krieger hatten beschlossen, dass sie mich in Besitz nehmen würden, während wir unterwegs waren. Der Atlane und zwei weitere Prillon-Krieger auf der Mission weigerten sich, zuzulassen, dass sie mir zu nahe traten. Ein riesiger Kampf brach aus, der Atlane ging in Biest-Modus und zerstörte zwei kleine Kreuzer im Hangar, bevor genug Männer zur Stelle waren, um den Kampf aufzulösen. Und all das hatte nichts mit dem eigentlichen Kampf zu tun, in den wir geschickt worden waren. „Befehlen Sie ihnen doch einfach, dass sie mich in Ruhe lassen sollen.“

      „Sie sind keine Menschen, Gwendolyn. Sie können nicht von ihnen erwarten, dass sie sich so verhalten, wie es Menschenmänner auf der Erde tun würden. Sie sind Koalitionskrieger, und sie verlieren die Beherrschung bei dem Gedanken daran, dass Sie gefährtenlos und schutzlos auf der Basis herummarschieren. Es widerstrebt unserer Natur zutiefst. Ich werde es nicht länger dulden. Das kann ich nicht.“ Den letzten Satz fügte er mit endgültigem Nachdruck hinzu.

      „Also werden Sie sie einfach so um mich kämpfen lassen? Und alles geht an den Gewinner?“, fragte ich, fassungslos.

      Bei dem Gedanken drehte sich mir der Magen um. Bei allen vier Männern handelte es sich zwar um gutaussehende, beeindruckende Prachtexemplare, aber keinen von ihnen würde ich je in Erwägung ziehen. Und er stand in der Tribüne. Mein Blick kreuzte sich mit dem von Mak, dem heißen, schweigsamen Atlanen, als ich ihn in der Menge erblickte. Und ein Blick reichte aus, um meine Nippel hart weren zu lassen, meine Pussy vor gieriger Vorfreude darauf, gefickt zu werden, zucken zu lassen. Von ihm. Oh ja, er war ganz intensiv, ganz Alien. Verdammt, das war jeder hier auf der Kolonie, aber Mak hatte etwas an sich, das ihn anders machte, das mich scharf machte.

      „Absolut nicht“, sagte der Gouverneur. „Ich habe von meiner Gefährtin viel gelernt.“ Er wandte sich zu Rachel, die lächelte und an seine Seite trat. Er hob den Arm, sodass sie sich an seine Seite schmiegen konnte, dann legte er ihn um ihre Schultern, und seine Finger streichelten sie geistesabwesend. „Sie werden einen Gefährten auswählen. Es gibt keinen Mann hier, der Sie verweigern würde.“

      Die Menge jubelte zustimmend, und ich fühlte mich wie ein Insekt unter der Lupe. Jedes männliche Auge in der Menge war nun ausschließlich auf mich gerichtet. Rief mir entgegen. Lockte mich mit Muskelschau oder feurigen Blicken. Guter Gott. Der Gouverneur hatte gerade ein Monster freigesetzt.

      „Also gut, in Ordnung. Ich suche mir meinen Gefährten selber aus.“ Ich nickte knapp, erleichtert. „Gut. Wenn es sonst nichts gibt, dann gehe ich mal.“

      Als ich einen Schritt auf das Tor zu machte, das ich aufgestoßen hatte, rief er aus: „Sie werden Ihren Gefährten jetzt gleich auswählen. Hier und jetzt. Bevor Sie die Arena verlassen.“

      Ich erstarrte, dann wirbelte ich auf dem Absatz herum. „Jetzt gleich?“

      „Jetzt gleich“, wiederholte er. „Sie brauchen einen Gefährten, müssen in Besitz genommen und markiert werden, damit der Rest der Männer weiß, wem Sie gehören—“

      „Wem ich gehöre?“, sagte ich, aber er fuhr fort, als hätte er nichts gehört.

      „—und nicht länger den Drang verspüren, im Speisesaal zu kämpfen, im Außenhof oder hier in der Arena.“

      „Ist das Ihr Ernst?“

      Er nickte entschieden. „Absolut. Wählen Sie einen Gefährten, oder es wird einer für Sie gewählt.“

      „Gut so. Tu, was der Gouverneur dir sagt. Dann hast du vielleicht genug zu tun, und musst unser Privatquartier nicht mehr auseinander nehmen“, warf Tyran ein, der inzwischen neben Kristin stand. Sie verdrehte die Augen über ihren Gefährten und zwinkerte mir zu.

      „Jetzt gleich“, sagte der Gouverneur noch einmal in Ausübung seiner Autorität, und nutzte das Beispiel meiner Zerstörung des Wohnbereichs von jemand anderem als weitere Begründung für seine Eile. Er hob die Hand, um die Menge zum Schweigen zu bringen, und die Lautstärke wechselte in wenigen Sekunden von Kampfgetümmel zu Bibliothekatmosphäre, während mich jeder anwesende Mann mit Hoffnung in den Augen anblickte.

      Ich warf einen kurzen Blick in die Tribüne hoch. Fand Makarios. Wandte den Blick wieder ab.

      Jeder anwesende Mann, außer einem.

      Verdammt. Makarios machte ein mürrisches Gesicht, die Arme vor der Brust verschränkt, seine Miene steinern und unentzifferbar. Er hätte genauso gut Farbe beim Trocknen zusehen können. „Aber—“

      „Sobald Sie einen Gefährten haben, werden Sie nicht länger die Ursache für so viel Unruhe sein. Sie werden wieder in den aktiven Einsatz gesteckt und dürfen auf Missionen ausrücken“, fügte er hinzu.

      Ich biss mir bei dieser Aussage in die Lippe. Das verdammte Zuckerbrot.

      Ich senkte den Kopf und blickte ihn durch die Wimpern hindurch an. Also gut, ich biss an. „Lassen Sie mich das ein für alle Mal klarstellen. Ich suche mir einen Gefährten, und dann kann ich wieder auf Missionen gehen und sogar den Hive bekämpfen.“

      „Das ist korrekt.“

      Er hätte das nicht gesagt, wenn es nicht stimmen würde. Er war der Gouverneur, zum Teufel. Und er hatte es vor einem ganzen Haufen Leute laut ausgesprochen. Vor Zeugen. Jetzt konnte er das nicht wieder zurücknehmen.

      Ich konnte nicht einen Tag länger hier auf der Kolonie bleiben, festsitzen. Die Gelegenheit war zu groß. Ich brauchte nur einen Gefährten. Was machte es schon? Wir konnten ficken und Spaß haben, und dann konnte ich auf Missionen gehen. Mein eigenes Ding tun. Keine Bindung, nur ein wenig Vergnügung. Jeder einzelne dieser Kerle würde gut im Bett sein. Aber nur einer machte mich scharf darauf, mich dorthin zu beeilen. Und zwar gleich.

      Noch besser, es war weithin bekannt, dass er überhaupt keine Gefährtin wollte. Ich konnte es nicht brauchen, mich von einem überfürsorglichen, besitzergreifenden Alpha-Männchen rumkommandieren lassen zu müssen, der meinte, ich gehörte ihm. Ich brauchte Freiheit und eine heiße Runde auf der Matratze.

      Ich weigerte mich, in die Tribüne hoch zu blicken, konzentrierte mich auf den einen, der mich scharf machte, der mir die Zeit zwischen Missionen mit Orgasmen füllen konnte. Der Gedanke daran...und der Gedanke an Maks Händen an mir, seinen Schwanz in mir, ließ mich vor Lust verbrennen.

      Seine Augen, hell und durchdringend, würden in meine blicken, während er in mich stieß. Seine Haut war gebräunt, sein Kiefer scharfkantig. Sein Haar etwas zu lang für einen Militär-Schnitt, was ihn von den anderen abhob. Selbst in der standardmäßigen Koalitions-Uniform stach er aus der Menge hervor. Größer als die anderen Atlanen, war er ein schweigsamer, grimmiger Riese, und ich wollte ihn ergründen und herausfinden, wie er war. Was ihn scharf machte. Was ihn auflodern ließ.

      Nichts an ihm machte deutlich, ob er nun allen Gerüchten zum Trotz vom Koalitions-Militär war, oder überhaupt ein Kämpfer. Aber ich glaubte den Gerüchten. Und diejenigen, die sich damit auskannten, sagten, dass er ein Rebell und Schmuggler von Rogue 5 war. Dass er Gesetze genauso leichtherzig brach wie Schädel. Dass sein Ehrenkodex und seine Loyalität seiner Legion gehörten, auf dem zugehörigen besiedelten Teil des Rebellenmondes über dem Planeten Hyperion. Dass er anders war. Einzigartig. Alleine in der Galaxis. Der einzige seiner Art.

      Genau wie ich.

      Ich stemmte meine Hände in die Hüften. Heißer Sex. Ohne Bindung. Wir würden beide bekommen, was wir wollten. „In Ordnung.“


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