Destiny. Grace Goodwin

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Destiny - Grace Goodwin


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Aber jetzt fühlten sie sich doppelt so groß an wie sonst. Meine Muschi war dauerfeucht und mein Gehörsinn schien sich zu einer Art Superkraft verschärft zu haben und war einfach nur nervig. Als ob ich plötzlich zur Sieben-Millionen-Dollar-Frau geworden war. Die notgeile Sieben-Millionen-Dollar-Frau.

      Ich konnte Insekten die Wände hoch krabbeln hören. Gespräche in der gesamten Festung; aus diesem Grund kannte ich jeden Klatsch und Tratsch. Mein eigener Herzschlag hatte sich wie eine Congatrommel in meinem Schädel angehört, bis ich gelernt hatte ihn zu ignorieren und irgendwie hatte mir das auch dabei geholfen, genau die Geräusche, die ich hören wollte zu filtern und mich die restliche Zeit mehr oder weniger normal zu fühlen.

      Trinity hatte nicht erwähnt, dass ihre Gluthitze mir einem Supergehör einherging, aber Leo hatte sie ziemlich auf Trab gehalten und sie war ständig nackig gewesen und laut kreischend gekommen. Diese bescheuerte Gluthitze machte mir alles zunichte. Es war, als ob ich meinen Körper nicht länger im Griff hatte. Und es gab keine Erleichterung. Verdammt nochmal.

      Ich war so aufgegeilt, dass ich fast schon kommen musste, wenn ich nur die Schenkel aneinander rieb. Und ich konnte alles hören, was in der Festung abging. Alles. Inklusive einiger sinnlicher Begegnungen, bei denen ich mich winden musste und mir gewünscht hatte, dass selber Hand anlegen tatsächlich helfen würde. Aber nein. Jeder selbst besorgte Orgasmus machte es nur noch schlimmer. Nach zweien hatte ich es bleibenlassen und mich stattdessen ein paar Stunden lang zu einer Kugel zusammengerollt und darauf gewartet, dass das erdrückende Verlangen nachließ.

      Was es nicht tat. Aber ich war irgendwie damit klargekommen. Ich war allerdings nicht sicher, wie lange ich noch durchhalten konnte, ohne vor Lust den Verstand zu verlieren.

      Was der Grund war, warum ich jetzt diesen letzten, verzweifelten Versuch unternahm und ins Büro der Oberpriesterin einstieg. Sollte ich nichts Brauchbares finden, dann würde ich zum Palast gehen und einen dieser Gigolos finden müssen, damit er mich entschärfte. Im Moment brauchte ich es einfach und ich war beinahe an einem Punkt angekommen, wo mir so ziemlich egal war, wessen Schwanz ich reiten würde, solange er willig und hart war und die ganze verdammte Nacht lang durchhielt. Oh ja. Ich brauchte es willig und hart.

      Ich war am Schnaufen, als zwei große, sehr maskuline Hände auf dem Fenstersims auftauchten. Anschauliche Hände. Lange, dicke Finger. In mir drin. Die mich rieben. Mich fingerfickten.

      Scheiße. Ich musste mich zusammenreißen.

      Ich konzentrierte mich auf meine Atmung, kriegte mich wieder ein und wartete. Meine Augen hatten sich bereits an die Dunkelheit gewöhnt und ich beobachtete, wie der Eindringling wie eine Katze durch das Fenster schlüpfte.

      Gott, für einen so großen Mann war er ziemlich beweglich. Er war kräftig, das war offensichtlich an der Art und Weise, wie er sein gesamtes Körpergewicht nur mit den Armen handhabte und lautlos zu Boden schwang. Er landete in der Hocke, mit einem Knie auf den Boden gestützt, als ob er vor einer Königin kniete. Aber er war nicht dabei sich zu verneigen, sein Kinn war gehoben, seine Atmung war ruhig—auch mit meinem unglaublichen Gehör.

      Er hielt den Atem an und lauschte.

      Nach was?

      “Destiny? Ich weiß, dass du hier bist.” Seine Stimme war tief. Sinnlich. Der satte Klang glitt über meine Haut und ich zitterte buchstäblich, als die Schallwelle direkt in meinen Kitzler wanderte und meinen Körper elektrisierte, als ob er den Mund auf mir hatte.

      Was. Zum. Teufel?

      Ich rührte mich nicht. Wagte es nicht. Und ich hielt ebenfalls den Atem an. Ich hielt die Luft in meinen Lungen, als ob es um Leben und Tod ging. Ich kannte diese Stimme. Irgendwoher kannte ich sie. Aber woher?

      Er stand auf, machte aber keinen Schritt vorwärts, sondern blieb regungslos stehen, wie eine Statue. Er flüsterte, mein hochsensibles Gehör aber vernahm seine Worte mit voller Lautstärke. “Destiny. Ich weiß, dass du hier bist. Deine Schwestern schicken mich. Du hast gesagt, dass du in Gefahr bist. Lass mich dir helfen. Ich werde dich hier rausholen.”

      Meine Schwestern? Nee, oder? Das musste die Stimme des Mannes sein, der mit Trin und Faith bei dem Anruf dabei war. Derjenige, der mich unverblümt gefragt hatte, ob ich in Gefahr war. Und ich hatte zweimal geklopft, um mit Ja zu antworten.

      Ich hätte schwindeln sollen, aber irgendetwas in dieser verfluchten Stimme hatte mich dazu veranlasst, ihm die Wahrheit zu sagen. Mehr noch, sie hatte bewirkt, dass ich mich direkt durch den Kommunikationskanal hangeln und meinen nackten Leib kreuz und quer über seinen nackten Leib reiben wollte. Nicht, dass er jetzt nackt war. Oh, das wäre toll gewesen, aber nein.

      Dieser Gedanke ging eindeutig zu weit. Ich war dabei den Verstand zu verlieren. Romeo kam nicht im Adamskostüm durchs Fenster gestiegen.

      “Sei leise oder du wirst uns beide umbringen,” hisste ich.

      Er riss sofort den Kopf herum und ich beobachtete, wie er meine genaue Position ausmachte. Ehe ich mich regen oder auch nur denken konnte, stand er auch schon vor mir. Zu nahe an mir dran. Zentimeter entfernt. Ich konnte seine Körperwärme spüren, seinen moschusartigen, maskulinen Duft riechen. Meine Nippel wurden steif und ich schwöre, ich hatte einen Mini-Orgasmus. Ich musste mir ein Winseln verkneifen.

      “Destiny, komm mit mir. Ich werde dich zum Palast bringen, in Sicherheit.”

      “Kommt nicht infrage,” widersprach ich. “Aber du solltest verschwinden. Sonst werden sie mich noch umbringen. Du bewegst dich wie ein Koloss, groß und schwer und langsam.” Lügen. Lügen. Lügen. Aber er musste von hier verschwinden. Sofort. Ehe ich etwas wirklich Dummes anstellte. Wie zum Beispiel einatmen. Ihn nochmal riechen. Ihn wie einen Baum besteigen. Gott steh mir bei, sollte er mich anfassen. Meine Selbstbeherrschung hing am seidenen Faden. Außerdem war er heiß. Marinesoldaten-Superhelden-Filmstar-Heiß. Ich konnte sein Gesicht sehen. Ein kräftiger Kiefer. Volle Lippen. Augen, die mich so intensiv anstarrten, dass ich den Blick nicht mehr abwenden konnte. Alles an ihm, von der Art, wie er sich bewegte bis zur Art wie er mich anblickte, schrie förmlich nach Raubtier. Er war ein Jäger. Ein Beschützer. Ein Soldat.

      Scheiße. Scheiße. Scheiße. Wenn ich je nach den Lenden eines Mannes lüstete, dann ausnahmslos nach denen eines Hengsts in Uniform.

      “Du bist in Gefahr hier,” wiederholte er.

      “Was du nicht sagst, Sherlock.”

      Er runzelte die Stirn. “Ich heiße nicht Sherlock und er wird dich nicht so gut beschützen wie ich. Du musst mit mir kommen. Lass mich die Sache erledigen. Ich werde deine Mutter finden. Versprochen.” Seine Worte durchdrangen meine Haut und wärmten mich, als ob er mich in geschmolzenes Karamell getaucht hatte. Himmel, der Typ war gefährlich. Dämliche, verfickte Gluthitze.

      Ich wurde wahnsinnig.

      Als ich nichts darauf entgegnete, beschleunigte sich sein Herzschlag. Seine Atmung ebenfalls; ich konnte beides mühelos hören. Ein Schauer fuhr durch ihn hindurch und ich sah verblüfft zu, wie er die Augen schloss. Er biss den Kiefer zusammen, als ob er Schmerzen hatte. Er war in meinen persönlichen Bereich eingedrungen. Zu nahe an mir dran.

      “Wer bist du?” Ich hätte nicht fragen dürfen. Ich wusste es bereits. Aber ich wollte Gewissheit. Vielleicht, sobald ich den Job hier erledigt hatte und meine Gluthitze vorbei war, würde ich Trinity bitten, ihn zu durchleuchten. Ihn zu durchleuchten. Ha! Wollte ich gar nicht. Ich wollte ihn gegen die Wand schleudern und durchnehmen. Jetzt sofort.

      2

       Vennix Blyndar, Festung des Priesterordens in den Bergen von Mytikas

      “Ich bin Vennix Blyndar, Captain der interstellaren Flotte, Captain der Garde der Königin und geschworen dir zu dienen, Prinzessin. Du kannst mich Nix nennen.”

      “Himmel. Willst du mich umbringen?”

      Sie schnappte nach Luft, als ob sie Schmerzen


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