Destiny. Grace Goodwin
Читать онлайн книгу.Ich hatte ihn zuvor beobachtet, sein gelangweiltes Gesicht war nie mehr als ein paar Schritte von der Ältesten entfernt. Er war ihr zweites Paar Augen und Ohren. Ihr Beschützer. Sollte er es allerdings mit einer echten Bedrohung aufnehmen müssen—wie mit mir zum Beispiel—war ich nicht so sicher, ob er der alten Frau überhaupt beistehen konnte.
Es gab noch mehr von dieser Priestersorte, Männer wie Frauen, die über die Älteste des Planeten wachten. Sie waren ihre Sicherheitsleute. Trotz ihrer gewöhnlichen Uniformen und unscheinbaren Erscheinung hatte ich ihre wahre Aufgabe erkannt. Aber sie waren nicht wie Leo oder sein Vater. Sie waren keine echten Krieger. Eher eine Bande Mietpolizisten.
Bei den nächsten Worten der Ältesten verspannte ich mich, was meiner Situation nicht besonders zuträglich war und nur bewirkte, dass Nix seinen Schwanz härter gegen meinen steifen Körper rieb.
“Ich möchte wissen, was mit der Optimus-Einheit los ist. Hast du verstanden? Du hast die Gerüchte gehört, Lord und Lady Jax sind wohl tot, Lord Wyse ebenfalls. Du musst der Sache auf den Grund gehen, Crayden.” Die Stimme von Oberpriesterin Amandine war nüchtern, aber das, wovon sie da redete, waren keine Gerüchte sondern Tatsachen. Sie war in ihren Siebzigern und schwerstens auf Zack. Niemand wollte mit ihr Ärger bekommen. Einschließlich mir. Allerdings fragte ich mich, warum sie hier war, in einem Gebäude, das über Nacht normalerweise abgeschlossen war. Sie arbeitete nicht so spätabends. Noch nie. Jedenfalls nicht in den zwei Wochen, in denen ich alles und jeden in dieser Festung ausspioniert hatte.
Sie würde mir die Hölle heiß machen, schließlich war ich mitten in der Nacht unterwegs. Aber ich war auch noch in ihr Büro eingebrochen. Die beiden mussten einen guten Grund haben, um hier zu sein.
“Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, werte Dame.” Die Männerstimme gehörte Crayden. “Mit Wyses Tod haben sie ihre Reihen geschlossen.”
Wyse? Warum redeten sie über den Mistkerl, der Faith ermorden wollte? Und Trinity? Und wer war dabei, die eigenen Reihen zu schließen?
“Ich kann dir einen internen Kontakt geben.” Die Stimme der Ältesten war leicht wiederzuerkennen. Zwei Wochen lang hatte ich mir jeden Morgen ihre Predigten angehört. Also es waren keine echten Predigten, sondern Lektionen—so nannten sie es hier jedenfalls—; Lektionen über die Verantwortung der Priester, über ihre priesterlichen Pflichten und was für eine Ehre es war, der königlichen Familie und ganz Alera zu dienen. Es war kein religiöser Orden, wie ich zuerst angenommen hatte, sondern etwas anderes, fast schon heiligeres. In ihrer Hingabe waren diese Priester seltsam ehrfürchtig.
Die Stimmen kamen näher.
Verdammt nochmal! Ich wollte nicht aufhören. Ich brauchte mehr. Mehr von diesem Mann. Mehr von seiner Energie. Mehr Küsse. Mehr Schwanz. Einfach mehr.
Aber wie mein Vater zu sagen pflegte, du kannst dir wünschen, was du willst.
Eine hausgemachte Kleinstadtweisheit erster Hand. Und er lag richtig. Er lag immer richtig. Ich riss meinen Mund von Nixs Lippen los und schnappte nach Luft, um überhaupt reden zu können. “Da kommt jemand. Scheiße. Beweg dich. Wir können nicht hierbleiben.”
Wie erwartet, ließ er nicht von mir ab. Stattdessen kickte er meine überflüssigen Anziehsachen ins Arbeitszimmer der Ältesten. Sobald meine Klamotten außer Sicht waren—er hatte es so verdammt eilig gehabt, dass er immer noch angezogen war—, beförderte er mich in besagtes Arbeitszimmer und nagelte mich mit dem Rücken in eine stockfinstere Ecke. Und die gesamte Zeit blieb er schön tief in mir drinnen.
Ich hätte ihm die Hölle heiß machen und mich wieder anziehen sollen. Verdammt nochmal abhauen sollen.
Aber verflucht. Ich brauchte mehr. Seine Bewegungen, das Treten und Rumlaufen hatte meine Muschi wieder fast zum Orgasmus gebracht. Ich war nicht abgekühlt. Im Gegenteil, ich war noch verzweifelter. Außer Kontrolle.
Und je näher die Stimmen kamen, desto mehr gefiel es mir. Das Risiko erwischt zu werden schärfte meine Sinne und bewirkte, dass sich meine Muschi noch heftiger zusammenzog. Noch straffer.
Ein Stoß. Er stöhnte und presste in mich hinein. Das war’s. Ich zerschellte in seinen Armen, der Orgasmus war sogar noch heftiger als der erste und er hielt mir mit der Hand den Mund zu. Sein Samen füllte mich und es fühlte sich an, als ob mein Körper ihn genauso brauchte wie die Luft zum Atmen oder Essen oder irgendeinen lebenswichtigen Nährstoff. Ich verzehrte mich nach ihm. Nach seinem Körper. Seiner Hitze. Seinen Berührungen. Seinem Samen.
Ich hatte die Kontrolle verloren, und nichts hasste ich mehr.
Nix war der gefährlichste Mann, der mir je begegnet war. Und da saß ich nun, auf seinem Schwanz aufgespießt, nackt, und bereit für einen Quickie mein Leben zu riskieren. Und mit jedem Orgasmus wurde es schlimmer, nicht besser.
Ich hatte den Verstand verloren.
Die äußere Tür ging auf. Nix erstarrte und als ihm klar wurde, dass die Gefahr real war, presste er mich härter gegen die Wand.
“Hab’s dir gesagt,” flüsterte ich.
“Schhh.” Er flüsterte mir zu, seine Lippen schwebten über meinem Ohr. Er atmete einmal tief ein und sog den Duft meiner Haare in seine Lungen. Es war erotisch und ich stellte mir sein Gesicht an einer anderen Stelle vor. Wie er etwas ganz anderes einatmete.
Meine Muschi zog sich erneut zusammen und meine Beckenmuskeln machten sich auf einen weiteren Orgasmus gefasst, denn sein Schwanz war weiterhin hart und tief in mir drin, obwohl wir eben erst gekommen waren.
Gott. Nein. Ich musste genau hinhören.
Im Nebenraum ging das Licht an und die Oberpriesterin und ihr Bewacher traten ins Büro. Sie setzte sich und ich konnte ihren Stuhl knarren hören. Ich hörte auch die weiche Polsterung seines Schuhwerks, als er vor ihrem Schreibtisch auf und ab lief. Sie erhob das Wort.
“Im Zellenabschnitt C der Optimus-Einheit wird ein nicht genehmigter Insasse festgehalten. Ich will wissen, um wen es sich handelt und wer das veranlasst hat. Hast du verstanden? Die Königin wird immer noch vermisst. Ihre Töchter, die verehrten Prinzessinnen, reden nicht und wir wissen absolut nichts über die dritte Frau, die in die Zitadelle eingedrungen ist. Ich nehme an, dass es sich um eine weitere Tochter von Königin Celene handelt. Aber wir können sie nicht beschützen, wenn wir nicht wissen, wo sie ist. Und weder Prinzessin Faith noch Prinzessin Trinity vertrauen mir ausreichend, um sich an mich zu wenden. Dass sie einen Grund sehen, die Priester zu verdächtigen ist inakzeptabel. Ich werde nicht zulassen, dass unser Orden untergeht, ist das klar? Die Priester haben die Aufgabe, die Königin und ihre Töchter zu beschützen, ob sie uns nun vertrauen oder nicht. Was bedeutet, dass ich Antworten benötige. Um jeden Preis. Hast du noch irgendwelche Fragen?”
“Erlauben Sie den Einsatz tödlicher Gewalt?” Die Frage kam ruhig und nicht alarmiert und ich änderte meine Meinung über den Mann im Raum nebenan. Er war nicht das, wofür ich ihn gehalten hatte … was nicht besonders viel war. Ich hatte gedacht, er wäre ein gewöhnlicher Kaufhauspolizist. Milde. Nicht viel mehr als ein bürokratischer Gehilfe, der sich Videoaufnahmen ansah und der Ältesten Gesellschaft leistete. Wenn er tatsächlich so tödlich war, dann konnte das nur bedeuten, dass keiner der Wachleute der Oberpriesterin so harmlos war, wie sie alle aussahen. Er klang wie ein Soldat. Wie ein Scherge.
“Ja,” entgegnete die Oberpriesterin. “Du hast nur einen Tag. Die Triade ist unterwegs.”
Ich hörte, wie Crayden hastig nach Luft schnappte. Wer zum Teufel war diese Triade und warum überraschte ihn das so sehr?
“Sie kommen hierher?” fragte er.
“Ja. Die Oberpriester Marna, Forge und Severil wollen persönlich über den Verbleib der Königin informiert werden. Seitdem Prinzessin Faith bekannt gegeben hat, dass die Königin entführt wurde—und dass sie nicht einfach nur vermisst wird—, wollen sie Antworten. Sie verlangen von mir, dass ich ihnen eine Audienz bei Prinzessin Trinity verschaffe.”
“Ist Oberpriester Forge denn nicht in Corseran ansässig?”
“Ja, und wenn er einen