Destiny. Grace Goodwin

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Destiny - Grace Goodwin


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bewegte mich wie ein Schatten; binnen Sekunden war ich in einem anderen Raum verschwunden und schloss geräuschlos die Tür.

      Dieser durchgeknallte Höhlenmensch. Allem Risiko zum Trotz—er hätte verschwinden sollen, wie er reingekommen war, nämlich durchs Fenster und am Spalier entlang—hörte ich, wie er die Tür vom Büro der Oberpriesterin öffnete und auf den Flur trat. Zu spät. Ich war verschwunden. Dieser Flur allein hatte zwanzig Türen. Um mich zu finden, würde er jede einzeln prüfen müssen, und ich war bereits durch einen kleinen Durchgang ins Nebenzimmer geschlüpft. Entweder konnte er sich mit den Streifen anlegen, die stichprobenartig die unteren Etagen patrouillierten, oder er könnte durchs Fenster abhauen und an den Reben runterklettern.

      Nicht mein Problem. Nix war ein großer Junge … in jeder Hinsicht. Er war auf eigene Faust reingekommen. Also würde er auch wieder herausfinden.

      Mit einem Grinsen verschwand ich in der Dunkelheit, zurück zu meinem Quartier. Eher würde ich riskieren hier ertappt zu werden, als mich mit diesem besitzergreifenden Typen herumzuplagen. Sollte er mich in die Finger kriegen, dann würde er mich zweifellos über die Schulter werfen und in den Palast zurückschleppen.

      Sie könnten ihn schnappen, wenn er den Wachleuten aber mit diesem Partner-Gefasel kam, dann würden sie ihn wahrscheinlich laufenlassen. Sein Schwanz war nach unserem kleinen Techtelmechtel nicht mehr abgeschwollen und das allein würde ihm als Beweis ausreichen. Und, sollte er mich irgendwie über seine Schulter hieven, dann würde meine Gluthitze höchstwahrscheinlich wieder auflodern und ich würde ihn in den Arsch beißen wollen, anstatt ihn zu treten.

      Zum Glück war ich immer noch neu hier; sollten sie mich hier draußen erwischen, dann könnte ich einfach vorgeben, dass ich mich verlaufen hatte. Und ich wollte nicht mit Nix herumdiskutieren oder gegen ihn ankämpfen. Aus irgendeinem perversen Grund wollte ich ihm nicht wehtun. Er würde sich allerdings mit mir anlegen. Er würde streiten, bis er mich schließlich über die Schulter werfen würde, genau wie Leo es mit Trinity getan hatte. Der Weg durchs Gebäude war also die bessere Option. Sollten sie mich irgendwo auf den oberen Etagen erwischen, dann würde ich einfach sagen, dass ich mich verirrt hatte.

      Ich war nicht länger im Büro der Oberpriesterin. Ich schlich draußen herum. Ich würde mir etwas einfallen lassen müssen, um den Spaziergang zu erklären und vielleicht würden sie mir extra Küchendienst aufhalsen, aber sie brachten niemanden um, weil er oder sie nachts herumwanderte. Und die Oberpriesterin Amandine war auf meiner Seite, auch wenn sie es nicht wusste. Immerhin hatte sie sogar dem Einsatz tödlicher Gewalt zugestimmt.

      Dann drifteten meine Gedanken wieder zu Nix. Ich dachte an seinen Duft und wie sich sein Schwanz angefühlt hatte, sogar ans Donnern seiner Stimme dachte ich. Oh Mann, er musste echt angepisst sein. Ohne Zweifel war er … außer sich vor Wut, weil ich ihm entwischt war. Vielleicht hatte er erwartet, dass ich ihm einfach brav folgen würde, weil er meine Gluthitze ein bisschen gestillt hatte. Aber nein. Ich brauchte ihn nicht. Bis diese Gluthitze vorüber war, würde mir sein Schwanz hin und wieder ganz gelegen kommen, aber ich hatte einen Job und damit würde er sich schlichtweg abfinden müssen. Genau wie meine Muschi. Ich konnte nur hoffen, dass er nicht nachtragend sein würde, sobald wir uns wiedersahen. Und dass meine Muschi ohne ihn in mir drin überleben würde.

      Ich musste unsere Mutter finden. Mädels kommen vor Schwänzen, so lautete die ungeschriebene Regel.

      Wie ein Schatten drang ich bis zur untersten Etage vor, ich fand die Waschküche, schnappte mir eine formelle Robe, streifte sie über meine sexbefleckte Uniform und schlüpfte leise von hinten in eine der Gesangsstunden. Zehn Minuten später hatte ich ein solides Alibi für die Nacht, denn als das Gesinge vorüber war, wünschten mir mehrere Eingeweihte und Priester eine gute Nacht. Ich war gesehen worden. Das war alles, was ich wollte.

      Morgen würde ich Crayden bespitzeln und herausfinden, wer der erwähnte Kontakt in der Optimus-Einheit war. Ich musste irgendwie in den Zellenbereich C reinkommen oder zumindest herausbekommen, wo er war. Selbstverständlich würde ich Trinity alarmieren müssen. Nur für den Fall, dass ich es nicht mehr dort rausschaffte. Dann könnte sie zumindest die Neandertaler losschicken, damit sie der Piste folgten.

      Ich erreichte mein Zimmer und klappte buchstäblich zusammen, mit einem seeligen Lächeln auf dem Gesicht und wund gefickter Muschi.

      Visionen von Nix wirbelten wie Zuckerpflaumen in meinem Kopf herum. Sein Duft umhüllte mich immer noch. Gott, ich roch nach Sex und heißem Aleranischen Mann.

      Gefährlich, tödlich, Nix.

      Ich wollte mehr.

      Am nächsten Morgen fiel die übliche Predigt kürzer aus als sonst und die Oberpriesterin wirkte leicht abgelenkt, was aber kaum jemandem auffiel. Wie immer stand Crayden zusammen mit einem weiteren Wachmann hinter ihr und hielt die verrückten, singenden Priester im Auge.

      Wenn irgendjemand in diesem Raum die Geduld und politischen Fähigkeiten besaß, um einen jahrzehntelangen Putsch durchzuführen und meine Mutter quer durch die Galaxie zu jagen, dann würde ich meine Stiefel fressen. Unmöglich. Das hier waren nichts als Kinder, die in Erwachsenenklamotten herumspielten und darauf warteten, dass man ihnen sagte, was sie als nächstes tun sollten. Singen? Wie sollte das bitteschön die Welt retten? Sie hätten genauso gut Kumbaya singen können. Ich seufzte. Allerdings existierte der Orden seit Jahrtausenden und soweit ich mich mit der Geschichte Aleras auskannte, war Mutter die einzige Königin, die ‘Probleme’ bekommen hatte.

      Als Crayden durch eine kleine Hintertür den Raum verließ, folgte ich ihm. Ich hielt mich an den Rändern und folgte ihm wie ein Schatten. Adrenalin schoss durch meinen Körper und dank der frischen Energie, die ich wie ein Vampir letzte Nacht aus Nix herausgesaugt hatte, fühlte ich mich besser als seit Tagen. Ich hatte ihn zwar nicht wirklich ausgesaugt, aber ich stellte mir jetzt vor, was ich an ihm so alles saugen könnte. Ich fühlte mich gut. Wie neu aufgetankt. Besser als zu meiner Ankunft auf diesem Planeten.

      Langsam aber kehrte der Hunger zurück. Ich konnte es in meinem Steißbein fühlen. Ein Unbehagen, das erst zu einem Brennen anwuchs, dann zu einem stechenden Schmerz. Der Druck hinter meinen Augäpfeln würde so stark ansteigen, bis das Sehen wehtat. Mein Schädel würde hämmern. Meine Haut würde schmerzen, siechen. Mein Kitzler würde vor lauter Verlangen zu pochen anfangen, aber es würde keine Linderung geben. Oh, ich hatte es mit meiner Hand versucht und obwohl ich gekommen war, hatte es mich kein bisschen befriedigt. Es hatte es nur noch schlimmer gemacht. Und jetzt, nachdem ich erfahren hatte, was alles möglich war, fing ich an mich nach gewissen Berührungen, einer gewissen Hitze zu sehnen. Verdammt, alles drehte sich nur noch um ihn.

      Ich fühlte mich seltsam, wie ein Alien. Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich mich damit auseinandersetzen, dass ich nicht ganz menschlich war, und das allein schon war ein ziemlicher Trip. Ich stammte nur halb von der Erde. Eine verdammt gute Hälfte, aber immer noch nur eine Hälfte. Und auch wenn ich mir mein ganzes Leben lang von meiner Mutter anhören musste, dass ich kein normaler ‘Erdling’ war, war diese endgültige Erkenntnis nochmal etwas ganz anderes.

      Meine Gluthitze war noch nicht mit mir fertig. Und nach den unglaublichen, von einem Mann herbeigeführten Orgasmen letzte Nacht und der anschließenden Erleichterung wollte ich nicht noch einmal durchmachen, was ich vor Nixs Auftauchen ertragen hatte. Ich konnte zu Plan A zurückkehren, nämlich einen Gigolo im Palast aufsuchen, aber die Vorstellung ließ mich zusammenzucken. Nee. Kein fremder Schwanz würde auch nur in meine Nähe kommen.

      Nix war in gewisser Weise aber auch ein Fremder gewesen und sein Schwanz war mehr als nahe an mich herangekommen. Er war in mir drin gewesen. So tief, dass ich nicht mehr sagen konnte, wo ich aufhörte und er anfing. Aber meine Muschi schien sich nicht für technische Details zu interessieren. Der Rest von mir ebenso wenig. Schade. Bis wir Mutter wieder hatten, würde es keine versauten Schäferstündchen geben, auch wenn ich Nix eine Woche lang in mir drin behalten könnte. Erst die Arbeit, dann das sexy Vergnügen.

      “Reiß dich zusammen, Prinzesschen!” Ich tadelte


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